DE2137558C3 - Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number
DE2137558C3
DE2137558C3 DE19712137558 DE2137558A DE2137558C3 DE 2137558 C3 DE2137558 C3 DE 2137558C3 DE 19712137558 DE19712137558 DE 19712137558 DE 2137558 A DE2137558 A DE 2137558A DE 2137558 C3 DE2137558 C3 DE 2137558C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
resin
paper
layer
decorative
impregnation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19712137558
Other languages
English (en)
Other versions
DE2137558B2 (de
DE2137558A1 (de
Inventor
Rudolf Karvina Michalski (Tschechoslowakei)
Original Assignee
Buczina, N.P., Zvolen (Tschechoslowakei)
Filing date
Publication date
Priority to FR7127246A priority Critical patent/FR2148668A5/fr
Priority claimed from FR7127246A external-priority patent/FR2148668A5/fr
Application filed by Buczina, N.P., Zvolen (Tschechoslowakei) filed Critical Buczina, N.P., Zvolen (Tschechoslowakei)
Priority to DE19712137558 priority patent/DE2137558C3/de
Publication of DE2137558A1 publication Critical patent/DE2137558A1/de
Publication of DE2137558B2 publication Critical patent/DE2137558B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2137558C3 publication Critical patent/DE2137558C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft eine Dekorationsfolie oder -tapete, die zum Aufkleben mit Hilfe von geeigneten Klebemitteln auf beliebige plattenartige Gegenstände oder sonstige Formkörper geeignet ist, sowie auch das Verfahren zu deren Herstellung.
Die GB-PS 76093J betrifft zwei- bis dreischichtige Bänder, die miteinander so verbunden sind, daß die Oberseite, in der Regel das Dekorationspapierbend, mit Harnstoff-Aldehyd- oder Melamin-Aldehydharz oder deren Gemisch imprägniert und das andere Band an der Unterseite trocken, d. h. nicht imprägniert ist Daß es sich um ein Mehrschichtmaterial handelt, beweist nicht nur das beschriebene Verfahren zur Erzeugung und die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, sondern auch die Patentansprüche. Außerdem handelt es sich um wärmehärtbare, in der Regel in Wasser gelöste und durch Wärme und Druck härtbare Harze, die das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren und Erzeugnis ausschließen. Das bekannte Mehrschichtfolienmaterial muß beträchtlich dicker und schwerer und hauptsächlich auch brüchiger sein und eine größere Oberflächenspannung als das erfindungsgemäße Erzeugnis haben. Das verschlechtert jedoch die nachfolgende Leimung, schränkt das Sortiment von geeigneten Klebemitteln ein und verengt somit die Variabilität der Anwendungen beträchtlich. Der beträchtlich größere Materialverbrauch und die größeren Fertigungskosten liegen klar aul der Hand.
Wenn in dieser britischen Patentschrift auch ausgeführt wird, daß anstelle des beschriebenen Verbindens von drei Bändern, von denen ein Band die Papierfolie, Gewebe oder ähnliches poröses Material ist, es auch möglich sei, sloß ein poröses Band zu benützen, so handelt es sich offensichtlich in keinem Fall, sofern man über ein poröses Material spricht, um ein ansaugfähiges Papier. Denn sofern es sich in der angeführten Patentschrift um ein ansaugfähiges Papier oder überhaupt um ein Papier handelt, wird dieses ausführlich und genau spezifiziert Das ansaugfähige Papier von 80 bis 180 g/m2, wie es für ähnliche Zwecke angewendet wird, ist natürlich im nassen Zustand beim Preßdruck beträchtlich zusammenpreßbar (und vor dem Härten fließen die Harze ziemlich). In einem solchen Fall kommt es beim Druckaushärten des Harzes zu seinem Durchdringen an die Unterseite des Papiers. Es käme nicht zum Durchdringen nur in dem Fall, wenn der Auftrag des Harzes nur in einer sehr dünnen Schicht und grundsätzlich nur einseitig durchgeführt würde, was in der Patentschrift nicht angeführt ist. In einem solchen Fall würde das Harz in größerer Menge unter die Oberfläche dos Papiers eindringen und seine Dekorationsseite wäre nicht genügend geschützt. Das ist jedoch der Hauptzweck der Dekorationsfolien und der eigentliche Sinn der Oberflächenbehandlungen.
