DE65697C - Schlepptau-Anordnung für Schleppschiffe - Google Patents

Schlepptau-Anordnung für Schleppschiffe

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DE65697C
DE65697C DENDAT65697D DE65697DA DE65697C DE 65697 C DE65697 C DE 65697C DE NDAT65697 D DENDAT65697 D DE NDAT65697D DE 65697D A DE65697D A DE 65697DA DE 65697 C DE65697 C DE 65697C
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DE
Germany
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tow
rope
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pulleys
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DENDAT65697D
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Original Assignee
R. J. VICTOR in Providence, V. St. A., C. L. DAVIS, Rechtsanwalt, in New-York und H. H. DE VOS in Jersey, V. St. A
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B21/00Tying-up; Shifting, towing, or pushing equipment; Anchoring
    • B63B21/56Towing or pushing equipment
    • B63B21/64Equipment for towing or pushing vessels by vehicles or beings moving forward on ground-based paths along water-way

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Transmission Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wenn ein Schiff durch ein anderes bei schwerer See geschleppt wird, so ist das Kabel oder das Schlepptau wechselnden, plötzlichen Anspannungen unterworfen, die durch die wechselnden Beziehungen der beiden Schiffe zu einander entstehen, indem sie entweder auf einer Woge reiten oder sich zwi-, sehen zwei Wogen befinden. Diese plötzlichen Anspannungen des Schlepptaues sind häufig hinreichend, um es zu zerreifsen, so dafs dann Eigenthum und Leben häufig gefährdet werden.
Zweck vorliegender Erfindung ist nun, diese Uebelstände zu vermeiden. Dies geschieht durch Anordnung eines automatischen Ab- und Aufwindemechanismus für das Schlepptau, wobei dasselbe zu jeder Zeit in einem annähernd gleichen Grade gespannt erhalten wird, ganz unabhängig von dem Stofsen und Stampfen der Schiffe. Der Aufwindemechanismus ist aufserdem so eingerichtet, dafs, wenn besonders hohe Spannung in dem Taue auftritt, dieselbe allmälig und nicht mit einem Rucke wirkt. Des Ferneren kann dieser Mechanismus, wenn gewünscht, so ausgeführt werden, dafs er beim Auf- und Abwinden des Taues gleichzeitig automatisch die Geschwindigkeit der die •Seiltrommel bewegenden und das Schiff treibenden Maschine entsprechend regelt.
Auf den Zeichnungen ist:
Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch den Stern eines mit der Neuerung ausgestatteten Schraubenschiffes, Fig. 2 eine Vorderansicht dieses Mechanismus, Fig. 3 ein Constructionstheil desselben in vergröfsertem Mafsstabe, Fig. 4 ein senkrechter Längsschnitt durch die Mitte eines ähnlichen Schiffes mit einer abgeänderten Ausführungsform der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung, und Fig. 5 die Rückansicht eines Constructionstheiles der in Fig. 4 dargestellten Einrichtung.
In den beiden Cylindern 1, Fig. 1 bis 3, arbeiten Kolben von gewöhnlicher Construction , deren Kolbenstangen 2 durch die Stange 3, Fig. 2, mit einander verbunden sind. Diese Stange 3 ist in den Gleitbacken 4 gelagert, welche in den Schlitzen 5, Fig. 3, des aufrecht stehenden Rahmens 6 gleiten können. Aufserdem sind auf der Welle 3 eine Reihe sich von einander unabhängig drehender Seilscheiben 7 zwischen den Ständern des Rahmens 6 und den Cylindern 1 angeordnet. Unterhalb der Seilscheiben 7 ist eine zweite Welle 8 angeordnet, auf welcher eine zweite Reihe von Seilscheiben 9 angebracht ist, welche sich ebenfalls unabhängig von einander drehen können und den Seilscheiben 7 entsprechen. Die Cylinder 1 und die Seilscheiben 7 und 9 werden auf dem Hinterdeck des Schiffes in aufrechter Stellung angeordnet. In den Boden der Cylinder münden die Rohre 10, welche mit dem Rohr 11 verbunden sind (Fig. 2), durch welches comprimirte Luft oder Dampf zugeführt wird.
