DE188595C - - Google Patents

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DE188595C
DE188595C DE1905188595D DE188595DA DE188595C DE 188595 C DE188595 C DE 188595C DE 1905188595 D DE1905188595 D DE 1905188595D DE 188595D A DE188595D A DE 188595DA DE 188595 C DE188595 C DE 188595C
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oiling
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cotton
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M7/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made of other substances with subsequent freeing of the treated goods from the treating medium, e.g. swelling, e.g. polyolefins
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M2200/00Functionality of the treatment composition and/or properties imparted to the textile material
    • D06M2200/40Reduced friction resistance, lubricant properties; Sizing compositions

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Λ*188595 KLASSE Sm. GRUPPE
ERNST JUNGINGER in WIESBADEN.
Verfahren zum Ölen gefärbter Baumwolle.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1905 ab.
Das ölen von Baumwolle soll diese einerseits weich machen, wie z. B. in der Vigognespinnerei oder der Wirkwarenfabrikation, andererseits diente es zum Schönen von Schwarz, das mit Schwefelfarbstoffen hergestellt ist. Das Schwarz verliert nämlich durch das Ölen die bronzige Aufsicht und wird sehr tief und blumig.
Das ölen wurde bisher dadurch bewerkstelligt, daß man tierische oder Pflanzenfette, seltener Mineralöle mit heißer Seifen-, Sodaoder Türkischrotöllösung emulsionierte und die Baumwolle mit dieser Lösung oder Emulsion behandelte.
Die Mineralöle ergeben nun bei dieser Arbeitsweise den Übelstand, daß sie sich schwer emulsionieren und sich nach kurzem Stehen der Emulsion wieder als reines öl an der Oberfläche abscheiden. Dadurch hängt sich das öl als solches nicht nur an die Wand der Färbekufe, sondern auch an die zu behandelnde Baumwolle an und macht diese stellenweise fettig und ungleichmäßig.
Sehr haltbare Emulsionen eines Gemisches von Pflanzen- oder tierischem Fett mit Mineralöl erhält man bei Verwendung von Ammoniak als emulsionierendem Alkali. Auch bei längerem Stehen scheiden derartige Emulsionen kein Öl ab, sie haben dagegen die
nachteilige Eigenschaft, kein öl an die Faser abzugeben. Eine mit schwarzen Schwefelfarbstoffen gefärbte Baumwolle verändert ihr Aussehen in solchen ammoniakalischen Emulsionen überhaupt nicht, und auch dann kaum merklich, wenn das Ammoniak durch Essigsäure oder Oxalsäure neutralisiert wird, abgesehen davon, daß derartige saure Bäder für schwefelschwarze Baumwolle nicht günstig wirken.
Die vorstehenden Nachteile werden gemäß vorliegendem Verfahren dadurch vollständig beseitigt, daß man den Ammoniakemulsionen der öle lösliche Salze der Erdalkalien zusetzt, insbesondere deren Chloride, z. B. Chlormagnesium. Doch kann man auch die Hydroxyde der Erdalkalimetalle verwenden, da diese größtenteils, wenn auch in sehr geringem Maße, wasserlöslich sind und ihre Löslichkeit in der ammoniakalischen Emulsion bedeutend größer ist.
Trotzdem das Bad alkalisch bleibt, läßt sich durch Zusatz dieser Salze beliebig viel öl sicher und gleichmäßig auf die Faser bringen; durch dieses Verfahren lassen sich sehr blumige, tiefschwarze Nuancen erzeugen, außerdem wird die Baumwollfaser dadurch sehr weich, geschmeidig und spinnfähig.
Das vorliegende Verfahren eignet sich zum ölen von allen Pflanzenfasern, gleichviel ob sie roh oder gefärbt sind, und ohne Rücksieht auf den Farbstoff, mit dem sie gefärbt werden sollen oder gefärbt sind. So ist es z. B. anwendbar für alle Schwefelfarbstoffe, direkte (substantive) Farbstoffe, Beizenfarbstoffe, basische Farbstoffe und natürliche Färbstoffe, wie Farbholz und Katechu. Je nach dem Färbeverfahren läßt sich das ölen auch mit dem Färben verbinden, wie z. B. bei den
Substantiven Farbstoffen, oder es kann auch nach dem Färben und Spülen vorgenommen werden, wie z. B. bei den Schwefelfarbstoffen. Die Wirkung tritt übrigens nicht nur bei schwarzen, sondern auch bei anderen Farbstoffen ein.
