DE678294C - Hochspannungsschmelzsicherung mit Haupt- und Nebenschmelzleiter - Google Patents
Hochspannungsschmelzsicherung mit Haupt- und NebenschmelzleiterInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H85/00—Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
- H01H85/02—Details
- H01H85/04—Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
- H01H85/05—Component parts thereof
- H01H85/055—Fusible members
Landscapes
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
12. JULI 1939
12. JULI 1939
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JV£ 678294 KLASSE 21c GRUPPE
S122186 VHIb/sic
Zusatz zum Patent 676
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1936 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 9. Januar 1934
Patenterteilung bekanntgemacht am 15. Juni 1939
Das Hauptpatent betrifft eine Hochspannungsschmelzsicherung, deren Schmelzleiter
aus einzelnen beim Ansprechen nacheinander ■ schmelzenden Teilen besteht, von denen der
zuerst schmelzende mit gleichmäßigem Querschnitt so lang, jedoch nicht wesentlich länger
bemessen ist, daß die gleich zu Beginn des Schmelzvorganges auf einmal entstehende
Trennstrecke für die Abschaltung des Grenzstromes ausreicht, und bei der eine das
Weiterbestehen des Lichtbogens bei größeren Überströmen verhindernde Unterbrechungsstrecke durch den Lichtbogenstrom selbst
x durch Abschmelzen weiterer Schmelzleiter teile geschaffen wird. Dadurch werden bei
größtmöglicher Beschleunigung des Unterbrechungsvorganges schädliche Überspannungen
vermieden. Die Erfindung beruht auf der Übertragung dieses Grundgedankens auf Hochspannungssicherungen mit Haupt-
und Nebenschmelzleiter.
Bei den bekannteren Sicherungen dieser Art sind außer dem Hauptschmelzleiter noch
ein oder mehrere Nebenschmelzleiter vorhanden, die entweder auch während des Betriebes
zum HauptS'chmelzleiter parallel geschaltet sind oder in dem Augenblick des Ansprechens der Sicherung parallel geschaltet
werden. Die Schmelzleiter sind häufig in ein vorzugsweise pulverförmiges Löschmittel 3P
eingebettet.
Nach der Erfindung ist nun zur Vermeidung schädlicher Überspannungen mindestens
einer der Schmelzleiter, der dann als Nebenschmelzleiter zu bezeichnen ist, der Länge nach aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt,
die entweder verschieden große Querschnitte besitzen oder aus verschiedenen Stoffen bestehen.
Bei Herstellung aus gleichmäßigem Stoff können zur Vereinfachung der Herstellung
die einzelnen Teile mit abgestuften Querschnitten aneinandergereiht sein.
Die Verwendung verschiedener Stoffe, also auch solcher mit höherem spezifischem Widerstand,
ist hinsichtlich des Verlaufes des Schmelzvorganges der Verwendung eines einheitlichen
Stoffes mit verschiedener Querschnittsbemessung der einzelnen Schmelzleiterteile
an und für sich gleichwertig. Sie kann gerade für den Nebenschmelzleiter auch ohne
Bedenken hinsichtlich des Lösehvorganges
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Johannes Läpple in Berlin-Siemensstadt.
zugelassen werden,: weil der Nebenschmelzleiter
ohnehin weniger Metallmasse besitzt, die zur Dampfbildung führen kann, als der Hauptschmelzleiter, für den . die Verwendung
von Stoffen mit möglichst geringem, spezifischem Widerstand geboten und die Verwendung
von Stoffen mit höherem spezifischem Widerstand, auch anteilweise, unerwünscht
ist, weil das Bestreben herrschen ίο muß, beim Schmelz Vorgang möglichst wenig
Metalldampf entstehen zu lassen, um die Löschung nicht unnötig zu erschweren.
Für den Nebenschmelzleiter kann die Verwendung verschiedener Stoffe sogar von
Vorteil sein, z.B. in dem Fall, wenn eine kleine Menge eines Stoffes von niedriger
Ionisierungsspannung verwendet werden soll, jedoch nicht so viel, daß der ganze Nebenschmelzleiter
daraus besteht. In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung dargestellt, wobei der Maßstab in radialer Richtung
stark vergrößert, in axialer dagegen verkleinert ist. Die Fig. 2 und 3 sind TDiagramme,
durch welche die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes näher erläutert wird.