Das Nichtdurchdringen des Harzes an die Unterseite des Papiers kann auf eine einzige Weise und zwar erfindungsgemäß derart erzielt werden, daß ein sogenanntes drucklos wärmehärtbares Harz, und zwar ein ungesättigtes Polyesterharz angewendet wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Dekorationsfolie oder -tapete, die zum Aufkleben mit Hilfe von Klebemitteln geeignet ist, bestehend aus einem gegebenenfalls mehrfarbig bedruckten saugfähigen Dekorationspapier, das mit einem thermisch härtbaren Harz nur teilweise eindringend getränkt und zu einem Flächengebüde mit einer glänzenden oder mattierten Oberfläche ausgehärtet ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Papier ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m2 hat und in einer Stärke von der Hälfte bis 2/3 seiner Dicke von der dekorativen Oberfläche aus
eine Imprägnierung aus einem thermisch gehärteten Polyesterharz und auf der dekorativen Oberfläche eine Schutzschicht aus dem gleichen Harz aufweist
Das Verfahren zur Herstellung einer solchen Dekorationsfoüe oder -tapete unter teilweise eindringendem Imprägnieren eines gegebenenfalls mehrfarbig bedruckten saugfähigen Dekorationspapiers mit einem thermisch härtbaren Harz und Ausbildung einer Harzschicht auf der dekorativen Oberfläche des Papiers ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf die dekorative Seite des Dekorationspapiers, das ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m2 aufweist, eine derartige Menge eines thermisch härtbaren Polyesterharzes aufträgt, daß das Papier zur Hälfte bis zu zwei Dritteln der Dicke des Papiers von der dekorativen Oberflache aus getränkt wird, man dann mit Hilfe von erhöhter Temperatur oder durch Bestrahlung die Imprägnierung so weit gelatiniert, daß ein folgender Auftrag des Harzes nicht tiefer eindringt als die erste Imprägnierung, nach der Gelatinierung des Harzes mindestens eine weitere Schicht desselben Harzes aufträgt und sämtliche Schichten des Harzes bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur, gegebenenfalls durch Bestrahlung, aushärtet
Wesentlich bei der Erfindung ist, daß die erste Schicht, die auf die Oberseite des Papiers aufgetragen ist, mehr als zur Hälfte, maximal zu zwei Dritteln des Papiers durchdringen kann. Man muß diese erste Schicht teilweise wenigstens in den Gelatinezustand so polymerisieren lassen, daß die nachfolgende Schicht durch die erste Schicht nicht mehr durchdringt. Die Polymerisation schreitet dann intensiv von der Mitte des Papiers zu seiner Oberseite fort. Nach Auftrag der letzten Schicht ist die Mitte des Papiers so fixiert, daß die eventuelle Wirkung des niedrigen Druckes nicht mehr das Durchdringen in die Unterseite hat. Der relativ dünne Auftrag des Harzes, der stufenweise nach einzelnen Schichten gehärtet wird, ist auch nach Aushärten genügend elastisch mit einer minimalen Spannung. In dieser Hinsicht kommt es zu günstigen Erscheinungen beim ungesättigten Polyester. Im Inneren des Papiers gibt es genügend freien Sauerstoff, der den ungesättigten Polyester inhibiert, so daß er nicht gänzlich ausgehärtet wird. Das untere Niveau der ersten Schicht des Harzes im Papier hält lange Zeit eine beträchtliche Elastizität Erst nach einigen Monaten, eventuell bis nach Leimung kommt es zum definitiven Nachreifen des Polyesterharzes im Papier unter der oberen Dekorationsebene.
Sofern man aus der GB-PS 7 60 931 eine teilweise Imprägnierung von Papier ableitet, so finden sich jedoch keine Angaben, daß diese Imprägnierung einen ganz bestimmten Teil der Schichtdicke umfassen soll. Darüberhinaus werden als thermisch härtbare Harze ausschließlich Melamin- oder Aldehydharze verwendet
Auch die Verwendung einer Deckschicht, die aus demselben Harz besteht, geht aus dieser GB-PS 7 60 931 nicht hervor.
Die erfindungsgemäße Verwendung eines ungesättigten Polyesterharzes zum Imprägnieren des Papiers führt jedoch allein zu dem gewünschten vorteilhaften Ergebnis.
