DE570441C - Schmelzsicherungspatrone mit zwei oder mehreren parallel geschalteten Teilleitern - Google Patents
Schmelzsicherungspatrone mit zwei oder mehreren parallel geschalteten TeilleiternInfo
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- DE570441C DE570441C DE1930570441D DE570441DD DE570441C DE 570441 C DE570441 C DE 570441C DE 1930570441 D DE1930570441 D DE 1930570441D DE 570441D D DE570441D D DE 570441DD DE 570441 C DE570441 C DE 570441C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H85/00—Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
- H01H85/02—Details
- H01H85/04—Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
- H01H85/05—Component parts thereof
- H01H85/055—Fusible members
- H01H85/12—Two or more separate fusible members in parallel
Landscapes
- Fuses (AREA)
Description
Zum Schutz von Stromverbrauchern vor zu starker Erwärmung sind unter anderem
Sicherungen vorgeschlagen worden, die eine besonders hohe Empfindlichkeit gegenüber
geringen, aber lang dauernden Erwärmungen durch folgenden Aufbau der Schmelzelemente
erreichen.
Die Schmelzanordnung- dieser Patronen besteht aus zwei oder mehreren einander parallel
geschalteten und nacheinander abschmelzenden Teilleitern. Der eine Leiter hat einen
hohen Schmelzpunkt und besteht z. B. durchgehend aus Silber, während der andere aus
mindestens zwei verschiedenen Aletallen zusammengesetzt
ist. Ein Teil des zusammengesetzten Leiters besteht ebenfalls aus einem schwer schmelzbaren Metall, wie Silber, und
der andere aus einem leicht schmelzenden Metall, z. B. Zinn, Blei ο. dgl.
Die einzelnen Schmelzteile der Anordnung sind so bemessen, daß sich folgende Wirkung
ergibt. Jm normalen Zustand werden beide Leiter nur von einem Teil des Betriebsstrolnes
durchflossen, der nicht ausreicht, einen von ihnen zum Schmelzen zu bringen. Tritt
ein Überstrom auf, so wird das leicht schmelzende Metall des einen Leiters allmählich
zum Abschmelzen gebracht und dadurch der Gesamtstrom auf den zweiten Leiter geschaltet.
Dieser Leiter kommt dadurch zum Abschmelzen und unterbricht den Strom endgültig.
Bei Kurzschluß schmilzt der mit der leicht schmelzenden Stelle hintereinandergeschaltete
schwer schmelzende Teil des zusammengesetzten Teilleiters infolge seines gerin- ·
geren Wärmefassungsvermögens durch, bevor das leicht schmelzbare Metall zum Schmelzen kommt. Darauf tritt ebenfalls der
zweite durchweg aus Silber bestehende Teilleiter in Tätigkeit.
Zweck und Wirkung dieser bekannten Sicherungen bestehen darin, die Sicherung
für möglichst geringe Temperatur- oder Stromüberlastungen empfindlich zu machen und trotzdem das endgültige Abschalten des
Stromes nicht durch das leicht schmelzende Metall vornehmen zu lassen, weil dann die
Schaltflammen erhebliche Mengen Metalldämpfe erzeugen würden. Das leicht schmelzende
Metall soll vielmehr bei Überstrom nur den Schaltvorgang einleiten, der dann von einem anderen Organ* nämlich dem parallel
geschalteten Silberleiter, fortgesetzt \vird. Der zweite Leiter erzeugt infolge seines
höheren Schmelzpunktes und des wesentlich geringeren Volumens nur eine geringe Menge
Metalldampf.
Bedingung für diese Wirkung ist es, daß beide nacheinander wirkenden Teilleiter räumlich
voneinander getrennt sind, weil sonst der zuletzt schmelzende Leiter das leicht schmelzende
Metall des anderen Leiters mit ver-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Wilhelm Klement in Finkenkrug b. Berlin-Spandau.
dampfen würde. Man brachte daher die beiden Leiter in getrennte Kammern der Sicherung
unter oder bildete das leicht schmelzende Organ des Teilleiters als Lötstelle aus, die
man außerhalb der Sicherungspatrone anordnete.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Sicherungen von besonders
hoher Abschmelzträgheit zu schaffen, die sich ίο mit den bei zweiteiligen Sicherungspatronen
üblichen kleinen Abmessungen kurzschlußsicher herstellen lassen.
