DE659826C - Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Geweben aus Cellulosefasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Geweben aus Cellulosefasern

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DE659826C
DE659826C DEC51237D DEC0051237D DE659826C DE 659826 C DE659826 C DE 659826C DE C51237 D DEC51237 D DE C51237D DE C0051237 D DEC0051237 D DE C0051237D DE 659826 C DE659826 C DE 659826C
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Geweben aus Cellulosefasern Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Mustern auf Geweben .aus Cellulosefasern durch Behandeln des Gewebes vor oder nach dem Aufbringen von Lösungen aus Harnstoff oder dessen Abkömmlingen, wie Thioharnstoff und Dicyandi:amid, und Formaldehyd an bestimmten Stellen mit einer Reserve, welche die Bildung des Kunstharzes verhindert, Härten durch Erhitzen und Waschen zur Beseitigung der von der Kunstharzbehandlung und von der Reserve herrührenden, löslich gebliebenen Stoffe. Die Harnstoff - Formaldehyd -Lösungen enthalten zweckmäßig einen sauren Katalysator.
  • Ferner umfaßt die Erfindung die Behandlung des ungefärbten oder gefärbten Gewebes mit Farbstoffen, die keine waschechten Färbungen auf dem Gewebe liefern. Diese Behandlung kann vor, zugleich mit oder nach der Behandlung mit den Kunstharzkomponenten erfolgen, muß aber in jedem Falle vor dem Härten stattfinden.
  • Nach dem Behandeln mit den Kunstharzkomponenten und nach dem Trocknen, aber vor dem Härten. kann eine mechanische Behandlung zur Herstellung von Gaufre-, Glace-, Seidenfinish- usw. Effekten erfolgen.
  • Weitere Musterungen können dadurch hervorgebracht werden, daß man den Reservepasten geeignete Farbstoffe zusetzt, oder dadurch, daß man das Gewebe nach dem Härten und Waschen mit Direktfarbstoffen färbt. Das Gewebe wird dabei ausschließlich oder vorzugsweise an denjenigen Stellen gefärbt, an denen die Bildung des Kunstharzes verhindert worden ist.
  • Die Art der Wirkung von Ammoniumsalzen auf Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate, die einen überschuß an Formaldehyd enthalten, hängt von den Mengenverhältnissen ab. Werden nur kleine Mengen Ammoniumsalz hinzugefügt, wie z. B. nach Patentschrift 446 998, Beispiel i, dann reagiert das Ammoniumsalz nur mit dem Formaldehydüberschuß. Es entsteht freie Säure, die, auf die Polymerisation beschleunigend wirkt, wie das auch in der Patentschrift 456o82, Seite Zeile 87 bis 9i, hervorgehoben ist.
  • Werden jedoch gemäß vorliegender Erfindung große Mengen Ammoniumsalz angewandt, dann wird nicht nur ein etwa vorhandener Formaldehydüberschuß aufgebraucht, sondern das Ammoniumsalz reagiert weiter mit dem Dimethylolharnstoff unter Rückbildung von Monomethylolharnstoff oder sogar von Harnstoff, wodurch jede Polym.erisation und Harzbildung verhindert wird.
  • Alkalisalze schwacher Säuren, wie sie nach der Patentschrift 499 792 Ver w endtulg finden, sind zur Reservierung nicht geeignet.
  • Zur Reservierung geeignet sind Stickstoffverbindungen, und zwar heterocyclische Basen, wie Piperazin und Piperidin, Kondensationsprodukte von Aldehyden mit Ammoniak, wie Ac.etaldehydammoniak und Hexamethylentetv-.. amin, Ammoniumsalze, «de Anmoniunuitrg%t, -sulfat, -ph.osphat und -rhodanat, Säureamixie, wie Harnstoff, Thioharnstoff und Guanidtn, aliphatische Amine, -wie Amylamin, Triäthanolamin und Glykok oll, und aromatische Amine, wie Anilin, p-Phenylendiamin, Diphenylamin und m-Aminophen.ol. -Beispiele i. Ein Viscosekunstseidengewebe wird mit der wässerigen Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensates in Anwesenheit eines sauren Katalysators getränkt, getrocknet, örtlich mit einer 200,16 Aminoessigsäure enthaltenden Reservepaste bedruckt und getrocknet. Hiernach läßt man das Gewebe durch einen Gaufrierkalander laufen und erhitzt dann 5o Sekunden auf 2o0° C. Nach dem darauffolgenden Waschen und Seifen weist das Gewebe ein flaches Muster auf gaufriertem Grunde auf.
  • 2. Ein mit 60'o Chlorazolschwarz E (Colour Index Nr. 581) vorgefärbtes Viscosekunstseidengewebe wird mit der Lösung von Beispiel i getränkt, getrocknet, mit einer 20% Piperidin enthaltenden Reservepaste bedruckt, in einem Frikti@onskalander glaciert und wie in Beispiel i erhitzt. Nach dem darauffolgenden Waschen und Seifen haben nur die unbedruckten Teile den Glaceieffekt beibehalten.
  • 3. Ein aus Baumwolle und Viseosekunstseide bestehendes Mischgewebe wird mit einer 30;o Säurescharlach 4 R (C@olour Index Nr. 79) und einen sauren Katalysator .enthaltenden Lösung eines Harnstoff-Formaldiehyd-Vork,ondensates getränkt. Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer 2o% Hexamethylentetramin enthaltenden Reservepaste bedruckt, getrocknet, gaufriert und wie in Beispiel i erhitzt. Nach dem Waschen und Seifen erscheint das Druckmuster weiß und flach auf rotem, gaufriertem Grunde.
