DE656086C - Verfahren zum Herstellen von Brot aus gesaeuertem Teig - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Brot aus gesaeuertem Teig

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DE656086C
DE656086C DESCH98844D DESC098844D DE656086C DE 656086 C DE656086 C DE 656086C DE SCH98844 D DESCH98844 D DE SCH98844D DE SC098844 D DESC098844 D DE SC098844D DE 656086 C DE656086 C DE 656086C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/02Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
    • A21D8/04Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Brot aus gesäuertem Teig Die Herstellung von Brot aus gesäuertem Teig, wobei dem Mehl und den übrigen Teigbestandteilen bei Anwirkung des Teiges das Säuerungsmittel zugefügt wird, ist bekannt. Als Säuerungsmitt@el wird Handelsmilchsäure oder eine durch Säuregärung aus einer nährstoffreichen Flüssigkeit erhaltene Sauerflüssigkeit oder auch ein Trockensauer verwendet, der durch Aufnahme einer Säurelösung, z. B. der durch Säuregärung gewonnenen Sauerflüssigkeit, mittels .mehlartiger Stoffe und Trocknen des Gemisches hergestellt wird. Diese Art der Säuerung des Teiges durch Zufügen .eines Säuerungsmittels bei Anwirken des Brotteiges dient als ein in verhältnismäßig kurzer Zeit unter erheblicher Vereinfachung der Arbeit durchführbarer Ersatz der Herstellung des Teiges durch gewöhnliche Sauerteiggärung.
  • Bei der Benutzung von Handelsmilchsäure oder eines aus Handelsmilchsäure hergestellten Säuerungsmittels fehlen dem Teig die bei der Sauerteigg,ärung entstehenden Geschmacks- und Geruchsstoffe,- die für den Wohlgesch.inack des Brotes von maßgeblicher Bedeutung sind; bei der Verwendung einer durch Gärung erhaltenen Sauerflüssigkeit oder auch eines aus dieser, hergestellten Trockensauers sind zwar die bei der Sauerteiggärung entstehenden Geschmacks- und Geruchsstoffe vorhanden, aber dabei bleibt es doch Aufgabe, daß gewissen Wünschen der Verbraucher nach Art und Stärke des Brotgeschmacks und -aromas Rechnung getragen wird. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Brot aus gesäuertem Teig, bei dem einem in der oben angegebenen Weise gesäuerten Teig noch ein in besonderer Art der Säuregärung bereiteter, ohne Rücksicht auf die Virulenz der Hefe übersäuerter Teig mit hohem Gehalt an Geschmacks- und Duftstoffen als Würzmittel zugesetzt wird.
  • Man arbeitet bei der Herstellung des Würzmittels z. B. i11 folgender Weise: Unter Verwendung eines guten Betriebssauerteiges, der mit Hilfe von bekannten Sauerteigreinkulturen in mehrstufigem Dicksauerverfahren bereitet sein kann, oder aber auch unter Verwendung von Sauerteigorgamsmenreinkulturen bekannter Art bereitet man aus Roggenmablprodukten einen Teig. Dieser wird nun nicht in der an sich bekannten Weise unter Zufügung von Roggenmehl und Wasser aufgefrischt, sondern man läßt den Teig bei höherer Temperatur und verlängerter Gärdauer stehen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, daß dabei die Hefen und deren Trieb- und Lockerungswirkung geschädigt werden. Es entsteht dann in fortschreitendem Maße eine Überreife des Teiges, und mit dieser entstehen auch in erhöhtem Maße die Stoffe, welche die Träger des würzigen Sauerteigbrotaromas und -geschmacks sind.
  • Die Herstellung des Würzmittels kann so geleitet werden, daß am Vortage mit 3oo Teilen eines guten Bäckersauerteiges oder aber eines Dicksauerteiges, der aus Reinkulturen der Sauerteigorganismen iii bekannter Weise in mehrstufigem Auffrischungsverfahren herangezüchtet ist, ein T^ig unter Zufügung von iooo Teilen 7oo/oig ausgemahlenem, etwas angewärnitem Roggenmehl und 65o Teilen Wasser von etwa 30° C angewirkt wird. Diesen Ansatz l.äßt man bei einer Raumtempe@. Tatur von etwa 35° C bis zum Arbeitsbeginxi des nächsten Tages stehen. Der Säuregrad ist außerordentlich gestiegen. Er beträgt etwa 15 bis 2o°. Die Teigmasse ist vollständig in sich zusammengefallen und stark klebrig; in den flüchtigen Geruchsstoffen machen sich Essigsäure und Essigsäureester deutlich bemerkbar. Die Zeit der Gärung richtet man so ein, wie es zur Anpassung an die Geschmacksrichtung der Verbraucher zweckmäßig erscheint. 5 bis io % dieses übergärigen Teiges setzt man dem Roggenbrotteig zu, der unter Zusatz von Hefe und unter Zufügung von Säuerun;gsmitteln hergestellt und bei einer Temperatur von 26 bis 28° C etwa i bis 1x/2 Stunden zur Angärung gestanden hat. Dieser Grundteig kann z. B. so hergestellt werden, daß man Roggenmehl mit 0,4 bis o,6 % Handelsmilchsäure (8oo%ig), mit der Preßhefe und der .erforderlichen Menge Wasser und der üblichen Menge Salz zu einem Teige verarbeitet, den man dann bei 26 bis 28° Teigtemperatur etwa i1/", Stunden gären läßt. Der Teig wird nach Mischung mit dem Würzmittel zu einem formfesten Teig aufgeteilt, ,geformt, auf Gare gestellt und, nachdem die erforderliche Lockerung erreicht ist, im Ofen abgebacken.