Bei der Lösung dieser Aufgabe verwendet die Erfindung Anordnungen, die den obenerwähnten
bekannten Temperatursicherungen im Aufbau ähnlich sind. Diese bekannten Anordnungen
kommen nämlich dem Streben der Erfindung insofern entgegen, als bei ihnen durch das Parallelschalten zweier Teilleiter,
von denen erst der zu zweit abschmelzende die Unterbrechung des Stromes vornimmt,
die Zeitdauer des Abschmelzvorgangs verlängert wird. Diese Eigenschaft soll durch
die Erfindung bei möglichst geringem Raumbedarf der Sicherungspatrone gesteigert
werden.
Die Erfindung geht davon aus, daß es für die Erzielung einer großen Schmelzträgheit
an sich von untergeordneter Bedeutung ist, ob beim Abschmelzen des zu zweit ansprechenden
Leiters das leicht schmelzende Metall des anderen Leiters zum Teil mitverdampft wird
oder nicht. Ferner berücksichtigt die Erfindung, daß es, entgegen der bei den bekannten
Anordnungen zugrunde liegenden Auffassung, durchaus möglich ist, das Abschalten des Betriebsstromes unmittelbar durch
ein Schmelzorgan vornehmen zu lassen, das aus leicht schmelzendem Metall, z. B. Zinn,
besteht, wenn man die das Organ umschließende Sicherungspatrone aus keramischem druckfestem Material herstellt, sie
sorgfältig abdichtet und ihren Schmelzraum mit lichtbogenlöschendem Stoff, z. B. Quarzsand
oder Kieselgur, anfüllt.
Daraus ergibt sich — und darin besteht der Grundgedanke der Erfindung —, daß man
den einheitlich aus'gebildeten schwer schmelzenden Teilleiter und den zusammengesetzten
Leiter in einem gemeinsamen Raum des Patroneninnern unterbringen kann. Man erhält
dadurch nicht nur eine wesentliche Verringerung des benötigten Raumes, sondern auch eine Steigerung der Trägheit bzw. eine
große Empfindlichkeit der Sicherungen auf geringe Überlastungen.
Bei Überstrom wird nämlich auch der erst später in Funktion tretende Hauptschmelzleiter
stark erhitzt, ohne jedoch infolge seines hohen Schmelzpunktes abzuschmelzen. Die
von ihm erzeugte Wärme teilt sich wegen der engen Nachbarschaft beider Leiter auch dem
leicht schmelzbaren Teil des anderen Leiters mit. Dadurch wird, falls man den Querschnitt
der Schmelzleiter genau so bemißt wie bei den bekannten Anordnungen mit räumlich getrennten Teilleitern, die Empfindlichkeit
der Patrone erhöht. Wenn man weniger eine Steigerung der Empfindlichkeit auf geringe Überlastungen als eine besonders
große Trägheit erstrebt, kann man durch die Anwendung der Erfindung die Leiterquerschnitte
vergrößern und erhält dadurch eine wesentlich größere Abschmelzträgheit als bei den bekannten Anordnungen. Gleichzeitig
wird dadurch der Widerstand der Sicherungspatrone und damit ihr Stromverbrauch herabgesetzt.
Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schnitt dargestellt.
In den Abbildungen ist 1 der keramische *
Körper der Sicherungspatrone. Seine Bohrung ist durch Kontaktkappen 2 und 3 abgeschlossen.
Zwischen den Kontaktkappen sind, abgesehen von dem Kenndraht 4, der
infolge seines hohen Widerstandes keinen Einfluß auf die Schmelzvorgänge ausübt,
mindestens zwei parallel geschaltete Teilleiter angeordnet. Der eine Leiter 5 besteht durchweg
aus Silber. Der andere Leiter ist aus Silberdrähten 6 und einem Zwischenstück 7 aus leicht schmelzendem Metall, z. B. Zinn,
zusammengesetzt, und zwar möglichst in der Weise, daß die Silberenden 6 sich nicht berühren,
so daß der durch diese Leiter fließende Teilstrom beim Abfließen des Lotmetalls unmittelbar unterbrochen wird. Das Patroneninnere
ist mit lichtbogenlöschender Masse gefüllt und durch Pfropfen 8 abgedichtet. Der Kenndraht 4 ist durch die Kontaktkappe
2 nach außen geführt und trägt in einer aus der Kappe gebildeten Mulde ein Kennplättchen, das nach dem Ansprechen der
Patrone durch eine Feder fortgeschnellt wird. Die übliche Anordnung eines Paßzapfens ist
auf der Zeichnung nicht angegeben, da diese Ausbildung für die Erfindung unwesentlich
ist.
