DE658882C - Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern - Google Patents
Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und NebenschmelzleiternInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H85/00—Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
- H01H85/02—Details
- H01H85/04—Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
- H01H85/05—Component parts thereof
- H01H85/055—Fusible members
Landscapes
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Description
Die Niederspannungsstromsicherungen mit großer Unterbrechungsstärke, wie sie insbesondere
für Gleichstrom benutzt werden, erfordern eine Patrone großer Länge, um das Löschen des Abreißlichtbogens zu gewährleisten.
Wenn auch während der Dauer eines Kurzschlusses die Spannung an den Klemmen
eines Schmelzdrahtes schwach ist, so wird sie doch sehr bedeutend, sobald der Abreißlichtbogen
entstanden ist. Außerdem rufen die plötzlichen Änderungen der Stromstärke während
der Unterbrechung erhebliche Überspannungen hervor. Das hat also dazu geführt, den betreffenden Schmelzsicherungen eine
große Länge zu geben, damit der Lichtbogen eine große Verlängerung erfährt und die
Wiederzündungen nach der Stromunterbrechung vermieden werden. Dann treten aber andere Übelstände auf: Die große Länge des
Schmelzdrahtes und demgemäß die infolge seiner großen Masse freiwerdende Wärmeenergie
rufen eine übergroße Erhitzung der Patrone hervor, die nicht mehr den Bedingungen
entspricht, welche bezüglich der zulässigen Erhitzung durch die geltenden Bestimmungen
vorgeschrieben sind.
Die Erfindung gestattet, den für die Stromunterbrechung und die Erhitzung geltenden
Bedingungen zu genügen und das Unterbrechen von hohen Kurzschlußströmen zu gewährleisten
sowohl bei Gleichstrom als auch bei Wechselstrom. Es gibt bereits Schmelzsicherungen
mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern, von denen der Hauptschmelzleiter großen Querschnitt, geringe
Länge und kleinen spezifischen Widerstand, der Nebenschmelz] eiter dagegen kleinen
Querschnitt, große Länge und großen spezifischen Widerstand besitzt. Die Erfindung
besteht darin, daß das Metall des Hauptschmelzleiters
eine höhere Lichtbogenspannung hat als das Metall des Nebenschmelzleiters und daß der Teil des Hauptschmelzleiters,
an welchem sich der Abreißlichtbogen entzündet, in der Nähe eines passenden Langenteiles
des Nebenschmelzleiters derart angeordnet ist, daß der Lichtbogen des zuerst schmelzenden Hauptschmelzleiters das Durchschmelzen
des Nebenschmelzleiters einleitet.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Fig. ι bis 4 zeigen schematisch im Längsschnitt vier Patronensicherungen verschiedener
Ausführungsart gemäß der Erfindung.
In allen Figuren sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in Fig. 1 dargestellte Unterbrechungsvorrichtung ist in einer zylindrischen Patrone
ι aus Isolierstoff eingeschlossen. . Die Patrone ist an den Enden mit leitenden Kappen
2 und 3 versehen, die kleine Auslaßlöcher 4 aufweisen und an denen Stromanschlußteile
5 und 6 befestigt sind. Im Innern der Patrone, die mit in elektrischer Hinsicht inertem Stoff 7 gefüllt ist, ist ein
Zylinder 8 aus Isolierstoff angeordnet, der
ebenfalls mit inertem Stoff gefüllt ist. Dieser Zylinder ist mit zwei radialen öffnungen ganz
kleinen Durchmessers versehen, die gerade zum Durchtritt eines Schmelzdrahtes 9 genügen,
der an den Stromzuführungen 5 und 6 befestigt und für den nominellen Stromwert
der Sicherung bemessen ist. Parallel zu diesem ersten Schmelzdraht ist ein zweiter
Schmelzdraht 10 angeordnet, dessen Durchmesser wesentlich geringer ist als der Querschnitt
des ersten Schmelzdrahtes. Gemäß der Erfindung verläuft derjenige Teil des starken
Drahtes 9, der innerhalb des Zylinders 8 liegt und an dem sich ein Abreißbogen bildet, längs
eines Teiles des feinen Drahtes in der Nähe desselben. Außerdem ist das Metall des
Schmelzdrahtes 9 so gewählt, daß es eine große Lichtbogenspannung und einen kleinen
spezifischen Widerstand aufweist, während das Metall des Schmelzdrahtes 10 eine geringe
