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Um 360' drehbarer Metallschmelzofen Für das Einschmelzen von
Metallen haben sich besonderes tiegellose, um eine schräg liegende Achse drehbare
Metallschmelzöfen als vorteilhaft erwiesen, bei denen die Befeuerung und der Gasabzug
an einer Stirnseite gelegen ist. Diese Öfen arbeiten mit rückkehrender Flamme und
zeigen infolge des Überdruckes im Ofen ungewöhnlich kurze Schmelzzeiten. Bei diesen
Öfen wurde der Brenner etwa in der Iffittielachse angeordnet, während der Abzug
der Gase durch Öffnungen in der Wand, die um den Brenner herum verteilt waren, erfolgte.
Als Nachteil derartig er öfenergab sich lediglich ein gewisser Abwärmeverlust, weil
eine-Zusammenfassung der Abgase nicht möglich war. Weiterhin mußte die Beheizung
während des Beschickens abgestellt werden, da die eigentliche Bearbeitungsöffnung
durch den Brenner ausgefüllt wurde.
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Gegenstand der Erfindung ist ein tiegelloser, um die schräg liegende
Achse drehbarer Metallschmelzofen mit rückkehrender Flamme, bei dem diese Nachteile
vermieden werden. Ein Ofen gemäß Erfindung ist in beiliegenden Abbildungen dargestellt.
Hierbei bedeutet Abb. i einen senkrechten Schnitt durch den Ofen, Abb.2 seine Aufsicht
auf den Beschickungsdeckel des Ofens, Abb.3 eine Ansicht der Abzugsvorrichtung und
Abb. 4 eine Aufsicht auf den Antrieb. In -den Zeichnungen bedeutet i die mit feuerfestem
14Tauerwerk ausgekleidete Ofentrommel. Auf diese ist der Laufkranz 2 aufgesetzt,
der leine Drehung des Ofens @um 36o° auf den Laufrollen 3, die in Lagerböcken 4
gelagert sind, ermöglicht. Der Antrieb des Laufkranzes erfolgt durch das Zahnrad
5, welches über ein Getriebe 6 vom Motor 7 angetrieben ist. Abgesehen von den Rollen3
ist die Lagerung des Ofens am unteren Ende durch einen Spurz.apfen 8 im Stützlager
9 gewährleistet. Mit diesem Stützlager ist gleichzeitig die; Warmluftleitung i o,
in der eine R@egelklapp,c i i angebracht ist, sowie weiterhin die Brennstoffzuleitung
12 mit dem Drehventil 13 verbunden. Der Brennstoff; gewöhnlich Öl, wird dann weiterhin
über die Leitung 14 zu den Brennern 15 geführt, während die Verbrennungsluft durch
die Leitung 16, .die im Ofenfutter verlegt ist, zu den Brennern gelangt. Diese Brenner,
die vorzugsweise zu mehreren. vorgesehen sind, können durch die Abschwenknorrichtiuig
17 abgeschwenkt werden. Die. Regelung des Öles erfolgt durch Ventile 18, .die der
Luft .durch den ,Schieber i9. -Von .dien Brennern treten die Feuergase in das Ofeninnere
.,ein, in dem sich auch das Schmelzgut befindet. Sie entweichen dann durch die in
der Schrägachse liegende Abzugs- und Beschickungsöffnung 2o; gehen, von hier ,aus
in leinen Abzugskrümmer 21, der eine Schau- und Regelöffnung 22 besitzt, und von
hier in den Lufterhitzer 26, der nach Art von Rekuperatoren gebaut ist. Der Abzugskrümmer
kann mittels der Handhabe 23 und Aufhängerollen 24 auf den Laufschienen 25 zur Seite
gefahren werden. Nach Abgabe der
Wärme in dem Luftvorwärmer treten
die Gasse dann schließlich durch das Abzugsrohr z7, welches durch eine Klappe a8
in seinem Querschnitt verändert werden kanilf ins Freie. Das Ofeninnere kann durch
eine öffnung 29 beobachtet und gegebenenfalls bearbeitet werden. An sich ist die
Anordnung des Abzuges in der Mitte er Stirnseite lind die Anlage des Brennerringes
!um die Abzugsöffnung bekannt. Die dabei gewählte Anordnung erlaubt aber nicht eine
Drehung um 36o°; auch ist die Ofenlagerung waagerecht.
