DE65416C - Tretwerk mit Uebertragung durch Nürnberger Scheere - Google Patents
Tretwerk mit Uebertragung durch Nürnberger ScheereInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16H—GEARING
- F16H21/00—Gearings comprising primarily only links or levers, with or without slides
- F16H21/04—Guiding mechanisms, e.g. for straight-line guidance
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Tretwerk, um das Gewicht lebender Wesen
für sich allein oder in Verbindung mit ihrer Kraftä'ufserung in der Art auszunutzen, dafs sie
als motorische Kraft zu irgend einem Zwecke verwendet werden kann, wobei aber die erzielte
motorische Kraft in eine beliebig lange geradlinige oder beliebig grofse Kreisbewegung
verwandelt werden kann, ohne dafs hierbei eine Todtpunktstellung auftritt.
Gekennzeichnet ist die Vorrichtung durch die Verbindung zweier die lebende Belastung
abwechselnd aufnehmender Hebel oder Platten mit einer Nürnberger Scheere in der Art, dafs
durch das abwechselnde Belasten, der Hebel oder Platten die eine Scheere gestreckt, die
andere aber zusammengezogen wird.
Bei der in den Fig. 1 bis 5 in Seiten- und Vorderansicht dargestellten Ausführungsform
sind die Platten A und B mit je einer Nürnberger Scheere verbunden, so dafs beim
Niederdrücken der einen Platte die mit ihr vereinigte Nürnberger Scheere zusammengezogen,
die mit der hochgehenden Platte verbundene Scheere dagegen gestreckt wird.
Zu diesem Zwecke ist die Platte B durch die Kniehebel b b1 mit der Bodenplatte C verbunden,
wobei, um ein gleichmäfsiges Heben und Senken der Platte B zu ermöglichen, dieselbe
mit irgend einer beliebigen, hier nicht dargestellten Geradführung versehen werden
kann.
Die Scheitelpunkte der Kniehebel b bl sind
durch Lenkerstangen cc1 mit dem untersten
Gliede einer Nürnberger Scheere verbunden, die sich aus den einzelnen Kniehebeln d dl
zusammensetzt, und zwar greift die Lenkerstange c an den Scheitelpunkt des Scheerenkniehebels
d1 und die Lenkerstange c1 an den
Scheitelpunkt des Scheerenkniehebels d an, so dafs beim Niederdrücken der Platte B die zusammenknickenden
Kniehebel b b1 die Gelenkpunkte der Scheerenkniehebel d dl aus einander
schieben, dadurch also das unterste Scheerenglied und somit auch die ganze Nürnberger
Scheere zusammenziehen. Je länger nun die Scheere D ist, desto gröfser ist der Weg, den
der Scheitelpunkt des obersten Scheerengliedes zurücklegt, da der Weg, den der Scheitelpunkt
χ des untersten Scheerengliedes zurücklegt, bei gleicher Ausführung sämmtlicher
Scheerenglieder so oft um seine eigene Gröfse vermehrt wird, als die Scheere einzelne Glieder
enthält.
Das oberste Scheerenglied ist mit einer Kette, einem Seile oder Riemen verbunden, der über
eine Scheibe hinweg zu der zweiten Nürnberger Scheere" geführt, die durch die Platte A
bethätigt wird.
Die Platte A ist mit demselben Kniehebelsystem wie die Platte B versehen, so dafs
die zweite Scheere D1 durch den Zug, den die niedergehende Scheere an der Kette E ausübt,
aus einander gezogen wird und dadurch die zweite Platte A hochhebt.
Das lebende Gewicht ruhte in dieser Zeit vollständig auf der Platte A, tritt aber sofort
auf Platte B über, so dafs nunmehr die vorher gestreckte Scheere D1 zusammengezogen
wird, hierdurch wieder einen Zug an dem mit ihr verbundenen Ende der Kette E ausübt
und so wieder die Scheere D aus einander führt.