  • Die würzende Zutat kann auch in folgender Weise bereitet und verwendet werden: Man bereitet sich einen Ansatz aus i kg Bäckersauerteig oder einem aus bekannten Sauerteigreinkulturen in bekannter Weise in vierstufigem Anfrischungsverfahren mit Roggen- oder Weizenmehl herangezüchteten Dicksauer oder mit i oo g einer bekannten Sauerteigreinkulturunter Zufügung von 5 kg Roggen- oder Weizenmehl (auch Nachmehl oder Kleie) und 25 1 Wasser von 3o bis 35° C und läßt diesen dünnflüssigen Ansatz 8 bis 16 Stunden bei 35°C stehen. Dem Ansatz kann Malzmehl oder Malzextrakt in der bei sonstiger Teigbereitung üblichen Menge zugefügt sein.
  • Dieser dünnflüssige Ansatz wird am besten abends bereitet. Er wird als Teigflüssigkeit entweder unverdünnt oder vorher in entsprechender Menge mit Wasser verdünnt zur Brotteigbereitung unter Zufügung der erforderlichen Menge Roggenmehl, 0,3 bis o,5 0;'o Handelsmilchsäure (8oo,'oig) und i o,ö Preßhefe auf die Gesamtmehlmenge und der erforderlichen Menge Salz verwendet. Man kann am Tage den dünnflüssigen Ansatz bis auf einen geringen Rest verbrauchen, den man zur Bereitung eines neuen Ansatzes benutzt.
  • Man kann den dünnflüssigen Ansatz in eipem abdeckbaren Bottich, der mit Rührwerk und Bottichauslauf versehen ist, bereiten und dann am Tag für jeden Brotteig die erforderliche Menge aus dem Auslaufstutzen entnehmen. Um den dünnflüssigen Ansatz gebrauchsfertig zu erhalten, kann der Bottich mit Wasserkühlung versehen sein, damit man den fertigen Ansatz kühlen kann.
  • Wird der dünnflüssige Ansatz mit Sauerteigreinkulturen angesetzt, so empfiehlt es sich, die Temperatur noch etwas höher, bei etwa 45° C, zu halten.
  • Die Zusatzmengen, Milchsäure und Würzmittel, können in gewissen Grenzen je nach dem Brotgeschmack, der gewünscht wird, geändert werden.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren der Sauerteigbrotbereitung hat das Verfahren nach der Erfindung folgende Vorteile: Es wird an dem einfachsten direkten Führungsprinzip, z. B. Verwendung von Milchsäure oder einem hieraus hergestellten Säue -rungsmittel und Hefe und etwa i1/"stündige Teigruhe, wie es eingangs erläutert wurde, festgehalten. Nun wird die Milchsäuremenge um o, i bis o,2 %, auf Mehl berechnet, verringert. Die Sicherheit in der Vermeidung von Brotfehlern, die durch Anwendung des kurzen direkten' Führungsprinzips gegeben ist, bleibt also gewahrt.
  • Die Bereitung der würzenden Zutat ist wesentlich einfacher als die Bereitung von Sauerteig, da nur eine Temperatur, nämlich eine verhältnismäßig hohe, angewandt wird und nur eine Führungsstufe nötig ist, während bei der üblichen Sauerteigbereitung möglichst in Zeitabständen von 4 bis 6 Stunden angefrischt werden muß unter Anwendung genau vorgeschriebener, von Stufe zu Stufe wechselnder Temperaturen und unter Anwendung ganz bestimmter Mengenverhältnisse von Mehl und Wasser.
  • Bezüglich Teig- und Brotausbeute bietet das neue Verfahren gegenüber dem Brotbereitungsverfahren mit Sauerteig den Vorteil, daß die Gärverluste bei der Herstellung des Grundteiges auf das geringste Maß beschränkt und die Gärverluste bei der Herstellung des Würzmittels sehr gering sind, ganz abgesehen davon, daß von dem Würzmittel im Verhältnis .zum Gesamtteig nur geringe Mengen, .etwa 5 bis i o 0,'o, verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATEN-rAN srRi`c11r: i. Verfahren zum Herstellen von Brot aus gesäuertem Teig, dadurch gekennzeichnet, daß einem unter Verwendung von Handelsmilchsäure oder einem hieraus hergestellten Säuerungsmittel mit Hefe angewirkten Brotteig ein bei hoher Gärwärme und verlängerter Gärzeit durch Gärung mittels Sauerteigorganismen ohne Rücksicht auf die Virulenz der Hefe gewonnener übersäuerter Teig als Würzmittel zugesetzt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Dünnsauer bereitet und mit diesem ein Teig angesetzt wird, der nach erfolgter Übersäuerung als Würzmittel für den Brotteig verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einem flüssigen Ansatz durch übersäuerung bei hoher Gärwärme und verlängerter Gärzeit ein flüssiges Würzmittel herstellt und dieses als Teigflüssigleit bei der Anwirkung des Brotteiges benutzt.
DESCH98844D 1932-09-10 1932-09-10 Verfahren zum Herstellen von Brot aus gesaeuertem Teig Expired DE656086C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745304C (de) * 1941-09-03 1944-03-24 Ruckdeschel & Soehne Komm Ges Verfahren zur Herstellung eines durch natuerliche Saeuerung gewonnenen Teigsaeuerungsmittels

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745304C (de) * 1941-09-03 1944-03-24 Ruckdeschel & Soehne Komm Ges Verfahren zur Herstellung eines durch natuerliche Saeuerung gewonnenen Teigsaeuerungsmittels

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