Gemäß dem Stand der Technik werden Melamin- oder Aldehydharze zum Imprägnieren des Papiers verwendet, die in jedem Fall ein organisches Lösungsmittel oder auch Wasser als Trägermedium enthalten müssen. Die Härtung dieser Harze kann nur durch gleichzeitige Einwirkung von Wärme und Druck durchgeführt werden. Vor der Härtung dieser Harze tritt jedoch Fließen und darüberhinaus Einsickern in die Papierbahn ein, so daß es bei dem bekannten Verfahren nicht möglich ist einerseits die Papierbahn nur bis zu
S einer gewünschten Dicke zu imprägnieren und andererseits eine genügend dicke Schutzschicht des Harzes auf der Oberfläche eines Dekorationspapiers mit einem Gewicht von 80 bis 100 g zu erzielen, ohne daß das Harz bis auf die Unterseite der Papierbahn durchsickert Die
ίο Anmelderin hat Versuche durchgeführt in denen das bekannte Verfahren nachgearbeitet wurde. Dabei hat sich gezeigt daß beim Auftragen einer geringen Harzmenge zwar kein Durchsickern des Harzes durch das Papier eingetreten ist, daß jedoch das Harz vollständig von dem Papier aufgesaugt wurde, so daß die dekorative Oberfläche ohne ersichtlichen Harzüberzug und somit auch ohne geeigneten Schutzüberzug geblieben ist
Bei einem größeren Auftrag des Harzes ist es
» dagegen stets zum völligen Durchtränken des Papiers bis in die Papierunterseite gekommen, was zu einer wesentlichen Verschlechterung der Klebefähigkeit führt und darüberhinaus das Endprodukt aufgrund der zu hohen Sprödigkeit praktisch unverwendbar macht.
»5 Darüberhir=aus wird natürlich ein wesentlich höherer Verbrauch an Harz (nahezu das Zweifache) erforderlich und die Sprödigkeit des völlig durchtränkten Papiers führt zu Schwierigkeiten bei der Herstellung und Verarbeitung. Es ist daher unmöglich, nach der
jo bekannten Verfahrensweise ein Dekorationspapier herzustellen, welches die erfindungsgemäßen Erfordernisse erfüllt. Als durchführbar hat sich lediglich die Ausführungsform entsprechend der GB-PS 7 60 931 erwiesen, in der zwei oder drei Papierbahnen verwendet werden und die auf der Unterseite liegende Papierbahn unimprägniert bleibt.
Die DL-PS 58 732 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Möbel- und Dekorationsfolien, wobei auf das Dekorationspapier eine dünne Schicht der Lösung des Gemisches vom thermoplastischen Polyester aufgetragen wird und das Lösungsmittel durch Trocknen verdampfen gelassen wird. Wenn eine dickere Schicht der Lösung aufgetragen wird, kommt es zum Durchsickern durch das Papier bis auf die Unterseite, was dann die Leimung beträchtlich erschwert. Durch einen einseitigen, schwachen Auftrag kommt es zwar nicht zum Durchsickern, jedoch verschwindet die dünne Schicht des Harzes im Papier und gewährt der Dekorationsoberfläche keinen Schutz mehr. Deshalb muß auf die dünne Schicht des ausgetrockneten Thermoplasts eine weitere Schicht vom Thermoplast aufgetragen werden oder die erste Schicht muß lackiert oder mittels der Folie aus weichgemachtem Polyvinylchlorid kaschiert werden. In allen Fällen wird somit die Oberfläche der Folie nach dieser Patentschrift aus einer thermoplastischen Schicht gebildet. Es handelt sich deshalb ausdrücklich um eine Thermoplasttapete.
Für die Erfindung ist dagegen die Verwendung eines thermisch härtbaren Polyesterharzes wesentlich und es wird erst durch die Kombination der erfindungswesentlichen Merkmale möglich, eine Dekorationsfoüe mit leichter Verarbeitbarkeit und Elastizität herzustellen, die einerseits auf der Oberseite hohe Abrieb-, Wasser- und Wärmebeständigkeit hai und andererseits ausgezeichnet aufzukleben ist und hervorragendes Haftvermögen besitzt.