Diese Rohre 11 dienen in einem kleinen Theil ihrer Länge sowohl als Auspuff- als auch als Speiserohr für die Cylinder 1 und sind zu diesem Zweck mit einem Dreiweg-
hahn oder Ventil 12 ausgestattet, von dem ein besonderes Auspuffrohr 13 abgeht (Fig. 3). Mit dem Küken des Dreiweghahnes 12 ist eine Kurbel 14 verbunden, deren Ende den Zapfen 16 tragt. Auf diesem ist der Winkelhebel 15 befestigt. Das abgebogene Ende dieses Hebels 15 trägt einen Zapfen 17, der in dem Schlitz des winkelförmig abgebogenen Endes 18 der Stange 19 gleiten kann. Die Stange 19 führt aufwärts durch das Deck hindurch und durch die Führungsaugen 20, 21, so dafs sie frei auf- und niedergleiten kann, wogegen sie durch die Federn 22 und 23, die sich gegen die Stellringe 24, 25 lehnen und um die Stange 19 herumgelegt sind, in ihrer neutralen Lage erhalten wird. Stange 19 reicht bis nahe an die Spitze des Rahmens 6 und geht durch den Arm 26, Fig. 3, hindurch, der mit der Welle 3 für die oberen Rollen 7 verbunden ist, so dafs dieser Arm die Stange 19 hochheben oder niederschieben kann, wenn er gegen die auf ihr angeordneten Stellringe 27, 28 trifft, je nachdem die Kolbenstangen aus den Cylindern hervorgestofsen oder in dieselben zurückgezogen werden.
In kurzer Entfernung hinter den Cylindern des Rahmens 6 und dem hierzu gehörigen Mechanismus ist ein um Punkt 30 drehbarer Balken 29 angeordnet (Fig. 3), welcher durch das Deck hindurchgeht. An seinem oberen Ende trägt derselbe die Seilscheibe 31 und lehnt sich gegen die Bufferfeder 33, welche an dem Balken 32 angeordnet ist. Dieser Buffer 33 besteht aus Gummischeiben, die auf einer Stange 34 aufgereiht sind, deren vorderes Ende den Balken 29 vorwärts in die normale Lage nach den Cylindern 1 drückt.
Der Balken 29 ist an seinem unteren Ende mit einer Verlängerung 29 l ausgestattet, deren Ende durch Stange 34 mit dem unteren Ende des " Winkelhebels 15 gelenkig verbunden ist. Mit diesem TheiL ist aufserdem noch der Hebel 36, Fig. i, durch Stange 35 gelenkig verbunden. Der Hebel 36 bethätigt das Drosselventil 37, durch welches der Dampfzulafs zu den Cylindern der Schiffsmaschine 38 geregelt wird.
Mit dem nach den Cylindern 1 führenden Rohr 11 ist ein Luftcompressor 39 verbunden, durch welchen Kraft in irgend einer gewünschten Art, vortheilhaft durch ein mit demselben verbundenes Rädergetriebe 4, das mit der Schraubenwelle 41 in Verbindung steht, erzeugt wird.
Wird es verlangt, so kann ein zweites Rohr 42, wie solches punktirt in Fig. 1 dargestellt ist, vorgesehen werden, um den Dampf nach Rohr 11 zu leiten, um auch für den Fall, dafs der Luftcompressor nicht arbeiten kann, bereit zu sein.
Der letztere wird dann durch Ventil 43 abgestellt und nun. Dampf an Stelle der comprimirten Luft in die Cylinder 1 geleitet, nachdem das Ventil 44 geöffnet ist. Natürlich kann der Luftcompressor auch ganz verworfen und nur mit Dampf gearbeitet werden.
