AT126135B - Materialverbindung. - Google Patents

Materialverbindung.

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AT126135B
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Alexander Deutsch Ing
Czeczowiczka & Adler
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Description


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 EMI1.1 
 



   Die vorliegende Erfindung betrifft eine Materialverbindung, welche aus einem Grundkörper aus Holz, Halbfabrikaten aus Holz, z. B. Furnieren oder Sperrplatten oder   Holzersatzstoffen,   besteht, auf welchen fertige, mehr oder minder dünne Platten aus   keimtotende   Stoffe enthaltenden Kunstharzen aufgeklebt werden, wobei die Oberfläche dieser Kunstharzplatten gemustert, gemasert oder sonstwie verziert aufscheint.

   Zwecks Erhöhung der Entkeimung und Verstärkung des Grundkörpers wird auch wahlweise eine derartige Kunstharzplatte (jedoch ohne Verzierung) zwischen die Schichten desselben   eingeklebt : Bei   den als Auflage dienenden Kunstharzplatten wird man im allgemeinen die Verzierung nicht nur auf der Oberfläche vornehmen, sondern solche Platten verwenden, welche entweder über den ganzen Querschnitt gemasert bzw. verziert sind oder solche durchscheinend und gefärbte Platten, an deren Unterseite die Maserung bzw. Verzierung mittels Druckes, mittels Photographie, durch Abziehbilder od. dgl. aufgebracht wurde. 



   Bis nun hat man einerseits Materialverbindungen hergestellt, welche derart erzeugt wurden, dass man entweder Lösungen von Kunstharzen oder unvollkommen kondensierte Kunstharze verwendete, welche während des Aufbringens auf den Grundkörper unter Anwendung von Hitze und Druck gehärtet wurden und die sich auf Grund der ihnen im unfertigen Zustande eigenen Klebefähigkeit mit dem Grundkörper verbanden. Die   Härtung   dieser Kunstharze geschieht unter verhältnismässig hohen Wärmegraden von 120 bis 200  C und unter Drucken von 150 bis 500 kg für das Quadratzentimeter. Diese hohen Drucke und Wärmegrade schädigen das Gefüge des. Holzes und wirken zerstörend.

   Auch ist es bei derartigen Verfahren nicht möglich, die Isolationseigenschaften der als Auflage oder Zwischenlage dienenden Kunstharzplatten in   verlässlicher Weise vorherzubestimmen   und zu beeinflussen, da diese Eigenschaften ja wesentlich von der Gleichmässigkeit, Stärke und Dichte des Kunstharzes abhängig sind. Die angewendeten Lösungsmittel fällen auch die keimtötenden Stoffe, so dass die nach den bisher bekannten Verfahren hergestellten Materialverbindungen kaum in irgend nennenwerter Weise gegen Fäulnis oder andre Keimschäden geschützt sind. 



   Es ist auch bekanntgeworden, Materialverbindungen unter Verwendung von Kunstharzen derart herzustellen, dass die Kunstharze mit Trägerelementen vereinigt, zu Platten verpresst und diese Platten beispielsweise als Kunstfurniere verwendet wurden. Dies geschah auf zwei Wegen : Entweder wurde das Kunsharz in flüssiger Form auf eine Unterlage von Papier, Geweben u. dgl. aufkondensiert und nachher unter Hitze und Druck gehärtet ; oder aber es wurden lose Faserstoffe mit flüssigen Kunstharzen imprägniert und gleichfalls nachher gehärtet. In beiden Fällen diente das Faserstoffelement als Träger für die flüssige und nachher zu härtenden Kunstharzmassen. Beide Verfahren dienten vorzugsweise dazu, besonders dünne Kunstfurniere herzustellen.

   Bei diesen Verfahren ist die keimtötende Wirkung der Kunstharze auf Grund der Verwendung des Faserstoffträgers, der den freien keimtötenden Stoff aufsaugt und ihn daher nicht genügend auf den   Grundkörper wirken lässt,   herabgesetzt. Der erstgenannte Weg deckt sich mit dem seit längerem bekannten Verfahren zur Herstellung von Hartpapier. Der an zweiter Stelle angeführte Weg besitzt insbesondere den Nachteil, dass die Verwendung des Faserstoffes der Erzielung des bestimmten,   natürlicher   Verzierung genau entsprechenden Musters im Wege steht. 

