DE3610498C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen
von Metall in einem Schachtofen gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren wurde
bereits vorgeschlagen (DE-OS 34 37 911).
Bei den herkömmlichen Verfahren zum Schmelzen
von Metallen, insbesondere Eisen oder Kupfer,
werden Kupolöfen unter Verwendung von Koks als
Brennstoff eingesetzt. Hierbei sind auch Ver
fahren bekannt, bei denen zusätzlich zum Koks
Brennstoffe, wie Brenngas, Mineralöl oder Kohle
abfallprodukte verwendet werden. Diesen Verfahren
haftet jedoch der wesentliche Nachteil an, daß
durch den Koks als Brennstoff die Metallschmelze
verunreinigt wird, vorwiegend durch Schwefel und
Phosphor, oder Koks nicht in gewünschter Güte
verfügbar ist.
Es sind Verfahren zum Schmelzen von Metallen
in Schachtöfen bekanntgeworden, bei denen auf Koks
als Brennstoff verzichtet und das Metall mit
Hilfe von Brenngasen wie Erdgas, Stadtgas,
Propan und Butan, oder von Mineralölen geschmolzen
wird. Diese Verfahren zeichnen sich in vorteil
hafter Weise dadurch aus, daß keine Verun
reinigungen durch den Brennstoff in die Schmelze
übertragen werden, da die Kontaktzeit zwischen
den gasförmigen Verbrennungsprodukten und dem
metallischen Einsatzmaterial relativ kurz ist.
Auch in dem Aufsatz "Das Umschmelzen von Kupfer
schrott im Flaven-Ofen" von Dr. H. P. Goossens
in der Zeitschrift "ERZMETALL", Band 24, Heft 3,
März 1971, S. 105-107, ist ein ohne Koks als
Brennmaterial arbeitender Schachtofen dargestellt.
Das Ofenbett wird von einem Rost aus wasserge
kühlten Stahlrohren gehalten, der einerseits
ein Durchfallen des festen Einsatzes aus dem
Schachtofen in den darunterliegenden Herd ver
hindert und andererseits im Gegenstrom den
Durchfluß der heißen Verbrennungsgase gewähr
leistet.
Auf dem Rost liegt eine ca. 20 cm hohe Schicht
aus hochfeuerfesten Stoffen, z. B. Korundbrocken
oder Koks mit Kalksteinen.
Die vorstehend genannten bekannten Schacht
öfen, die als Brennmaterial keinen Koks verwenden,
haben somit das Merkmal, daß im Betrieb
das Bettmaterial zum Überhitzen des Schmelzgutes
notwendig ist und während des Schmelzprozesses
einem Verschleiß unterworfen ist. Das Erfordernis
eines Überhitzungsbettes ergibt sich aus dem
Umstand, daß der zur Verbrennung des Brenn
materials bereitgestellte Sauerstoff unter
stöchiometrisch zugeführt werden muß, damit sicher
gestellt ist, daß keine Oxidation des geschmolzenen
Metalls durch nicht verbrannten Sauerstoff
erfolgt. Hierdurch ist die Verbrennung des
Brennmaterials nicht vollständig, so daß die
erreichbare Flammentemperatur relativ niedrig
liegt. Zum Schmelzen des Metalls muß daher die
Kontaktzeit zwischen diesem und den Wärme
an das Metall abgebenden Stoffen möglichst lang
gewählt werden. Zu diesem Zweck dient das Über
hitzungsbett. Die keramischen Stoffe dieses
Bettes verschlacken und Koks wird durch die
Gaskomponenten CO2 und H2O über die Boudouard-
bzw. Wassergas-Reaktionen aufgezehrt. Aus diesem
Grund muß den Metallchargen, die den Öfen zuge
führt werden, ständig eine den Verschleiß kompen
sierende Menge an neuem Bettmaterial beigefügt
werden.
Bei der Verwendung von Keramik oder Koks als
Bettmaterial treten relativ große Schlacken
mengen auf, die die Wirtschaftlichkeit des Ofens
herabsetzen, da ein erheblicher Teil an Energie
für die Erhitzung, Bildung und Überhitzung der
Schlacke benötigt wird. Durch das relativ
hohe Gewicht der Bettmaterialien werden hierfür
beträchtliche Mengen benötigt, die kostenmäßig
eine starke Belastung darstellen. Bei Verwendung
von keramischem Bettmaterial treten vorzeitige
Erweichungen von diesem auf, da es gegen
Schlackenangriffe nicht resistent ist.
In der eingangs genannten, gattungsgemäßen älteren Patentanmeldung P 34 37 911.8
wird das Verfahren zum Schmelzen von Metall
im Schachtofen unter Verwendung eines
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffs be
schrieben, bei dem im unteren Abschnitt des
Schachtofens ein Trenn- und Überhitzungsbett
für das Metall angeordnet wird, das durch
die von unterhalb des Bettes nach oben durch
den Schachtofen hindurchgeführten Verbrennungs
produkte aufgeheizt wird, wodurch das Metall
geschmolzen und in diesem Zustand unterhalb
des Bettes gesammelt wird. Die dem Brenner
zugeführte Verbrennungsluft wird vorher er
wärmt, wobei diese Verbrennung rekuperativ
durch die Abgase des Schachtofens erfolgt.