Lichtbogenspannung und einen großen spezifischen Widerstand besitzt.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Sobald ein Überstrom in dem von
der Sicherungspatrone geschützten Stromkreis auftritt, schmilzt der im Zylinder § gelegene Teil des Drahtes 9, und ein Lichtbogen
entzündet sich zwischen den beiden Enden a und b dieses Drahtes, die die innere Wandung
des Zylinders 8 überschreiten. Der Lichtbogen ruft seinerseits das Schmelzen des benachbarten
Teiles des feinen Drahtes 10 hervor, an dem sich nun ebenfalls ein Lichtbogen
entzündet. Da vdie Lichtbogenspannung des starken Drahtes höher ist als die des feinen
Drahtes, wenn die Verhältnisse im übrigen gleich sind, und zwar wegen der Auswahl der
die beiden Schmelzdrähte bildenden Metalle, und da der zwischen den Enden α und b des
starken Drahtes entzündete Lichtbogen beim Durchgang durch die schmalen Spalte der
Zylinderwan düngen 8 abgekühlt wird und dadurch
die Lichtbogenspannung des starken Drahtes noch erhöht wird, so erlischt der Abreißbogen,
der sich zuerst am starken Draht und dann am feinen Draht entzündet hat, an
dem starken Draht und hält sich an dem feinen Draht. Es ist also auf diese Art ein
Umschalten des Lichtbogens eingetreten, der nun, während er fortfährt, den feinen Draht
10 zu schmelzen, eine sehr große Verlängerung annehmen kann und schnell erlischt. Die
Patrone der eben beschriebenen Vorrichtung ist an einem ihrer Enden mit einem Schmelzzeichen
11 versehen, das durch Wirkung einer kleinen Feder heraustritt, sobald der Draht
10 geschmolzen ist. ·
Die Unterbrechung des feinen Schmelzdrahtes durch den starken Draht kann auch
so bewirkt werden, daß man für beide Drähte einen gemeinsamen Teil vorsieht. Dann entzündet
sich der Lichtbogen gleichzeitig an beiden Drähten.
Fig. 2 und 3 zeigen zwei Beispiele einer so ausgeführten Patronensicherung.
Der starke Draht 12 und der feine Draht 13
haben einen gemeinsamen Teil 14, der beispielsweise ganz vom starken Draht gebildet
wird. Dieser Teil des starken Drahtes wird demgemäß von der Summe der Ströme beider
Drähte durchflossen und nimmt die größte Stromdichte auf; er schmilzt also an erster
Stelle, sobald ein Überstrom in dem von der Sicherung geschützten Stromkreis auftritt.
Man begünstigt die Neigung dieses Stromteiles, ganz zuerst zu schmelzen, dadurch, daß
man ihn in dem am schlechtesten gekühlten Teil des Zylinders 19 bzw. 20 anordnet, beispielsweise im mittleren Teil, der von den
Lüftungsöffnungen 4 am weitesten entfernt ist. Sobald dieser Teil 14 geschmolzen ist,
entzündet sich ein Lichtbogen zwischen den gemeinsamen Enden c und d der Schmelzdrähte
12 und 13. Da aber einerseits die Lichtbogenspannung des Schmelzdrahtes 12
im Vergleich zu der Lichtbogenspannung des Drahtes 13 sehr groß ist und da andererseits
der Draht 12 beim Durchtreten durch die Isolierwandung des Zylinders 19 bzw. 20 gekühlt
wird, wodurch sich die Lichtbogenspannung zwischen den Enden 15 und 16 noch erhöht,
so wird schließlich die Lichtbogenspannung zwischen den genannten Enden des Drahtes 12 erheblich höher als die zwischen
den Enden 17 und 18 des feinen Drahtes 13
herrschende Spannung, und infolgedessen bleibt der Lichtbogen nur an dem feinen
Draht 13 gezündet, schmilzt ihn, wird einer sehr großen Verlängerung unterzogen und erlischt
schnell. "100
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Anordnung zur Anwendung bei Sicherungen mit großer nomineller
Stromstärke unter Verwendung von unterteilten Schmelzdrähten. Statt ebener
Stromanschlußstreifen S un(i .6 nach Fig. 2
sind hier röhrenförmige Stromzuführungen 21 und 22 verwandt, die außerhalb der
Patrone ι abgeplattet sind. Eine Reihe von Schmelzdrähten 23 ist zwischen dem unteren
Ende der Stromzuführung 21 und dem oberen Ende der Stromzuführung 22 angeordnet. Die
Eigenschaften des die verschiedenen Einzelschmelzdrähte bildenden Metalls sind so gewählt,
daß diese Drähte alle an erster Stelle schmelzen, während das Schmelzen des Teils
14 erst nachher erfolgt. Von diesem Augenblick an sind die Vorgänge genau dieselben
wie im Falle der Ausführungsform nach Fig. 2.
