DE764884C - Verfahren zum Faerben von Leder mit sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen unter Mitverwendung organischer Saeuren - Google Patents

Verfahren zum Faerben von Leder mit sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen unter Mitverwendung organischer Saeuren

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DE764884C
DE764884C DEB200232D DEB0200232D DE764884C DE 764884 C DE764884 C DE 764884C DE B200232 D DEB200232 D DE B200232D DE B0200232 D DEB0200232 D DE B0200232D DE 764884 C DE764884 C DE 764884C
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DE
Germany
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leather
acidic
water
substantive
dye
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Expired
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DEB200232D
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English (en)
Inventor
Friedrich Dr Schmitt
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Boehme Fettchemie GmbH
Original Assignee
Boehme Fettchemie GmbH
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Färben von Leder mit sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen unter Mitverwendung organischer Säuren Für das Färben von Leder sind fast ausschließlich saure, substantive und basische Farbstoffe in Gebrauch.
  • Die basischen Farlbstoffe werden bevorzugt für -das Färben von pflanzlich oder kombiniert gegerbten Ledern verwendet, da diese Farbstoffe mit den Gerbstoffen pflanzlichen Ursprungs. sog. Farblacke bilden und ohne Säurezusatz aufziehen. Diese Farbstoffklasse ergibt zwar meist satte Färbungen von guter Deckkraft, aber das ungleichmäßige Aufziehen auf narbenbeschädigtem Leder, die Neigung zum Bronzieren und die Empfindlichkeit gegen hartes Wasser machen sich oftmals. unangenehm. bemerkbar. Außerdem lösen sich einige der basischen Farbstoffe schlecht in Wasser auf. Man hat bereits versucht, durch Anteigen der basischen Farbstoffe mit Essigsäure und Lösen in, heißem Wasser die erwähnten Nachteile zu beseitigen. Mit sauren Farbstoffen lassen sich pflanzlich gegerbte Leder nur unter Zusatz einer Säure anfärben. Bei Chro@m'leder ziehen diese Farbstoffe zwar direkt auf, aber bei stärkerer Ausfärbung der Chromleder (über r % Farbstoff vom Falzgewicht) ist auch hier ein Säurezusatz erforderlich. Meist hat man hierfür Ameisensäure verwendet, durch die der Farbstoff besser an die Lederfaser gebunden wird. Die erforderliche Säuremenge ist von dem chemischen Aufbau der Farbstoffe, der Farbstoffmenge und teilweise auch von der Wasserhärte und Flottenmenge abhängig.
  • Es wurde nun gefunden, daß man an Stelle der Ameisensäure und Essigsäure bei der Färbung von Leder mit basischen, sauren oder substantiven Farbstoffen das sog. Küblerwasser verwenden kann, das in den an die Oxydationsöfen der Fettsäuresynthese durch Paraffinoxydation angeschlossenen Kondensatoren als wäßriges, saures Destillat anfällt. Die im Kühlerwasser neben niederen Fettsäuren noch vorhandenen niederen Oxydationsstufen, wie Alkohole und Aldehyde. wirken sich dabei offenbar günstig aus.
  • Bei den folgenden Beispielen. wird ein Kühlerwasser von 30010 Säuregehalt, berechnet auf Essigsäure, verwendet. Beispiel i 5 g Eriochrombraun ST (S ch u 1 t z, FarbstOfftabellen, 7. Auflage, Nr. 241) werden in il warmem Wasser gelöst und 2.5 g Kühlerwasser = 5o 0% vom Farbstoffgew icht oder 5 g Kühlerwasser= ioo% vom Farbstoffgewicht zugesetzt.
  • Die Färbungen werden auf pflanzlich gegerbtem und chromgegerbtem Kalbleder sowie Blankleder durchgeführt. Das zugerichtete Leder wird durch. dreimaligen Bürstauftrag gefärbt, hierauf abgespült und ausgestrichen.
  • Das unter Zusatz von Kühlerwasser gefärbte Leder zeigt nach dem Auftrocknen eine intensivere Färbung als Leder, das unter Zusatz äquivalenter Mengen Ameisensäure gefärbt worden ist, was auf ein besseres Aufziehen des Farbstoffs schließen läßt. Dieses Leder ist auch reibechter als das unter Zusatz von Ameisensäure gefärbte Leder und mindestens ebenso lichtecht wie dieses. Beispiel 2 5 g Auramin o (Schultz, a. a. O., Nr. 75a) werden mit 5 g oder io g Kühlerwasser unter Zugabe von heißem Wasser angeteigt, gelöst und filtriert. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 1 Färbeflotte.
  • Beim Filtrieren zeigt sich, daß. die Kühlerwasser enthaltenden Farbstofflösungen einen wesentlich geringeren Rückstand auf dem Filter hinterlassen als entsprechende, unter Verwendung äquivalenter Mengen von Essigsäure hergestellte Farbstofflösungen.
