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Vorrichtung zum Sättigen von Flüssigkeiten mit Gasen Es sind Vorrichtungen
zur Sättigung von Flüssigkeiten mit Gasen in einer Flasche bekannt, bei denen über
dem die Flasche tragenden Gestell eine Mischkammer vorgesehen ist und das ganze
Gestell um einen zwischen der Flasche und der Mischkammer vorgesehenen Zapfen um
I80" gedreht werden kann; bei dieser Drehung läuft die in die Flasche vorerst eingefüllte
und zu sättigende Flüssigkeit in die vorher mit Gas beschickte Misdikammer und wird
nach der Sättigung bei Rückdrehung um I800 in die Flasche zurückgeleitet.
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Von den bekannten Einrichtungen dieser Art unterscheidet sich der
Gegenstand vorliegender Erfindung dadurch, daß der Zapfen, um den die Vorrichtung
gedreht wird, selbst als mit Gaszuführungs- und Ableitungskanälen versehenes Hahnküken
ausgebildet ist, so daß durch die Drehung der Vorrichtung um dieses Hahn. küken
selbsttätig die Gaszufuhr gesteuert wird. Die besondere Bedienung mehrerer Hähne
für die Gaszufuhr, wie bei den oben genannten Einrichtungen, wird daher überflüssig.
Auch findet beim Gegenstand vorliegender Erfindung beim Schwenken der Flasche in
die umgekehrte Lage und beim Rückschwenken ein zweimaliges Durchströmen des Gases
durch die Flüssigkeit und somit eine Sättigung statt, die mit den bekannten Einrichtungen
nicht erreicht werden könnte. Auf diese Weise läßt sich durch zwei- oder dreimaliges
Umdrehen der Vorrichtung ein außerordentlich schnelles (innerhalb etwa 1/1 Minute
erfolgendes) Sättigen erzielen. Die in der Mischkammer vorhandene Luft wird d infolge
ihres relativ zur Kohlensäure niedrigen Partialdruckes von dem Wasser nur in kaum
nennenswerter Menge aufgenommen und beeinflußt den Geschmack des Getränkes nicht.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Abb. I ist eine Vorderansicht, Abb. 2 die Draufsicht und Abb. 3 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht.
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Erfindungsgemäß ist ein ortsfestes Hahnküken oder ähnliches Ventil
a angeordnet, welches durch einen Nippel b mit dem Austrittsrohr c eines Kohlensäurezylinders
d verbunden werden kann, der Kohlensäuregas unter Hochdruck enthält; zwischen dem
Hahn a und dem Zylinder d ist ein Reduzierventil e angeordnet, um den Gasdruck vor
dem Eintritt in die Flaschen, die das zu sättigende Wasser enthält, zu vermindern.
Das Hahnküken a ist mit dem Eintrittskanal g für den Gaszutritt aus dem Reduzierventil
und mit Austrittskanal h für die Entladung des überschüssigen Gases in die Außenluft
nach dem Sättigen der Flüssigkeit versehen. Das Hahnküken
a. oder
ein ähnlicher Ventilkörper wird in passender Weise ortsfest an einer Bank.
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Wand oder einem gestell befestigt und ist von einem drehbaren Gehäuse
i umschlossen, welches mit Mitteln zur Sicherung einer gasdichten Verbindung zwischen
den beiden Teilen ausgestattet ist; zu diesem Zweck ist z. B. auf dem schmaleren
Gewindefortsatz k des Hahnkükens a eine Schraubenmutter j vorgesehen, zwischen welcher
und dem Gehäusei eine Gummischeibe m angeordnet ist.
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Das Gehäuse i ist mit einer Öffnung n versehen, welche entweder mit
dem Gaszutrittskanal g oder mit dem Gasaustrittskanal lt verbunden werden kann,
um das Gas zu der Flasche zu führen oder es im Überschuß in die Außenluft zu entladen.
Die Fortsetzung der Öffnung ii bildet eine Düse beliebiger Art; diese besteht aus
einem kurzen Rohr o mit einer feinen Öffnung p, kann auch aus einem festen Kegel
innerhalb eines hohlen Kegels bestehen, welcher mit dem Kanal g verbunden ist, wobei
die eine der Kegelflächen mit feinen Rillen für den Gasdurchtritt versehen ist.
Die Düse kann auch ähnlich den gewöhnlichen Düsen bei Petroleum-oder Paraffinvergasern
ausgebildet sein.
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Mit dem beweglichen Gehäuse i ist eine Mischkammer q von entsprechendem
Inhalt, im wesentLichen gleich dem Inhalt der Flasche f verbunden, die Kammer q
ist an dem der Düse o entgegengesetzten Ende mit einer Austrittsöffnung rl von gleichem
Durchmesser wie die Offnung des Flaschen halses versehen; diese Öffnung wird durch
ein kurzes Rohr s in der Metallplatte t gebildet, das von einer kegelförmigen Gummidichtungsscheibeu
umgeben ist. DiePlatte t und die Scheibe it werden durch eine dicht in das untere
Ende der Kammer q geschraubte Kappe gehalten. Die Scheibe in bildet eine dichte
Verbidung zwischen dem Flaschenhals und der Kammer q. w sind Öffnungen zum Schmieren
des Kükens a.