Die üblichen Dekorationspapiere, die in der Regel mit einer wässerigen Melaminharzlösung imprägniert und
getrocknet werden (vgL z. B. CH-PS 4 33 001) werden nach der Imprägnierung und Trocknen zur Erzeugung von Schichtlaminaten oder zum Anpressen auf Holzfaser-, Holzspan- evtL Flachs*chäbenplatten angewendet Zur Aushärtung des Melaminharze im Papier und zur Verbindung mit der Unterlageplatte kommt es bloß mit Hilfe einer Preßunterlage durch Hinwirkung beträchtlicher Preßdrucke und hoher Temperaturen. Es handelt sich um Halbfabrikate, die zu einer technologisch ziemlich anspruchsvollen Verarbeitung bestimmt sind.
Auch gemäß der DT-AS 12 78388 sollen dekorative Papiere hergestellt werden, die als Bestandteil von dekorativen Schichtplatten verwendet werden und nach ihrer Herstellung direkt durch Verpressen unter Hisze und Druck mit dem Plattenkern verbunden werden. Dabei wird das Papier mit der Lösung eines thermisch härtbaren Polyesterharzes in einem organischen Lösungsmittel getränkt und danach das Lösungsmittel entfernt. Auf diese Weise wird das harzgetränkte Papier (das vollständig mit Harz durchtränkt ist) als Halbfabrikat erhalten und die Härtung des Harzes erfolgt erst dann, wenn das Dekorationspapier mit dem Grundmaterial unter Einwirkung von Hitze und Druck verbunden wird.
Das erfindungsgemäß vorliegende thermisch härtbare Harz wird jedoch als solches zum Imprägnieren des Papiers verwendet und nach dem Eindringen in das Papier ausgehärtet, so daß ein Fertigprodukt erhalten wird. Aufgrund dieser unterschiedlichen Funktionen des verwendeten Harzes gemäß der Erfindung und gemäß DT-AS 12 78 388 konnte daher aus der Verwendung eines thermisch härtenden Polyesterharzes keinesfalls auf die Verwendung eines solchen Harzes für die Zwecke der Erfindung geschlossen werden.
Aus dem Stand der Technik ist nicht ersichtlich, daß die Harzfreiheit der Unterseite wesentlich für das spätere Verkleben ist. Es konnte daher auch nicht geschlossen werden, daß, wie erfindungsgemäß, die Harzimprägnierung nur bis zu einem ganz bestimmten Wert der Schichtdicke des Papiers erfolgen solle.
Die Tapete nach der Erfindung kann durch ein Dekorationspapier gebildet sein, insbesondere mit einem mehrfarbigen Aufdruck, der gegebenenfalls mit Ornamenten, mit Reklameaufschriften oder Zeichen, z. B. mit Verkehrszeichen, ferner mit Originalen oder Reproduktionen von Kunstwerken versehen sein kann.
Vorzugsweise wird erfindungsgemäB ein Dekorationspapier von 100 bis 200 g/m2 verwendet. Die Aufbringung des Polyesterharzes kann durch Übergießen oder mit Hilfe einer Streichwalze vorgenommen werden.
Bei dem Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dekorattonsfolien ist es zweckmäßig, daß man dem die obere Schicht bildenden Harzauftrag ein die Inhibierung von Luftsauerstoff verhinderndes Mittel, insbesondere 0,5% Paraffin, zugibt.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens liegt darin, daß man auf die letzte Schicht des Harzes ein Preßblech, eine Trennfolie oder ein Trennpapier aui'egt, sämtliche Schichten, insbesondere bei 120 bis 200°C te verpreßt und aushärtet und nach dem Aushärten das Preßblech, die Trennfolie oder das Trennpapier entfernt.
Das Verfahren zur Herstellung der Dekorationsfolien wird auch zweckmäßig so durchgeführt, daß man die *5 obere Schicht aus dem gleichen Harz als Auftrag auf einen Träger, der aus einem Preßblech, einer Trennfolie oder einem Trennpapier besteht, ausbildet, das Harz auf diesen Träger durch Erhitzen gelatiniert, auf die letzte Harzschicht auf dem Papier oder auf die auf dem Träger befindliche Harzschicht eine Zwischenschicht aus dem gleichen Harz aufträgt, die Harzschichten auf dem Träger und dem Papier verbindet und aneinander andrückt und die gesamte Anordnung aushärtet
Die endgültige Oberfläche der Tapete kann als eine hochglänzende, halbglänzende, matte oder Texturoberfläche ausgehärtet werden.
