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Verfahren und Vorrichtung zur Bereitung von Waschlösung für Waschmaschinen
Es ist bekannt, die zum Waschen der Wäsche in Trommelwaschmaschinen notwendigen
Waschmittel, z. B. Seifenschnitzel, Seifenpulver o. dgl., in Kochfässern aufzulösen,
in denen eine größere Menge des Waschmittels mit einer entsprechenden Wassermenge
durch eine Heizvorrichtung zum Kochen gebracht wird. Man kennt auch derarti-e Bereitungsbehälter,
die neben der Waschmaschine angeordnet sind und während des Waschvorganges durchgerührt
werden.
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Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß die auf Vorrat
bereitete Seifenlösung längere Zeit steht, bevor sie zur Verwendung kommt, so daß
sich eine gewisse Ungleichmäßigkeit in der Lösung nicht vermeiden läßt, auch wenn
man Rührwerke in den Laugenbehältern vorsieht. Weiter tritt ein Eindicken oder Gelatinieren
der Waschlösung auf, wenn man die Lösung nicht dauernd warm hält. Eine dauernde
Erwärinung der Waschlösung beeinträchtigt aber die Aktivität und damit die Güte
der Seifenlösung sehr erheblich, zumal dann, wenn man die ständig sich mehr einführenden
sauerstofflialtigen Waschmittel benutzt. Besonders schwierig gestaltet sich aber
die richtige Zuteilung der Waschlösung, die nicht nur Seife und Soda, sondern auch
Bleichmittel enthalten muß, die nicht auf Vorrat aufgelöst werden können, wenn sie
wirksam bleiben sollen. Auch die Verteilung der aus verschiedenen Bestandteilen
hergestellten Waschlösung auf die einzelnen Waschgrmge bereitet Schwierigkeiten,
zumal in den Wäschereien Waschmaschinen verschiedener Größe vorhanden sind, die
eine verschieden große Menge der Waschlösung benötigen. Es kommt hinzu, daß man
neuerdings zu dem Waschen nach dem Mehrlaugensystem übergegangen ist. Dieses besteht
darin, daß man nicht mehr mit einer Waschlösung z. B. 30 Minuten lang wäscht,
sondern mit etwa dreimaligem Wechsel der Waschlösung je io Minuten lang, aber unter
.Beibehaltung der gleichen Seifenmenge für den ganzen Waschvorgang. Dieses Mehrlaugensystem
kann nur dann wirtschaftlich durchgeführt werden, wenn die Seife in kontrollierbar
sparsamster Weise verwendet wird, aber nicht dann, wenn bei der Abmessung der Seifenlösung
Verluste und Irrtümer zu befürchten sind.
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Die Erfindung bringt nun ein Verfahren, bei dein im Gegensatz zu der
bekannten Technik nur noch diejenige Menge an Waschlösung Jeweils frisch bereitet
wird, welche zur Durchführung eines Waschvorganges benötigt wird, und zwar sofort
mit allen nötigen Zusätzen (Soda, Bleichmittel usw.). Dabei wird das Verfahren derart
durchgeführt, daß die Bereitung der Seifenlösung erfolgt, während die Waschmaschine
den vorhergehenden Waschvorgang durchführt.
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Arbeitet man, wie üblich, ohne Laugenwechsel, so kann man das Verfahren
derart durchführen, daß. die Seifenlösung bereitet wird, während die Wäsche in nur
mit Soda versetztem Wasser vorgewaschen wird. Man
hat dann die Seifenlösung
für den ganzen Waschvorgang bereitet und gibt sie dann auf einmal in -die Waschmaschine.
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Arbeitet man nach dem Mehrlaugensystetn,._ so kann man das Verfahren
derart durchführen, daß man die gesamte für alle Ahy; schnitte des Waschvorganges
benötigte Seifen=' lösung während des Vorwaschens herstellt und entsprechend den
Abschnitten des Waschvorganges in abgemessenen Mengen, die beispielsweise durch
Kennmarken an dem die Seifenlösung enthaltenden Gefäß eingestellt werden können,
der Waschmaschine zuführt.
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Man kann aber beim Mehrlaugensystein das Verfahren auch derart durchführen,
.daß man die Seifenlösung. abschnittweise entsprechend den Abschnitten des Waschvorganges
bereitet. Es wird also heim Vorwaschen die Seifenlauge für das erste Waschen mit
Seife, beim ersten Waschen die Seifenlösung für das zweite Waschen usw. jeweils
frisch bereitet. Bei allen diesen Durchführungsformen des Verfahrens kommt es entscheidend
darauf an, daß die Seifenlauge stets entsprechend einem bestimmten Waschvorgang
oder einem Abschnitt desselben frisch bereitet wird. Die Zuführung der Seifenlösung
zu dem Waschgefäß kann in jeder beliebigen Weise erfolgen; wie dies noch später
besprochen wird. Dieses Verfahren schließt die -Nachteile der Vorratsbereitung von
Seifenlösung aus und ermöglicht eine sehr vorteilhafte Seifenzuteilung und Ausnutzung,
gleichgültig, ob eine oder mehrere Waschmaschinen zu einer Wäscherei gehören.