In Fig. ι bezeichnet 11 ein Sicherungsrohr aus Isolierstoff, das beiderseits durch
3« die Metallkappen 12 und 13 abgedeckt ist,
welche gleichzeitig zum elektrischen Anschluß der Sicherung dienen und an denen der
Hauptschmelzleiter 14 und der Nebenschmelzleiter 15 befestigt sind. Letzterer besteht aus
zwei Teilen 15" und 156, zwischen denen sich
eine Funkenstrecke befindet. Statt einer ein-'zigen können auch mehrere Funkenstrecken'
in Reihe geschaltet sein. Der Raum, in dem sich der Hauptschmelzleiter 14 befindet,
kann von dem Raum, in welchem, sich der Nebenschmelzleiter befindet, durch eine Isolierwand
16 getrennt sein, um zu verhindern, daß die beim Abschmelzen des Hauptschmelzleiters
14 entstehenden Metalldämpfe und ionisierten Gase in die Funkenstrecke gelangen
können. Der Nebenschmelzleiter 15 besitzt einen von der Funkenstrecke aus nach
den Befestigungsstellen hin stetig zunehmenden Querschnitt.. Er kann, da er während
des Normalbetriebes vom Strom nicht durchflossen ist, beispielsweise aus Gründen der
Kostenersparnis oder um die obenerwähnten zusätzlichen Wirkungen zu erzielen, aus einem
Stoff bzw. Stoffen verhältnismäßig hohen elektrischen Widerstandes bestehen. Der
Hauptschmelzleiter dagegen wird vorteilhaft aus einem elektrisch gutleitenden Stoff, beispielsweise
Silber, hergestellt.
Die Wirkungsweise des -Erfindungsgegen-Standes soll an Hand der Fig. 2 und 3 erläutert
werden. Fig". 2 gibt den Verlauf der Spannung, Fig. 3 den des Stromes in Abhängigkeit
von der Zeit an für den Fall, daß ein plötzlicher hoher Überstrom bzw. Kurzschlußstrpm eintritt, der durch die Sieherung
nach der Erfindung -unterbrochen wird. Es ist angenommen, daß vor der Unterbrechung
die normale Betriebsspannung Un herrscht und daß ein nennenswerter Strom
nicht fließt. Ereignet sich nun in Zeitpunktß ein Kurzschluß, so fällt die Spannung
sofort auf Null, im gleichen Augenblick entsteht der Kurzschlußstrom, welcher gemäß
Fig. 3 sehr schnell ansteigt. Noch bevor dieser seinen durch die Widerstands verhältnisse
der angeschlossenen Stromkreise bedingten Endwert erreicht rat, wird der Hauptschmelzleiter
zerstört und dadurch der Anstieg des Kurzschlussiromes verlangsamt. "Der
Widerstand in der Sicherung wird durch den Wegfall der ursprünglich vom Hauptschmelzleiter
gebildeten leitenden Verbindung plötzlich stark erhöht, die Folge davon ist ein
plötzlicher Spannungsanstieg. Diesem entspricht der Verlauf der Kurve in Fig. 2 kurz
vor dem Punkte b. Wäre nun der Nebenschmelzleiter nicht vorhanden, so würde der
Spannungsanstieg über die Stelle b hinaus etwa nach der gestrichelt angedeuteten Kurve
.verlaufen. Die Spannung, welche durch die
im Stromkreis befindlichen Induktivitäten entsteht, würde infolgedessen in kürzester
Zeit einen so hohen Wert annehmen, daß dadurch die Isolation der Anlage gefährdet
wird. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Nebenschmelzleiters verhindert dies. Nach
Erreichen eines bestimmten, ungefährlichen, gegebenenfalls noch unter der Betriebsspannung
liegenden Wertes ' zündet im Augenblicke b die Funkenstrecke und begrenzt dadurch
die Höhe des durch das Sicherungselement gebildeten Widerstandes. Die Spannung sinkt infolgedessen plötzlich auf einen
verhältnismäßig kleinen Wert ab. Durch den an der Funkenstrecke entstandenen Licht- i°5
bogen werden nun weitere Teile des Nebenschmelzleiters weggeschmolzen und damit die
Unterbrechungsstrecke und der Widerstand art dieser Stelle wieder vergrößert. Damit
wird der Stromanstieg, der sonst ohne die i'<>
Sicherung nach der in Fig. 3 gestrichelt gezeichneten Kurve verlaufen würde, weiterhin
gehemmt, so daß er bei c seinen maximalen Wert erreicht. Hierauf fällt der Strom gleichmäßig
wieder ab. Dabei steigt natürlich die Spannung wegen der allmählichen Vergrößerung
der Lichtbogenstrecke wieder an, jedoch wegen der durch das allmähliche Abschmelzen verursachten Zeitverzögerung verhältnismäßig
langsam und nur bis zu einem bestimmten Höchstwert im Augenblicke. -Dieser
Höchstwert kann durch geeignete Be-
messung des Nebenschmelzleiters so niedrig gehalten werden, daß eine Gefahr für die
Anlage nicht vorhanden ist. Hat der Strom seinen Nullwert erreicht (zur Zeit e), so
stellt sich augenblicklich die Betriebsspannung Un wieder ein.