Die erfindungsgemäße Dekorationsfolie bzw. -tapete zeichnet sich durch eine hoch ästhetische, harte und dabei elastische Oberfläche aus, die gegen Chemikalien, heißes Wasser und gegen Temperaturen bis zu 2000C widerstandsfähig ist Sie läßt sich leicht aufkleben auf beliebige piattenförmige Gegenstände oder auf Formkörper, ζ. B. auch auf Asbestzementplatten und Gipskartonplatten, auf Platten aus Mineralfasern, aus Beton, auf Wände, ζ. B. mit Kalkmörtelputz. Die Tapete kann auch auf radial oder axial geformte Flächen bis zu einem Radius r = zweifache Dicke der Tapete aufgeklebt werden, wobei bei Anwendung von harten und wasserfesten Klebemitteln oder Harzen eine wasserfeste, verschleißfeste und bis 2000C widerstandsfähige Oberflächenbeschichtung gebildet werden kann.
Beispiel
Als durchsichtiges thermisch härtbares Harz wurde ein ungesättigtes Polyesterharz in Styrol verwendet. Langjährige Versuche haben gezeigt, daß sich dieses Polyesterharz am besten bewährt hat. In die verschiedenen Typen des Harzes werden vorher die Härtungskomponenten entsprechend der Vorschrift des Harzherstellers in der Weise eingemischt daß bei Temperaturen von 80 bis 1900C eine rasche Polymerisation eintritt. Polyesterharze können auch durch Bestrahlung ausgehärtet werden; diese Aushärtung hat jedoch vorläufig noch nicht die gewünschten wirtschaftlichen und technischen Ergebnisse erbracht.
Das zur Aushärtung vorbereitete Harz wird vorteilhaft mit einer Walzenbeschichtungsvorrichtung auf die dekorative Oberfläche eines Dekorationspapiers aufgetragen, wobei die Menge derart bemessen wird, daß in keinem Fall mehr als die Hälfte der Papierdicke, gerechnet von der dekorativen Seite an, durchtränkt wird. Die Dosierung dieser ersten Schicht wird durch die Dicke des Papiers, das heißt sein Flächengewicht, den Grad der Saugfähigkeit des Papiers, die Viskosität des Harzes und die Umgebungstemperatur bestimmt. Die optimalen Auftragsmengen liegen im Bereich von 20 bis 50 g/m2. In diese erste, gegebenenfalls auch in die nachfolgende Schicht kann ein transparentes thixotropes Füllmittel gegeben werden, welches das Eindringen des Harzes in das Papier vermindert Es ist zweckmäßig, das Harz von unten auf das Papier aufzutragen, wobei beim Auftragen die dekorative Oberfläche des Papiers nach unten, d. h., gegen die Auftragswalzen gerichtet ist Unmittelbar danach wirkt ein heißes Medium auf die aufgetragene Harzschicht ein, beispielsweise Wärmestrahlung oder heiße Luft Die Temperatur des heißen Mediums liegt im Bereich von 100 bis 1200C. Nach der Polymerisation des Harzes bis zu einer nicht mehr klebrigen Konsistenz wird auf das Papier eine zweite, gegebenenfalls auch eine dritte Schicht desselben Harzes aufgetragen und jede Schicht wird durch Einwirkung des heißen Mediums bis zu einer nicht klebrigen Konsistenz polymerisiert Die zweite und gegebenenfalls auch die dritte Harzschicht kann bis 50 % dicker sein als die vorhergehende Schicht. Auf das
so imprägnierte, d. h. nicht mehr saugfähige Dekorationspapier werden wahlweise die nachstehend beschriebenen Schichten a. b, coder c/aufgetragen.
a) Eine Deckschicht aus dem gleichen Harz in gewünschter Dicke, z. B. in einer Auftragsmenge von 100 g/m2, die durch Einwirkung einer Temperatur von 100 bis 190°C in einem inerten Medium, z.B. CO2, ausgehärtet wird.
b) Eine Deckschicht aus dem gleichen Harz in gewünschter Dicke, z.B. von 120 g/m2, dem ein die Inhibierung durch Luftsauerstoff verhinderndes Mittel beigemischt ist, wie 0,5 bis 1 Gew.-% Paraffin. Durch Einwirkung eines heißen Mediums wird das Harz unter Luftzutritt gehärtet. Nach der Aushärtung wird das aufgeschwommene Paraffin durch Polieren entfernt.
