DE576636C

DE576636C - UEberlastungstraege, kurzschlusssichere Schmelzsicherungspatrone

Info

Publication number: DE576636C
Application number: DES91085D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Klement
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1929-04-14
Filing date: 1929-04-14
Publication date: 1933-05-12

Description

Überlastungsträge Schmelzsicherungspatronen mit an den Enden der Schmelzleiter angeordneten Lötstellen, die bei Überlastung schmelzen und in axialer Richtung der Leiter auf Zug — 5 beansprucht sind, zeigen unter Umständen Alterserscheinungen. Es hat sich z. B. heraus- ₌ gestellt, daß sich der unter der ständigen Wirkung einer Feder stehende Schmelzleiter allmählich aus dem Weichlot herausbewegt.

Außerdem kommt es vor, daß das in der Lotmasse enthaltene Zinn besonders bei einer mehrmaligen Erhitzung bis kurz vor dem Weichwerden mit dem Silber des Schmelzleiters eine Legierung bildet. In diesem Falle kann bei

einer Überlastung der Schmelzleiter dicht vor der Lötstelle abschmelzen, ehe die Lötstelle selbst in Wirksamkeit tritt.

Durch die Erfindung werden diese Störungen vermieden. Das geschieht dadurch, daß der

Schmelzleiter durch eine bei Überstrom beständige Verbindung zweckmäßig durch Schweißen an einem Metallplättchen befestigt ist, das im Innern des mit lichtbogenlöschendem Stoff gefüllten Schmelzraumes flach auf einem weiteren Metallkörper liegt und mit diesem durch die bei Überstrom schmelzende Lötstelle verbunden ist. Das mit dem Plättchen versehene Ende des Schmelzleiters ist dabei lediglich durch dieses Plättchen in seiner Lage gehalten.

Es sind bereits Schmelzsicherungen bekannt geworden, bei denen außerhalb des eigentlichen Schmelzraumes zwei miteinander verlötete Metallkörper verwendet werden. Die Lötstelle der beiden Metallkörper ist jedoch topfförmig ausgebildet. Gegenüber der topfförmigen Lötstelle hat die flache Lötstelle der Erfindung den Vorteil, daß erne geringe Menge Schmelzmaterial benötigt wird und die beiden miteinander verlöteten Körper zum Unterbrechen des Stromkreises nur um eine geringe Strecke auseinandergezogen zu werden brauchen.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine gemäß der Erfindung ausgeführte Sicherungspatrone. Der im Innern des Patronenkörpers 1 untergebrachte Schmelzleiter besteht aus den beiden Teilen 2 und 3. Der Leiter 2 ist mit einem Ende an der Fußkontaktplatte 4 und dem anderen Ende an dem Metallkörper 5 befestigt und mit lichtbogenlöschender Masse 6, z. B. Sand, umgeben.

Das eine Ende des Leiters 3 ist im Innern der Patrone an dem Plättchen 7 befestigt und durch dieses Plättchen in seiner Lage gehalten. Das Plättchen 7 und der Körper 5 sind durch eine bei der Erwärmung durch Überstrom schmelzende Weichlotstelle verbunden. Das äußere Ende des Leiters 3 ist an einer Führungskappe 8 befestigt, die im Innern der Kopfkontaktkappe 9 der Patrone geführt ist. Die Führungskappe 8 steht unter der Wirkung einer schraubenform!- gen Druckfeder 10. Die Kappen 8 und 9 sind, um ihre Reibung möglichst klein zu halten, durch einen leicht beweglichen^ Leiter 11 verbunden.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Klement in Finkenkrug b, Berlin-Spandau.

Um eine möglichst ungehinderte Beweglichkeit des Leiters 3 zu erzielen, besteht die lichtbogenlöschende Füllung der diesen Leiter umgebenden Kammer aus durchbohrten Asbestscheiben 12.

Wirkt auf die Patrone ein Kurzschlußstrom ein, so schmelzen die beiden Leiter 2 und 3 ab, bevor die Lötstelle zwischen den Metallteilen 5 und 7 wirksam werden kann. Tritt jedoch eine

Überlastung auf, die nicht ausreicht, die Leiter 2 und 3 zu zerstören, die aber wegen ihrer langen Dauer schädlich werden kann, so erweicht die Lötstelle. Nun tritt die Feder 10 in Wirksamkeit, die den Leiter 3 und mit ihm das Metallplättchen 7 von der Lötstelle fortbewegt.

Die Metallteile 5 und 7 können so groß gemacht werden, daß sie gleichzeitig als Wärmespeicher dienen und die Trägheit des Schmelzvorganges vergrößern. Die Patrone kann ferner in der üblichen Weise mit einem Unterbrechungsmelder versehen sein. Der Melder kann z. B. aus einem Stäbchen bestehen, das von der Kappe 8 zur Kappe 9 hin bewegt und durch ein Fenster sichtbar wird.

Die Befestigung der Schmelzleiter 2 und 3 an den Kontaktkappen und an den Metallteilen 5 und 7 erfolgt durch eine bei Überstrom beständige Verbindung zweckmäßig durch elektrisches Anschweißen. Die Plättchen 5 und 7 können aus Messing hergestellt sein. Bei Patronen nach der Erfindung ist es ausgeschlossen, daß die Lötmasse auf den Schmelzleiter einwirken und eine Legierung mit ihm bilden kann. Ferner ist die Lötstelle so ausgedehnt, daß ein Lösen des beweglichen Schmelzleiters infolge der dauernd wirkenden Federspannung nicht .zu befürchten ist. -^;",7

Die besondere Ausführungsferm der Erfindung ist beliebig. Es können beispielsweise,

wie Fig. 2 zeigt, auch beide "Schmelzleiter 2 und 3 unter Federspannung stehen und demgemäß beide Metallplättchen 5 und 7 beweglich sein. Die Metallteile 5 und 7 dienen lediglich dazu, die Schmelzleiter 2 und 3 von dem Weichlot zu trennen und bilden gleichsam eine Verdickung der Schmelzleiterenden. Die beiden Metallplättchen können, da sie kleine Abmessungen haben, in der lichtbogenlöschenden Masse angeordnet werden, ohne daß ihre Beweglichkeit beim Ansprechen der Sicherung stark behindert ist.

Claims

Patentansprüche:

I, Überlastungsträge, kurzschlußsichere Schmelzsicherungspatrone mit bei Kurzschluß ansprechendem Schmelzleiter und bei Überstrom schmelzender Lötstelle, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schmelzleiter durch eine bei Überstrom beständige Verbindung,-zweckmäßig durch Schweißen, ein Metallplättchen befestigt ist, das im Innern des mit liehtbogenlöschendem Stoff gefüllten Schmelzraumes flach auf einem weiteren Metallkörper liegt und mit diesem durch die bei Überstrom schmelzende Lötstelle verbunden ist, wobei das mit dem Plättchen versehene Ende des Schmelzleiters lediglich durch dieses Plättchen in seiner Lage gehalten ist.

'2. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der . mit einem Lötplättchen durch die bei Überstrom schmelzende Lötstelle verbundene Metallkörper mit einem zweiten Schmelzleiter durch eine bei Überstrom beständige Befestigung verbunden ist.

3. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lötplättchen aus Messing besteht. -

" Hierzu ι Blatt Zeichnungen