Die Bemessung des Nebenschmelzleiters muß verschieden sein, je nach dem Stoff, aus
dem er besteht, und den Stoffen, die ihn
ίο umgeben und den Lichtbogen unmittelbar oder mittelbar durch Weiterleitung der 'entstandenen
Wärme beeinflussen. Die richtigen Abmessungen können für eine bestimmte Sicherungstype durch Versuch leicht derart
bestimmt werden, daß der für zulässig erachtete Spannungshöchstwert nicht überschritten
wird.
Wird als Nebenschmelzleiter statt des dargestellten ein solcher mit abgestuftem Querschnitt
oder ein aus einzelnen Teilen verschiedenen Stoffes bestehender verwendet, so ist der Verlauf der Spannung zwischen den
Zeiten b und e nicht eine stetige Kurve, sondern statt dessen trappenförmig.
Der Nebenschmelzleiter wird an der Stelle befestigt, an welcher der elektrische Leitwert
am größten ist. Ist der Strompfad über- den Nebenschmelzleiter nicht durch eine Funkenstrecke
unterbrochen, sondern dauernd geschlossen, so ist der Verlauf der Spannungskurve
an der Stellet mehr ausgeglichen, als es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Wirkung
ist jedoch grundsätzlich dieselbe. Statt eines Hauptschmelzleiters können natürlich auch
mehrere Hauptschmelzleiter. und statt eines Nebenschmelzleiters können auch mehrere
Nebenschmelzleiter in einer Sicherung vorhanden sein.
Aus der obigen Beschreibung der Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes geht
hervor, daß es nicht auf eine Beeinflussung der Schmelzzeit, sondern vielmehr auf eine
Beeinflussung des Löschvorganges ankommt, um gefährliche Überspannungen zu vermeiden.
Da die Unterbrechungsstrecke, die durch das Wegschmelzen des Hauptschmelzleiters
entstanden ist, während der Löschzeit des Nebenschmelzleiters Zeit hat, sich zu entionisieren, kann der Hauptschmelzleiter
verhältnismäßig kurz bemessen sein. Die Unterbrechungsstrecke muß lediglich dazu
ausreichend lang sein, die beim Wegschmelzen des Nebenschmelzleiters entstehende
maximale Überspannung (Wert bei d in Fig. 2) abzuschalten. Für die Länge des
Haupitschmelzleiters ist also maßgebend 1. die Zeitdauer des Löschvorganges am Nebenschmelzleiter
und 2. die Höhe der dabei auftretenden Überspannung.
Infolge der Beschränkung der Überspannung und der möglichen Verkürzung der
Baulänge eignet sich die Sicherung nach der Erfindung ganz besonders für hohe und
höchste Spannungen. Sie ist sowohl für Gleichstrom als auch für Wechselstrom verwendbar.
Claims (3)
1. Die Verwendung eines Schmelzleiters, bei dem die einzelnen Teile nacheinander
abschmelzen und die Länge der gleich zu Beginn des Schmelzvorganges auf einmal entstehenden - Trennstrecke nicht wesentlich
größer, als für die Abschaltung des Grenzstromes erforderlich, bemessen
ist, nach Patent 676781 für Hochspannungssicherungen
mit Haupt- und Nebenschmelzleiter in der Weise, daß der Nebenschmelzleiter der Länge nach aus
verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist, die entweder verschieden große .Querschnitte
besitzen oder aus verschiedenen Stoffen bestehen.
2. Hochspannungsschmelzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nebenschmelzleiter in an sich bekannter Weise mit einer Funkenstrecke in Reihe geschaltet ist.
3.Hochspannungsschmelzsicherung nach go
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des aus einheitlichem
Stoff bestehenden Nebenschmelzleiters der Länge nach abgestuft ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen^
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES122186D DE678294C (de) | 1936-04-02 | 1936-04-02 | Hochspannungsschmelzsicherung mit Haupt- und Nebenschmelzleiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES122186D DE678294C (de) | 1936-04-02 | 1936-04-02 | Hochspannungsschmelzsicherung mit Haupt- und Nebenschmelzleiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE678294C true DE678294C (de) | 1939-07-12 |
Family
ID=7535799
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES122186D Expired DE678294C (de) | 1936-04-02 | 1936-04-02 | Hochspannungsschmelzsicherung mit Haupt- und Nebenschmelzleiter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE678294C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1141016B (de) * | 1958-06-13 | 1962-12-13 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Einrichtung zur Schnellunterbrechung von Kurzschlussstroemen |
-
1936
- 1936-04-02 DE DES122186D patent/DE678294C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1141016B (de) * | 1958-06-13 | 1962-12-13 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Einrichtung zur Schnellunterbrechung von Kurzschlussstroemen |
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