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Vorrichtung zum Aufpuffen von Getreidekörnern Es ist bekannt, das
Aufpuffen von Getreidekörnern o. dgl. innerhalb einer Vorrichtung vorzunehmen, die
aus einer verschließbaren Kammer besteht. In diese wird das zu behandelnde Getreide
und ein Druckmittel eingebracht. Für ein wirksames Aufpuffen erweist es sich als
zweckmäßig, den Druck innerhalb der Kammer so lange aufrechtzuerhalten, bis sämtliche
Getreidekörner aus der Kammer heraus sind. Es wurde daher in Vorschlag gebracht,
den ursprünglichen Druck in der Behandlungskammer durch äußeres Erhitzen zu erzeugen.
Nach Erreichen des erforderlichen Druelzes wird die Kammer geöffnet und nun durch
Öffen eines Ventils ein zusätzliches Druckmittel eingelassen. Dieses Verfahren erfordert,
abgesehen von den zusätzlichen Maßnahmen, noch besondere Sorgfalt insofern, als
die Öffnung des Ventils für das zusätzliche Druckmittel in Übereinstimmung mit dem
Öffnen des Verschlusses der Kammer erfolgen muß.
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Bei der neuen Vorrichtung wird in der bekannten Weise der Druck durch
ein eingeleitetes Druckmittel erzeugt. Zur Aufrechterhaltung des Druckes ist erfindungsgemäß
unmittelbar hinter den Gasdurchlässen, durch die das Druckmittel in die Behandlungskammer
eingeführt wird, eineVerteilervorrichtung angebracht, wodurch die Kammer in zwei
Abteile unterteilt wird. Das eine Abteil, praktisch das größere, wird mit dem zu
behandelnden Getreide angefüllt, während sich in dem anderen Abteil nur Druckmittel
befindet. Wird nach der erforderlichen Einwirkungszeit des Druckmittels der Kammerverschluß
geöffnet, so strömt das in dem zuletzt erwähnten Abteil vorhandene Druckmittel selbsttätig
durch die Verteilervorrichtung nach, wodurch der Druck in dem Hauptabteil aufrechterhalten
wird, bis das ganze Getreide aus der Behandlungskammer ausgestoßen ist.
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Die Verteilervorrichtung hat noch einen weiteren Vorteil, da eine
ungünstige Einwirkung des Druckmittels auf das Getreide durch Verteilung des Druckmittels
weitgehend vermieden wird. Ist etwa das eintretende Druckmittel zu heiß, so wird
durch Diffusion erreicht, daß das Getreide nicht verbrüht wird.
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Es ist schließlich auch bekannt, zum Aufrechterhalten eines genügenden
Druckes bis zum vollständigen Entfernen des Getreides aus der Behandlungskammer
eine verhältnismäßig enge Ausstoßöffnung vorzusehen. Dieses Mittel führt aber nicht
recht zum Ziel, denn es ist andererseits bekannt, daß für
einen
einwandfreien Betrieb die Ausstoßöffnung möglichst groß sein muß.
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Auf der Zeichnung zeigt: "' Fig. i eine Seitenansicht der VorrichttingFig.2
eine Vorderansicht, Fig. 3 einen Längsschnitt, Fig. 4 eine Draufsicht, teilweise
im Schnitt, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 in Fig. 3 und Fig. 6 eine schaubildliche
Ansicht der Verteilervorrichtung.
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Die Kammer i für das zu behandelnde Gut; vornehmlich Getreide; besitzt
bei der dargestellten Ausführung zylindrische Form und ist am linken Ende (Fig.
3) geschlossen, während das andere Ende offen ist. Mittels Zapfen 2 ist die Kammer
in Lagern 3 eines Rahmens 3a schwenkbar gelagert. Ein Zapfen 2 besitzt einen Durchlaß
4 und ist am Ende mit einem Rohr 5 verbunden; durch das das Druckmittel über ein
Ventil 5, zugeführt wird: In den Zapfen ist dicht neben der Kammer i ein
Rohr 6 eingeschraubt, das zu dem Durchlaß 7 des geschlossenen Endes der Kammer führt.
Von diesem Gasdurchlaß 7 aus führen schräg angeordnete Gasdurchlässe 8 in das Innere
der Kammer.
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Die Kammer ist durch eine Verteilervorrichtung i i mit zielen kleinen
Öffnungen i2. in zwei Abteile 9 und io unterteilt. Die Vorrichtung i i wird von
einem Stöpsel 13 getragen, der in die Stirnwand 14 der Kammer eingesetzt ist und
der die vorher erwähnten Gasdurchlässe besitzt.
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An dem Stöpsel 13 befindet sich eine Ablenkplatte 15, deren konkave
Fläche den Gasdurchlässen 8 zugekehrt ist.
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Das offene Ende der Kammer i wird durch einen Verschluß 16 verschlossen,
der aus einem Deckel 17 besteht. Dieser sitzt auf einem Kopf 17a, der durch Bolzen
18 schwenkbar an der Kammer i angebracht ist, in dem der Bolzen i8 durch einen Ansatz
i9 am Kopf und Ansätze 20; 2i an der Kammer hindurchgeht. Der Deckel 17 besitzt
einen Ringflansch 22 und wird mit dem Kopf durch einen Ansatz 23 desselben und durch
ein Joch 24 verbanden, das mittels Zapfen 25 'an dem Kopf angelenkt ist. Der Deckel
17 besitzt bei dieser Befestigung ein gewisses Spiel gegenüber dem Kopf 17ü, und
infolge der Einsätze 26, 27 mit gewölbter Berührungsfläche kann eine gewisse Schräglage
des Deckels 17 eintreten, so daß . immer ein dichter Abschluß der Kammer entsteht:
Die Einsätze 26, 27 besitzen Gewindebohrungen 28, um ein Herausnehmen zu erleichtern.