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Die Flasche f wird auf einer kleinen Plattform x gestützt, welche
mit einer Gummischeibey versehen ist; die Plattform x ist init dem Gehäuse i derart
verbunden, daß sie an der Drehbewegung um das Hahnkuken a teilnehmen kann. Die Verbindungsmittel
sind derart, idaß sie gleichzeitig als Mittel zur raschen Bildung einer gasdichten
Verbindung zwischen dem Flaschenhals und der Scheibe lt dienen und gleichzeitig
die Flasche fest in ihrer Lage halten sowie auch die Flasche nach der Ladung rasch
zu entfernen gestatten. Beispielsweise ist die Plattform x durch Haken stangen 2
an das Gehäuse q angeschlossen, wobei diese Stangen mit dem beweglichen Schwinghebel
3 eine Kniehébelvorrichtung bilden, welche den Flaschenhals dicht gegen die Packungsscheibe
lt pressen und so die Teile festhalten kann. Der Hebel 3 ist bei 4 an dem Gehäuse
q drehbar gelagert, während die Stangen2 auf Zapfens in den kürzeren Armen 6 des
Hebels angelenkt sind.
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Durch Herabziehen des vorderen Endes des Hebels 3 wird die Flasche
auf der Plattformt gehoben, wodurch das Ende des Flaschenhalses dicht gegen die
Scheiben angepreßt wird. Eine weitere Nachgiebigkeit gegen den Druck des Gases und
der Flüssigkeit in der Flasche f und der Mischkammer q ist vorgesehen, indem Federn
7 auf Iden Stangen 2 zwischen der Unterseite der Plattform x und Schraubenmuttern
8 an den unteren Enden der Stangen 2 vorgesehen sind oder auch zwischen der Plattform
x und dem Flaschenboden ausgebildet sein können. Die Schraubenmuttern auf den Stangen
2 sind einstellbar, um den Druck der Federn zu ändern.
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Die Plattform x und die Kammer q sind mit Anschlägen oder Führungen
versehen, welche gegen die Flasche f zwecks zentrischer Einstellung geschoben werden
können. Um das Herumfliegen von Glasteilchen beim Springen einer Flasche zu verhindern,
ist ein Schutzblech vorgesehen, welches z.B. als rohrförmiges Blech 10 aus perforiertem
Metall ausgebildet ist und am unteren Ende bei 11 an der Plattform x angelenkt ist,
so daß sein oberes Ende nach vorwärts im Winkel geneigt werden kann, um die Flasche
hineinlegen oder herausnehmen zu können. Um die Vorbewegung des oberen Endes des
Schutzbleches zu begrenzen, ist das untere Ende mit einem Drahtarm I2 versehen,
welcher durch eine Öffnung I3 in der Plattform durchgeht und an der Plattform befestigt
wird, wenn das Schutzblech vorgezogen ist.
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Die Handhabung der Vorrichtung ist folgende: Die Flasche f wird zuerst
mit der Flüssigkeit gefüllt, das Schutzblech I0 vorgezogen und die Flasche in Stellung
gebracht, wonach das Schutzblech in die lotrechte Lage gebracht wird. Der Hebel
3 wird aus der gehobenen Lage nach abwärts gezogen, so daß die Kniebebelverbindung
eine Dichtung zwlschen dem Flaschenhals und der Scheibe lt bewirkt. Die Flasche,
der Träger und das Gehäuse werden dann um einen Winkel von 180° um die Drehachse
des Gehäuses i verschwenkt, wodurch die hoffnung lot mit dem Gaszutrittskanal g
zusammentrifft und das Gas von dem Zylinder und Reduzierventil in die Kammer q einströmt.
Während der Dreh, bewegung beginnt die Flüssigkeit in die Kammer q zu sinken, und
wenn die Öffnungen sich einander gegenüber befinden, wird das Wasser oder die Flüssigkeit
von dem aufsteigenden Strom des Gases in der Kammer q
durchströmt.
Durch die Bewegung der Flüssigkeit wird das Einmischen des Gases bewirkt, bis der
innere Druck innerhalb der Kammer q und der Flaschef gleich ist dem Druck des aus
dem Reduzierventil zuströmenden Gases. Sobald dies eintrifft, wird der Zutritt des
Gases selbsttätig gestoppt. Wenn nötig, kann ein Rückschlagventil in den Reduzierventilkanal
eingeschaltet werden, um das Gas selbsttätig abzuschließen und die Flüslsigkeit
gegen das Eintreten in das Ventil zu schützen. Der Flaschenträger und die von ihm
getragenen Arbeitsteile werden dann zurück in die ursprüngliche Lage verschwenkt,
wodurch der Gaszutrittskanal g geschlossen und der Gasaustrittskanal h mit der Öffnung
>t in Verbindung gebracht wird; der Gasüberschuß entweicht nun in dieAußenluft.
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Während des genannten Verschwenkens kommt die Flüssigkeit aus der
Mischkammer q in die Flasche und trifft das Gas, welches vorher in die Flasche eingetreten
ist, wodurch eine weitere Sättigung der Flüssigkeit mit Gas erfolgt. Die I<niehebelverbindung
wird dann entkuppelt und die Flasche entfernt und durch andere ersetzt. Die Flasche
kann dann sofort benutzt werden.
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Wenn ein gleitendes Schutzblech für die Flasche benutzt wird, kann
dasselbe unterhalb der Flasche vor dem Laden angehängt werden, so daß beim Verschwenken
des Trägers in die umgekehrte Lage das Schutzblech selbsttätig in die Arbeitslage
herabgleitet und wieder zurück in die ursprüngliche Lage nach dem Sättigen kommt,
so daß die Flasche frei wird. Entsprechende Anschläge können vorgesehen sein, um
den Flaschenträger in die geeigneten genannten zwei Arbeitslagen zu bringen. Das
Gehäuse i oder der Drahtarm 12 können ausgebildet sein, um eine beliebige Art von
Zählern zwecks Aufzeichnung der Zahl von Ladungen zu betätigen.
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Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht ein ruhiges Laden und Entladen
bei verhältnismäßig geringen Gasdrucken.