  • Mit den erhaltenen Farbstofflösungen wird wie im Beispiel i durch dreimaligen Bürstauftrag gefärbt, das Leder dann abgespült und ausgestrichen.
  • Es ist vor allem festzustellen, daß auch verhältnIsmäßig schwerlösliche basische Farbstoffe, wie z. B. Bismarckbraun (Schultz, a. a. O., N r. 311) und Phosphin (S c h u l t z, a. a. O.. Nr. gio), sich bei Verwendung von Kühlerwasser besser lösen als bei Zusatz von Essigsäure, selbst wenn die Temperatur des Wassers niedriger ist (7o bis Sol statt etwa go°). Das mit basischen Farbstoffen unter Zusatz von Kühlerwasser durch BürStauftrag gefärbte Leder ist gleichmäßiger und tiefer gefärbt als bei Verwendung von Essigsäure.
  • Außerdem sind auch diese Färbung gen reibechter und gut lichtbeständig.
  • Beispiel 3 Zur Faßfärbung von chromgegerbtem Schafleder (Bekleidungsleder) wird die folgende F.arbstofflösung hergestellt. (Die Prozentangaben sind auf das Falzgewicht der Leder berechnet.) i5o% Wasser, i0/9 Gambirextrakt. 30,'o Eriochrombraun ST, Temperatur der Färbeflotte 45°.
  • Nach 2oMinutenLaufzeit wird i %lLühlerwasser nachgesetzt und das Faß weitere io Minuten bewegt. Nach der Säurezugahe erfolgt ein weiterer Zusatz. von 2% Gambirextrakt. Übersetzt wird dann nach einer weiteren Laufzeit von 2o Minuten mit o,50/0 Bismarekbraun TR extra, das mit der doppelten Menge Kühlerwasser (i %) angeteigt und aufgelöst wird.
  • Die Lösung des basischen Farbstoffs wird bei 70 bis 75° durch die hohle Achse ins Faß begeben, so daß die Flottentemperatur ungefähr 55° beträgt. Nach 20 Minuten Laufzeit erfolgt nochmals ein Zusatz von o,25 % Kühlerwässer = 5o0/9 von der Menge des basischen. Farbstoffs.
  • Nach der Färbung wird das Leder wie üblich gefettet und weiter bearbeitet. Man erhält eine tiefe, gleichmäßige braune Färbung. Beispiel 4 Chromgegerbtes Kalbleder (Boxcalt) wird mit der folgenden Farbstofflösung gefärbt: 150% Flotte, 1% Naphthylaminschwarz 4B (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 29g), Flottentemperatur 6o°.
  • Nach 2o Minuten wird i % Kühlerwasser zugesetzt. Nach weiteren 2o Min.uten basischer Aufsatz: 9,5% Indainblau BB (Schultz. a. a. O., Nr. 2S6), angeteigt mit der gleichen Menge, d. h. 0,50% Kühlerwasser. Laufzeit 30 Minuten. Das Fetten und Färben erfolgt wie üblich. Auch bei der Faß,färbung erweist sich das Kühlerwasser als überlegen gegenüber äquivalenten Mengen Ameisensäure und Essigsäure. Das. Leder ist satter und gleichmäßiger gefärbt. Beispieil 5 Chromgegerbtes Leder wird mit 21/o Baumwollscharlach (Schultz, a. a. 0., Nr. 539), bezogen auf das Falzgewicht des Leders, im Faß in 150°/a Flotte bei etwa 650 gefärbt. Dauer 1/2 Stunde. Nach einer Färbdauer von: ungefähr 2o Minuten wird die farbstoffgleiche Menge Kühlerwasser zug egeben.
  • Bei der Faßfärbung bewirkt Kühlerwasser gegenüber äquivalenten Mengen Ameisensäure eine Erhöhung der Farbtiefe und eine gleichmäßigere Färbung.
  • Duroh das Gemisch organischer Säuren, wie es im Kühlerwasser vorliegt, .kann somit beim Färben mit basischen, Substantiven und sauren Farbstoffen sowohl die Ameisensäure als auch die Essigsäure vorteilhaft ersetzt werden. Das Kühlerwasser bewirkt eine besonders gute Farbs-toffverteilung. Das unter Zusatz von Kühlerwasser mit der Bürste oder im Faß gefärbte pflanzlich oder chromgegerbte Leder zeigt eine: gleichmäßigere und kräftigere Färbung (bessere Erschöpfung der Färbeflotte) und -eine bessere Reibechtheit. Die Lichtechtheit ist mindestens ebenso gut wie bei den bisherigen Färbeverfahren. Auch bei Verwendung eines hohen 'Prozentsatzes basischer Farbstoffe verhindert ein Zusatz von Kühlerwasser das Abrußen und das Bronzieren der Farbstoffe auf dem Leder. Die vorteilhafte Anwendung des Kühlerwassers kommt besonders auffallend bei Verwendung billiger Farbstoffe zur Geltung. Die Fixierung der sauren Farbstoffe vollzieht sich nicht so rasch, daß nicht auch nach dem Kühlerwas.serzusatz noch eine Ausnuancierun.g vorgenommen werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färbern von Leder mit sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen unter Mitverwendung organischer Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure das wäßrige, saure Destillat verwendet wird, .das sich bei der Fettsäuresynthese durch Paraffinoxydation in den an die Oxydationsöfen angeschlossenen Kondensatoren ansammelt (sog. Kühlerwasser).
DEB200232D 1942-11-11 1942-11-11 Verfahren zum Faerben von Leder mit sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen unter Mitverwendung organischer Saeuren Expired DE764884C (de)

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