Man kann auch die Unterbrechung des feinen Drahtes durch den starken Draht dadurch
bewirken, daß man den mittleren Teil
des feinen Drahtes durch den starken Draht umschließt, so daß die beiden Drähte eng benachbart
sind.
Schließlich kann man auch, wie Fig. 4 zeigt, einen feinen Draht 24 vorsehen, der
aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen besteht, wobei die einander gegenüberliegenden
Enden nahe an den mittleren Teil de's starken Drahtes 12 herangeführt sind.
Auf diese Art wird ein ungefähr gleichwertiges Ergebnis erzielt wie mit den in Fig. 2 und 3 dargestellten Schmelzdrähten.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern, von denen der Hauptschmelzleiter großen Querschnitt, geringe Länge und kleinen spezifischen Widerstand, der Nebenschmelzleiter dagegen kleinen Querschnitt, große Länge und großen spezifischen Widerstand besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall des Hauptschmelzleiters eine . höhere Lichtbogenspannung hat als das Metall des Nebenschmelzleiters und daß der Teil des Hauptschmelzleiters, an welchem sich der Abreißlichtbogen entzündet, in der Nähe eines passenden Längenteiles des Nebenschmelzleiters derart angeordnet ist, daß der Lichtbogen des zuerst schmelzenden Hauptschmelzleiters das Durchschmelzen des Nebenschmelzleiters einleitet.
- 2. Schmelzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haupt- und Nebenschmelzleiter teilweise durch einen Isolierkörper voneinander getrennt sind.
- 3. Schmelzsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper so ausgebildet ist, daß seine Wände den Lichtbogen, der sich an den durch den Isolierkörper hindurchgehenden Teilen des Hauptschmelzleiters bildet, in ausreichendem Maße kühlen.
- 4. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenschmelzleiter in der Sicherungspatrone innerhalb einer besonderen Röhre aus Isolierstoff eingeschlossen ist und der Hauptschmelzleiter quer zu dieser Röhre verläuft, durch ihre Wandungen hindurchtritt, an die Pole der Patrone in dem Zwischenraum zwischen Patrone und Röhre angeschlossen ist und die Patrone sowie die Röhre mit elektrisch inertem Stoff gefüllt sind.
- 5. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Hauptschmelzleiters, in welchem sich der Abreißlichtbogen entzündet, einen Teil des Nebenschmelzleiters umschließt.
- 6. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptschmelzleiter und der Nebenschmelzleiter auf einer bestimmten Strecke zu einem Leiter vereinigt sind.
- 7. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenschmelzleiter aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen besteht und deren einander gegenüberliegende Endennahe demjenigen Teil des Hauptschmelzleiters angeordnet sind, an welchem sich der Lichtbogen entzündet.
- 8. Schmelzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Hauptschmelzleiter, an welchem sich der Lichtbogen entzündet, und im Zwischenraum zwischen Patrone und innerer Isolierröhre Schmelzdrähte angeordnet sind, die so ausgebildet sind, daß sie vor dem Hauptschmelzleiter schmelzen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA73568D DE658882C (de) | 1934-07-03 | 1934-07-03 | Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA73568D DE658882C (de) | 1934-07-03 | 1934-07-03 | Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE658882C true DE658882C (de) | 1938-04-20 |
Family
ID=6945891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA73568D Expired DE658882C (de) | 1934-07-03 | 1934-07-03 | Schmelzsicherung mit parallel geschalteten Haupt- und Nebenschmelzleitern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE658882C (de) |
-
1934
- 1934-07-03 DE DEA73568D patent/DE658882C/de not_active Expired
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