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Zur Verriegelung des Verschlusses dient ein Joch 29, das mit Zapfen
3o exzentrisch auf einem Vorsprung 31 an der Kammer gelagert ist. Mittels der Seitenteile
32, 33 und des Querstückes 34 wirkt das Joch auf den Kopf 17" ein: Durch den Handgriff
35 wird r Exzenter betätigt. Bei der in Fig. 3 dar-
teilten Lage kann das Joch über den Köpf |
'iggl@gt werden: Wird der Handhebel im Uhr- |
bewegt, so wird das Joch 2(9 ange- |
zö en und der Verschluß der Kammer herbeigeührt.
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Innerhalb des Jochs 29 befindet sieh die Rolle 36 mit dem Nocken 37
(Fig. 5). Auf der Kammer befindet sich ein Vorsprung 38, in dessen Schlitz der Nocken
37 eingreift. Die Feder 39 (Fig. 4) versucht den Nöcken im Uhrzeigersinn gemäß Fig.3
zu drehen; ,wodurch dieser in den erwähnten Schlitz eingeführt wird. Hat das Joch
29 den Verschluß festgedrückt, so liegt der Nocken teilweise in dem Schlitz und
wird durch Umlegen des Handgriffs 4o im Uhrzeigersinn fest eingepreßt: Infolge der
V-förmigen Anordnung ist hierdurch der Verschluß 16 verriegelt. Zur Entriegelung
wird der Handgriff 4o entgegengesetzt umgelegt, wodurch die Fläche 41 der Rolle
36 mit dem oberen Teil des Vorsprungs 38 in Berührung gelangt und das Joch 29 angehoben
wird. Der Verschluß 16 wird frei und fliegt infolge des Druckes iin Innern der Kammer
sofort auf.
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Zum Auffangen des Verschlusses dient eine Geweberolle 42; die auf
Armen 43 an dein Bolzen i8 aufgehängt ist und frei pendeln kann. Der Gurt der Rolle
wird mit einer solchen Spannung gewickelt, wie sie gewöhnlich bei den im Handel
befindlichen Gurtbändern vorhanden ist. BeimAuffliegen des Verschlusses schwingt
die Rolle qz nach rückwärts in die gestrichelte -Stellung (Fig. 3) ; sie wird von
einem Widerlager 44 aufgefangen. An dieser Stelle ist die Bewegung des Verschlusses
bereits etwas gedämpft, und das Auffangen der Restenergie geschieht durch Zusammendrücken
der Geweberolle zwischen Verschluß und Widerlager 44. Die Bewegungsenergie wird
hierbei in Reibung der einzelnen Gewebewindungen umgesetzt. Eine derartige Auffangvorrichtung
bewährt sich praktisch wesentlich besser als Feder- oder Gummieinrichtungen.
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Die Kammer kann durch den Handgriff 45 mit Riegel 46 gedreht werden;
der in Nuten 47, 48, 49 eines Ringes eintreten kann, wodurch die Kammer in senkrechter,
leicht geneigter und waagerechter Lage einstellbar ist.
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In senkrechter Lage wird die Kammer beschickt, wobei etwaiges Kondensat
aus der Kammer ° durch das Röhrchen 51 mit Ventil 52 nach unten abgeleitet wird.
Damit das Joch 29 bei dieser Stellung der Kammer nicht seitlich herunterkippt, ist
eine Führung 53 mit Haltestift 54 vorgesehen. Nach der Beschickung wird die Kammer
in leicht geneigte
Lage gebracht. Das Druckmittel wird zugeführt,
wobei die Ablenkung durch die Platte 15 und die Verteilung durch die Öffnungen 12
in der schon erwähnten Weise vor sich geht. Die Kammer wird gleichmäßig mit dem
Druckmittel gefüllt. Dabei wird die in der Kammer vorhandene Luft durch das Auslaßcentil
55 angetrieben, das sich im Deckel 17
befindet und sich schließt,
-sobald heißes Gas kommt. Nach Beendigung der Einwirkung des Druckmittels
wird der Verschluß 16 geöffnet und der Inhalt ausgestoßen. Hierbei dringt, während
sich das Gut aus der Kammer herausbewegt, das im Abteil 9 vorhandene komprimierte
Druckmittel nach, so daß während des Ausstoßvorganges der Druck innerhalb des Abteils
io im wesentlichen aufrechterhalten wird. Wäre die Verteilervorrichtung i i nicht
vorhanden, so würde zwar das dicht am Verschluß 16 vorhandene Getreide den schnellen
Druckabfall beim Ausstoßen erleiden, aber das am anderen Ende der Kammer befindliche
Gut würde, bis es zum Ausstoßen kommt, schon auf einen niedrigeren Druck gekommen
sein und demgemäß nicht so stark aufgepufft werden. Das Abteil 9 wirkt also wie
eine Art sekundäre Druckmittelduelle für das Abteil io.