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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit einer Vorrichtung zum Einmitten
der Matrizenzeile oder zu ihrem Beistellen an die eine oder die andere Seite unter
Verwendung einer mit den die Spannbacken bewegenden Hebeln verschiedenartig kuppelbaren,
senkrecht bewegbaren Stange Der Gegenstand des Hauptpatents 658 803
ist eine
Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit einer Vorrichtung zum Einmitten der Matrizenzeile
in den Gießschlitz oder zu ihrem Beistellen an die eine oder die andere Seite unter
Verwenden einer mit den die- Spannbacken bewegenden Hebeln verschiedenartig kuppelbaren,
senkrecht bewegten Stange. Die Stange wird durch Federdruck abwärts bewegt, um die
Spannbacken gegen die Matrizen-Zeile zu bewegen. Sie. -entspannt sich deshalb bei
dem Schließen der Backen. Um zu vermeiden, daß bei ,einem zu starken Entspannen,
also bei sehr kurzen Zeilen, der Spanndruck gegen die Matrizenzeile zu gering wird,
um die Matrizen bei dem Gießen der Zeile genügend fest aneinanderzupressen, ist
gemäß dem Hauptpatent ein weiterer, durch das Ausschließgestänge gesteuerter Antrieb
vorgesehen, der nach dem Schließen der Backen durch die Federn in Tätigkeit tritt,
um die Backen fest gegen die Zeile zu pressen.
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Dieses zusätzliche Zusammendrücken der Zeile ist aber bei vollen Zeilen
nicht erforderlich, weil ja in @einein solchen Falle die Spannbacken an den auf
die betreffende Zeilenlänge eingestellten Zeilenanschlägen anliegen und nicht ausweichen
können. Bei solchen vollen Zeilen muß ein zusätzliches Zusammenpressen vermieden
«-erden, um ein ordnungsmäßiges Anliegen der Zeilenbacken an den Anschlägen zu erreichen.
Zu diesem Zweck besteht gemäß der Erfindung die die Zeilenbacken nach dem Ausschließen
zusammenpressende Vorrichtung aus einer Klinke und einem teilweise zahnlosen Sperrad,
und die Klinke wird bei dem Abstellen der Vorrichtung zum Gießen voller Zeilen so
eingestellt, daß sie den gezahnten Teil des Sperrrades nicht erreicht.
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Der Betrag, um den die fertige Zeile die gesetzte Zeile in der Länge
überschreiten darf, muß dem Ausschlußvermögen der in einer gewöhnlichen Zeile der
betreifenden Länge vorhandenen Spatienkeilen entsprechen, nämlich bei kurzen Zeilen
i Cicero, bei mittleren Zeilen 2 Cicero und bei längeren Zeilen 3 Cicero.
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Sofern demnach der an dem Ende einer ,besetzten Zeile noch freie Raum
diesen Be-,
trag nicht überschreitet, braucht nach dem Ausschließen
ein Zusammendrücken der Zeile nicht mehr zu :erfolgen. Wird dagegen dieser Betrag
überschritten, dann ergibt sich Ausgangszeile. Wird der Betrag nicht übe'u;#: schritten,
dann wird die Zeile entweder vollgegossen , oder sie wird, wenn die Ausschließ=-keile
nicht ausreichen, um sie auszufüllen, überhaupt nicht gegossen, und es tritt die
Pumpenabstellung in Tätigkeit; diese Anordnung gehört jedoch nicht zu der Erfindung.
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Soll unter Verwendung der Einrichtung gemäß der Erfindung eine Ausgangszeile
erhalten werden, obwohl ein geringerer Betrag als i, 2 oder 3 Cicero in der Zeile
frei ist, dann muß der Rest der Zeile mit Matrizenspatien ausgefüllt werden.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. i eine Vorderansicht der gesamten Vorrichtung, teilweise in
einem Schnitt, Fig.2 einen teilweisen Schnitt durch die Fig. i etwa in der Mitte,
Fig.3, 4 und 5 die Arbeit der das Zusammenpressen der Backen bewirkenden Einrichtung
in den verschiedenen Einstellungen, Fig.6 das Klinkengesperre und einen Teil der
von ihm gesteuerten Pumpenabstellvorrichtung in vergrößertem Maßstab und Fig.7 eine
abgeänderte Ausführungsform des Zahngetriebes, -welches das Gesperre mit der die
Bewegung der Backen veranlassenden Stange verbindet.
