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Vorrichtung zum Besprühen frisch bedruckter Bogen mit einer rasch
erstarrenden, " einen Niederschlag hinterlassenden Flüssigkeit Die Erfindung bezieht
sich auf die in der Drucktechnik verwendeten Vorrichtungen zum Verstäuben einer
rasch erstarrenden Flüssigkeit, wie beispielsweise verflüssigtes Paraffin, mittels
verdichteter Luft -auf frisch bedruckte Bogen, um -durch die damit gebildete Staubschicht
das Abschmieren .der Bogen beim Ablegen zu verhindern. Diese Vorrichtungen besitzen
an der Sprühöffnung bekanntlich zwei ineinander konzentrisch angeordnete Hohlkegel,
aus deren inneren, durch eine verschiebbare Nadel zu verschließenden Kegel das Sprühmittel
durch die aus dem ihn umgebenden Hohlkegel herausgepreßte Luft mitgerissen wird.
Um dem Sprühkegel eine besondere Form zu geben, ist bereits vorgeschlagen worden,
die Düsennadel hohl auszubilden und auch durch die hohle Düsennadel Luft mit ausströmen
zu lassen und an der Sprühmündung symmetrisch zur Sprühachse zwei besondere Luftdüsen
anzuordnen, .deren Luftstrom unter gleichem Winkel schräg zur Sprühachse geneigt
ist. Die bekannten Sprühvorrichtungen zeigen den Nachteil, daß nach ,dem Abschalten
des Luftstromes während des hierauf erfolgenden Schließens der Sprühdüse die in
dieser befindlichen Sprühgutteilchen noch durch die Düsennadel herausgequetscht
werden, so :daß sich an der Sprühmündung Tropfen bilden, die auf,die frisch bedruckten
Bogen fallen und diese wertlos machen können. Es hat sich nun gezeigt, daß dieser
Nachteil beseitigt werden kann, wenn durch die hohle Düsennadel noch für längere
Zeit nach .dem Schließen der Luftzufuhr Luft in größerer Menge unter stärkerem Druckherausgedrückt
wird. Diese nachdringende Luft bläst die sich bildenden Tropfen fort. Zur Erreichung
dieses Zieles wird die Sprühvorrichtung in bekannter Weise so ausgebildet, daß die
hohle Düsennadel mit einer größeren Luftkammer in Verbindung steht und durch die
Wirkung der Druckluft auf einen auf der Düsennadel sitzenden, in .der erwähnten
Luftkammer
federnd verschiebbaren Kolben zur Freigabedes Flüssigkeitsaustrittes
zurückgezogen wird, und daß dabei der Kolben erfindungsgemäß gegen die Wirkung einer
Feder auf .der hohlen Düsennadel lose verschiebbar angeordnet ist und mit einem
festen Anschlag auf der gleichfalls durch eine Feder beeinflußten hohlen Düsennadel
zusammenwirkt, wobei zweckmäßig in den Lufteintritts= öffnungen in die Kammer Rückschlagventile
vorgesehen sind.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung werden Luftstrahldüsen, die in
bekannter Weise neben der Sprühöffnung an zwei gegenüberliegenden Punkten der Sprühmündung
angeordnet und mit gegen die Düsenachse schräg gerichteten Kanälen versehen sind,
erfindungsgemäß um eine zur hohlen Düsennadel parallele Achse frei drehbar angeordnet,
um die Gestalt des Sprühkegels den jeweiligen Verhältnissen besser anpassen zu können.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Ab#b. i einen Längsschnitt durch .die Sprühvorrichtung nach
der Linie A-B der Abb. 2, Abb.2 eine Vorderansicht der Sprühvorrichtung in vergrößertem
M.aßstabe und Abb, 3 und q. Vorderansichten der Sprühvorrichtung mit verstellten
Flachstrahlluftöffnungen.