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Wenn die Waschmaschinenfüllung als Einheit des Betriebes gewertet
wird, kann man die im Seifenlöser herzustellende Seifenlösung auf diese Einheit
einstellen, indem man in ihn eine der Waschmaschinenfüllung angemessene Seifenmenge
in geschnitzelter, geflockter oder pulverisierter Form einschüttet. Es tut hierbei
nichts zur Sache, ob die Waschmaschinen verschieden groß sind und ob für diese verschieden
großen Waschmaschinen wiederum verschieden oder gleich große Seifenlösergefäße gewählt
sind, wenn nur die für die trockene Seifenmenge -benötigte Zumessung gleichmäßig
gehalten wird. So würde man z. B. in einer Wäscherei mit zwei verschieden großen
Waschmaschinen, die aber gleich große Seifenlösergefäße haben, zwei verschiedene
Zumeßgefäße für trockenes Seifenmaterial gebrauchen, und man würde, um jeden Irrtum
auszuschließen, Waschmaschine und zugehöriges Zumeßgefäß mit gleicher Kennzeichnung
versehen. Da man in der Regel Waschmaschinen nur bis zu ioo kg Trockenwäschefüllung
verwendet und etwa pro . ioo kg Trockenwäsche ungefähr 1,2 kg Seife rechnet, so
ergibt sich hieraus, daß die Zubringting des trockenen Seifenmaterials mit seinem
geringen Gewicht mühelos gegenüber dem Eimer schleppen mit einer Füllung von io
bis 121 vielfach heißer Seifenlösung ist.
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:.' Um die Anwendung des Verfahrens weiter 'z u. kennzeichnen, sei
erwähnt; daß die Aufgabe des Waschmeisters vor Beginn des täglichen Waschbetriebes
darin besteht, daß er entsprechend der Zahl der Waschmaschinen und der zu erledigenden
Waschgänge zugemessene Seifenportionen für den Betrieb ausgibt. Hierzu können entsprechend
der Art der Waschmaschinen des Betriebes geeichte Zumeßgefäße, etwa Becher, benutzt
\verden, für jede Waschmaschine so viele der gleichen Becher, als für sie Waschgänge
pro Tag vorgesehen sind. Die Füllung für die Becher kann abgewogen werden, es können
aber auch genau genug diese bis zu einem Füllstrich befällt werden, zumal dann,
wenn fortlaufend das gleiche Waschmittel zur Verwendung kommt.
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Bei großen Waschanstalten mit einer Reihe gleich großer Waschmaschinen
kann auch das Waschmittel vom Seifenlieferanten fertiggebeutelt bezogen werden,
so daß nur die er fordeAiche Zahl der Beutelpackungen in den Betrieb gegeben zu
werden braucht.
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Auf alle Fälle wird durch das Seifenlöserverfahren erfindungsgemäß
angestrebt, die ungeordneten Zustände im Wäschereiwesen in geordnete überzuleiten.
Es interessiert die Volkswirtschaft weniger, welche Abmessungen die Waschmaschinen
haben und welche Bauarten ihnen eigen sind, sondern ausschließlich das, daß auf
eine normungsmäßig festgelegte Füllung mit Trockenwäsche eine genau zu kontrollierende
Seifenmenge von bestimmtem Fettgehalt angewendet wird, und daß auf diesem Wege ein
N ormalwaschverfahren angestrebt werden kann. Dadurch kann sehr viel Seife gespart
und noch mehr Wäsche geschont werden, zwei Umstände, welche den Volkswirt berühren,
weil die Rolistoffzufü lirung zum großen Teil aus dem Ausland erfolgen muß.
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Eine weitere Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens besteht darin,
daß die bereitete Seifenlösung in einem kontinuierlichen Strom mit dem Waschwasserstrom
in die Waschmaschine geleitet wird. Hierdurch erreicht man im Gegensatz zu ,den
bekannten Verfahren von vornherein eine sehr -gleichmäßige Mischung des Waschwassers
mit der Seifenlösung; so daß der Waschvorgang an allen Teilen der Waschmaschine
in gleicher Weise begonnen und durchgeführt wird. Dies ist namentlich bei modernen,
großen Waschinaschinen von besonderer Bedeutung.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung
dargestellt.
Abb. i stellt die Vorrichtung im Schnitt dar, Abb.
2 den Anbau der Vorrichtung an eine feststehende Waschmaschine in der Längsansicht
und Abb. 3 in Seitenansicht.
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DieVorrichtung besteht aus einem Gefäß i, <las beispielsweise 15
bis 301 Inhalt haben kann. Das Gefäß i wird zweckmäßig aus Glas o. dgl. hergestellt,
es kann aber auch aus Metall bestehen und mit einem Schauglas ver-#,ehen sein.
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Das Gefäß i ist zwischen der Bodenplatte 2, die zweckmäßig als Konsole
ausgebildet ist, und dem Deckel 3 eingespannt, wobei die Spannstangen 4. Gegenmuttern
5 erhalten, die (las Gewicht des Deckels 3 mit dem darauf befindlichen Antrieb tragen.
