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Verfahren zum Färben von tierischen Fasern Es wurde gefunden, daß
tierische Fasern, z. B. Wolle und Naturseide, mit den Chromverbindungen der Azofarbstoffe
aus diazotierten nitrogruppenfreien o-Oxyaininonaphthalinmonosulfonsäuren und 2-
oder i-Oxynaphthalin gefärbt werden können, wenn man die Farbstoffe anteilweise
dein Färbebade zugibt.
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Das anteilweise Zugeben der Farbstoffe zum Färbebade kann in zwei
bis mehreren Anteilen sowie in kleineren oder größeren Zwischenräumen geschehen.
In vielen Fällen ist es von besonderem Vorteil, wenn man die wässerigen Lösungen
der Farbstoffe während des Färbens zufließen läßt, wobei dieses Ziifließenlassen
sich über einen größeren Teil der Färbedauer erstrecken kann.
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In manchen Fällen ist es zweckmäßig, dem Färbebade Netz-, Verteilungs-
und Ernulgiermittel beizugeben.
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Das Färben geschieht unter den sonst beim Färben von tierischen Fasern
mit Chromverbindungen von Azofarbstoffen üblichen Bedingungen. Dementsprechend wird
die tierische Faser in Bädern gefärbt, die organische (aliphatische, aromatische
undhydroaromatische) Säuren zusammen mit Mineralsäure, wie z. B. Schwefelsäure,
oder lediglich Schwefelsäure, und zwar in einer Menge von etwa 5 bis io°lo des zu
färbenden Gtites, enthalten. In manchen Fällen hat es sieh als vorteilhaft erwiesen,
die Säure dein Färbebade ebenfalls anteilweise zuzugeben und das Färben bei etwa
6o bis go° C zu beginnen.
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Das Verfahren führt zu gleichmäßigen, reibechten, tiefen marineblauen
Färbungen. Pflanzliche Fasern, z. B. Baumwolle und Kunstseide aus umgefällter Cellulose,
oder Acetatkunstseide werden reserviert, während diese Fasern unter Verwendung der
gleichen Farbstoffe beim Färben nach den üblichen Verfahren ungenügend reserviert
und ungleichmäßige und reibunechte Färbungen erhalten werden.
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Beispiel i In ein auf go° C erwärmtes Färbebad, bestehend aus 240o
Teilen Wasser, 8 Teilen zooprozentiger Schwefelsäure und 8 Teilen Natriumsulfat
krist., geht man mit ioo Teilen Wolle (Stück) ein und läßt unter Bewegung des Färbegutes
innerhalb 3J., bis i Stunde eine Farbstoff lösung aus 3,6 Teilen der Chromverbindung
des Azofarbstoffes aus diazotierter i-Amino-2-oxynaphthalin-d-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin,
hergestellt nach Beispiel i des Patents
369 585, in etwa Zoo Teilen Wasser
zulaufen. Hierauf wird, gegebenenfalls unter Ersatz des verdampften
Wassers,
I bis i1/2 Stunden gekocht, dann mit Wasser gründlich gewaschen und getrocknet.
Es wird eine gleichmäßige marineblaue Färbung von vorzüglichen Echtheiten erhalten.
>-Beispiel 2
In ein 8o bis go° C warmes Färbebad, @ |
stehend aus 3ooo Teilen Wasser, 4 Teil |
konzentrierter Schwefelsäure und 2 Teilende |
@.nromverninuung aes AzorarostorTes auz., dianotierter i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure
und 2-Oxynaphthalin, geht man mit ioo Teilen Wollstück ein. Nach io Minuten erhitzt
man zum Kochen und läBt obige Farbstoffmenge 3%4 Stunden lang aufziehen. Dann fügt
man weitere 4 Teile konzentrierte Schwefelsäure hinzu und läßt innerhalb % Stunde
eine Lösung von 2 Teilen der gleichen Chromverbindung in 2o Teilen Wasser zulaufen.
Hierauf kocht man i bis i1/2 Stunden. Man wäscht, trocknet und erhält eine vorzüglich
gleichmäßige marineblaue Färbung.
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Beispiel 3 Man geht in ein Färbebad von go° C. aus 3ooo Teilen Wasser
und 4 Teilen konzentrierter Schwefelsäure mit ioo Teilen Wolle ein, hantiert kurze
Zeit, bis das Färbegut gut durchgenetzt ist und läßt unter guter Bewegung der Flotte
eine Lösung von 3,6 Teilen des chromhaltigen Azofarbstoffes aus dianotierter i-Amino--2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure
und 2-Oxynaphthalin in 5o Teilen Wasser innerhalb 3/4 Stunden bei go bis g5° C zulaufen.
Nach i Stunde gibt man noch 4 Teile konzentrierte Schwefelsäure zu und kocht weitere
i bis i1/2 Stunden, wäscht und trocknet. Das Färbegut ist in tiefen marineblauen
Tönen von vorzüglichen Echtheiten gefärbt.
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Beispiel 4 ioo Teile Wollstück werden in ein go° C warmes Färbebad,
bestehend aus 25oo Teilen Wasser und 8 Teilen konzentrierter Schwefelsäure, eingebracht.
Hernach läßt man bei guter Bewegung des Färbegutes eine Lösung von 4 Teilen der
Chromverbindung des Azofarbstoffes aus dianotierter i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure
und i-Oxynaphthalin in 8o Teilen Wasser innerhalb 3/4 bis i Stunde zulaufen. Hierauf
wird noch i bis 1112 Stunden gekocht, dann gewaschen und getrocknet. Man erhält
eine gleichmäßige marineblaue Färbung von sehr guten Echteiten.
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Beispiel 5
@@ai ein 85 bis go° C warmes Färbebad, be- |
end aus 25o Teilen Wasser und 5,8 Tei- |
ü@ 85prozentiger Ameisensäure, geht man |
Ait ioo Teilen Wollstück ein. Im Verlaufe |
`von 20 bis
30 Minuten läßt man eine Lösung voll 4 Teilen der Chromverbindung
des Azofarbstoffes aus dianotierter i-Amino-2-oxynaplithalin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin
in 5o Teilen Wasser zufließen, kocht Stunde, setzt vorsichtig 6 Teile konzentrierte
Schwefelsäure zu, kocht weitere i bis i112 Stunden, wäscht und trocknet. Man erhält
marineblaue Töne von vorzüglichen Eigenschaften.
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Beispiel 6 Man geht in ein go° C warmes Färbebad aus. 3ooo Teilen
Wasser und 8 Teilen konzentrierter Schwefelsäure mit ioo Teilen loser Wolle ein
und hantiert kurze Zeit, bis die Wolle gut durchgenetzt ist. Hierauf läßt man innerhalb
1J2 bis 3/4 Stunde eine 5prozentige Farbstofflösung, bestehend aus 3,2 Teilen des
chromierten Azofarbstoffes aus dianotierter i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsätire
und 2-Oxynaphthalin sowie o,6 Teilen der Chromverbindung des Azofarbstoffes aus
dianotierter i-Methyl-3-ainino-4-oxybenzol-6-sulfonsäure und a-Oxynaphthalin, zu
der gut bewegten Flotte zulaufen. Gleichzeitig steigert man langsam zum Kochen,
kocht weitere i bis ilj2 Stunden, wäscht und trocknet. Man erhält rotstichig marineblaue
Töne von sehr guten Echtheitseigenschaften.