Steht z. B. ein Mensch mit dem einen Fufs auf der Platte A und mit dem anderen Fufs
auf der Platte B, und verlegt er abwechselnd sein Gewicht von dem einen Fufs auf den
anderen, so drückt er hierbei bald die Platte A und bald die Platte B nieder. Hierdurch zieht
er die Scheeren D D[ abwechselnd zusammen, abwechselnd streckt er sie. Jedes Zusammenziehen
einer Scheere übt einen langen Zug auf die Kette E aus, und ist die Kettenscheibe auf
der Antriebwelle mit irgend einer Maschine in der Art verbunden, dafs der Zug der Kette
die Antriebwelle in eine fortlaufende Drehung versetzt, so wird diese Rotation durch die einfache
Gewichtsübertragung von der Platte A auf die Platte B und^., umgekehrt erzielt. Da
aber der Kettenzug ein beliebig langer sein kann, weil die Gröfse desselben nur von der
Anzahl der Scheerenglieder abhängt, so wird die geringe Arbeitsbewegung der Plattform in·
eine sehr grofse verwandelt, die an dem Umfange eines Kreises wirkt, so dafs man jeden
einzelnen Zug durch entsprechende Wahl der Gröfse des Durchmessers der Kettenscheibe in
eine ein- oder mehrfache Rotation der Kettenscheibe verwandeln kann.
Bei der in den Fig. ι bis 5 dargestellten Einrichtung wurden die Scheeren durch Niederdrücken
der Platten A und B zusammengezogen und so ein Kraftzug ausgeübt, doch kann das
Niederdrücken der Platten A und B auch zum Strecken der Scheeren D D1 benutzt werden,
wenn man die Lenkerstange cτ mit dem
Scheitel des Scheerenkniehebels dλ verbindet.
Das Zusammenknicken der Kniehebel b bl bewirkt
ein Zusammenschieben der Scheerenkniehebel, welches ein Strecken der ganzen Scheere
im Gefolge hat. Die Belastung der Platten A und B wird somit in einen langen Arbeitsschub umgesetzt, und diesen kann man dann
natürlich nicht durch ein biegsames Organ auf die Antriebswelle übertragen, sondern man mufs
hierzu ein starres Organ, wie z. B. eine Zahnstange wählen, die an einem Zahnrade ;wirkt.
Wie einleitend gesagt, soll das Tretwerk aber neben der Ausnutzung des lebenden Gewichtes
auch gleichzeitig noch die Verwerthung der Kraft lebender Wesen ermöglichen.
Bildet der Mensch das lebende Gewicht, so werden zu diesem Zwecke auf den Platten A
und B die Hebel F angeordnet, die ihren Drehpunkt an den Platten haben und gelenkig
an eine der Lenkerstangen c c1 angreifen:
Der Hebel F hat seinen gelenkigen Angriffspunkt
α an der den Gelenkpunkt des Kniehebels b mit dem Scheitel des untersten
Scheerengliedes verbindenden Stange und geht durch einen Schlitz der Platte A hindurch, an
der er seinen Drehpunkt findet, oder der Hebel F ist auch, wie dies Fig. ia zeigt, geschlitzt
und in diesen Schlitz greift ein an der Platte A befestigtes Röllchen, das wiederum
den Drehpunkt bildet.
Die in Fig. ia und ib , dargestellte Ausführung
unterscheidet sich von der in Fig. 1 bis 3 zur Ausführung gebrachten dadurch,
dafs die Scheeren nicht neben, sondern hinter einander angeordnet sind. Der Scheitelpunkt χ
des untersten Scheerengliedes ist an der Platte A befestigt und nur der eine Kniehebel,
nämlich b\ ist mit dem Scheitel h verbunden.
Die gleiche Anordnung ist für die Nürnberger Scheere D getroffen (siehe punktirte
Stellung Fig. ia).
Haben die beiden Scheeren D1D die in
Fig. ιa dargestellte Lage, so dafs Platte A hochgehoben, Platte B dagegen gesenkt ist, so
liegt der Drehpunkt des Hebels F tiefer wie derjenige des Hebels F1, da die Platte B auf
die Platte C niedergedrückt und damit die Kniehebel b b\ die zu derselben gehören, zusammengedrückt
sind.
In dem Augenblicke, wo der das Tretwerk bethätigende Arbeiter sein Körpergewicht auf
die Platte A wirken läfst, um dieselbe niederzudrücken,
drückt er mit der den Griff des Hebels .F umspannenden Hand diesen in die
durch den Pfeil angedeutete Richtung. Der Hebel findet hiernach seinen Drehpunkt in
dem an der Platte A befestigten Röllchen, so dafs sein unter der Platte A liegendes Ende
die dem Pfeile entgegengesetzte Bewegung ausführt, dadurch die an dem Scheitelpunkt angreifende
Schubstange nach links verschiebt und hierdurch das Zusammenknicken des unteren Scheerengliedes, welches durch die
Belastung der Platte A erfolgt, in wirksamer Weise unterstützt
Beim Niedersenken der Platte A tritt der Hebel F weiter aus der Platte heraus, so dafs
sich der Drehpunkt des Hebels F während dieser Arbeit fortwährend verändert. Die Lage
der Platten A und B und damit auch die der Scheeren D1 D hat nun gewechselt, so dafs
Scheere D1 die ■ punktirt gezeichnete und Scheere D die ausgezogene Lage einnimmt.