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Der Ventilkörper i ist am hinteren Ende mit einer großen Kammer i
i versehen, während der übrige Teil eine in der Achse verlaufende Längsbohrung 2
und zwei andere dicht nebeneinander liegende, parallel zur Bohrung :2 laufende Bohrungen
7 und 8 aufweist. Die mittlere Bohrung 2 erweitert sich im vorderen Ende bei 2Q;
an .dieser Stelle ist im Ventilkörper i eine Ouerbo.hrung 6 vorgesehen, die sich
nach außen zu einer mit Innengewinde versehenen Bohrung 6" erweitert, die zum Anschluß
der Sprültgutzuführuna dient. Die beiden Bohrungen 7 und 8 sind durch eine Querbohrung
24 miteinander verbunden, .die bis zum Mantel des Ventilkörpers i reicht und dort
erweitert ist. Dieser erweiterte Teil 24., .der Querbohrung 24 ist gleichfalls mit
Innengewinde versehen und dient zum Anschluß der Preßluftleitung. In das vordere
Ende des Ventilkörpers i ist ein Nippel 26 eingeschraubt, in den sich der Kanal
2" verjüngt nach dem Ende des Nippels 26 zu fortsetzt. In jeden Kanal 7 und 8 greift
eine den Ventilkörper i quer durchdringende Schraube -27 ein, durch die der Durchlaß
der Kanäle 7, 8 verändert oder ganz abgesperrt werden kann.
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Auf das vordere Ende des Ventilkörpers i ist das Luftdüsenmundstück
.4 aufgesetzt, das am Ventilkörper i durch eine Überwurfmutter 5 gehalten wird.
Das Mundstück :I hat eine Mittelbohrung 23, .die sich nach der Stirn-,eite des Luftdüsenmundstücks
hin absatzcveise verkleinert, derart, daß zwischen dem Umfang des bis an die Stifnseite
des Luftdüs.enmundstücks .I reichenden Nippels 26 und der Mittelbohrung 23 ein gewisser
Zwischenraum verbleibt. Der Luftkanal ; des Ventilkörpers i mündet in die Mittelbohrung
23 .des Luftdüsenmundstückes .i. Dieses besitzt außerdem noch zwei gegenüberliegende
achsparallele Bohrungen i g, die an der sich an den Ventilkörper i ansetzenden Fläche
in einer Ringnut 22 münden und am anderen Ende in senkrechten Querbohrungen i9,
Die Ringnut 22 steht mit .dem Kanal 8 des Ventilkörpers i in Verbindung. In. der
Höhe der Querbohrungen iga ist in.dasLuftdüsenmundstÜcl: q. je eine Flachstrahlluftdüse
18 drehbar eingesetzt, die derart durchbohrt ist, daß sie eine Fortsetzung des Querkanals
iga bildet und sich nach außen in die beiden Kanäle i8,, und 18U gabelt. In die
Längsbohrung 2 des Ventilkörpers i ist eine dicht geführte hohle Düsennadel 9 eingesetzt,
die am hinteren Ende frei in die Kammer i i vorsteht und mit ihrem vorderen Ende
den Nippel 26 durchdringt. Das vordere Ende der Düsennadel 9 ist konisch
gestaltet und zwar derart, daß es den sich verjüngenden Auslauf des Kanals 2,1 abschließen
kann. Die Düsennadel 9 ist nicht auf ihrer ganzen Länge hohl; das hintere, in der
Kammer i i stehende Ende ist vielmehr als volle Stange ausgebildet. Innerhalb der
Kammer i i hat die hohle Düsennadel 9 jedoch mehrere Lufteintrittsöffnungen 21.
Die vordere Öffnung der hohlen Düsennadel 9 ist mit 17 bezeichnet.
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Die Kammer i i des Ventilkörpers i wird durch einen Verschlußdeckel
25 abgeschlossen. In diesem sitzt in der Mitte eine mit einer Teilbohrung versehene
Schraube 16, in deren Bohrung das hintere Ende der Düsennadel 9 geführt ist. Die
Düsennadel 9 ist mit einem Bund 12 versehen. Zwischen diesem und der Schraube 16
ist eine Druckfeder 15 angeordnet, die durch mehr oder weniger starkes Einschrauben
der Schraube 16 verschieden gespannt werden kann. In der Luftkammer i i ist außerdem
noch ein Kolben io untergebracht, der von einer sich gegen seine Außenseite und
gegen den Verschlußdeckel 2_; stützenden Druckfeder 13 für gewöhnlich gegen den
Grund der Kammer i i gedrückt wird. Dieser topfähnlich ausgebildete Kolben io ist
auf der Düsennadel 9 frei beweglich, jedoch dicht geführt. .