Lose auf der Schraubenwelle 41 und durch einen Lagerbock 45 getragen, ist die Seiltrommel 46 angeordnet, welche mit einer Klauenkupplung 47 in der Art ausgestattet ist, dafs mit Hülfe derselben die Trommel in Verbindung mit der Welle gebracht und dadurch in Drehung versetzt werden kann. Das Einrücken der Kupplung kann in irgend einer bewährten Art, z. B. durch einen Handhebel 48 geschehen, der an dem Bock 45 drehbar befestigt ist, während die Seiltrommel eine Sperrklinke 49 oder ein anderes gleichwertiges Organ trägt, durch welches eine Drehung der Trommel in falscher Richtung verhindert oder ein Anhalten derselben bewirkt wird, wenn es erforderlich scheint. Diese Trommel 46 dient zum Aufspeichern des Taues, wenn dasselbe oder ein Theil desselben nicht gebraucht wird, so dafs das Verstauen eines Drahtseiles leichter als in der bisherigen Art erfolgen kann.
Von der Trommel 46 geht das Tau über die Seilscheiben 5 r und 5 2 aufwärts durch das Deck, um die Reihen der Seilscheiben 7, 9 herum, dann über die Scheibe 31 nach dem Haltetau für das zu schleppende Schiff. Hierbei geht das Tau zwischen den Klemmen oder Greifern 53, 54 hindurch, welch letztere so geschlossen werden können, dafs das TaQ fest und sicher gehalten wird. Diese Klemmen oder Greifer können irgend eine der bewährten Ausführungsformen haben, und mögen auch in einigen Fällen ganz fortgelassen werden, dennoch ist die Anordnung der Klemme 53 vorzuziehen, um das Tau während des Gebrauches zu halten und so einen zu starken Zug auf Sperrrad und Klinke 49 der Trommel 46 zu vermeiden. Die Klemme 54 ist hinter den Cylindern 1 angeordnet, um das Tau in dem Falle zu greifen und festzuhalten, dafs sich an den Cylindern 1 oder an dem Aufwindemechanismus irgend ein Unglücksfall ereignet.
Wenn der Balken 29 oder die Stange 19 sich in ihren normalen Lagen befinden, so ist das Ventil 12 offen und comprimirte Luft oder Dampf kann am Boden der Cylinder 1 durch die Rohre 11 und ι ο eintreten, wenn die Ventile 43 oder 44 geöffnet sind. Ist dies geschehen, so werden die Kolben und mit ihnen die Kolbenstangen 2 hochgetrieben, welche die Welle 3 für die Seilscheiben 7 tragen, um welche das1 Kabel oder Tau 50 gewunden ist.
Sobald aber die Kolbenstangen 2 so weit hochgetrieben sind, dafs der Arm 26 mit dem Stellring 27 auf dem oberen Ende der Stange, 19 in Berührung gelangt, so wird diese ange-, hoben, bewegt durch ihren geschlitzten· Theil 18 den Winkelhebel 15 zurück und be-.
thätigt dadurch das Ventil 12 in der Art, dafs der Luftzutritt abgeschlossen, .der Austritt dagegen geöffnet wird. Fällt dann der Druck in dem Cylinder, so nehmen die Kolbenstangen und .demgemäfs auch die Seilscheiben 7 wieder ihre normalen Lagen ein, indem hierbei theilweise das Gewicht dieser Organe, theilweise aber auch der Druck des gespannten Taues zur Wirkung kommt. Sobald jedoch der Arm 26 so tief sinkt, dafs er gegen den Stellring 28 trifft, so wird Stange ig niedergedrückt und demgemäfs das Ventil 12 in der Art bethätigt, dafs .der Auslafs geschlossen, der Drucklufteinlafs dagegen geöffnet wird. Bei dieser Abwärtsbewegung wird aber der Luftauslafs bereits geschlossen, wenn die Kolben erst die Hälfte ihrer rückläufigen Bewegung in den Cylindern ausgeführt haben, während jedoch der Drucklufteinlafs nicht eher geöffnet wird, bis die Cylinderkolben ihren ganzen Weg zurückgelegt haben oder doch nahe dem Cylinderboden angelangt sind. Hierdurch wird erreicht, dafs in den Cylindern 1 genügend Luft oder Dampf verbleibt, um als Buffer wirken und den Druck des gespannten Taues 50 aufnehmen zu können.