Bei der Patrone nach Abb. 1 besteht das leicht schmelzende Organ des einen Teilleiters ito
aus einer Lötstelle 7, welche die beiden Silberenden 6 miteinander verbindet. Die Heizung
der Lötstelle erfolgt durch die sich in den Schmelzstücken 5 und 6 entwickelnde Wärme.
Bei der Patrone nach Abb. 2 besteht der zusammengesetzte Teilleiter aus zwei Silberdrähten
6 und einem dazwischen angeordneten Zinndraht 7.
Abb. 3 zeigt eine Sicherungspatrone, deren zusammengesetzter Leiter aus zwei Zinndrähten
7 und drei Silberdrähten 6 besteht.
Die Anordnung ist so getroffen, daß sich an den Enden und zwischen den beiden Zinndrähten
7 je ein Drahtstück aus Silber befindet. Die Patrone hat gegenüber der nach Abb. 2 die Eigenschaft, daß das in zwei Teile
aufgeteilte Zinn des Leiters nicht nur vom Rand der Patrone her, sondern auch von dem
in der Mitte angeordneten Silberstück 6 erwärmt wird. Dadurch wird die Empfindlichkeit
der Patrone oder bei entsprechender Bemessung der Leiterquerschnitte die Trägheit
des Abschmelzvorganges erhöht.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele, bei denen sich an den Enden des bei Überstrom
zuerst ansprechenden Leiters Silberstücke befinden, haben den Vorteil, daß die Befestigung
dieser Leiter in der gleichen Weise erfolgt wie die eines nur aus Silber bestehenden
Leiters.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Schmelzsicherungspatrone mit zwei oder mehreren parallel geschalteten Teilleitern, von denen einer aus «chwer schmelzbarem Metall, wie Silber, besteht und ein anderer aus einem bei Kurzschluß zuerst abschmelzenden Silberstück und einem bei Überstrom verzögert abschmelzenden leicht schmelzbaren Metall, wie Zinn, zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich beide Teilleiter in einer gemeinsamen, nach außen kurzschlußsicher abgeschlossenen Bohrung des Patronenkörpers befinden.
- 2. Sicherungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise beide Enden des zusammengesetzten Teilleiters aus schwer schmelzbaren Drähten bestehen, die das leichter schmelzbare Metallstück zwischen sich aufnehmen.
- 3. Sicherungspatrone nach Anspruch 1, deren zusammengesetzter Teilleiter eine bei Überstrom schmelzende Lötstelle enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Lötstelle entfernt von den Kontaktkappen der Patrone zwischen schwer schmelzbaren, insbesondere aus Silber bestehenden Leiterstücken befindet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE570441T | 1930-06-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE570441C true DE570441C (de) | 1933-02-16 |
Family
ID=6568588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930570441D Expired DE570441C (de) | 1930-06-08 | 1930-06-08 | Schmelzsicherungspatrone mit zwei oder mehreren parallel geschalteten Teilleitern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE570441C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2800554A (en) * | 1953-06-23 | 1957-07-23 | E M P Electric Ltd | Electric fuses |
US2879354A (en) * | 1954-05-26 | 1959-03-24 | Westinghouse Electric Corp | Fusible devices |
US3012121A (en) * | 1957-09-04 | 1961-12-05 | Ite Circuit Breaker Ltd | Electric fuses |
-
1930
- 1930-06-08 DE DE1930570441D patent/DE570441C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2800554A (en) * | 1953-06-23 | 1957-07-23 | E M P Electric Ltd | Electric fuses |
US2879354A (en) * | 1954-05-26 | 1959-03-24 | Westinghouse Electric Corp | Fusible devices |
US3012121A (en) * | 1957-09-04 | 1961-12-05 | Ite Circuit Breaker Ltd | Electric fuses |
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