c) Eine Deckschicht aus dem gleichen Harz, auf die sofort ein Trennpapier aufgelegt wird, beispielsweise ein silikonhaltiges Papier oder eine Trennfolie, beispielsweise eine Polyäthylenterephthalatfolie oder auch ein rostfreies Metallband oder eine sogenannte Aiu-Trennfolie mit gewünschter Oberflächenstruktur, wie Hochglanz, Halbglanz, verschiedenen Mattierungsgraden u.dgl. Diese Trennfolien oder Metallfolien werden gleichmäßig mit einem Mindestdruck von 0,2 kg/cm2 gegen die Harzschicht gedrückt, wobei das Harz durch Einwirkung einer Temperatur von 100 bis 1900C ausgehärtet wird. Nach der Aushärtung des Harzes wird die Trennfolie oder das Trennpapier von der gehärteten Dekorationsfolie entfernt.
d) Eine Deckschicht aus dem gleichen Harz wird auf einen Träger mit guten Trenneigenschaften aufgetragen, beispielsweise auf ein silikonhaltiges Papier, eine Polyäthylenierephihalatfolie. eine Zellophan-, Polypro-
ίο pylenfolie, eine rostfreie Metallfolie oder ein Metallband mit der vorstehend angegebenen gewünschten Oberflächenstruktur. Auf diesem Träger wird das Harz durch Einwirkung einer Temperatur von 100' C bis zu einer halbfesten Konsistenz polymerisiert. Gleichzeitig mit der Polymerisation des Harzes auf dem Träger wird eine Zwischenschicht aus dem gleichen Harz auf die letzte Harzschicht auf dem Papier aufgetragen oder diese Zwischenschicht wird auf die teilweise polymerisierte Schicht auf dem Träger aufgetragen, wonach alle Harzschichten unter einem Druck von mindestens 0,3 kg/cm2 verbunden werden und das Harz durch Einwirkung einer Temperatur von 100 bis 1900C ausgehärtet wird, wonach der Träger entfernt wird.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Dekorationsfolie oder -tapete, die zum Aufkleben mit Hilfe von Klebemitteln geeignet ist, bestehend aus eisern gegebenenfalls mehrfarbig bedruckten saugfähigen Dekorationspapier, das mit einem thermisch haoibaren Harz nur teilweise eindringend getränkt und zu einem Flächengebüde mit einer glänzenden oder mattierten Oberfläche ausgehärtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier ein Rächengewicht von 80 bis 200 g/m2 hat und in einer Sitärke von der Hälfte bis 2/3 seiner Dicke von der dekorativen Oberfläche aus eine Imprägnierung aus: einem thermisch gehärteten Polyesterharz und auf der dekorativen Oberfläche eine Schutzschicht aus dem gleichen Harz aufweist
2. Verfahren zur Herstellung einer Dekorationsfolie oder -tapete gemäß Anspruch 1 unter teilweise eindringendem Imprägnieren eines gegebenenfalls mehrfarbig bedruckten saugfähigen Dekorationspapiers mit einem thermisch härtbaren Harz und Ausbildung einer Haloschicht auf der dekorativen Oberfläche des Papiers, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die dekorative Seite des Dekorations- »5 papiers, das ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m2 aufweist, eine derartige Menge eines thermisch härtbaren Polyesterharzes aufträgt, daß das Papier zur Hälfte bis zu zwei Dritteln der Dicke des Papiers von der dekorativen Oberfläche aus getränkt wird, man dann mit Hilfe von erhöhter Temperatur oder durch Bestrahlung die Imprägnierung so weit gelatiniert, daß ein folgender Auftrag des Harzes nicht tiefer eindringt als die erste Imprägnierung, nach der Gelatinierung des Harzes mindestens eine weitere Schicht desselben Harzes aufträgt und sämtliche Schichten des Harzes bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur, gegebenenfalls durch Bestrahlung, aushärtet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem die obere Schicht bildenden Harzauftrag eir die Inhibierung von Luftsauerstoff verhinderndes Mittel, insbesondere 0,5% Paraffin, zugibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die letzte Schicht des Harzes ein Preßblech, eine Trennfolie oder ein Trennpapier auflegt, sämtliche Schichten verpreßt und aushärtet und nach dem Aushärten das Preßblech, die Trennfolie oder das. Trennpapier entfernt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die obere Schicht aus dem gleichen Harz als Auftrag auf einen Träger, der aus einem Preßblech, einer Trennfolie oder einem Trennpapier besteht, ausbildet, das Harz auf diesen Träger durch Erhitzen gelatiniert, auf die letzte Harzschicht auf dem Papier oder auf die auf dem Träger befindliche Harzschicht eine Zwischenschicht aus dem gleichen Harz aufträgt, die Harzschichten auf dem Träger und dem Papier verbindet und aneinander andrückt und die gesamte Anordnung aushärtet.