Bei Betrachtung der Fig. 3 ergiebt sich, dafs das Tau 50 die Seilscheibe 31 in einem rechten Winkel überschreitet und dafs demgemäfs , sobald ein Zug an diesem Tau ausgeübt wird, die Scheibe 31 rückwärts gegen den Stern des Schiffes bewegt wird. Diese Bewegung stöfst die Stangen 34 und 3 5 vorwärts, welche mit dem unteren Ende 29' des Balkens 29 einerseits und mit den Hebeln 15 und 36 andererseits verbunden sind.
Da nun das Ventil eine bestimmte Stellung einnimmt, sobald die Stange in Ruhe verbleibt und die Stange 34 an dem dem Zapfen 17 abgewendeten Ende des Winkelhebels 15 angreift, der seinen Drehpunkt im Zapfen 16 auf dem Kurbelarm 14 des Ventils 12 besitzt, so bildet bei einem Druck der Stange 34 auf dem .unteren Arm des Hebels 15 der in dem Schlitz 18 der Stange 19 befindliche Zapfen 17 den Drehpunkt für diesen Hebel; derselbe schwingt somit von links nach rechts der Fig. 3 und dreht demgemäfs auch den Kurbelarm 14 in derselben Richtung. Umgekehrt bildet aber das Gelenk 341 den Drehpunkt des Hebels 15, wenn die Stange 19 auf- und niederbewegt wird. Das Ventil 12 wird also bei der Bewegung der Stange 34 in gleicher Weise bethätigt , wie es durch die Stange 19 in der vorher beschriebenen Art geschieht.
In der Praxis ist der Arbeitsgang der ganzen Einrichtung folgender:
Das freie Ende des Taues oder Kabels 50 wird mit dem zu schleppenden Schiff verbunden. Comprimirte Luft oder Dampf, wie es zur Verfügung steht, wird in die Cylinder 1 in der geschilderten Art eingelassen. Wenn die Seilscheiben 7 aufwärts bewegt werden bis zur höchsten Stellung der Kolbenstangen 2, so wird das zu schleppende Schiff vorwärts bewegt und das Tau wird straff gezogen. Hierdurch wird ein Druck auf die Scheibe 31 unter einem Winkel ausgeübt und das obere Ende des Balkens oder Hebels 29 zurückbewegt, so dafs der Luftauslafs durch die mit dem Hebel 15 verbundene Stange 34 geöffnet wird. . Die Kolben werden demgemäfs durch den Zug des Taues auf die Scheiben 7 und 9 so weit wieder niedergedrückt, bis sie den halben Weg in den Cylindern zurückgelegt haben, worauf der Auslafs durch die Wirkung des Armes 26 auf den Ring 28 geschlossen wird.
Der Druck des gespannten Taues wird dann von der in den Cylindern 1 verbliebenen Luft aufgenommen. Diese Luft ist dann imstande, infolge ihres Expansionsvermögens alle die Schläge des Taues aufzunehmen, die von dem Stofsen und Stampfen des Schiffes herrühren, ohne dafs frische Druckluft oder Dampf in die Cylinder eingeführt werden mufs. Dies ist besonders nicht erforderlich, wenn, wie in dem dargestellten Beispiel, acht Seilscheiben auf den Wellen 3, vier auf jeder, angeordnet sind, um welche das Tau gewunden ist. Wenn dann die Kolbenstangen 2 um einen Fufs emporgehoben werden und demgemäfs auch die Seilscheiben um dieselbe Gröfse von einander entfernt werden, so nehmen sie eine Länge von 8 Fufs des schlaffen Seiles auf. Man kann daher durch einfaches Vermehren der Zahl der genannten Seilscheiben 7 und g die aufzunehmende Länge des schlaffen Seiles proportional dieser Anzahl und dem Vorschub der Kolbenstangen vermehren.