Die Platte B wird also durch die Kette E, Fig. 4, hochgezogen, so dafs der Arbeiter nunmehr
auf dieselbe übertritt und dabei den Hebel F genau in der soeben geschilderten
Weise bethätigt.
Claims (2)
- Auf das Zusammenziehen oder auf das Strecken der Scheere wirkt somit nicht allein das Schwergewicht des Arbeiters, sondern auch die Kraft, die er an den Hebeln FF1 auszuüben vermag, so dafs der Motor sowohl das Gewicht als auch die Kraft des Arbeitenden auszunutzen im Stande ist.Will man die Kraft von Zugthieren neben dem Gewicht derselben in Arbeit umsetzen, so geschieht dies in ganz ähnlicher Weise, wie soeben beschrieben ist, nur dafs an Stelle der Hebel FF1 horizontal verschiebbare Trittplatten Λ.1!?1 treten (Fig. 4 und 5), die auf den Platten A B rollen können und in passender Weise mit den Gelenkpunkten der Kniehebel b bl bezw. mit denjenigen der unteren Scheerenglieder verbunden sind. Das Zugthier, z. B. das Pferd, wird dann an einem festen Pfahl, der sich nicht'bewegen kann und dementsprechend mit der Grundplatte C verbunden ist, angespannt.Der Kopf des Thieres zeigt in Richtung des bei dem Pfahle eingezeichneten Pfeiles. Da das Pferd mit dem rechten Vorder- und linken Hinterfufs gleichzeitig ausschreitet, so müssen die Platten A und B in' der Art gekröpft sein, dafs die zu einer Platte gehörigen Trittplatten A1 A 1 und B1 B', wie dies Fig. 5 zeigt, über Kreuz liegen.Hebt das Pferd den rechten Vorderfufs und den linken Hinterfufs, um vorwärts zu schreiten, so ruht die ganze Last des Thieres auf dem linken Vorder- und rechten Hinterfufs, welche beiden Füfse aber auf den Trittplatten A1A1 ruhen, die auf der Platte A rollen können. Da nun aber das Thier an dem Pfahle angebunden ist und an diesem in Richtung des Pfeiles zieht,· hierbei aber den Pfahl nicht fortbewegen kann, weil derselbe, wie erwähnt, fest mit der Grundplatte C verbunden ist, so bewirken die sich auf die Trittplatten A1 A1 aufstemmenden Füfse ein Zurückschieben der Trittplatten in Richtung der bei denselben eingezeichneten Pfeile (Fig. 4), so dafs das Pferd, während es durch seine Last die Platte A niederdrückt, die Trittplatten A1A1 in Richtung der eingezeichneten Pfeile bewegt. Die Trittplatten A1A1 sind nun, wie dies Fig. 4 zeigt, durch Ketten oder Taue, die durch die Platte A hindurchgehen, mit dem Scheitel der Kniehebel b bl in der Art verbunden, dafs diese Bewegung der Trittplatten ein Zusammenknicken der Kniehebel fb1 bewirkt. Eine gleiche Wirkung übt- aber auch das Niedersinken der Platte A infolge des Gewichtes des Pferdes aus, so dafs also das Zusammenknicken bezw. das Niederziehen der Scheere nicht nur durch das Gewicht des Thieres, sondern auch durch die Zugkraft desselben, welche es an dem festen Pfahle ausübt, erreicht wird. Sind die Trittplatten A1A1 so weit zurückbewegt, als es der Schritt des Thieres erlaubt, so wechselt es naturgemäfs mit den Füfsen, thut einen Schritt vorwärts und setzt nunmehr die beiden anderen Füfse, also den linken Vorder- und den rechten Hinterfufs, auf die Trittplatten B1B^ die zu der Platte B gehören und sich genau wie die Trittplatten A1 A1 bewegen. Die Trittplatten B1 Βλ sind genau in derselben Weise, wie dies Fig. 4 für die Trittplatten A1A1 zeigt, mit der an der Platte B angeordneten Scheere verbunden, und da das Pferd stets an dem Pfahle festgebunden ist, so bewirkt die Last des Pferdes und an dem Pfahle ausgeübte Zugkraft wieder ein Senken der Scheere D. Mit dem Senken der Scheere ist aber, wie dies Fig. 1 zeigt, ein Strecken der Scheere D', mit dem Strecken der Scheere D x ist aber naturgemäfs ein Anheben der Platte A verbunden, so