DE662877C - Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherung - Google Patents

Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherung

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DE662877C
DE662877C DEA81932D DEA0081932D DE662877C DE 662877 C DE662877 C DE 662877C DE A81932 D DEA81932 D DE A81932D DE A0081932 D DEA0081932 D DE A0081932D DE 662877 C DE662877 C DE 662877C
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DE
Germany
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silver
fusible
voltage
resistance
melt
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Expired
Application number
DEA81932D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Karl-August Lohausen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE662877C publication Critical patent/DE662877C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H85/00Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
    • H01H85/02Details
    • H01H85/04Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
    • H01H85/05Component parts thereof
    • H01H85/055Fusible members
    • H01H85/06Fusible members characterised by the fusible material

Landscapes

  • Fuses (AREA)

Description

  • Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherung Es sind Hochspannungssicherungen für Hochleistungsunterbrechung bekannt, bei denen die Schmelzleiter in einem Füllmittel eingebettet sind, das nach dem Verdampfen der Schmelzleiter in deren unmittelbarer Umgebung wegen der Erhitzung durch den Metalldampf als Heißleiter elektrisch leitend wird und den Kurzschlußstrom übernimmt. Dieser wird sofort wegen des hohen Widerstandes der beim Durchschmelzen des Schmelzleiters sich bildenden Schmelzraupen herabgemindert, und zwar stetig bis zur Unterbrechung. Die plötzliche Einschaltung des hohen Widerstandes an Stelle des gut leitenden festen und nachher flüssigen Schmelzleiters in die Strombahn hat eine Erhöhung der Spannung an der Sicherung im Gefolge, die sich mit großer Annäherung aus dem Produkt des Ohmschen Widerstandes der Schmelzraupen im ersten Augenblick nach vollzogener Verdampfung und dem Strom im gleichen Augenblick ergibt. Da der Strom im Augenblick des Verdampfens lediglich vom Gesamtquerschnitt der Schmelzleiter abhängig ist, der wiederum_ im wesentlichen vom Nennstrom abhängt, so kann die Herabsetzung der Spannungserhöhung nur durch Herabsetzung des Gesamtwiderstandes der Schmelzraupen erfolgen. Diese ist nur möglich durch Erhöhung der Zahl der parallel geschalteten Einzelleiter, da hierdurch mehr Schmelzraupen zur Verfügung stehen. Es ist festgestellt worden, daß der Widerstand einer Schmelzraupe in weiten Grenzen praktisch unabhängig von dem Querschnitt des Schmelzdrahtes ist, d. h. ein Schmelzdraht von z. B. o,6 mm Durchmesser erzeugt eine Schmelzraupe mit ungefähr dem gleichen Widerstand wie ein Draht von 0,3 mm Durchmesser, der aber nur ein Viertel des Querschnittes hat. Wenn nun statt eines Drahtes von o,6 mm Durchmesser vier parallel geschaltete Drähte von o,3mmDurchmesser vorgesehen werden, so ist der Gesamt- J widerstand der Schmelzraupen' nur noch ein Viertel des -ursprünglichen; entsprechend sinkt die Spannungserhöhung.
  • Die eigenartige Tatsache, daß der Schmelzraupenwiderstand in weiten Grenzen vom Querschnitt des Ausgangsdrahtes fast unabhängig ist, erklärt sich folgendermaßen: "Das Verdampfen eines Drahtes geht nicht plötzlich über den ganzen Querschnitt hinweg vor sich, sondern benötigt eine gewisse Zeit; es beginnt außen und setzt sieh nach innen fort. Ein dicker Schmelzleiter verdampft langsamer als ein dünner: Bei dem ersteren ergibt sich eine Schmelzraupe größeren Querschnitts, weil das Eindringen des Metalldampfes in den Sand sich über eine längere Zeit erstreckt; im zweiten Falle verdampft der Schmelzleiter schneller; der Dampf hat weniger Zeit zum Eindringen in den