Die Stangen q. sind nur so weit angespannt, daß das Gefäß i die notwendige Abdichtung
erhält.
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Der Deckel 3 ist mit einem trichterartigen Aufsatz 6 versehen, der
durch einen Deckel; abgeschlossen ist. Durch diesen Fülltrichter wird das trockene
Seifenrriaterial eingeschüttet. Es fällt hierbei auf die glockenartige Schale 8
und wird nach dem Randteil des Gefäßes i abgeleitet; es kann also nicht in die unter
der Glocke 8 liegende Öffnung -c9 fallen und diese verstopfen.
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Der Deckel 3 trägt außer dem Fülltrichter 6 noch das Rührwerk, welches
durch die Schnurscheibe io angetrieben wird. Die Übertragung auf die senkrechte
Rührwelle i i erfolgt durch ein Kegelräderpaar 12. Mit der Rührwelle i i ist ein
beispielsweise mit vier Fliigehi 13 versehener Rührer gekuppelt, der mit der Schale
8 und einer die Rührwelle i i ninkleidenden Hülse 14. verbunden ist.
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Die Vorrichtung wird durch die Konsole :2 an der Waschmaschine befestigt
und mit Vencilen an die Warmwasserleitung angeschlossen, wie dies Abb.2 und 3 erkennen
lassen. Bei Unterfeuerungswaschmaschinen kann -man den Seifenlöser von den in diese
selbst eingebauten Warmwasserbereitern mit Warmwasser versorgen.
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Sobald das Seifenmaterial in das Gefäß i Lingeschüttet ist, wird Warmwasser
über das Ventil i9 durch das Einströmstifck 15 in das Gefäß eingelassen, bis es
die durch einen Markierungsstrich gekennzeichnete Höhe erreicht hat. Der Wasserstrahl
tritt unterhalb der Schale 8 ein und wird durch diese abgelenkt, so daß er gleichmäßig
in der ganzen Runde ohne Strahlwirkung auf das von den Rührflügeln 13 erfaßte Seifenmaterial
trifft, sich mit ihm mischt und es auflöst, ohne daß sich Schaum bilden kann.
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Die Schnurlaufscheibe io kann in jeder beliebigen Weise von der Antriebsvorrichtung
der Waschmaschine angetrieben werden. Besonders zweckmäßig wird sie durch eine Gegenscheibe
16, welche auf der Innentrommelachse der Waschmaschine sitzt, angetrieben. Da die
Waschmaschinentrommel eine umkehrende Bewegung ausführt, d. h. sich etwa vierrnal
nach jeder Seite abwechselnd dreht, dreht sich auch das Rührwerk in gleicher Weise,
was den Vorgang des Rührens besonders wirksam macht. Durch diesen Antrieb wird während
des Betriebes der Waschmaschine jeweils die für den Waschgang benötigte Seifenlösung
bereitet. Man kann weiter eine an sich bekannte Mitnehmerstiftvorrichtung 17 vorsehen,
die ein Ein- und Ausschalten des Rührwerkes ermöglicht. Der Antrieb des Rührwerkes
durch eine Gegenscheibe auf der Innentrommelachse ist naturgemäß die einfachste
und zweckmäßigste Lösung. Die Erfindung wird aber nicht dadurch.beeinträcheigt,
daß an Stelle dieses Eigenantriebes ein anderer Antrieb, etwa ein in die Wasserleitung
eingebautes Turbinenrädchen oder ein elektrischer Motorantrieb, tritt.
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Ist nun während eines Waschvorganges, beispielsweise während des Vorwaschens
in der Waschmaschine, die Seifenlösung in dem Gefäß i ordnungsmäßig gelöst, um beim
fortschreitenden Waschgang Verwendung finden zu können, so läßt man das Waschwasser
aus der Warmwasseranlage in die Maschine laufen, bis der zulässige Wasserstand erreicht
ist. Dann öffnet man das Ventil 2o, so dal3 die Seifenlösung über das Eiriströmstück
15 in die Außentrommel abläuft und sich dort mit dem warmen Waschwasser mischt.
Selbstverständlich wird man sich des Vorteils bedienen, die fertigt Seifenlösung
mit eigenem Gefälle in die Waschmaschine fließen zu lassen; man kann aber auch,
ohne die Erfindung zu beeinträchtigen, den Seifenlöser so tief setzen, daß die Lösung
nicht mehr mit eigenem Gefälle in die Waschmaschine abfließen kann. In diesem Falle
kann man in die Wasserleitung eine Saugdüse einsetzen und den Inhalt des Seifenlösergefäßes
durch Injektorwirkung heraussaugen.
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Man kann aber die Anordnung auch so treffen, däß die Seifenlösung
nicht unmittelbar in die Waschmaschine fließt, sondern in das einströmende Waschwasser
geleitet wird und mit diesem Waschwasser in die Waschmaschine tritt, wie dies z.
B. die Abb. 2 und 3 erkennen lassen. Man kann auch in diesem Falle gegebenenfalls
Saugdüsen oder ähnliche Einrichtungen für die Förderung der Seifenlösung vorsehen.