Vorrichtung zum Besprühen frisch bedruckter Bogen. Die Erfindung bezieht sich auf die in der Drucktechnik verwendeten Vorrichtungen zum Verstäuben einer rasch erstarrenden bezw. verdünstenden Flüssigkeit mittels ver dichteter Luft auf frisch bedruckten Bogen, um durch die damit auf denselben gebildete Niederschlagsschicht das Abschmieren der Bogen beim Ablegen zu verhindern.
Bei die sen Vorrichtungen, bei welchen der Auslauf der unter einem gewissen Druck zufliessen den Flüssigkeit innerhalb der Austrittsöff nung der Druckluft angeordnet ist, macht sich der Übelstand bemerkbar, dass eine An häufung des Sprühgutes in der zentralen Achse der Sprühstrahlen erfolgt, gleichviel, ob vom Sprühelement ein kreisrunder Sprüh kegel oder unter Einwirkung besonderer Flachstrahl-Luftöffnungen ein elliptisches Strahlenbündel erzeugt wird.
Ausserdem zei gen sie den Nachteil, dass nach dem Abschal ten des Luftstromes, während der hierauf erfolgenden Schliessung des Sprühelementes die in der Sprühgutdüse befindlichen Teil- eben von Sprühgut noch durch die Düsen nadel herausgequetscht werden und sich nach und nach Tropfen bilden, die schliesslich auf .die frisch bedruckten Bogen fallen und sie wertlos machen.
Gemäss der Erfindung soll die Häufung des Sprühgutes in. der Achse des Sprüh kegels bezw. eines elliptischen Strahlenbün dels, dessen zusätzliche Einschnürung, sowie die Bildung urzerstäubter Tropfen dadurch vermieden werden, dass die Strahlennadel hohl ausgebildet ist und gleichfalls von Druckluft durchströmt wird. Sie steht des halb zweckmässig durch Bohrungen mit einer vorteilhaft in dem Düsenkörper vorgesehenen Kammer in Verbindung, aus welcher auch nach dem Abschluss der Pressluftzuführung einige Zeit aufgespeicherte Luft durch die Düsennadel ausströmen kann.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt der Sprühvor richtung nach Linie _4-B, Fig. 2, Fig. 2 eine Vorderansicht desselben (ge genüber Fig. 1 vergrössert), während Fig. 3 und 4 eine Vorderansicht mit ver stellbaren Flacbstrahl-Luftöffnungen veran schaulichen.
Der Ventilkörper 1 ist am hintern Ende mit einer grossen Kammer 11 versehen, wäh rend der übrige Teil eine in der Achse ver laufende Längsbohrung 2 und zwei weitere, dicht nebeneinander liegende, achsparallele Bohrungen 7 und 8 aufweist. Die mittlere Bohrung 2 erweitert sich im vordern Ende, in welchem Teil im Ventilkörper 1 eine Querbohrung 6 vorgesehen ist, welche sich nach aussen zu einer mit Innengewinde ver- sehenen Bohrung 6a erweitert, welche zum Anschluss der Sprühgutzuführung dient. Die beiden Bohrungen 7 und 8 sind durch eine Querbohrung 24 miteinander verbunden, die bis zur Aussenwandung des Ventilkörpers 1 reicht und dort erweitert ist.
Dieser erwei terte Teil 24a der Bohrung 24 ist gleich falls mit Innengewinde versehen und dient zum Anschluss der Pressluftleitung. In das vordere Ende des Ventilkörpers 1 ist ein Nippel 26 eingeschraubt, der mit einer den Kanal 2 fortsetzenden Bohrung versehen ist, die sich nach dem Ende des Nippels 26 zu verjüngt. In die Kanäle 7 und 8 ragen den Ventilkörper 7 quer durchdringende Schrau ben 27 hinein, durch welche der Durehlass- querschnitt der Kanäle verändert oder ganz abgesperrt werden kann.
Auf das vordere Ende des Ventilkörpers I ist das Luftdüsenmundstück 4 aufgesetzt, welches am Ventilkörper 1 durch eine Über wurfmutter 5 gehalten wird. Es besitzt eine zentrale Bohrung 23, welche sich nach der Stirnseite des Luftdüsenmundstückes hin ab satzweise verkleinert, derart, dass zwischen dem Umfang des bis an die Stirnseite des Luftdüsenmundstückes 4 reichenden Nippels 26 und der zentralen Bohrung des ersteren ein gewisser Zwischenraum 3 verbleibt.
Der Luftkanal 7 des Ventilkörpers 1 mündet in die zentrale Bohrung 23 des Luftdüsenmund- stückes. Dieses besitzt ausserdem noch zwei gegenüberliegende, achsparallele Bohrungen 19, die an der dem Ventilkörper 1 zugekehr ten Ringfläche in einer Ringnut 22 münden und am andern Ende in senkrechte Quer bohrungen 19a übergehen. Die Ringnut 22 steht mit dem Kanal 8 des Ventilkörpers 1 in Verbindung. In Höhe der Querbohrungen 19a ist in das Luftdüsenmundstück 4 je eine Flachstrahlluftdüse 18 drehbar einge setzt, die derart durchbohrt ist, dass sie eine Fortsetzung des Querkanals 19a bildet und nach aussen in die beiden Kanäle 18a und 18b gabelt.