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Der Schraubstock i ist um die Achse ia schwenkbar und hat die linke
Backe.2 und die rechte Backe 3. Die Backe 2 ist mit Hilfe eines Lenkers q. mit einem
Hebel 6 und die Backe 3 durch den Lenker 5 mit einem Hebel 7 verbunden. Die Einwärtsbewegung
der Backen durch die 'Hebel geschieht durch die Stange 33- Zwischen den beiden Backen
2 und 3 liegt die in der Zeichnung nicht dargestellte Matrizenzeile, in der sich
die Ausschließkeile befinden. Die Ausschließkeile werden durch die Ausschließschiene
84 eingetrieben, die an den beiden Stangen 77 und 87 geführt ist. Bei dem Aufwärtsbewegen
des Ausschließhebels 46 (Fig. i), der die Stange 77 gabelförmig umfaßt, wird die
Stange 33 freigegeben und die Backen 2 und 3 je nach der Einstellung des Hebels
z8 so bewegt, daß die Zeile eingemittet oder nach links ,oder nach rechts beigestellt
wird. Die Stange 33 trägt Zähne (Fig. 2), in die ein Zahnrad 62 einfaßt. Auf der
Welle 35 des Zahnrades 62 sitzen zwei Sperräder 64 und 81. In das Sperrad 81 greift
eine Klinke 82 an dem Hebel 83 ein. Der Hebel 83 ist mit der Ausschließst.ange
87 verbunden. Es -wird demnach durch das Gesperre 8 i, 82, 83 unmittelbar vor dem
Ausschließen die Welle 35 und damit auch das Zahnrad 6z ein wenig gedreht, und .,zwar
in dem Sinne, daß die Stange 33 ange-Iben wird. Dadurch werden die Backen ein teeiig
auseinandergebraeht, damit die Ma-::..xrizenzeile locker wird und das Ausschließen
ordnungsmäßig vor sich gehen kann. Auf das Sperrad 6.1 wirkt eine Klinke 65 in umgekehrter
Richtung !ein; sie bezweckt, nach dem Ausschließen die Stange 33 stark nach unten
zu ziehen und dadurch die Backen fest gegeneinanderzupressen, damit -die Zeile fest
vor der Gießform gehalten wird.
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Das Sperrad 64 ist nun gemäß der Erfindung an seinem Umfang nur teilweise
mit Zähnen versehen (Fig.3 bis 5). Es ist ferner in dem Schraubstockrahmen ein um
den Zapfen 88 drehbarer, dreiarmiger Hebel 9o gelagert, der mit Hilfe eines Knopfes
89 in vier Lagen eingestellt werden kann. Die oberste, strichpunktierte Lage ist
die Ausschaltlage der Vorrichtung; die mit I, 1I und III bezeichneten Lagen (der
Hebel ist ausgezogen gezeichnet auf I einZestellt) entsprechen den verschiedenen
Zeilenlängen, mit denen gearbeitet wird. Die Stellung I ist für kleine Zeilenlängen
bestimmt, die Stellung II für mittlere Zeilenlängen und die Stellung III für große
Zeilenlängen.
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Die Sperrklinke 65 ist in einem Arm 9 z gelagert und in diesem Arin
9 z um den Zapfen 2 schwenkbar. 'Der Arm trägt auch einen Stift 93, gegen .den sich
,ein mit dlem unteren Arm des dreiarmigen Hebels 9o verbundener oder durch ihn gesteuerter
Ansatz 94 legen kann. je nach der Einstellung des dreiarmigen Hebels auf I, II öder
III hebt der Ansatz 94 den Stift 93 und damit den Arm 9 1 in verschiedene
Höhenlagen. Infolgedessen wird auch die Sperrklinke 65 in verschiedene Lagen .eingestellt.
Die drei Arb@eitslaö n entsprechen den Stellungen I, II und III und sind in Fig.3
bis 5 dargestellt. Die Sperrklinke 65 setzt sich an dem Sperrad 6:1 auf die zahnlose
Stelle auf. Je nach der Einstellung I, I I oder III ist der Betrag, um den die Sperrklinke
von dem mit Zähnen versehenen Teil des Sperrades absteht, ein verschieden großer.
Bei der Stellung I ist der Abstand der Klinke von dem nächsten Sperrzahn ein verhältnismäßig
kleiner, bei der Stellung II oder III (Fig. 4 und 5) größer.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist demnach folgende: Angenommen,
es werden kurze Zeilen gesetzt, dann wird die Vorrichtung auf I eingestellt. Der
Setzer muß dann, wenn er volle Zeilen gießen will, darauf achten, da?). er nicht
mehr als i Cicero in der Zeile frei läßt. Ist nun eine Zeile fertiggestellt, die
weniger als i Cicero freien Raum hat, und
erfolgt nun der Ausschluß,
so wird zunächst durch den Ausschließhebel die Stange 33 freigegeben und die Backen
gegen die Zeile bewegt. Wenn nur höchstens i Cicero Raum in der Zeile war, dann
macht die Backe natürlich nur eine kleine Bewegung; die Stange 33 senkt sich deswegen
sehr w °nig, und die durch die Stange 33unter Vermittlung des Zahnrades 62 und der
Welle 35 erfolgende Drehung des Sperrades 6:1 in der Uhrzeigerrichtung (Fig. 3)
ist so gering, daß die Sperrklinke 65 ,auf dem zahnlosen Teil des Sperrades 64 verbleibt.