Ferner ist es einerlei, welches der Erdalkalimetalle verwendet wird; man kann ihre Chloride verwenden oder ihre Hydroxyde, ίο nur daß von den schwer löslichen Salzen oder Verbindungen etwas mehr gebraucht wird als von den leicht löslichen. Werden Erdalkalihydroxyde verwendet, so kann man das Ölbad (die Emulsion) vollständig oder teilweise ausziehen, je nach dem größeren oder geringeren Zusatz.
Als Beispiele seien angeführt:
I. Man bereitet in bekannter Weise ein kochendes Färbebad mit einem beliebigen Direktschwarz, Soda und Glaubersalz und gibt auf 100 kg Baumwollgarn folgende Zusätze :
700 g Türkischrotöl (80 Prozent),
700 g Olivenöl,
700 g Ia Paraffmöl, raffiniert,
200 g Ammoniak von 0,910 spez. Gew., 600 g Chlormagnesium, technisch kristallisiert.
Die Öle werden mit dem Ammoniak für sich, d. h. mit der zehnfachen Menge Wasser kochend emulsioniert, dem Bad zugesetzt und hierauf das Chlormagnesium zugegeben. Nachdem etwa eine Stunde kochend gefärbt wurde, wird ohne zu spülen geschleudert und getrocknet.
. 2. 100 kg Baumwollgarn werden in bekannter Weise mit einem beliebigen Schwefelschwarz ausgefärbt und gut gespült. Man bestellt'dann ein heißes Bad mit folgenden Zusätzen, die man genau wie bei Beispiel 1 löst und zugibt:
1000 g Türkischrotöl (80 Prozent),
800 g Olivenöl oder Kokosfett,
800 g Ia Paraffmöl, raffiniert,
200 g Ammoniak von 0,910 spez. Gew.,
700 g Chlormagnesium, technisch kristallisiert.
Man zieht Va Stunde um und schleudert ohne zu spülen.
Ein Verfahren, welches das gleiche Ziel anstrebt, ist übrigens aus der deutschen Patentschrift 124507 bekannt geworden, wonach Schwefelfarbstoffe bestimmter Konstitution mit Metallsalzen, bei denen eine oxydierende Wirkung ausgeschlossen ist, nachbeharidelt werden und blaue, grünblaue und schwarzblaue Farben liefern, die' außerordentlich licht-, luft-, wasser- und kochecht sind.
Von dem vorliegenden unterscheidet sich dieses Verfahren aber dadurch, daß bei ihm sich auf der Faser Lacke bilden, während bei der vorliegenden Erfindung sogenannte Metallseifen entstehen.
Die günstige Wirkung des vorliegenden Verfahrens, d. h. die Verbesserung des Farbentones, beruht nicht auf der Einwirkung der Metallsalze auf den Farbstoff, da diese, so z. B. das Magnesiumsalz für sich, d. h. ohne Emulsion, nicht die geringste Änderung des Farbentones hervorrufen. Erst wenn eine ölemulsion zur Verwendung gelangt, zeigen die Metallsalze, ζ. B. das Chlormagnesium, die günstige Wirkung, was wahrscheinlich darauf beruht, daß die sich bildenden Metallseifen sich mit den in der Emulsion befindliehen Mineralölen verbinden und gleichzeitig mit diesen auf die Pflanzenfaser aufziehen. Infolgedessen haftet das nach dem vorliegenden Verfahren auf der Faser fixierte öl im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren sehr fest und zum Teil auch waschecht auf der Faser.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Ölen gefärbter Baumwolle oder anderer Pflanzenfasern durch eine Emulsion eines Gemisches von Pflanzen- und tierischen Fetten und Mineralölen in
'wässerigem Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man den ammoniakalischen Emulsionen entweder lösliche Verbindungen der Erdalkalimetalle (z. B. deren Salze) oder deren Hydroxyde zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ölen gleichzeitig mit dem Färben im alkalischen Bade vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der Erdalkalimetalle dem Färbebade erst nach dem Zusätze der ammoniakalischen Emulsion beigefügt werden.
DE1905188595D 1905-04-01 1905-04-01 Expired - Lifetime DE188595C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT33185D AT33185B (de) 1905-04-01 1907-09-16 Verfahren zum Ölen gefärbter Baumwolle.

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB190513580T 1905-07-01

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DE1905188595D Expired - Lifetime DE188595C (de) 1905-04-01 1905-04-01

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GB (1) GB190513580A (de)

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GB190513580A (en) 1906-06-30

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