In die Längsbohrung 2 des Ven tilkörpers 1 ist eine dicht geführte, hohle Düsennadel 9 eingesetzt, die am hintern Ende frei in die Kammer 11 vorsteht und mit ihrem vordern Ende den Nippel 26 durchdringt. Das vordere Ende der Düsen nadel 9 ist konisch gestaltet, und zwar der art, dass es den sich verjüngenden Auslauf des Nippels 2b abschliessen kann. Die I )ti- sennadel 9 ist nicht auf ihrer ganzen Länge hohl; das hintere, in der Kammer 11 befind liche Ende ist vielmehr massiv ausgebildet. Innerhalb der Kammer 11 besitzt die hohle Düsennadel 9 jedoch mehrere Lufteintritts öffnungen 21. Die vordere Öffnung der hoh len Düsennadel 9 ist mit 17 bezeichnet.
Die Kammer 11 des Ventilkörpers 1 wird durch einen Verschlussdeckel 25 abgeschlos sen. In diesem sitzt in der Mitte eine mit einer Teilbohrung versehene Schraube 16, in deren Bohrung das hintere Ende der Düsen nadel 9 geführt ist. Die Düsennadel 9 ist mit einem Bund 12 versehen. Zwischen die sem und der Schraube 16 ist eine Druck feder 15 angeordnet, welche durch mehr oder weniger starkes Einschrauben der Schraube 16 verschieden gespannt werden kann. In der Luftkammer 11 ist ausserdem noch ein Kolben 10 untergebracht, der von einer sich gegen seine Aussenseite, sowie gegen den Verschlussdeckel 25 abstützenden Druckfeder 13 für gewöhnlich gegen den Grund der Kammer 11 gedrückt wird.
Dieser topfähn lich ausgebildete Kolben 10 ist auf der Dü- sennadel 9 frei beweglich, jedoch nicht ge führt, Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die durch die Einströmöffnung 24 zu geführte Pressluft strömt durch die Luft kanäle 7, 8 und 19 zu den Luftauslässen 3 und 18a, 18b, sowie über die Luftkammer 11 durch die Eintrittsöffnungen 21 der Düsennadel 9 zu deren Austrittsöffnung 17. Dabei wird zunächst der Kolben 10 dem Drucke der Feder 13 entgegen bis zum Bund 12 bewegt, ohne dass die Düsennadel 9 eine Öffnung der Sprühvorrichtung be wirkt.
Erst bei einer weiteren Erhöhung des Luftdruckes wird die Federspannung der Feder 13 und die zusätzliche Spannung der Druckfeder 15 überwunden, wobei eine Be wegung der Düsennadel 9 erreicht und eine Öffnung der Sprühvorrichtung bewirkt wird. Das durch die Zuflussöffnung 6 zugeleitete Sprühgut füllt den Sprühgutkanal und fliesst bei zurückbewegter Düsennadel 9 durch den hiedurch entstehenden kegelförmigen Spalt aus, wobei die ausströmende verdichtete Luft das Sprühgut zerstäubt.
Das auslaufende Sprühgut wird in be kannter Weise von der durch die Bohrung 3, sowie in neuartiger Weise durch die Aus trittsöffnung 17 und die Flachstrahlöffnun- gen 18a, 18b ausströmenden, verdichteten Luft erfasst und hierdurch gleichmässig zer stäubt. Hierbei verhindert die durch die hohle Düsennadel und Austrittsöffnung 17 strömende Luft eine Häufung in der Achse des Sprühkegels bezw. des elliptischen Strah lenbündels, während die durch die neuartig zusätzlichen Flachstrahl-Luftöffnungen 18a, 18b austretende Luft eine weitere Verfla chung des Strahlenbündels bewirkt.
Die in Fig. 2 in einer Schnittebene A-B angeord neten, mit Flachstrahl-Luftöffnungen 18a, 181) versehenen Einsätze 18 bewirken bei äusserster Verflachung des Strahlenbündels ein strichähnliches Streufeld des zerstäubten Sprühgutes, während gemäss Fig. 3 und 4 zufolge der veränderten Anordnung der ver stellbaren Einsätze 18 ein bogendreieckähn- liches bezw. beliebig anders gestaltetes Streu feld erzielt werden kann.
Die Form des Sprühstrahls kann weiter durch verschieden weites Öffnen und Schliessen der Regulier schrauben 27 beeinflusst werden. Diese, in relativ weiten Grenzen beliebige Gestaltung des Streufeldes gestattet eine Anpassung an das Druckerzeugnis, derart, dass nicht wie bisher der gesamte Druckbogen gleichmässig bestäubt werden muss, sondern nur eine Be deckung der mit Farbe versehenen Stellen des Bogens erfolgt, was beim Mehrfarben druck von Vorteil ist.
Beim Absperren der verdichteten Luft bewegt sich der Kolben 10 unter Einwirkung der Druckfeder 13 in seine frühere Lage zurück. Sofort nach der Luftabsperrung schliesst die ebenfalls zurückbewegte Düsen nadel 9 die Düse.
Die hernach in der Sprühvorrichtung noch vorhandene, verdichtete Luft entweicht auch durch die Düsennadel 9 und bewirkt hierbei die Zerstäubung des Sprühgutes, wel ches bei der Schliessung durch die Düse aus tritt, wodurch eine Tropfenbildung vermie den wird. Um den in der Kammer 11 vor handenen Vorrat an Druckluft möglichst restlos zum Wegblasen der sich bildenden Tropfen verwenden zu können, können an den Einmündungen der Kanäle 7 und 8 in die Kammer 11 Rückschlagventile vorgese hen sein.
Durch die hohle Düsennadel 9 strömt auch schon aus der Kammer 11 Luft, wenn die Düse noch nicht geöffnet ist und bläst vor der Düse angesammelte Unreinigkeiten fort.