  • 4. Ein. Viscosekunstseidengewelye wird mit der Lösung nach Beispiel i getränkt und mit einer 26% Harnstoff und 6% Leuko-6, 6'-.diäthoxy - 2, 2'-bisthioindigodischlvefelsäureester enthaltenden Buntreservepaste bedruckt, getrocknet, gaufriert und wie in Beispiel i erhitzt. Der Küpenfarbstoff wird dann wie gewöhnlich durch Bichromat- und Säurepassage entwickelt, und das Gewebe wird hiernach gewaschen und geseift. Das Ergebnis ist ein flaches, orangefarbiges Muster auf weißem, gaufriertem Grunde.
  • 5. Ein Viscosekunstseidengewehe wird mit einer 2,50,o Lissaminechtgelb 2 G (Golour Index Nr. 639) und Beinen sauren Katalysator enthaltenden Lösung eines Harirstoff-Formaldehyd-Vorkondensates vorbehandelt. Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer 26% Harnstoff und 5% Leukodichl@orisodibenzanthrondischwefelsäureester .enthaltenden Bt,hitreserve bedruckt, getrocknet, gaufriert tik. wie in Beispiel i erhitzt. Der Reservefarbstoff wird dann wie üblich durch Bichromat-und Schwefelsäurepassage entlvickelt, und das Gewebe wird hiernach gewaschen und geseift. Das Ergebnis ist ein flaches, violettes Muster auf gelbem, gaufriertem Grunde.
  • 6. Ein aus Baumwolle und Viscosekunstseide bestehendes Mischgewebie wird mit dem Vorkondensat von Beispiel i getränkt, getrocknet, mit einer 25% Ammoniumacetat enthaltenden Reservepaste bedruckt, wie in Beispiel i erhitzt, gewaschen und mit 2 % Benzoechtscharlach4BS (Colour Index Nr.327) gefärbt. Nach dem Waschen erscheint das Druckmuster tiefrot, während der Grund kaum gefärbt ist.
  • 7. Ein Viscosekunstseidengewehe wird mit der Lösung nach Beispiel i getränkt, getrocknet, m einem breit aus@einanderstehenden Muster mit einer 250/a Harnstoff enthaltenden Reservepaste bedruckt, dann in einem Deckmuster mit einer 2,50/0 Säurescharlach 4 R enthaltenden Druckpaste überdruckt, getrocknet, gaufriert und wie in Beispiel i erhitzt. Nach dem Waschen und Seifen erscheint das auseinanderstehende Muster weiß und flach auf gaufriertem, in dem Deckmuster rotgefärbtem Grunde.
  • B. Ein Viscosekunstseidengewebe wird in einem breit auseinanderstehenden Muster mit einer 25% Harnstoff enthaltenden Reservepaste bedruckt, getrocknet, in einem Deckmuster mit einer, auf Harnstoff berechnet, i o %igen Paste eines Harnstoff-Fvrmaldehyd-Vorkondensates, die außerdem einen sauren Katalysator und 2,5 % Säurescharlach 4. R enthält, bedruckt, getrocknet, gaufriert und, wie in Beispiel i, erhitzt. Das Ergebnis ist ähnlich wie in Beispiel 7, jedoch mit dem Unterschied, daß hier nicht nur die Färbung, sondern auch die Gaufrierung auf die urreservierten Teile des Deckmusters beschränkt ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung vön Mustern auf Geweben aus Cellulosefasern, dadurch gekennzeichnet, daß man das gegebenenfalls gefärbte Gewebe mit Lösungen von Harnstoff oder Harnstoffabkömmlingen und Formaldehyd behandelt, trocknet, dann mustergemäß mit einer Reserve oder Buntreserve aus Stickstoffverbindungen, welche die Rückbildung von Iiondcn: sationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd bewirken, wie Ammonsalze, Amide, Aminosäuren, aliphatiscbe oder aromatische Amine, Aldehydammoniakltondensationsprodukte oder stickstoftIaltigeRingkörper, wie Piperidin und Piperazin, bedruckt, darauf durch Erhitzen härtet, wäscht und gegebenenfalls mit substantiven Farbstoffen färbt. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reserve oder BuntreserVe auf das gegebenenfalls g-,-färbte Gewebe vordruckt, dann die Harnstoff-Forrnaldehyd-Lösung aufbringt, trocknet, durch Erhitzen härtet, wäscht und gegebenenfalls mit substantiven Farbstoffen färbt. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das gegebenenfalls gefärbte Gewebe vor oder nach dem Behandeln mit den Harnstoff-Formaldehyd-Lösungen, aber vor dem Härten durch Erhitzen Farbstoffe aufbringt, die nicht waschecht färben, oder Harnstoff - Formaldehyd - Lösungen mit ,einem Gehalt an derartigen Farbstoffen verwendet. q.. . Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach der Behandlung mit den Harnstoff-Forinald:ehyd-Lösungen getrocknete Gewebe in an sich bekannter Weise einer mechanischen Behandlung zur Herstellung von Gaufrd-, Glace-, Seidenfinish- oder ähnlichen Effekten unterwirft, dann mit der Reserve bedruckt, durch Erhitzen härtet und wäscht.
DEC51237D 1935-02-21 1936-01-15 Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Geweben aus Cellulosefasern Expired DE659826C (de)

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