Es wird :ordnungsmäßig ausgeschlossen. Die Backe legt sich darauf gegen den bekannten
Anschlag, und es entsteht eine volle Zeile. Die Sperrklinke 65 bleibt unwirksam,
d. h. es findet durch das Gesperre 6.1, 65 kein Zusammendrücken der Backen gegeneinander
statt.
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Ganz @entsprechend ist der Vorgang bei mittleren oder langen Zeilen,
bei denen eine Einstellung auf II :oder III erfolgt, nur daß dann infolge der etwas
anderen Lage der Sperrklinke 65 gemäß Fig. 4 und 5 der Weg, den die Stange 33 abwärts
und damit das Sperrad 64 in der Uhrzeigerrichtung zurücklegen kann, ohne daß die
Sperrklinke von dem zahnlosen Teil abgleitet, entsprechend vergrößert ist, .so daß
2 bzw. 3 Cieero in der Zeile frei sein können, ohne daß :ein Eingriff eines Sperrzahnes
erfolgt.
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Fehlt in der Zeile, :obwohl die Vorrichtung auf 1 eingestellt ist,
mehr als i Cicero ,oder, wenn die Vorrichtung auf II :oder III eingestellt ist,
mehr als 2 bzw. 3 Cicero, dagn sinkt die Stange 33 so weit abwärts, daß die Sperrklinke
65 in einen Zahn dies Sperrades 64 einfaßt. Infolgedessen wird an dem Ende des Ausschließv:organges
das Sperrad 64 durch die Klinke 65 gedreht, dadurch die Stange 33 niedergezogen
und die Spannbacken für die Zeilen fest gegen die Zeile gepreßt. Es erfolgt dann
der Guß einer Ausgangszeile. Wenn der dreiarmige Hebel go auf »aus« gestellt wird,
dann wird die Sperrklinke ganz außer Eingriff mit dem Sperrad gebracht.
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Das Drehen der Sperrklinke zum Zwecke des Festspannens der Zeile erfolgt
durch den Ausschließhebel, der gegen das untere, haken; förmig gekrümmte Ende 95
der Klinke 65 trifft, diese zunächst so weit dreht, daß sie in den betreffenden
Zahn einfaßt und dann das Drehen der Klinke samt dem Arm 91, in dem sie gelagert
ist, um die Welle 3 5 bewirkt.
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Die mit dem Zahnrad 32 in Eingriff kommende Zahnstange ist vorzugsweise,
wie aus Fig. 7 ersichtlich, an :einer besonderen Hülse 104 angeordnet, die gegenüber
der Stange 33 eine kleine Bewegungsmöglichkeit hat. Federn io5, io6 halten die Stange
in ihrer Mittellage. Die Federn stützen sich dabei gegen Zapfen 107 bzw.
io8. Die Feder io6 hat den Zweck, eine Nachgiebigkeit der Zahnstange zu @ermöglichen,
wenn die Sperrklinke 82 bei dein Einfassen des Sperrades 81 keine Bewegung ausführen
kann. Es geschieht dies dann, wenn die Zeile vollb setzt ist, so daß ein Auseinanderbewegen
der Backen zum Zwecke des Lüftens nicht möglich' ist. Die Sperrklinke 82 würde sich
dann in dem Sperrad 81 festsetzen, und es könnte bei dem Ausschlveßvorgang ein Bruch
erfolgen. Ein solcher Bruch wird dadurch verhindert, daß in diesem Falle die Feder
io6 nachgibt und trotz Feststehens der Stange 33 das Sperrad 8 i die durch die Sperrklinke
:erzwungene Bewegung ausführt.
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Natürlich müssen die Federn io5 und io6 stark genug sein, um bei der
gewöhnlichen Arbeit der Klinken 65 bzw. 81 nicht nachzugeben.
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Das Federn der Zahnstange kann natürlich auch durch ein Federn des
mit ihr in Eingriff stehenden Zahnrades 62 oder der Sperrräder 6.1 und 81 ersetzt
werden.