DE19712137558 1971-07-26 1971-07-27 Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE2137558C3 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7127246A FR2148668A5 (en) 1971-07-26 1971-07-26 Decorative paper tapestry - impregnated with pvc melamine,epoxy resin etc for consumer goods or industrial use
DE19712137558 DE2137558C3 (de) 1971-07-27 Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7127246A FR2148668A5 (en) 1971-07-26 1971-07-26 Decorative paper tapestry - impregnated with pvc melamine,epoxy resin etc for consumer goods or industrial use
DE19712137558 DE2137558C3 (de) 1971-07-27 Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2137558A1 DE2137558A1 (de) 1973-02-15
DE2137558B2 DE2137558B2 (de) 1976-11-18
DE2137558C3 true DE2137558C3 (de) 1977-06-23

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2940512A1 (de) Verfahren zur herstellung eines ein dekor aufweisenden gegenstandes
DE2135072C3 (de)
DE102011080300A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer dekorierten Wand-, Decken- oder Fußbodenplatte
DE3010060A1 (de) Mehrschichtige eine lackoberflaeche aufweisende platte, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung
DE19741680C1 (de) Bahnförmige Matrize zum Erzeugen von Oberflächenmaterialien sowie Verfahren zum Herstellen einer solchen Matrize
DE102007015969A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte
DE102006054890A1 (de) Beschichtungsmaterialien sowie Verfahren zum Herstellen solcher Beschichtungsmaterialien
DE2843971A1 (de) Mit einer oberflaechenstruktur versehene dekorative schichtstoffplatte
EP2223800B1 (de) Dekorprodukt, Verfahren zum Herstellen eines Dekorprodukts und Verwendung eines Dekorprodukts zum Herstellen einer dekorierten Trägerfläche
DE2446307B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Dekorationsplatten, die ein permanent eingeprägtes Muster enthalten
DE2727312A1 (de) Verfahren zur herstellung von spaltfesten, dekorseitig ausgehaertetes kunstharz aufweisenden verguetungsbahnen auf der basis von papieren mit einem flaechengewicht kleiner oder gleich 60 g/m hoch 2
DE2357831C2 (de) Verfahren zum Herstellen einer mehrfarbigen Reliefdekorschicht und das dabei erhaltene Produkt
DE3923555A1 (de) Dekoratives blatt und verfahren zu dessen herstellung
DE2137558C3 (de) Dekorationsfolie oder -Tapete und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2739211C2 (de) Verfahren zum Herstellen einer dekorativen Schichtstoffplatte
DE2137558B2 (de) Dekorationsfolie oder -tapete und verfahren zu ihrer herstellung
DE2238919C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Schichtkörpers und Schichtzwischenprodukt
EP0263150A1 (de) Verfahren zum herstellen einer polymeren kunststoff enthaltenden folie oder platte.
DE2234020C2 (de)
AT227919B (de) Verbundplatte und Verfahren zur Herstellung derselben
DE1932528C3 (de) Verfahren zur Herstellung von mit Aminoplastharzvorkondensaten imprägnierten Trägerbahnen
DE1955247C (de) Niederdruck-Schichtstoff auf der Grundlage von Gipspappe und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1153885B (de) Verfahren zum Befestigen eines vorgeformten Kunststoffilms auf einem chemisch andersartigen Traeger
AT223800B (de) Verfahren zur Herstellung von mit Dekorfilmen veredelten Trägerschichten aus Faser-, Span- oder Sperrholzplatten
DE1174143B (de) Verfahren zur Herstellung mit haertbaren Kunstharzen impraegnierter Papiere