DE665739C

DE665739C - Schuhwerk zur Erreichung einer Normalstellung des Fusses im Schuh

Info

Publication number: DE665739C
Application number: DEST49834D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-09-13
Filing date: 1932-09-13
Publication date: 1939-04-22

Description

Schuhwerk zur Erreichung einer Normalstellung des Fußes im Schuh Die üblichen Schuhe entsprechen nicht den Anforderuiiben, wie sie durch die Anatomie des normalen Fußes bedingt sind. Ein großer Teil aller erworbenen Fußdeformationen ist auf die grundlegend falsche Basis zurückzuführen, die das allgemein übliche Schuhwerk dem Fuße bietet.
Die innere Auftrittsfläche (Brandsohle) ist bei den bisher üblichen Schuhen meist flach oder hohl, vielfach mit einer mehr oder weniger starken Neigung seitlich nach außen abfallend gestaltet und bietet dem Fuß in keiner Weise eine natürliche Auftrittsfläche. Der Fuß hat vielmehr immer das Bestreben, nach außen abzugleiten, was er tatsächlich auch in den meisten Fällen tut. Die Folge ist eine vollkommen falsche Beanspruchung des Fußes, die, schon im frühesten Kindesalter beginnend, zu den verschiedenartigsten Deformationen führt, wie sie dem Orthopäden hinreichend bekannt sind. Die Fähigkeit des Menschen, zu stehen, zu gehen und zu marschieren, wird dadurch erheblich geschmälert. Er wird bei der Ausübung der verschiedensten Berufe stark behindert, und früher oder später kann <las gesamte Muskel- und Nervensystem in erheblichem Maße krankhaft be.einflußt werden.
Die Erfindung betrifft nunmehr ein Schuhwerk, das es ermöglicht, dem Fuß seine NorinAstellung beim Tragen dieses Schuhwerkes beizubehalten. Dies wird gemäß der Erfindung in der Weise erreicht, d.aß dem Absatzteil des Schuhes .an der Fersenbasis die größte Vertiefung gegeben, ,außerdem der Großzehenballen tief- und der Kleinzehenballen hochgelegt und dem Mittelfuß am Außenrand ein Widerstand gegeben wird, über den er, ohne auszuweichen, abrollen kann. Eine derartige Ausbildung des Schuhwerks hat zur Folge, d:aß dem Fuß Beine derartige Verwindung erteilt wird, daß das Fußgewölbe seine natürliche und zum Tragen des Körpergewichts notwendige Wölbung und Spannung auch im Schuh beibehält, was bei den heute üblichen Schuhen. nicht der Fall ist. Praktische Versuche haben ergeben, daß bei der Schuhausbildung gemäß der Erfindung der Mittelfuß vollkommen entlastet wird. Bisher gingen Bestrebungen dahin, den Mittelfuß an verschiedenen Stellen zu stützen, was jedoch immer eine Immobilisierung der Fußbänder zur Folge hatte. Diese werden jedoch durch das Tragen des Schuhes gemäß der Erfindung in hohem Maße zur Ausübung ihrer normalen Funktion ,angeregt und damit gefestigt, so daß Fußerkrankungen vermieden werden. Infolge der nach außen ansteigenden und nach oben. gewölbten Mittel- und Vorfußp.artie der Auftrittsfläche wird der Vorfuß gezwungen, seine Pron.ationsstellung (Drehung nach innen und unten) einzunehmen. Zu einem Ausweichen kann es infolge der besonderen Ausgestaltung des Schuhes gemäß der Erfindung nicht mehr kommen, so daß auch der Schuh seine ihm einmal gegebene Form unbedingt sicher beibehält.
Auf der Zeichnung ist schematisch dis: innere Auftrittsfläche eines Schuhes geil*,", der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt die Auftrittsfläche im, Grundriß, Abb. 2 einen Längsschnitt .auf der Linie A-A. Abb.3 bis 6 zeigen Querschnitte auf den Linien B-B, C-C, D-D und E-E.
In den Abb. i .und 6 bezeichnet i die Fersenbasis, und aus der Abb.6 ist ersichtlich, daß dieselbe tiefgelegt ist, während der Fersenteil des Schuhes nach außen ansteigt.
Aus den Abb. i und 3 ist die Lage des Groß- und Kleinz@ehenballens ersichtlich, und zwar liegt bei dem Schuh gemäß der Erfindung der Großzelienballen 2 tiefer als der Kleinzehenballen 3. Durch die bereits erwähnte Tieflegung der Fersenbasis i, die Tieflegung des Großzehenballens 2 und Hochlegung des Kleinzehenballens 3 wird die natürliche Pronationsstellung des Fußes bewirkt und erreicht, daß der Mittelfuß q. vollkommen entlastet ist. Demzufolge ist es bei dem Schuh gemäß der Erfindung lediglich erforderlich, den dem Mittelfuß entsprechenden Schuhteil q. so zu arbeiten, daß dem Mittelfuß ein Widerstand bei der Abrollung über den Außenrand dargeboten wird, der jedoch nicht zur Stützung des Mittelfußes dient. Diese Ausbildung des Mittelfußes kann durch eine mit Hilfe von Kork o. dgl. bewirkte Ausfüllung hergestellt werden. Es ist noch zu erwähnen, claß die Schuhwerkforin gemäß der Erfindung für Schuhe beliebiger :@rt und aus beliebigen Werkstücken anwendbar ist und #x1prchaus ,nicht nur auf Straßenschuhe begt,hr.änkt ist.
Die Formgebung des Schuhes durch die genannte Ausfüllung des Mittelteiles bzw. durch besondere Verteilung der :%,tisballmasse erfolgt in der Weise, daß der heute üblichen Schuhfabrikation keine Schwierigkeiten entstehen.

Claims

PATE \TANSPRLCIIE: i. Schuhwerk zur Erreichung einer Normalstellung des Fußes im Schuh, dadurch gekennzeichnet, daß dem Absatzteil des Schuhes an, der Fersenbasis die größte Vertiefung gegeben wird, außerdem der Großzehenballen tief- und der Kleinzehenballen hochgelegt wird und dem '_\littelfuß am Außenrand ein Widerstand gegeben wird, über den er, ohne auszuweichen, abrollen kann.
2. Schuhwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der inneren Auftrittsfläche von Beginn des inneren Längsgewölbes bis zum Vorfußgewölbe nach oben gewölbt sind.
3. Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Anspruch i und 2 gestaltete Auftrittsfläche mit der äußeren Lauffläche des Schuhes fest verbunden ist oder lose aufliegt.