Ist aber die natürliche Federkraft dieses Luftoder Dampfpolsters nicht imstande, die Kolben in dem Mafse hochzuschieben, dafs hierdurch das schlaff gewordene Tau sofort wieder gespannt wird, so läfst der Druck auf die Seilscheibe 31 sofort wieder nach, der Balken 29 wird durch den Buffer 33 vorwärts bewegt, die Verbindungsstange 34, der Hebel 15 und die Kurbel 14 des Ventils 13 werden hierdurch bethätigt und comprimirte Luft oder Dampf strömen, wie vorher beschrieben, in die Cylinder ein. Die Kolben mit den Kolbenstangen 2 werden weiter hochgeschoben, die Seilscheiben 7 und 9 demgemäfs weiter von einander getrennt, so dafs das Tau wieder in der beschriebenen Art gespannt wird. Zu der gleichen Zeit und durch dieselbe Bewegung des Balkens 29 wurde Stange 35 vorwärts gestofsen und hierdurch das Drosselventil 37 geöffnet, so dafs mehr Dampf in die Schiffsmaschine einströmt, infolge dessen sich die Schraubenwelle und mit ihr die Seiltrommel 46 schneller drehen und
die hierdurch bewirkte Beschleunigung das Anspannen des Taues unterstützt.
Sobald indessen ein Zug auf das Tau ausgeübt wird, wird Balken 29 wieder zurückgestofsen, die Geschwindigkeit des Schiffes wird durch theilweises Schliefsen des Ventils 37 etwas verlangsamt, Ventil 12 wird so bethätigt, dafs sich der Luftauslafs öffnet, die Seilrollen 7 senken sich automatisch, das Tau wird allmälig nachgelassen, bis durch Schliefsen des Auslasses ein Luft- oder Dampf kissen wieder in den Cylindern 1 gebildet wird, auf welches der Zug des Taues wirkt, und der Mechanismus befindet sich wieder in der Lage, selbstthätig das schlaff werdende Tau anzuspannen.
Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform wird der Aufwindemechanismus durch ein Rä'dersystem bethätigt, das mit der Hauptwelle verbunden ist. Die Cylinder 1 und ein Theil des in Fig. 1, 2 und 3 dargestellten zugehörigen Mechanismus sind fortgelassen. Es ist klar, dafs, anstatt den Mechanismus von der Hauptwelle anzutreiben, derselbe auch durch eine nur diesem Zweck dienende Maschine angetrieben werden kann.
Bei dieser abgeänderten Ausführungsform kommt wieder ein Bock 61 zur Anwendung, der mit Coulissen 5 verbunden ist und auf dem Deckhause aufgestellt wird. In der Coulisse 5, die an dem hinteren Ende von einem Ständer 5 l getragen wird, können sich Gleitbacken 4, 41 bewegen, welche die Wellen 3 und 3' tragen, auf denen zwei einander entsprechende Reihen Seilscheiben 7 und 9, welche den in Fig. 1, 2 und 3 dargestellten gleich sind, angeordnet sind.
Die Gleitstücke 4, 41 sind mit Schraubenbohrungen versehen, durch welche Spindeln 55 gehen, die, von der Mitte gerechnet, mit entsprechendem links- und rechsgängigen Schraubengewinde ausgestattet sind, so dafs, wenn die Spindeln 55 in der einen oder der anderen Richtung gedreht werden, die Gleitstücke und dementsprechend auch die Reihen der Seilscheiben einander genähert oder von einander entfernt werden, wie dies in den ausgezogenen und punktirten Linien angedeutet ist. An dem einen Ende der Schraubenspindeln 55 sind die konischen Räder 56, Fig. 4 und 5, angeordnet, die durch ein entsprechendes konisches Rädervorgelege in der Art mit einander verbunden sind, dafs beim Antrieb des einen der Räder 56 die beiden Spindeln 55 in demselben Sinne und mit gleicher Geschwindigkeit gedreht werden. Der Antrieb eines der Räder 56 wird durch das konische Rad 57 angetrieben, welches auf der Stange 58 befestigt ist, die abwärts durch das Deck hindurchführt und deren Ende das konische Reibungsrädchen 59 trägt, welches in Berührung mit den lose auf der Schraubenwelle. 41 sitzenden Reibungsrädern 60 und 61 steht. Diese Räder sind mit den Klauenkupplungen 62 und 63 ausgestattet, die mit der Welle 41 verbunden sind, so dafs die Räder 61 und 62, wenn es verlangt wird, in Drehung versetzt werden können.