Sand; die Schmelzraupe ist dünner. Trotzdem ist ihr Widerstand ungefähr der gleiche wie bei einer dicken Schmelzraupe, da diese längere Zeit zum Wärmeausgleich hat, also kälter ist, während die dünne heißer ist. Und da der Widerstand um so geringer ist, je höher die Temperatur und je größer der Querschnitt, so ergeben sich für die dickere kältere und die dünne heißere Schmelzraupe ungefähr die gleichen Widerstandswerte. Erst bei äußerst stärken Schmelzleitern überwiegt der Einfluß des großen Schmelzraupenquerschnittes, - so daß ihr Widerstand geringer wird als der einer Schmelzraupe, die von einem dünneren Draht ausgeht.
  • Anderseits überwiegt bei sehr dünnen Schmelzleitern der Einfluß der plötzlichen Verdampfung der geringen Metallmenge, so daß sich die Schmelzraupe nicht rechtzeitig bilden kann und zur Übernahme des Stromes erst durch einen Überschlag innerhalb des Füllmittels von Korn zu Korn entlang des Schmelzkanals unter dem Einfluß einer inzwischen sehr hoch angewachsenen Spannungserhöhung gezwungen werden muß. .
  • Es ergibt sich also eine Abhängigkeit des Schmelzraupenwiderstandes w nach - vollzogener Schmelzleiterverdampfung vom Schmelzdrahtquerschnitt q, wie sie in der Abbildung als Kurve I qualitativ dargestellt ist.
  • Teilt- man nun den Schmelzdrahtquerschnitt in mehrere parallel geschaltete Drähte auf und trägt in das gleiche Bild den Gesamtwiderstand der parallel geschalteten Schmelzraupen in Abhängigkeit vom Querschnitt des Einzeldrahtes bei gleichbleibendem Gesamtquerschnitt ein, so ergibt sich Kurve Il. Diese hat einen Kleinstwert q1, der noch unterhalb der Grenze a liegt, zwischen welcher und dein Wert q2 die Kurve I ungefähr konstant ist.
  • Es zeigt sich also, und der Versuch bestätigt dies, daß es von einer gewissen Grenze ab keinen Zweck mehr hat, den Gesamtschmelzleiterquerschnitt noch weiter aufzuteilen. Man kann zwar dem Steigen des Gesamtschmelzraupenwiderstandes durch Verkürzung der Schmelzleiter Rechnung tragen, erreicht aber nach voller Ausschöpfung dieser Möglichkeit keine: weitere Verminderung der Spannungserhöhung: Die Erfindung strebt nun dahin, die Grenze q1 für den Kleinstquerschnitt noch weiter nach links zu rücken, d. h. die Unterteilung noch weiter zu treiben, was durch Wahl von Metallen mit bestimmten Eigenschaften gelingt. Als erste Notwendigkeit kommt die Verwendung von Metallen mit kleinerer elektrischer Leitfähigkeit als üblich in Frage. Bisher wurde bei Hochleistungssicherungen für hohe Stromstärken wegen der hohen Leitfähigkeit als Hauptschmelzleiter ausschließlich Silber verwendet; lediglich als Nebenschmelzleiter in SicherungentnitHaupt-und Nebenschmelzleiter und als Schmelzleiter in Sicherungen für kleine Nennstromstärken finden andere Metalle, wie Wolfram, aus Gründen Verwendung, die mit der Erfindung in keinerlei Zusammenhang stehen.
  • Der Grund für die Verwendung anderer Metalle als Silber bei der Erfindung ist folgender: Die Metallmenge wird, wenn ein größerer Querschnitt benötigt wird, größer. Gleiche Temperatur. des Metalldampfes vorausgesetzt, entsteht also wegen der größeren Metalldampfmenge eine dickere Schmelzraupe, oder -es lassen sich .mehr Schmelzraupen gleicher Dicke erzielen, so daß der Gesamtwiderstand geringer wird.
  • Wird beispielsweise statt Silber als Schmelzleitermaterial Zinn verwendet, so muß der Schmelzleiterquerschnitt mindestens im umgekehrten Verhältnis der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit erhöht werden, also im Verhältnis 9:6o. Verwendet man Einzeldrähte gleichen Querschnitts, so ergibt sich eine ungefähr siebenmal größere-Zahl von Schmelzraupen; also, da der Widerstand einer einzelnen Schmelzraupe bei gleichem Einzelleiterquerschnitt fast unabhängig vom Material ist, ein Gesamtschmelzraupenwiderstand von ungefähr 1%; desjenigen einer Silbersicherung, mithin eine entsprechende Verringerung der Spannungserhöhung.
