DE66064C

DE66064C - Copirvorrichtung

Info

Publication number: DE66064C
Application number: DENDAT66064D
Authority: DE
Original assignee: Firma COLLET & ENGELHARDT in Offenbach a. M
Anticipated expiration: 1912-05-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \%

Copirvorrichtung.

Die Herstellung von Copirarbeiten mit durch Schablone geführtem Werkzeug oder Werkstück findet eine Grenze darin, dafs der Steigungswinkel des herzustellenden Profils, also auch der der hierzu ähnlichen Schablonenform nur eine Gröfse haben darf, dafs der Copirstift oder die Copierrolle den das Werkzeug' oder Werkstück tragenden Schlitten zurückschieben kann. Um nun diese Grenze beliebig weit auszudehnen, werden der Schablone selbst und dem Werkzeug oder der Schablone und dem Arbeitsstück gleichzeitig derartig gewählte, von einander abhängige Schaltbewegungen ertheilt, dafs der vom Werkzeug am Werkstück zurückgelegte Weg verschieden ist von dem Weg, den der Copirstift auf der Schablone zurücklegt.

Eine Folge dieser Bewegungen ist, dafs die Schablone mit der zu erzeugenden Form nicht übereinstimmt und dafs die Beziehung beider auch noch abhängig wird von ihrer Relativbewegung, die durch Anwendung von Wechselrädern beliebig verändert werden kann.

Fig. ι und 2 zeigen eine Anwendung obigen Princips an einer Fräsmaschine. Hier steht das Werkzeug in Bezug auf die Schaltbewegung fest, während Werkstück und Schablone die verschiedenen Bewegungen ausführen. Der Tisch a, welcher das Werkstück b trägt, kann sich auf dem Zwischenschieber c unter dem Einflufs der Schablone d, gegen welche er unter Vermittelung des Copirstiftes e gedrückt wird, rechtwinklig zu dem Untertheil f bewegen..

Die Schablone d ist auf dem Tisch h befestigt und durch die Schraube i auf dem Schlitten k bewegbar. Wird nun das Zwischenstück c durch die Schraube g in der Richtung ν auf dem Untertheil verschoben, so bewegt sich gleichzeitig die Schablone in der entgegengesetzten Richtung n>.

Die Uebertragung der Bewegung von der Schraube g auf die Schraube i erfolgt durch Wechselräder Im und kann beliebig verändert werden, wodurch nach einer und derselben Schablone verschiedenartige Formen am Werkstück hergestellt werden können.

Fig. 3 und 4 zeigen eine Anwendung dieser Vorrichtung an einer Drehbank. Hier verändert das Werkstück in Bezug auf die Schaltbewegung seine Lage nicht, während Werkzeug und Schablone beweglich sind. Der das Werkzeug tragende Schlitten α verschiebt sich unter dem Einflufs der Schablone d und unter Vermittelung der Copirrolle e e in dem Supportschlitten c c.

Dieser wird durch die Schraube g der Schaltbewegung entsprechend in der Längsrichtung der Drehbank bewegt. Gleichzeitig bewegt sich die auf der Platte h befestigte Schablone d in der Richtung n> auf dem Schlitten k.

Die Uebertragung der Bewegung von der die Werkzeugverschiebung bewirkenden Spindel i erfolgt durch die Wechselräder I mn. Durch Gewicht ρ erfolgt die Anpressung der Copirrolle an die Schablone.

Auch hier können je nach Wahl der

Wechselräder von einer und derselben Schablone verschiedenartig geformte Werkstücke hergestellt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Copiryorrichtung zur Herstellung beliebig steiler Curven oder Profile, gekennzeichnet durch die gleichzeitige, von einander abhängige Bewegung des Werkstückes oder Werkzeuges mit einer Schablone in der Weise, dafs die Relativverschiebung zwischen Copirstift und Schablone stets gröfser wird, als diejenige zwischen Werkzeug und Werkstück.

Eine Copirvorrichtung der durch Anspruch i. gekennzeichneten Art, mit der Veränderung der Relativbewegung zwischen Copirstift und Schablone, durch die Einschaltung verschiedener Wechselräder (m) zwischen die Schraubenspindeln (i g), welche die Bewegung des Werkstückes oder Werkzeuges und der Schablone besorgen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.