Durch diese Maßnahme wird die Flammen
temperatur des Brenners erhöht und die Wirtschaft
lichkeit des Schachtofens verbessert. Jedoch
kommt man auch bei diesem Verfahren nicht
ohne ein Überhitzungsbett aus und die Flammen
temperatur kann nicht über den Grad der
Erwärmung der Verbrennungsluft gesteuert
werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Er
findung, die bekannten
Verfahren derart zu verbessern,
daß die gewünschte Temperatur für das ge
schmolzene Metall auf einfache Weise einstellbar
ist und auch ohne Verwendung eines Überhitzungs
betts erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ange
gebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiter
bildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
bevorzugte Vorrichtungen zur Durchführung
dieses Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Temperatur des sauerstoffhaltigen
Gases vor der Verbrennung in Abhängigkeit
von der gewünschten Temperatur des geschmolzenen
Metalls eingestellt wird. Hierbei wird das
sauerstoffhaltige Gas rekuperativ durch die
Schachtofen-Abgase erwärmt und
die Einstellung seiner Temperatur durch
Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit der Abgase
des Schachtofens und/oder durch eine gesteuerte
Nachverbrennung der Abgase des Schachtofens
vor der Rekuperation und/oder durch Zumischen
von Kühlluft zu den Abgasen des Schachtofens
vor der Rekuperation erfolgen. Die Einstellung
der Temperatur wird somit durch eine ent
sprechende Änderung systeminterner Parameter
durchgeführt, wodurch der Schmelzprozeß auf
einfache Weise gesteuert werden kann. Wenn
das sauerstoffhaltige Gas auf ca. 400-600°C
vorgewärmt wird, kann die Flammentemperatur
mindestens 1800°C erreichen, was ausreicht,
um beispielsweise eine Eisenschmelze mit einer
Temperatur von 1450°C zu erhalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Diese zeigt einen Schacht
schmelzofen teilweise in der Ansicht und
teilweise in einer senkrechten Schnittdar
stellung.
Der gezeigte Schachtofen besitzt einen vertikalen
Ofenschacht 1, unter dem sich ein sich in
horizontaler Richtung erstreckender Ofenherd 2
befindet. In den Ofenherd 2 mündet ein Brenner 3,
der an nicht gezeigte Zuführungsleitungen für
den Brennstoff und die Verbrennungsluft ange
schlossen ist. Die zugeführte Verbrennungs
luft wird zuvor in einem Rekuperator 4, der
zwischen dem Ofenschacht 1 und einem Kamin 5
angeordnet ist und von den heißen Abgasen
des Schachtofens durchströmt wird, vorgewärmt.
Zwischen dem Ofenschacht 1 und dem Ofenherd 2
befindet sich ein wassergekühlter Tragrost 6.
Dieser trägt das zu schmelzende Metall, das
über eine Beschickungsöffnung 7 in den Ofen
schacht 1 eingegeben wird. Direkt auf dem
Tragrost 6 kann ein Füllbett ausgebildet sein,
das die Stöße durch das herabfallende Metall
mildert und damit den Tragrost vor Beschädigungen
schützt und das gegebenenfalls auch eine
Trennfunktion für das aufschmelzende Metall
besitzt. Den Schmelzvorgang selbst beeinflußt
dieses Füllbett jedoch nicht.
Die heißen Verbrennungsgase des Brenners 3
strömen aus dem Ofenherd 2 in den Ofenschacht 1,
so daß das Metall über dem Tragrost 6 schmilzt
und durch diesen hindurchtropft. Am Boden des
Ofenherdes 2 sammelt sich die Metallschmelze,
deren Temperatur durch die über sie hinweg
streichenden Brenngase gehalten oder sogar
noch erhöht wird. Dem Brenner 3 wird in bezug
zum Brennstoff nur so viel Verbrennungsluft
zugeführt, daß der in dieser enthaltene
Sauerstoff mit Sicherheit vollständig ver
brannt wird. Diese Maßnahme ist erforderlich,
da sonst die Gefahr bestünde, daß das geschmolzene
Metall oder etwaige Legierungszusätze oxidieren.
Daher ist die allein aus der Verbrennung ge
wonnene Wärmeenergie in der Regel nicht aus
reichend, das Metall ohne die Verwendung eines
Überhitzungsbettes zu schmelzen.
Durch die rekuperative Erwärmung der Verbrennungs
luft wird zusätzlich zu der Verbrennungsenergie
Wärme über den Brenner 3 in den Ofenherd 2
eingeführt. Hierdurch ergibt sich eine Erhöhung
der Flammentemperatur, so daß bei einer Vorer
wärmung der Verbrennungsluft auf etwa 400-600°C
eine Flammentemperatur im Bereich von ca.
