DE717681C - UEberstromtraege Glaspatronenschmelzsicherung - Google Patents

Description

• Überstromträge Glaspatronenschmelzsicherung Zur Erzielung besonders großer Trä,gheiten bei elektrischen Sicherungen genügen die bisher bekannten Schmelzleiter nicht. Insbesondere werden bei der Absicherung von Maschinen und Geräten beim Einschalten oder auch bei kuräzeiti,ger unschädlicher überlastung Trägheiten gefordert, die erheblich über den Werten liegen, die normalerweise bei einer Leitungsschutzsichertmg benötigt werden.
• Es sind bereits Sicherungen mit Füllung, -meist .auch für hohe Stromstärken, bekannt, bei denen der Schmelzleiter mit einer Auflage aus leicht schmelzendem Material versehen ist. Weiterhin sind ebenfalls geschlossene Patronen mit Füllung bekannt, bei denei2 ein leicht schmelzender Leiter und ein schwer schmelzender Leiter parallel geschaltet sind, die .aber keinerlei Berührung miteinander haben. Bei der ersteren Ausführung tritt bei genügender Erwärmung des Schmelzleiters eine Legierung der Auflage mit dem Kernleiter ein, während bei der letzteren Ausführung durch die verhältnismäßig große Wärmekapazität der Patrone ein Schmelzen des leicht schmelzenden Leiters durch die Erwärmung des schwer schmelzenden Leiters zuerst erzielt wird. Bei Sicherungen für kleine Stromstärken genügen die obigen Mittel nicht, uni eine genügende Trägheit zu erzielen bzw. läßt sich bei solchen kleinen Sicherungen eine genügende Wärmekapazität nicht erreichen. Es fehlen zur Erreichung der Wärmekapazitäten die erforderlichen Massen; sei es nun Füllsand, keramische Körper oder größere Metallmassen.
• Die vorliegende Erfindung zeigt einen Schmelzleiter mit großer Trägheit und einfacher Bauart, der ein verhältnismäßig genaues Abschalten innerhalb gewisser Zeiten zuläßt.
• Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß um einen oder mehrere gerade Schmelzleiter mit hohem Schmelzpunkt ein eder mehrere Leiter mit möglichst niedrigem Schmelzpunkt von einem Kontaktanschluß zum anderen durchgehend ohne Unterbrechupg-7chraubenförmig aufgewickelt sind, so d,n(.; siiiiitliche Leiter parallel geschaltet sind. Bei kleinen Überlastungen - die das zulässige Maß überschreiten -tritt durch die Stromwärme des geraden Schmelzleiters eine solche Temperatur auf, die den schraubenförmigen Schmelzleiter zum Schmelzen bringt. Durch diesen Vorgang wird der gerade Schmelzleiter weiter überlastet und kommt anschließend auch zum Abschmelzen. Die Vorteile der Erfindung liegen darin, d!aß es trotz der kleinen Wärmckapazität der Sicherung möglich ist, eine große Trägheit zu erzielen. Dieselbe kann noch durch größere oder kleinere Steigung des schraubenförmigen Leiters variabel gehalten werden. Zur Erhöhung der Trägheit kann zwischen dem schraubenförmigen Leiter noch eine Asbestkordel gelegt werden.
• In der Zeichnung ist die Erfindung in Abb. i dargestellt.
• Ein gerader Leiter i oder auch mehrere, die einen hohen Schmelzpunkt besitzen, werden mit einem Leiter 2 mit niedrigem Schmelzpunkt schraubenförmig umwickelt. Abb. 2 zeigt eine Schmelzleiteranordnung, bei der beispielsweise drei gerade Leiter 3 vorgesehen sind, während diese mit einem Leiter mit niedrigem Schmelzpunkt 4. schraubenförmig umwickelt sind. Zur zusätzlichen Beheizung kann in den Zwischenräumen des schraubenförmigen Leiters noch ein weiterer Leiter 5 vorgesehen werden, der aus einem Widerstandsmaterial besteht. In solchen Fällen, wo eine Konzentration der Hitze auf den leicht schmelzenden, schraubenförmig gewickelten Leiter erforderlich ist, wird der Leiter 5 durch eine Asbestkordel oder ein ähnliches Material ersetzt.
• Für die Trägheit der Schmelzleiter ist einmal das Verhältnis zwischen der Schmelztemperatur der beiden Leiter, fernerhin die Leitfähigkeit de=s geraden und schraubenförmigen Leiters und auch die Querschnitte der beiden Leiter maßgebend. Je ,enger die Windungen des schraubenförmig aufmewickelten Leiters aneinander sind, desto größer ist die Trägheit des Schmelzleiters. Daraus ergibt sich, daß mit kleinerer Steigung des schraubenförmig gewickelten Drahtes die Trägheit zunim=mt, während mit größerer Steigung die Trägheit abnimmt.
• Bei den Versuchen hat sich ergeben, daß für den geraden Leiter vorteilhaft Eisendraht mit Kupfermantel oder ein Leiter mit ähnlichem Schmelzpunkt und für den schraubenförmig gewickelten Leiter Blei. Zinn oder ein Material mit ähnlich niedrigem Schmelzpunkt verwendet wird.
• Werden mehr als ein gerader Leiter benutzt, so können die Leiter untereinander aus verschiedenem Werkstoff bestehen, beispielsweise, wenn zwei Leiter verwendet werden, der eine Leiter aus Nickelin und der andere Leiter aus Feinsilber. Die geraden Leiter müssen .aber immer :einen höheren Schmelzpunkt haben als der schraubenförmige Leiter.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Überstromträge Glaspatronenschmelzsicherung ohne Füllmittel im ScUmelzraum, dadurch gekennzeichnet, daß um einen oder mehrere gerade Schmelzleiter mit hohem Schmelzpunkt ein oder mehrere Leiter mit möglichst niedrigem Schmelzpunkt von einem Kontaktanschluß zum anderen durchgehend ohne Unterbrechung schraubenförmig aufgewickelt sind, so dab sämtliche Leiter parallel geschaltet sind.
2. 2. Überstromträge Sicherung nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung mehrerer gerader Leiter jeder dieser einzelnen Leiter aus einem anderen Werkstoff hergestellt sein kann, daß jedoch stets der Schmelzpunkt jedes einzelnen geraden Leiters höher ist als der Schmelzpunkt des schraubenförmig gewickelten Leiters.
3. 3. Überstromträge Sicherung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit größerer Steigung d=es schraubenförmig gewickelten Leiters eine Verminderung der Trägheit und mit kleinerer Steigung eine Erhöhung der Trägheit erreicht wird. q.. Überstromträge Sicherung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume des schraubenförmig gewickelten Leiters mit Asbestkordel oder einem ähnlichen, schwer wärmeleitenden Nichtleiter ausgefüllt sind.