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Die Wirkungsweise der Torrichtung ist folgende: Die durch die Einströmöffnung
-24. zugeführte Preßluft strömt durch die Luftkanäle
7, 8 und 19
zu den Luft- und Flachstrahldüsen q. und 18 und über :die Luftkammer i i durch die
Eintrittsöffnungen 21 der Düsennadel 9 zu deren Austrittsöffnung 17. Dabei wird
zunächst der Kolben io dem Druck der Feder 13 entgegen bis zum Bund 12 bewegt, ohne
,daß :die Düsennadel 9 ein Öffnen der Auslaßöffnung :des Nippels 26, also der Sprühdüse,
bewirkt. Erst bei einer weiteren Erhöhung des Luftdruckes wird die Federspannung
der Feder 13 und die zusätzliche Spannung der Druckfeder 15 überwunden, wobei die
Düsennadel 9 bewegt und :ein Öffnen der Sprühdüse bewirkt wird. Das durch die Zuflußöffnung
6 zugeleitete Sprühgut füllt den Sprühgutkanal 2 d und fließt bei zurückbewegter
Düsennadel 9 durch den hierdurch entstehenden kegelförmigen Spalt aus, wobei die
aus der Düsennadel 9 ausströmende ver-.dichtete Luft das Sprühgut zerstäubt.
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Das auslaufende Sprühgut wird in bekannter Weise von der an der Außenkante
des Nippels 26 ausströmenden Preßluft sowie von der durch die Austrittsöffnung 17
der hohlen Düsennadel 9 und durch die Flachstrafhlöffnungen 18d, 18b ausströmenden
verdichteten Luft erfaßt und hierdurch gleichmäßig zerstäubt. Hierbei verhindert
die durch die hohle Düsennadel 9 und die Austrittsöffnung 17 strömende Luft ein
Anhäufen des Sprühguts in der Achse .des Sprühkegels. bzw. des elliptischen Strahlenbündels,
während die durch die zusätzlichen Flachstrahlluftöffnungen 18", i8 b austretende
Luft eine weitere Verflachung des Strahlenbündels bewirkt.
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Die in der Abb. 2 in einer Schnittebene A-B angeordneten, mit Flachstrahlluftöffnungen
18", 18 b versehenen Einsätze 18 bewirken bei äußerster Verflachung des Strahlenbündels
ein strichähnliches Streufeld des zerstäubten Sprühgutes, während bei der veränderten
Anordnung der verstellbaren Einsätze 18 :gemäß Abb. 3 und q. ,ein bogendreieckähnliches
bzw. beliebig anders gestaltetes Streufeld erzielt wird. Die Form des Sprühstrahles
kann weiter durch verschieden weites Öffnen und Schließen der Regelungsvorrichtung
27 beeinflußt werden. Diese beliebige Gestaltung des Streufeldes gestattet ein Anpassen
an das Druck-Erzeugnis, so daß nicht, wie bisher, der gesamte Druckbogen gleichmäßig
bestäubt werden muß, sondern nur ein Bedecken der mit Farbe versehenen Stellen des
Bogens :erfolgt, was beim Mehrfarbendruck von Vorteil ist.
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Beim Absperren der verdichteten Luft bewegt sich der Kolben io unter
der Einwirkung:der Druckfeder 13 in seine frühere Lage zurück. Sofort nach der Luftabsperrung
schließt die ebenfalls zurückbewegte Düsennadel 9 die Düse.
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Die hiernach in der Sprühvorrichtung noch vorhandene verdichtete Luft
entweicht durch die Öffnungen 2i in den Hohlraum der Düsennadel 9, wodurch also
das Zerstäuben :des Sprühgutes bewirkt wird, das beim Schließen des Preßluftrohres
noch durch die Düse austritt, wodurch eine Tropfenbildung vermieden wird. Um den
in der Kammer i i vorhandenen Vorrat an Druckluft möglichst restlos zum Wegblasen
:der sich bildenden Tropfen verwenden zu können, können an den Einmündungen der
Kanäle 7 und 8 in ,die Kammer i i Rückschlagventile vorgesehen werden.
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Durch die Öffnung 17 der hohlen Düsennadel 9 strömt auch schon dann
aus der Kammer i i Luft, wenn die Düse noch nicht geöffnet ist, und bläst etwaige
vor der Düse angesammelte Unreinigkeiten fort.