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   Der Erfindungsgegenstand begegnet diesen Schwierigkeiten nun dadurch, dass auf den Grundkörper, also z. B. das Holz, bereits fertige, d. h. gehärtete bzw. polymerisierte Kunstharzplatten aufgeklebt werden, wobei nur solche Kondensationsprodukte zur Verwendung kommen, welche keimtötende Stoffe enthalten, wie dies z. B. bei Phenol-FormaldehydKondensationsprodukten, welche freie Karbolsäure enthalten, der Fall ist. 



   Um auch allen anderen Ansprüchen hinsichtlich Schönheit zu genügen, werden Kunstharzplatten verwendet, welche mit   Oberflächen-, durchgehender   oder durchscheinender Musterung (letztere im Innern oder an der Unterseite durchsichtiger Kunstharzplatten angebracht) versehen, gefärbt oder sonstwie verziert sind. Die   Oberflächen-oder durchscheinende   Verzierung kann nach dem neuen Verfahren ohne weiteres an fertigen, vom Lager zu nehmenden Platten angebracht, werden, worin ein besonderer Vorteil zu erblicken ist. Das Kunstharz kann dabei mit geeigneten Füll-bzw. Färbestoffen versetzt sein. Die   zur Verwendung gelangende, fertigeKunstharzplatte   ist dabei in jener Dichte, gleichmässigen Stärke und Zusammensetzung erzeugt, dass deren Festigkeiteigenschaften, z. B.

   Widerstandsfähigkeit gegen Druck und Biegung, deren Wasser-und Wärmebe-   ständigkeit   und verschiedene sonstige Isolationseigenschaften beeinflusst bzw. genau bestimmt werden können. Die   Färbung'und   Verzierung der Kunstharzplatten kann gleichfalls wunschgemäss beeinflusst werden. Zwecks durchgehender Verzierung, z. B. Maserung, werden die verschiedengefärbten Rohmassen, beispielsweise mittels Schablonen, in der Art, wie dies bei Inlaidlinoleum geschieht, neben-   einander-oder durcheinandergelagert   und sodann die Härtung vorgenommen, so dass das gewünschte Muster entsteht. Hiedurch wird eine   durchgängige Musterung der Platte   erzielt, so dass stets die gleiche Oberfläche der Platte erhalten bleibt, auch wenn man dieselbe abschleift oder nachpoliert. 



  Die Verzierung kann jedoch auch dadurch erfolgen, dass die Platte aus durchscheinendem Kunstharze, hergestellt wird, wobei dieses auch eine Färbung erhalten kann. Auf die Rückseite der Kunstharzplatte wird nun das gewünschte Muster aufgedruckt, oder mittels Lichtbildes. 



  Abziehbildes. Bemalung u. dgl. unmittelbar aufgebracht, wobei auch entsprechende Farben vorgesehen werden können. Das Muster bzw. die Verzierung scheint nun durch die Platte durch, auch dann, wenn dieselbe an ihrer Oberfläche nachgeschliffen wird. Vor dem Bedrucken oder Verzieren der Rückseite der Kunstharzplatte empfiehlt es sich, diese abzuschleifen, um den keimtötenden Stoffen besseren Durchtritt zu gewähren. Auch bei den zum Bedrucken oder Verzieren verwendeten Farben ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass selbe dem Durchtritt der   keimtötenden'Stoffe   keinen Widerstand entgegensetzen und durch dieselben nicht ver- ändert werden. 



   Durch die Verwendung der fertigen Kunstharzplatte als Einlage zwischen die Schichten des Grundkörpers erreicht man eine   Verstärkung   des Kdimschutzes, eine Absperrung und Versteifung des Grundkörpers und allenfalls auch eine Innenisolierung in jedem   gewünschten   vorherbestimmten   Ausmasse, wobei   die allenfalls geforderte   Ebenmässigkeit   des Grundkörpers hinsichtlich der Stärke (z. B. bei Sperrplatten) voll erhalten bleibt. 



   Die Verleimung der dünnen Kunstharzplatte auf dem Grundkörper geschieht in einfacher Weise mit Hilfe von Spezialleimen. Man verwendet beispielsweise Leim folgender Zusammensetzung : Casein wird mit Borax (in Wasser gelöst) im Verhältnis 10 : 1 gefällt und dem so   hergestellten'Brei ungefähr 5-80 ! (} fein geriebenes   Pulver des Kunstharzes (z. B. Phenol-Formaldehyd) zugesetzt. Noch hesser ist es,   dieses Kunstharzpulver   nach Entfernung der Presshaut auf der Oberfläche der Kunstharzplatte aufzutragen. Dem Leim werden sodann ungefähr 10 bis
15   %   eines Ölfirnisses (z. B. Leinölfirnis) zugesetzt. Sodann wir der Leim aufgetragen und die Pressung vorgenommen, zu welcher ein Druck von ungefähr 20 leg für den Quadratzentimeter ausreichend ist.

