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Verfahren zur Herstellung von mit Dekorfilmen veredelten
Trägerschichten aus Faser-, Span- oder Sperrholzplatten
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Es ist auch bereits bekannt, bei gleichzeitig zu fertigendem Trägermaterial kunstharzgetränkte Pa- piere auf loses Spanmaterial unterDruck und Hitze aufzupressen. Diesem Verfahren haftet jedoch ebenfalls der Nachteil an, dass die unter der Presstemperatur erweichende Dekorfolie sich allen Unebenheiten des
Untergrundes anpasst und dass sich Holzspäne in die Folie hineindrücken. Die Folge ist eine ungleichmässige und unruhige Oberfläche der Dekorfolie nach der Verpressung. Man hat auch versucht, diesen Nachteil da- durch zu beheben, dass man unter die Dekorfolie einen oder mehrere Unterlagsfilme gebracht hat. Aber auch diese Massnahme führte nicht zu einer einwandfreien Oberfläche, da die Unterlagsfilme bei der Heissverpressung ebenfalls erweichen und sich der inhomogenen Struktur des Spanmaterial anpassen.
Wird mit mehreren Unterlagsfilmen gearbeitet, so besteht auch hier die Gefahr der Dampfblasenbildung innerhalb der Unterlagsfilmschichten. Als weiterer Nachteil kommt noch die Schrumpfung der Unterlagsfilme hin- zu, die zu einem starken Verziehen der Platte führt. Dieser Gefahr versucht man zu begegnen, indem man rückseitig die gleiche Menge an Folien aufbringt, was wieder einen erheblichen Aufwand an Ma- terial-und Lohnkosten verursacht.
Das erfindungsgemässe Verfahren unterscheidet sich demgegenüber dadurch, dass man die Unterlagsfilme schon bei ihrer Herstellung oder vor ihrer Verwendung nahezu oder völlig aushärtet und sie in diesem Zustand zwischen denDekorfilm und das Trägermaterial einfügt. Da der ausgehärtete Unterlagsfilm nicht mehr selbstklebend ist, verwendet man in bekannter Weise zweckmässig unter bzw. zwischen den Unter- lagsfilmen z. B. einen Leimfilm oder ein anderes Klebemittel Der vorherausgehärtete Unterlagsfilm stellt eine Schicht dar, die nicht mehr verfliesst und sich deshalb nicht der Struktur der Unterlage anpasst. Der Unterlagsfilm erfährt auch bei der Behandlung unter Druck und Hitze keine Formveränderung mehr, sc dass auch die oben erwähnte sehr nachteilige Schrumpfung nicht mehr auftreten kann.
Man erzielt auf diese Weise eine vollkommen plane, ruhige und ein- wandfreieoberfläche der mit demDekorfilm verpressten Holzfaser-, Span-oder Sperrholz-bzw. Verbund- schichtstoffplatie.
Erfindungsgemäss werden als Unterlagsfilme vorzugsweise mit Phenol- oder Harnstoffharzen getränkte, dann getrocknete und anschliessend ausgehärtete Kraftpapier verwendet, die so viel Harz enthalten, dass eine Quellung und Spaltung der Papiere vermieden wird. Die Beharzung richtet sich nach der Papierbeschaffenheit, dem Papiergewicht und dem Verwendungszweck. Sie kann 20 - 130 % des Papiergewichtes betragen.
Bei Verpressungen in der vorbeschriebenen Art kommt man im allgemeinen mit einem Unterlagsfilm aus. Will man zur Verstärkung der Kunstharzschicht mehrere Unterlagsfilme verwenden, so ist dies ohne weiteres möglich, da infolge der vorausgehenden Aushärtung der Filme keine Dampfblasenbildung auftreten kann. Es ist deshalb auch möglich, bei der Verpressung ohne Rückkühlung der Presse zu arbeiten, die sonst erforderlich ist, um Dampfblasenbildung zu vermeiden. Der ausgehärtete Unterlagsfilm kann auch nicht weiter schrumpfen, so dass-wenn überhaupt erforderlich-eine einfache Beschichtung auf der Rückseite der Platte ausreicht, um ein Verwerfen der Platte zu vermeiden.
Es ist bekannt, in einem Zweistufenverfahren zuerst auf ein Trägermaterial, z. B. Sperrholz- oder Spanplatte, ein mit einem härtbaren Kunstharz getränktes Kraftpapier aufzupressen und diese Schicht dann völlig eben zu schleifen. Anschliessend wird darauf in einem zweiten Arbeitsgang in üblicher Weise ein Dekorfilm unter Druck und Wärme aufgepresst. Dieses Zweistufenverfahren ist langwierig und hat sich nicht als wirtschaftlich erwiesen.
Auch ist es bekannt, bei der Herstellung von Tischlerplatten aus einem an sich bekannten Rost aus Stäben als Mittellage geringwertigen Werkstoffes und einer schauseitigen furnierähnlichen Deckschicht als Deckschicht ein aus chemisch veränderter Cellulose, wie Pergament oder Vulkanfiber, bestehendes Material zu verwenden. Die Deckschicht wird mit Hilfe eines Leimes auf die Mittellage geklebt.
Eine solche Schicht besitzt bei der Herstellung von Tischlerplatten eine ausreichende Festigkeit, um Zwischenräume zwischen den Roststäben zu überbrücken. Die Verwendung solcher aus Pergament oder Vulkanfiber bestehenden Deckschichten als Unterlagsfilme bei dem erfindungsgemässen Verfahren führt aber zu einem Misserfolg, weil die bei der Verpressung auftretende Feuchtigkeit das Pergament bzw. das Vulkanfiber erweicht und sich dieses Material dann ebenso wie nicht ausgehärtete, mit Kunstharz getränkte Unterlagsfilme. den Unebenheiten des Trägermaterials anpasst. Man erhält keine glatten Oberflächen.
Die erfindungsgemässen Unterlagsfilme zeichnen sich dagegen bei Einwirkung der Presshitze durch eine hervorragende Steifigkeit aus, so dass sie sich nicht in die Unebenheiten und Poren des Unterlagsmaterials hineinlegen, sondern diese als starre Deckschicht überbrücken. In diese Unterlagsfilme können sich Holzspäne nicht eindrücken.