Diese Klauenkupplungen 62, 63 werden durch die Hebel 64 und 65 bethätigt, welche durch die Stange 66 mit einander verbunden sind. Dieselbe ist mit einer Feder 67 ausgestattet, durch welche die Kupplung 62 mit dem Rad 60 verbunden gehalten wird, so dafs sich dasselbe dreht. Der Kopftheil des Bockes 61 ist an den Seiten mit den Coulissen 68 ausgestattet, in denen sich die Gleitstücke 69 bewegen können, welche zwischen sich die Achse der Seilscheibe 31 tragen. Die Gleitstücke 69 werden bei normaler Lage durch die Buffer 33, die aus Gummischeiben gebildet werden, an das vordere Ende der Coulisse gedrückt. Die Spannung der Bufferscheiben kann durch die Schraube 70 geregelt werden.
An dem einen der Gleitstücke 69 ist ein Draht oder eine Kette 71 befestigt, deren anderes Ende mit der Stange 66 verbunden ist. Ebenso führt ein zweiter Draht 72 oder eine Kette von diesem Gleitstück nach dem das Dampfeinlafsventil 37 der Maschine bethätigenden Hebel 36.
In dem Bock 61 ist ferner die Seiltrommel 46 gelagert, auf welche das Tau 50, wenn nicht gebraucht, aufgewunden wird. Diese. Trommel kann entweder ebenfalls durch ein Rädergetriebe von der Hauptwelle aus oder in der in Fig. ι dargestellten Weise in Drehung versetzt werden.
Mit dem Bock 61 sind wieder die Klemmen oder Greifer 53, 54 verbunden, welche den in Fig. ι und 3 dargestellten gleich sind und dazu dienen, das Tau 50 zu greifen oder zu halten. Dasselbe geht von der Seiltrommel 46 durch den Greifer 53 um die Reihen der Seilscheiben 7 und 9 durch den Greifer 54 und über die Seilscheibe 31 nach dem zu schleppenden Schiff.
Der Arbeitsgang bei dieser Ausführungsform ist folgender:
Angenommen, die Seilscheiben 7 und 9 nehmen ihre normale Stellung an den äufseren Enden der Coulisse 6 ein und das Schleppschiff ist in der Bewegung begriffen, so wird das Tau, welches mit dem zu schleppenden Schiff verbunden ist, gespannt. Hierdurch wird die Seilscheibe 31 zurückgezogen und nimmt die Gleitstücke 69 mit sich, welche durch die Kette 71 , Stange 66 und die Hebel 64, 65 mit den Kupplungen 62, 63 verbunden sind, so dafs die Kupplung 63 mit dem Rad 59 in Verbindung tritt und letzteres von der Hauptwelle in Drehung versetzt wird. . Die Drehung des Rades59 bewirkt die Rotation der Stange ; 5.8 mit dem konischen
Rad 57, das mit dem konischen Trieb 56 für die Spindeln 55 im Eingriff steht.
Die Spindeln 55 drehen sich demgemäfs und bewegen dadurch die Seilscheiben 7 und 9 langsam gegen einander, so ' dafs das Kabel oder Tau langsam nachgelassen wird, bis die Seilscheiben die punktirt gezeichneten Lagen einnehmen. Ist dies geschehen, so dreht sich zwar Rad 61 mit der Hauptrolle weiter, ist aber nicht im Stande, das Rad 59 in Rotation zu versetzen.
Wird dagegen das Schlepptau schlaff und hört der Zug in demselben auf, so wird die Scheibe 31 durch die. auf ihren Gleitstücken 69 wirkenden Buffer 33 wieder zurückbewegt. Die Ketten 71, 72 werden demgemäfs schlaff und Feder 67 drückt die Stange 66 wieder zurück, so dafs nunmehr Kupplung 63 ausgerückt, die Kupplung 64 dagegen mit dem Rad 60 eingerückt wird. Das Rad 59 dreht sich nunmehr sehr schnell in einer der vorigen entgegengesetzten Richtung und dementsprechend drehen sich auch die Spindeln 5 5 in entgegengesetzter Richtung, so dafs die Seilscheiben 7, 9 nach den Enden der Coulisse 5 bewegt werden und dort so lange verbleiben, bis die Spannung in dem Tau aufhört. '
Das Rad 60 gleitet während dieser Zeit auf dem Rad 59 in der gleichen Art, wie dies das Rad 61 thut, wenn die Seilscheiben nahe an einander gebracht sind.
