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Hohlleisten zum Anfertigen von Riemchenschuhen Die Erfindung betrifft
.einen Hohlleisten aus Holz, Metall, Pappe oder ähnlichem Werkstoff zum Herstellen
von Riemchenschuhen.
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Vorrichtungen zur Anfertigung von Rieinchenschuhen sind an sich bekannt.
So spannte man früher die einzelnen Riemchen über Zwickleisten und heftete sie einzeln
mit Zwickstiften auf der Brandsohle fest, -welche auf dem Boden. des Zwickleistens
aufgelegt war. Später verwendete man zur Anordnung der Riemchen bzw. zur Bildung
eines Zwickrandes an dem Vorderblatt Flachmetall- o. dgl. Schablonen. Diese Schablonen
waren so beschaffen, daß an ihrem äußeren Rande und auf der Mittelachse kleine Stifte
angeordnet waren, auf welchen die Riemenstücke zunächst sLrahlenförinig befestigt
wurden. Die Riemen waren so bemessen, daß sie über den äußeren Rand der Schablone
hinausragten. Nach diesem Vorgang wurde das Vorderblatt von der Schablone abgelöst
und durch Aufsteppen eines Querstreifens auf dem Rist die -einzelnen Riemen verbunden.
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Man hat aber auch strahlenförmige Vorderblätter durch Umwickeln eines
Vollholzleist:ens mit Riemchen hergestellt. Mit diesem Leisten ist zwar ein verhältnismäßig
schnelles Herstellen der Vorderblätter möglich, jedoch haften dein Leisten noch
verschiedene Mängel an. Er ist nämlich der Länge nach in drei Teile geteilt. An
beiden Seiten des unteren Leistenrandes sowie auf einem in einer Ausbuchtung des
Ristes eingelegten Metallplättchen sind Stifte eingeschlagen, zwischen denen die
Riemcben durchgeführt werden. Die Dreiteilung des Leistens soll das ungehinderte
Herausnehmen des Leistens aus dem halbfertigen Schuh ermöglichen. Dieser Vorgang
ist umständlich, zumal nach dem Herausnebmei: des Leistens noch die Riemchen in
der Mitte zusammengesteppt werden müssen, zu welchem Zwecke die Arbeiterin die Riemchen
mit der Hand zusammenhalten muß, was naturgemäß keine einwandfreie Leistung ergibt.
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Mit dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Leisten ist eine wesentlich
einfachere Herstellung von Riemchenschuhen erzielt. Das Neue besteht im w=esentlichen
darin, daß der Hohlleisten rundherum am unteren Rande oberhalb der Sohle in bestimmten
Abständen mit Löchern versehen ist, durch welche von innen her versenkbare Zähne,
Stifte o. dgl. gedrückt sind, die auf der Oberfläche des Leistens vorstehen, wodurch
beim Wickeln um den Leisten der Halt und die richtigen Abstände der Riemchen erzielt
werden. Diese Stifte ähneln den zum Halten des Oberleders auf den Leisten bekannten
Stiften, die ebenfalls versenkbar sind und auf der Oberfläche des
Leistens
vorstehen, um in die Schnürösen des Oberleders einzugreifen.
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Ferner ist der Rist und Kamm des Leistens mit einem Spalt versehen,
so daß die qnlür,-über den Leisten gewickelten Riemchen 'ah- . dieser Stelle auf
einer Linksarm- oder sonstigen hierzu geeigneten Steppmaschhre mif einem Leder-
oder Textilstreifen versteppt oder verklebt werden können, ohne den Leisten aus
seiner Riemchenumhüllung entfernen zu müssen.
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Die -Zeichnung veranschaulicht ,ein Ausführungsbeispiel, und zwar
zeigt Abb. i einen Hohlleisten von außen gesehen, Abb. a den inneren Mechanismus
des Hohlleistens.
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Abb.3 den Verbindungssteg mit Gelenk-und Leistenplatte.
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In Abb. z bis 3 ist a der Hohlleisten, auf dessen offener Bodenfläche
die Metallplatte in gelegt ist, die in ihrer Größe der zu dem betreffenden Leisten
passenden Brandsohle entspricht. Diese Metallplatte liegt etwas vertieft auf einem
im Leistenboden vorgesehenen umlaufenden Rand e auf. Auf die Metallplatte, in welcher
Körneroder Spitzen eingeschlagen sind, wird die Brandsohle lose aufgelegt. Die Körner
oder Spitzen der Metallplatte haben den Zweck, das Hinundherrutschen der Brandsohle
während des Wikkelns zu verhindern. Im Innern des Leistens sind Spannhebel i angebracht,
die den Leisten während der Umwicklung mit Riemchen prall spannen. Auf dem Rist
und Kamin des Leistens ist ein Spalt b angeordnet, der es ermöglicht, daß die über
den Leisten gewickelten Riemchen auf einer Linksarm- oder sonstigen hierzu geeigneten
Steppmaschine mit einem Leder- oder Textilstreifen versteppt oder verklebt werden,
ohne dabei den Leisten aus seiner Riemchenumhüllung entfernen zu müssen. Die aus
dem Leisten vorstehenden Stifte f vermitteln die Führung und den Halt der Riemchen
auf dem Leisten während des Wickelns. Die Stifte sitzen auf Schienend, die auf der
Innenseite des Leistens angebracht und mit federnden Laschen e an der Innenseite
des Leistens angenietet sind. Die Stifte schnappen nach Lösen der Federn durch die
Schere g in die Löcher tt, welche ringsherum am unteren Rande des Leistens in gewissen
Abständen eingeschlagen sind, so daß die Stifte alsdann hervorstehen und eine Führung
für- die Riemchen bilden. Dasselbe ist auch auf dem Kamm und Rist des Leistens der
Fall (i). Die an den Ausschnitten b dieser Stellen mittels der federnden Lasche
k angenieteten Schienen! mit Zähnen i sind ebenfalls mit der Schere g durch den
Bügel /t verbunden. Durch das Versenken der Stifte nach dem Wickehi kann der Leisten
mühelos herausgenommen werden. Der so gelvonnen° Schuhteil karm alsdann ohne jede
weitere Stepp- Lind :Zwickarbeit, die bei der Schuhherstellung `sonst üblich ist,
vervollkommnet, d. h. mit der noch erforderlichen Laufsohle und Absatz versehen
werden, wobei das Durchnähverfahren, wie auch das Klebeverfahren, angewendet werden
kann. Durch das Ersparen der ziemlich kostspieligen Arbeitsgänge des Steppens und
Zwickens ist eine wesentlich einfachere Herstellungsweise und dadurch ein wichtiger
wirtschaftlicher Fortschritt erzielt.
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Zur Erzielung künstlerischer Motive, wie Sternchen, Schmetterlinge
o. dgl., sind in den Hohlleisten Löcher wahllos eingeschlagen. Diese Löcher ermöglichen
nach dem Umwickeln des Leistens mit Riemchen die Durchfl:echtung von Querriemchen
zu mancherlei schönen Gebilden.
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Mit dem neuen Leisten ist nicht nur die Herstellung von Vorderblättern
möglich, sondern auch von Hinterquartieren. Für letztere ist die sinngemäße Anordnung
der Zähne bzw. Stifte .erforderlich.
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Es sind aber auch noch -andere Ausführungsmöglichkeiten vorhanden.
Das dargestellte Beispiel soll lediglich das Wesen der Erfindung kennzeichnen. An
Stelle des Aufsteppens eines Steges auf dem Rist kann auch .ein Aufkleben oder Durchflechten
desselben erfolgen.