DE1131388B

DE1131388B - Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Holzwerkstoff- und Verbundschichtstoffplatten

Info

Publication number: DE1131388B
Application number: DEG24326A
Authority: DE
Inventors: Hermann Gander
Original assignee: TH Goldschmidt AG
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1958-04-16
Filing date: 1958-04-16
Publication date: 1962-06-14
Also published as: FR1219638A; DK92735C; GB865852A; LU37027A1

Description

Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Holzwerkstoff-und Verbundschichtstoffplatten Zweck der Erfindung ist die Verbesserung der Oberfläche von auf Spanholz-, Sperrholz-, Holzfaser- oder Verbundschichtstoffplatten unter Druck und Hitze aufgepreßten Kunstharz- bzw. Dekorfolien, z. B. kunstharzimprägnierten Papieren.
Es ist bekannt, bei Spanholz-, Sperrholz- und Faserplatten unter den kunstharzgetränkten Dekorfolien sogenannte Unterlagfilme in einer oder mehreren Lagen zu verwenden, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Hierfür werden vorzugsweise phenolharzgetränkte Kraftpapiere benutzt. Die Verwendung dieser kunstharzgetränkten Unterlagfilme hat den Nachteil, daß sie, auch bei Verwendung mehrerer Lagen, sich der Struktur der Unterlagplatte durch Verfließen des Kunstharzes in die Unebenheiten so weit anpassen, daß keine ruhige Oberfläche der Dekorfolie erreicht wird. Wird mit mehreren Unterlagfilmen gearbeitet, so besteht außerdem die Gefahr der Dampfblasenbildung innerhalb der Unterlagfilmschichten. Ein weiterer Nachteil der Verwendung solcher Unterlagfilme liegt darin, daß die verhältnismäßig stark beharzten Filme zu erheblicher Schrumpfung neigen, was zum Verwerfen der fertigen Platte führt. Man kann dieser Schrumpfung dadurch begegnen, daß man auf der Rückseite die gleiche Menge beharzter Papierlagen aufbringt, eine Maßnahme, die neben dem Arbeitsaufwand erhebliche Kosten verursacht.
Es ist auch bekannt, z. B. bei Spanplatten unter der Dekorfolie ein Furnier zu legen, um eine möglichst gleichmäßige, ruhige Oberfläche der Dekorfolie zu erzielen. Der gewünschte Effekt wird aber nicht erzielt, weil das Furnier mehr oder weniger in die Unebenheiten der Unterlage eingepreßt wird. Hinzu kommt, daß man breitere Flächen auf diese Weise nicht unterlegen kann, da die Furniere aus naturgegebenen Gründen nicht in der erforderlichen Breite hergestellt werden können. Fügt man zur Erzielung der erforderlichen Breite die Furniere, so markieren sich erfahrungsgemäß die Furnierfugen durch die Dekorfolie. Es kommt hinzu, daß die Struktur der Furniere sich in der Oberfläche der Dekorfolie abzeichnet. Die auf diese Weise hergestellten Platten haben außerdem den Nachteil, daß sie zur Rißbildung neigen, da die Furniere unter der Kunstharzschicht arbeiten können.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man die Unterlagfilme bei der Herstellung oder vor ihrer Verwendung nahezu oder völlig aushärtet und sie in diesem Zustand zwischen der Dekorfolie und dem Unterlagsmaterial einfügt. Da der ausgehärtete Unterlagfilm nicht mehr selbstklebend ist, verwendet man unter und zwischen den Unterlagfilmen z. B. eine Leimfolie oder ein anderes Klebemittel. Der vorher ausgehärtete Unterlagfihn stellt eine Schicht dar, die nicht mehr verfließt und sich deshalb nicht der Struktur der Unterlage anpaßt. Der Unterlagfilm erfährt auch bei der Behandlung unter Druck und Hitze keine Formveränderung mehr, so daß auch die obenerwähnte sehr nachteilige Schrumpfung nicht mehr auftreten kann. Man erzielt auf diese Weise eine vollkommen plane, ruhige und einwandfreie Oberfläche der mit der Dekorfolie verpreßten Spanholz-, Holzfaser- oder Sperrholz- bzw. Verbundschichtstoffplatte.
Erfindungsgemäß werden als Unterlagfilme Papiere verwendet, die so viel Harz enthalten, daß eine Quellung und Spaltung der Papiere vermieden wird. Die Beharzung richtet sich nach der Papierbeschaffenheit, dem Papiergewicht und dem Verwendungszweck. Sie kann 20 bis 130 0/"o des Papiergewichtes betragen.
Bei Verpressungen in der vorbeschriebenen Art kommt man im allgemeinen mit einem Unterlagfilm aus. Will man zur Verstärkung der Kunstharzschicht mehrere Unterlagfilme verwenden, so ist dies ohne weiteres möglich, da infolge der vorausgehenden Aushärtung der Filme keine Dampfblasenbildung auftreten kann. Es ist deshalb auch möglich, bei der Verpressung ohne Rückkühlung der Presse zu arbeiten, die sonst erforderlich ist, um Dampfblasenbildung zu vermeiden. Der ausgehärtete Unterlagfilm kann auch nicht weiter schrumpfen, so daß - wenn überhaupt erforderlich - eine einfache Beschichtung auf der Rückseite der Platte ausreicht, um ein Verwerfen der Platte zu vermeiden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von mit wärmehärtbaren Kunstharz- bzw. Dekorfolien beschichteten Spanholz-, Sperrholz-, Faserplatten oder Verbundschichtstoffplatten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Dakorfolie und dem Unterlagsmaterial ein oder mehrere bei der Herstellung oder vor der Verwendung nahezu oder völlig ausgehärtete Unterlagfilme eingefügt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlagfilme gegen das Unterlagsmaterial und untereinander vor der Verwendung in an sich bekannter Weise mit einem Leim, z. B. einer Leimfolie, versehen werden. In. Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr.126135.