dafs die sich streckenden Kniehebel b b1 die Zugketten für die Trittplatten A1 wieder anziehen und dadurch diese Platten wieder in die Anfangsstellung zurrückziehen. Während also der rechte Vorder- und linke Hinterfufs angehoben sind, rollen die · Trittplatten A1A1 wieder vorwärts, so dafs das Pferd bei dem dann folgenden Niedersetzen dieser Füfse auf die vorgeschobenen Platten A1A1 treffen und diese dann beim Wechseln der Belastung durch das eigene Körpergewicht wieder zurückschieben kann.Das Pferd übt also eine fortschreitende Bewegung aus, ohne sich hierbei jedoch von seinem Platze an dem Pfahle zu bewegen, da nur die Füfse diese Bewegung infolge des Ausweichens der Trittplatten ausführen. Es wird demnach bei der geschilderten Ausführung nicht allein das Gewicht, sondern auch die Zugkraft des Thieres zur Bethätigung des Motors verwendet.Pa τ E nt-An Sprüche:ι. Ein Tretwerk, gekennzeichnet durch zwei neben einander liegende Platten oder Hebel, aufweiche das Gewicht lebender Wesen abwechselnd übertragen wird, und von denen jede oder jeder mit einer Nürnberger Scheere in der Art verbunden ist, dafs durch die Belastung der einen Platte oder des einen Hebels die hiermit verbundene. Scheere gestreckt oder zusammengezogen wird, während die andere Scheere gleichzeitig die umgekehrte Bewegung ausführt.
- 2. Bei dem unter 1. geschützten Tretwerk die Anordnung einer Vorrichtung zum Uebertragen der Zug- oder Druckkraft der lebendigen Belastung auf die Nürnberger Scheere, bestehenda) aus einem Hebel (F) auf den beweglichen Platten (A BJ, welcher mit einem Scheerengliede in der Art verbunden ist, dafs die Scheere durch einen Zug oder einen Druck auf den Hebel in demselben Sinne, wie durch die niedergedrückte Platte bethätigt wird, oderb) aus einer verschiebbaren Platte (A1 B1Jauf der beweglichen Platte, die den Füfsen der lebenden Belastung zur Unterstützung dient und mit einem Scheerengliede so verbunden ist, dafs. durch Verschieben dieser Platten die Scheere gleichzeitig in demselben Sinne wie infolge der Belastung bethätigt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
DE65416C true DE65416C (de) |
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Country | Link |
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DE (1) | DE65416C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300396B (de) * | 1967-03-15 | 1969-07-31 | Gg Noell & Co | Vorrichtung zur biege- und verdrehsteifen Verstellung des Abstandes von zwei parallel zueinander verlaufenden Plattformen od. dgl. |
FR2571805A1 (fr) * | 1984-10-17 | 1986-04-18 | Devisme Jean Marie | Structure complexe a quadrilatere deformable pour le deplacement d'un mobile et appareil pourvu de telles structures |
US11682939B2 (en) | 2017-12-11 | 2023-06-20 | Grob-Werke Gmbh & Co. Kg | Method for producing slot insulators for winding slots of a component of an electrical machine |
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0
- DE DENDAT65416D patent/DE65416C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300396B (de) * | 1967-03-15 | 1969-07-31 | Gg Noell & Co | Vorrichtung zur biege- und verdrehsteifen Verstellung des Abstandes von zwei parallel zueinander verlaufenden Plattformen od. dgl. |
FR2571805A1 (fr) * | 1984-10-17 | 1986-04-18 | Devisme Jean Marie | Structure complexe a quadrilatere deformable pour le deplacement d'un mobile et appareil pourvu de telles structures |
US11682939B2 (en) | 2017-12-11 | 2023-06-20 | Grob-Werke Gmbh & Co. Kg | Method for producing slot insulators for winding slots of a component of an electrical machine |
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