   Mit einem derartigen Leim und Behandlung der Kunstharzplatte kann auch kalt geleimt werden, was besonders bei Verleimung von zwischengelegten Platten wichtig ist. Anderseits können   auch Leimfilme verwendet werden, welche aus verschiedenen Verbindungen   der Fettsäurereihen hergestellt sind, wobei bei der Wahl dieser Verbindungen auf die Eigenschaften des verwendeten Kunstharzes Rücksicht genommen werden muss und jene Leime auszuschliessen sind, welche noch freie Stoffe enthalten, die das betreffende Kunstharz lösen. Z. B. sollen diese Leinfilme kein Benzol enthalten. Bei Verwendung dieser Leimfhne empfiehlt sich aber die Verleimung unter Anwendung von Hitze. 



   Die vorbeschriebenen Leime gestatten ein Aufbringen der Kunstharzplatten bei Drucken, welche von dem Holze ohne weiteres ausgehalten werden und wie sie auch sonst in der Verleimung von Sperrplatte üblich sind (bis 25 leg pro Quadratzentimeter). Die Holzunterlage wird zweckmässig, um die Spannungsdifferenzen zwischen Kunstharzbelag und Holzunterlage aufzunehmen, mit   Einkerbungen : versehen,   oder es wird die Holzplatte derart versteift, dass die Spannungsdifferenzen aufgenommen werden. 



   Die Auflage der fertigen Kunstharzplatte bietet dem mit ihr verbundenen Holz einen wirksamen   Oberflächenschutz,   sie bewahrt das Holz und auch den verwendeten Leim vor   Keimschädigung, hindert den Zutritt   von Feuchtigkeit und lässt die Verwendung des derart ge- 

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 schützten Holzes für neue Anwendungsgebiete zu. Eine derartige Materialverbindung kann auch z. B. an Stelle von Tischplatten aus Marmor, Kunststein u. dgl. verwendet werden und wird durch die Berührung mit heissen Gefässen weder verletzt noch verliert sie an Glanz, wie dies bei polierten, gestrichenen, edelfurnierten Platten der Fall ist.

   Auch die Marmorplatte wird durch Hitze und Flüssigkeiten, insbesondere solche ätzender Art, leicht beschädigt, während die erfindungsgemäss geschützte Holzplatte gegen alle diese Einwirkungen unempfindlich ist und auch keine Luftblasen unter der Auflage entstehen können, wie dies z. B. bei furnierten Hölzern   häufig vorkommt. Auch kann   die erfindungsgemäss hergestellte Materialverbindung leicht gereinigt werden, ist hygienisch und keimabweisend. Die gleichzeitig auch erzielten Isolationseigenschaften lassen auch die Verwendung auf jenen Gebieten zu, auf welchen auf Isolierung Wert gelegt wird. Ausserdem ist die erhöhte Lebensdauer des geschützten Grundkörpers zu   berücksichtigen.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Materialverbindung, bestehend aus einem Grundkörper aus Holz, Holzhalbfabrikaten oder Holzersatzstoffen, verbunden mit Kunstharzschichten, dadurch gekennzeichnet, dass dünne, fertige, also bereits gehärtete Kunstharzplatten mit Oberflächen, durchgehender oder durchscheinender Verzierung verwendet werden, wobei Platten jener Kunstharze in Anwendung kommen, welche freie keimtötend Stoffe enthalten, wie z. B.   Phenol-Formaldehyd-Kondensations-   produkte. und wobei die Verbindung zwischen Grundkörper und Kunstharzplatte durch Aufkleben erfolgt, zum Zwecke eine gegen Keimangriffe und äussere Einflüsse geschützte Holzplatte mit gewünschter Oberfläche zu erhalten.

Claims (1)

  1. 2. Materialverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Erhöhung des Keimschutzes und allenfalls auch zwecks Absperrung des Grundkörpers und Innenisolierung, Kunstharzplatten zwischen die Schichten des Grundkorpers verleimt werden.
AT126135D 1928-06-26 1928-06-26 Materialverbindung. AT126135B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1131388B (de) * 1958-04-16 1962-06-14 Goldschmidt Ag Th Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Holzwerkstoff- und Verbundschichtstoffplatten
DE1144465B (de) * 1958-04-28 1963-02-28 Goldschmidt Ag Th Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Holzwerkstoffplatten

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1131388B (de) * 1958-04-16 1962-06-14 Goldschmidt Ag Th Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Holzwerkstoff- und Verbundschichtstoffplatten
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