1800-2000°C erzielt wird. Mit diesen Flammen
temperaturen läßt sich die Metallschmelze auf
etwa 1450-1600°C aufheizen. In diesem Bereich
liegt die geeignete Abstichtemperatur für Eisen.
Die den Ofenschacht 1 verlassenden Abgase
haben noch eine Temperatur von etwa 1000°C.
Es ist daher möglich, die rekuperative Erwärmung
der Verbrennungsluft über einen weiten Bereich
auf einen gewünschten Wert einzustellen. Diese
Einstellung kann selbsttätig in Abhängigkeit
von verschiedenen gemessenen Parametern erfolgen.
Solche Parameter sind beispielsweise die
Temperatur der Metallschmelze und die Temperatur
im Feuerraum vor dem Brenner 3.
Zur Einstellung der Temperatur der vorerwärmten
Verbrennungsluft können verschiedene Maßnahmen
einzeln oder in Kombination getroffen werden.
Eine dieser Maßnahmen ist die gesteuerte Zufuhr
von Kühlluft über eine nicht gezeigte Öffnung
in den oberen Teil des Schachtofens 1, das heißt
in den Bereich zwischen dem zu schmelzenden
Metall und dem Rekuperator 4. Eine weitere
Maßnahme ist die Anordnung eines steuerbaren
Saugzuggebläses im Kamin 5, das beispielsweise
aus einer verstellbaren Drosselklappe und
einem Ventilator besteht. Hiermit kann die
Strömungsgeschwindigkeit der Abgase durch den
Rekuperator 4 gesteuert werden, wodurch auch
die Wärmeabgabe von den Abgasen auf die Ver
brennungsluft im Rekuperator 4 beeinflußt wird.
Da der zur Verbrennung benötigte Sauerstoff
unterstöchiometrisch zugeführt wurde, ist der
über den Brenner 3 eingebrachte Brennstoff
nur unvollständig verbrannt, so daß die Ver
brennungsgase beispielsweise noch CO enthalten.
Durch Zuführung von Luft in die das zu schmelzende
Metall verlassenden Abgase kann daher eine
Nachverbrennung durchgeführt werden, durch die
die Abgase weiter aufgeheizt werden und damit
auch eine Temperaturerhöhung der Verbrennungs
luft im Rekuperator 4 möglich ist. Hierzu ver
läuft um den Ofenschacht 1 herum eine Ringleitung
8, über die der zur Nachverbrennung benötigte
Sauerstoff durch geeignete Öffnungen in der
Wandung des Ofenschachts 1 in diesen einge
leitet wird. Diese drei Maßnahmen bieten die
Möglichkeit, die Temperatur der vorgewärmten
Verbrennungsluft über einen weiten Bereich
in gewünschter Weise einzustellen. Damit läßt
sich auch die Flammentemperatur bis zu Tempera
turen von etwa 2000°C zur Erzielung der ge
wünschten Abstichtemperatur der Schmelze
regeln.
Claims (9)
1. Verfahren zum Schmelzen von Metall in einem
Schachtofen unter Verwendung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs mit einem unteren
Ende des Schachtofens befindlichen Rost zur Stützung
des in den Schachtofen eingebrachten, noch nicht
geschmolzenen Metalls, das durch die von unten
nach oben durch den Schachtofen hindurchgeführten
Verbrennungsprodukte geschmolzen und in diesem Zu
stand unterhalb des Rostes gesammelt wird, wobei
das zur Verbrennung des Brennstoffs benötigte sauer
stoffhaltige Gas vor der Verbrennung rekuperativ
durch die Abgase des Schachtofens erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des
sauerstoffhaltigen Gases in Abhängigkeit von der
gewünschten Temperatur des geschmolzenen Metalls
dadurch eingestellt wird, daß eine gesteuerte
Temperaturbeeinflussung des sauerstoffhaltigen
Gases vor der Rekuperation erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das sauerstoffhaltige Gas auf ca. 400-600°C vor
gewärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flammentemperatur mindestens 1800°C beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesteuerte Temperaturbeein
flussung durch Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit
der Abgase erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gesteuerte Temperaturbeein
flussung durch Nachverbrennung der Abgase er
folgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gesteuerte Temperaturbe
einflussung durch Zumischung von Kühlluft zu
den Abgasen vor der Rekuperation erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens am Beginn des Schmelz
vorganges ein den Rost (6) vor mechanischen Be
schädigungen durch das nicht geschmolzene Metall
schützendes Bett im Schachtofen (1) aufgebaut wird.
8. Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kamin (5) des Schachtofens (1) mit einem Rekuperator
(4) ausgestattet und oberhalb des Rekuperators (4)
ein steuerbares Gichtgas-Saugzuggebläse ange
ordnet ist.
9. Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Ofenschacht (1) oberhalb des für die
Aufnahme des zu schmelzenden Metalls vorgesehenen
Abschnitts Einlaßöffnungen für die Zuführung eines
sauerstoffhaltigen Gases vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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Family
ID=6297462
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DE19863610498 Granted DE3610498A1 (de) | 1986-03-25 | 1986-03-25 | Verfahren zum schmelzen von metall |
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Publication number | Publication date |
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