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Demgegenüber bietet der Ofen gemäß der Erfindung beträchtliche Vorteile,
weil die mittige Anordnung .des Abzugskanals eine verhältnismäßig einfache geschlossene
Abführung der Gasse und damit ihre Ausnutzung zu Vonvärmzw eckenermöglicht. Diese
Wärmeabfuhr wird selbst dann nicht :gestört, wenn. de: Ofen in drehender Bewegung
ist. Die Anordnung der Brennstoffzufuhr über die Achse hiss ermöglicht außerdem
ein ständiges Beheizen des Ofeninnetn selbst bei Drehungen um 36o°: Ein weiterer
Vorteil besteht darin; zwei Brennergggregate anzuordnen, da hierdurch eine feinere
Regelung des Brennstoffaufwandes und damit der Wärmezufuhr, ja, sogar .der Temperaturhöhe
im Innern gegeben ist. Man kann mit dem Ofen b.eispielsweisie Temperaturen zwischen
300 und igoo° ohne Schwierigkeit halten. Der Nachteil der großen Brenneranordnungen
_ bei den Einbrennerdrehöfen besteht darin, daß sie sich nicht, wie es den Bedürfnissen
der in den Drehöfen zu erschmelzenden Stoffe entspricht, in dem Maßte reinstellen
lassen bzw. kleingestellt werden können, wie das oft erforderlich ist, beispielsweise
beim Schmelzen vorn Metallen mit niedrigem Schmelzpunkt Moder von empfindlichen
Keramiken oder beire Warmbalten einer Beschickung während langer Ausgießzeiten.
Durch die Verteilung der 'vVännezufuhr auf zwei Stellen wird auch das feuerfeste
Material unmittelbar im Brennerhals mehr geschont und hält dadurch längere Betriebsreisen
aus. Durch die Möglichkeit, auch nur einen Brenner betreiben zu können. kann durch
den zweiten Brenner nur Luft in das Innere des Ofens üingeblagen werden, wie das
beispelswieis,e bei der Kupferraffination geschieht, oder dann, wenn Zinkoxydiert
werden soll. Ferner besteht die Möglichkeit, während aller Arbeitsgänge; etwa beim
Kupferraffinierten, mit einem Brenner zusätzlich n1 heizen, um die Behandlungen
bei stets gleicher oder auch steigender Badtemperatur durchzuführen, so daß hierdurch
die Reaktionisfälligl:eit des zu behandelnden Bades erhöht, die Reaktionszeiten
verkürzt und damit die Verfahren verbilligt werden.
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Des weiteren besteht die Möglichkeit, den Drehofen gemäß Erfindung
gleichzeitig mit verschiedenen Brennstoffen zu betreiben; indem man mit zwei Brennstoffarten
arbeitet, und zwar öl und Generatorgas, oder öl rund Starkgas,- vder öl und Elektrizität:
Soll die letzte Beheizungsart gewählt werden; so könnte die stückige Beschickung
aus Eisen oder Stahl mit öl flüssig gemacht werden, worauf man die ölbnenner ausschwenkt
und durch die Brenneröffnung Elektroden einführt; um dann den Ofen als Lichtbogenofcn
weiterzubetreiben und .dadurch auf die hohen Temperaturen zu kommen unter Erhalt
einer neutralen Ofenatmosphäre. Hierdurch wird sich die Schmelzzeit für den nur
elektrisch beheizten Ofen bedeutend verringern, die Schmelzkosten verbilligen Emd
das Schmelzgut .gegenüber dem Erschmelzen im nur Öl-oder Gasofen eine bessere Beschaffenheit
aufweisen.