  • Die Wirksamkeit dieser Maßnahme hat aber zur Voraussetzung, daß der bis zum Verdampfen des Schmelzleiters zustande kommende Augenblickswert des Kurzschlußstromes, die Schmelzstromspitze, nicht erheblich größer wird als bei einer Silbersicherung, da die Spannungserhöhung der Schmelzstromspitze ungefähr proportional ist. Dies ist aber nur für bestimmte 1NIetalle der Fall. Der Einfluß der Schmelzstromspitze muß daher für die einzelnen Metalle berücksichtigt werden. wenn man zwecks Verminderung der beim Abschalten der Sicherung auftretenden Spannungserhöhung von einer Herabsetzung des Gesamtschmelzraupenwiderstandes Gebrauch machen will, der ungefähr umgekehrt proportional der Zahl der Einzelraupen, also direkt proportional der elektrischen Leitfähigkeit des Schmelzmaterials ohne Rücksicht auf dessen sonstige Eigenschaften ist.
  • Die gesamte Spannungsspitze iss bei Übernahme des Stromes durch die Schmelzraupen, die proportional der erreichten Stromspitze und umgekehrt proportional dem Anfangsgesamtwiderstand der Schmelzraupen ist, ergibt sich, wie sich durch eine einfache Rechnung zeigen läßt, zu: uS = c . y # A19.
  • Hierin bedeuten c die spezifische Wärme des Schmelzleiters, y sein spezifisches Gewicht und d i? die Temperaturzunahme von der Anfangstemperatur bis zur Schmelztemperatur. Setzt man durch Multiplikation mit einer entsprechenden Konstanten für Silber den Wert von u, = I, so ergeben sich für andere Metalle folgende Werte von iss:
    Zinn Blei Zink Magnesium Aluminium
    0,17 0,21 0,52 o,64 0,76
    Silber Kupfer
    I 1282
    Kupfer ist also für Sicherungen mit einer größeren Anzahl von parallelen, in einer pulverförmigen Masse eingebetteten Schmelzleitern ungeeignet. Dasselbe gilt für Wolfram, Eisen, Nickel und Molybdän. Anderseits sind außer den oben angeführten reinen \letaNen natürlich auch alle Metallegierungen oder leitenden Stoffe geeignet, für welche der Wert von iss kleiner als der von Silber wird.
  • Die Verwendung von Zinn, Zink, Blei als Schmelzleiter ist zwar für bestimmte Sicherungen bekannt. Demgegenüber beschränkt sich aber die Erfindung ausschließlich auf solche Hochspannungshochleistungssicherungen, bei denen die Kurzschlußunterbrechung lichtbogenfrei erfolgt und durch die Übernahme des Kurzschlußstromes seitens der im vorstehenden mit Schmelzraupen benannten Heißleiter ermöglicht wird, die sich erst während des Schmelzens und. Verdampfens des oder der Schmelzleiter bilden; insbesondere müssen auch die Schmelzraupen für die Übernahme hoher Stromstärken geeignet sein.

Claims (1)

  1. YATENTANSPRUCII: Hochspannungs-Hochleistungs-Siclierung aus mehreren parallelen Schmelzleitern, die in einem isolierenden, pulverförmigen Füllmittel, wie Sand, eingebettet und bezüglich Anzahl, Länge und Anordnung so bemessen sind, daß bei Kurzschlußunterbrechungen kein Lichtbogen entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Anzahl der parallelen Leiter und Herabsetzung des Gesamtwiderstandes der Schmelzraupen gegenüber einer aus Silberdrahtschmelzleitern ausgeführten Sicherung als Schmelzleiter Metalle oder Metallegierungen kleinerer spezifischer Leitfähigkeit als Silber verwendet werden, für welche auch noch das Produkt c#y#A0 kleiner als für Silber ist, worin c die spezifische Wärme, y das spezifische Gewicht und J ü die zum Schmelzen erforderliche Temperaturerhöhung gegenüber der Ausgangstemperatur bedeuten.
DEA81932D 1937-02-07 1937-02-07 Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherung Expired DE662877C (de)

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DE (1) DE662877C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3662310A (en) * 1970-05-04 1972-05-09 Knudsen Nordisk Elect Sand-filled electric fuses

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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