Hat die Spannung in dem Schlepptau nachgelassen, so wird Rad 61 wieder in Thätigkeit gesetzt, wie dies vorher beschrieben war, Rad 60 dagegen ausgerückt, so dafs die Gleitscheiben nun wieder die punktirte Lage einnehmen. . ■
Diese Vorgänge wiederholen sich nun so oft, als die Spannung in dem Schlepptau unterbrochen wird.
Damit nun das Tau schneller aufgenommen wird, als es nachgelassen werden kann, ist Rad 60 gröfser als Rad 61 gemacht, und es kann das Drosselventil 37 durch die Kette 72 geschlossen oder geöffnet werden, je nachdem die Spannung in dem Schlepptau steigt oder fällt.
Es ist natürlich gleichgültig, ob die in den Fig. i, 2 und 3 dargestellte Ausführungsform gleich der in Fig. 4 dargestellten liegend oder letztere umgekehrt wie erstere stehend angewendet wird.

Claims (1)

  1. Pate nt-AnsprÜCHE:
    i. Schlepptau-Anordnung für Schleppschiffe, bei welchen das innerhalb des Schiffes befestigte Schlepptau um getrennte Seilscheiben (7, 9) geschlungen ist, die einander genähert und von einander entfernt werden, wenn die Spannung des Schlepptaues zu- oder abnimmt.
    Eine Xusführungsform der unter 1. gekennzeichneten Anordnung, bei welcher: - a) eine Aufwindetrommel (46) in Verbindung mit dem durch den Mechanismus zum Anziehen oder Nachlassen des Schlepptaues gehenden Tau in der Weise angeordnet ist, dafs diese Trommel mit der Hauptwelle nach Erfordernifs gekuppelt oder von "derselben entkuppelt werden kann, sowie die Verbindung eines Hebels (36) mit dem Drosselventil der Schiffe maschine so, dafs das schlaff werdende oder sich spannende Schlepptau den Dampfzutritt vergröfsert oder verringert, und die Anordnung eines Hebels (29), der eine Seilrolle (31) trägt und mit dem Umsteuerungsorgan (12) für den Kraftzufmfs nach dem die Seilscheiben (7, 9) einander nähernden oder entfernenden Kolbencylinder (1) in der Art verbunden ist, dafs durch die Spannung oder das Schlaffwerden des Schlepptaues dieses Organ bethätigt wird;
    b) ein Mechanismus Verwendung findet, der bei wechselnder Spannung des Schlepptaues den Dampf bezw. comprimirte Luft in den damit in Verbindung stehenden Cylinder (1) ein- oder austreten läfst, wobei der Abschlufs des Auslasses für den Dampf bezw. für die Luft aus dem Cylinder auch bereits dann erfolgen kann, wenn der niedergehende Kolben seinen Weg noch nicht beendet hat, behufs Bildung eines elastischen Buffers, der bei zunehmender Spannung des Schlepptaues nachgiebt und bei Abnahme der Spannung sich wieder ausdehnt, somit das Tau selbstthätig anzieht oder nachläfst;
    c) Klemmen oder Greifer (53, 54) für das Schlepptau angeordnet sind, von denen einer (53) im Innern des Schiffes zwischen der Aufwindetrommel (46) und dem Mechanismus zum Anziehen oder Nachlassen des Taues, der andere (54) dagegen hinter diesem Mechanismus angebracht ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT65697D Schlepptau-Anordnung für Schleppschiffe Expired DE65697C (de)

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DE (1) DE65697C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1023692B (de) * 1956-09-07 1958-01-30 Schaerffe & Co Anordnung von Schleppeinrichtungen fuer Hafen- und Hochseeschlepper oder andere Wasserfahrzeuge
FR2392928A1 (de) * 1977-06-01 1978-12-29 Ihc Holland Nv
EP4361014A1 (de) 2022-10-24 2024-05-01 Tecklenborg, Kegel GmbH Schleppschiffsystem mit sicherungsschlepptau

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