DE660959C - Malerleinwand - Google Patents

Description

• Malerleinwand Es ist bekamt. Textilstoffe, Papier, Leder u. dgl. mit Überzügen aus Polyvinylverbindungen zu versehen. die anorganische Stoffe enthalten können. Dabei können in einer -Nachbehandlung dieser Überzüge mit Celluloselacken oder Celulosederivate enthaltenden Kombinationslacken. Ölfirnissen, Aluminiumstearat oder Emulsionen von anderen 'Gberzugs- oder Bindemitteln, wie beispielsweise Harze und insbesondere Schellack, Deckschichten aufgebracht werden, die die Polvvinylüberzüge für verschiedene Gebrauchszwecke geeignet machen.
• Es wurde .nun gefunden, daß nian Malründe für Zwecke der Kunstmalerei mit ausgezeichneten und besonderen Anforderungen genau anpaßbaren Eigenschaften erhält, wenn man statt der bisher üblichen Bindemittel, wie Öl, Leini u. dgl.. Polyvinylacetat auf Leinwand oder andere Unterlagen, wie Papier, Karton, Holz, -Metall ti. dgl., aufbringt.
• Die Vernendung des Polyvinylacetats sichert den mit ihnen hergestellten @falgründen die später noch zu erörternde Überlegenheit. Je nach den Anforderungen können dabei auch die Kombinationen von Polvv invlacetat mit Ölen, wie beispielsweise die gemäß Patentschrift 545 151 erhältlichen, zur Verwendung kommen.
• Die Eigenschaften der Bindemittel können weiter durch zweckentsprechende Auswahl der Lösungsmittel und Zusatz von auf sie abgestimmten Weichmacliungsmitteln modifiziert werden. Ein ausgezeichnetes Bindemittel erhält man beispielsweise durch Vermischen von 28,5 Teilen einer 5o°/oigen Lösung von Polvvinylacetat in Spiritus, i Teil Dibutylphtlialat und t2 Teilen Butylacetat.
• Gegenüber den bekannten, für rein gewerbliche Zwecke dienenden Überzügen aus Polyvinylverbindungen eignen sich solche aus Polyvinvlacetat in überraschender Weise zur Herstellung vorzüglicher -Malgründe für die Kunstmalerei. Bei einem solchen Malgrund genügt es beispielsweise nicht, claß cr mit irgendwelchen Deckschichten wie bei dem bekannten Verfahren überzogen werden kann. Bei Verwendung von Polvviiivlacetat als Grundierniittel zeigt es sich nun aber, daß der Untergrund Ölfarben bei pastösem Auftrag und ebenso ihre in verschiedenstem Maße verdünnten Mischungen mit den verschiedenartigsten Malmitteln von Pinseln verschiedenster Art bei den in den vielfältig schwankenden Techniken der Kunstmalerei gegebenen Auftragsweisen hervorragend glatt aufnimmt, obwohl bei der bekannten Unverträglichkeit von Polvv inylacetat und Öllacken gerade das Gegenteil zu erwarten wäre. Die Ölfarben laufen dabei nicht aus, und es ergibt sich eine höchst feste und dauerhafte Bindung sowohl der feinsten strichförmigen als auch der dicken pastösen Auftragungen an den Malgrund, wobei jedes Durchschlagen des Malgrundbindemittels vermieden wird.
• Die auf Grundlage von Polyvinylacetat aufgebauten Bindemittel ergeben deshalb mit Pigmenten aller Art, insbesondere mit den für diese Zwecke bekannten Titanweiß und Kreide, Malgründe überraschender Güte.
• Reibt man beispielsweise ein Gemisch von gleichen Teilen Kreide und Titanweiß mit so viel des oben angegebenen Polvvin@7lacefätbindemittels an, dall eine streichfiiliige 1# ai#l)z2 entsteht, so gibt diese beim Aufstreichen auf Leinwand oder andere Unterlagen, wie beispielsweise Papier, Karton, Holz, 'Metall u. dgl., einen Malgrund, der außer den obengenannten noch die folgenden Vorteile auf-`" weist: er gilbt nicht, er haftet gut und springt nicht; die mit ihm grundierte Leinwand kann deshalb ohne Schädigung gerollt werden. Die Leimwand kann bei Verwendung dieses 'Malgrundes nach Belieben vorgeleimt werden oder nicht. Verzichtet inan auf die Verleimung, s o bestellt die Fertigstellung der -Malerleinwand in einem einzigen Arbeitsgange, verläuft also sehr einfach und infolge der Flüchtigkeit der organischen Lösungsmittel sehr rasch. Le'gt man Wert auf Verleimung, so braucht man nicht die zu Fäulnis und Schimmelbildung Anlaß gebenden Leime, Dextrine u. dgl. zu verwenden, sondern kann die Leimwand mit einer Lösung von Polvvinvlacetat vorbehandeln. Da die Bindekraft des Polvvinvlacetats außerordentlich groß ist, kann man das Bindemittel ohne Schädigung seines Haftvermögens und seiner Sprungsicherheit mager herstellen, indem man den Pigmentgehalt vergrößert. -Man hat es deshalb in der Hand, nach Belieben saugende oder nichtsaugende dichte Malgründe herzustellen.
• Die Anpassungsfähigkeit der neuen Malgrundmassen ermöglicht auch, ihre Ei-enschaften auf jede beliebige Methode des Aufbringens auf die Leinwand abzustimmen. Dadurch wird es ermöglicht, lange Leinwandbahnen u. dgl. auf wirtschaftlichste Reise fabrikmäßig herzustellen. Da nur Stoffe mit immer gleichbleibenden Eigenschaften zur Anwendung kommen, läßt sich die neue Malerleinwand in ganz gleichmäßiger Qualität herstellen.

Claims (1)

1. PATRNTAI SPRL CIi Verwendung von Polvvinylacetat als Verleimungsmittel oder unter Zusatz von Weichmachern und den üblichen Pigmenten, ,wie Kreide und Titanox_yd, als Bindemittel für \falerleimvand oder andere Malflächen, z. B. aus Papiet, Karton, Holz oder Metall.