DE651948C

DE651948C - Wendegetriebe, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge, mit zwei angetriebenen Achsen

Info

Publication number: DE651948C
Application number: DER95441D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-04-16
Filing date: 1936-02-08
Publication date: 1937-10-22
Also published as: FR788914A; GB452091A; US2087166A

Description

Bibllofek
f}|ir. lad. Eigeadbm

AUSGEGEBEN AM
22. OKTOBER 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20 b GRUPPE 5 03

R P544I Π/30 b Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 7. Oktober ip3/

Louis Renault in Billancourt, Seine, Frankreich Wendegetriebe, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit zwei angetriebenen Achsen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1936 ab

Die Priorität der Anmeldung in Frankreich vom 16. April 1935 ist in Anspruch genommen.

Die Erfindung· richtet sich auf ein Wendegetriebe, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit zwei angetriebenen Achsen,' bei welchem der Gesamtwirkungsgrad in jeder Drehrichtung der gleiche ist.

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die zur Weiterleitung der Drehbewegungen in beiden Richtungen dienenden beiden Zweiwellen ständig durch ein Getriebe miteinander gekuppelt sind, und daß entweder die eine oder die andere Zweitwelle ihren Antrieb von der mit der Kraftquelle verbundenen Erstwelle erhält.

Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß auf jeder der beiden ständig miteinander gekuppelten Zweitwellen ein Zahnrad befestigt und auf der Erstwelle ein Zahnrad in der Drehlichtung fest, aber axial verschiebbar gelagert ist, welches mit einem . ?.o der Zahnräder auf den Zweitwellen in Eingriff gebracht werden kann..

Die Erfindung ist anwendbar bei zwei angetriebenen Achsen des Drehgestelles eines Eisenbahntriebwagens, aber sie kann auch für zahlreiche andere Zwecke verwendet werden, z. B. in Verbindung mit der Hinterradachse eines Straßenfahrzeuges mit zwei angetriebenen Achsen, in Verbindung mit Werkzeugmaschinen, Hebewerken, usw., bei denen eine Uinkehrbarkeit der Bewegungsrichtung erforderlich ist.

An Hand, der beiliegenden Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden, und zwar ist in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel ein Wendegetriebe für ein Drehgestell eines Eisenbahntriebwagens dargestellt. Im einzelnen zeigt

Abb. ι eine Draufsicht auf das Drehgestell,

Abb. 2 eine Einzeldarstellung der Motorwelle und eines Teiles des Getriebes und

Abb. 3 das Zusammenwirken der verschiedenen Zahnräder des Getriebes.

ι ist eine Welle, die von dem als Kraftquelle dienenden Motor, entweder mittelbar oder 'unmittelbar über Kupplungen, Geschwindigkeitswechselgetriehe usw. angetrieben wird. Sie trägt ein Zahnrad 2, welches in der Dreh- · richtung fest, aber mit Hilfe von Keilen oder Nuten axial verschiebbar gelagert ist. Unterhalb der 'Welle 1 sind als Zweitwellen zwei parallele Wellen 4 und 5 angeordnet, welche die Drehbewegung in dem gleichen Sinne wie die Erstwelle bildende Welle 1 oder im umgekehrten Sinne in zwei parallelen Richtungen zu den Achsen 6 und 7 weiterleiten. Auf jeder der beiden Wellen 4 und 5 ist ein Zahnrad 8 bzw. 9 festgekeilt. Diese beiden Zahnräder stehen ständig miteinander in Eingriff, so daß sich die Welle 4"'umgekehrt wie die Welle 5 dreht. Weiterhin sind auf den Wellen 4 iind 5 mit den Zahnrädern 8 und 9 starr verbundene Zahnräder ι ο und 11 be-

festigt. Mit einem dieser beiden Zahnräder kann das. auf der Welle ι verschiebbar gelagerte Zahnrad 2 in Eingriff gebracht werden, so daß die Drehbewegung der Welle ι unmittelbar ,auf eines der Zahnräder io und 11 und damit auf eine der .Wellen 4 und 5 übertragen wird.

Die Abb. 3 zeigt, in welcher Weise die einzelnen Zahnräder 2, 8, 9, ro und 11 ineinandergreifen, und zwar ist eine Stellung dargestellt, in welcher das Zahnrad 2 in das Zahnrad 10 eingreift.

Da sich die Welle 1 immer in der gleichen Richtung dreht, muß sich die Welle 4 in der umgekehrten Richtung wie die Welle 1 drehen, wenn man das Zahnrad 2 in Eingriff mit dem Zahnrad 10 bringt. Diese Drehbewegung der Welle 4 wird dann durch die Zahnräder 8 und 9 umgekehrt, so daß die Welle 5 in der gleichen Richtung wie die Welle ι umläuft. Umgekehrt dreht sich bei einem Ineingriffbringen der Zahnräder 2 und •11 die Welle 5 in der umgekehrten Richtung wie die Welle 1 und die Welle 4 über die Zahnräder 9 und 8 in der gleichen Richtung wie die Welle 1.

In beiden Fällen wird die eine der Wellen 4 und 5 von der Welle 1 aus über eine Ge*' triebestufe angetrieben, da das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Zahnrad 2 und dem Zahnrad 10 bzw. 11 gleich sein kann, während die andere Welle ihre Bewegung von der ersten Getriebestufe aus über eine zweite erhält, d. h. über die Zahnräder 9 und 8 oder umgekehrt.

Das Drehmoment der Welle 1 wird jedoch in allen Fällen, mit dem gleichen Wirkungs-' grad auf die beiden Wellen 4 und 5 übertragen.

An Stelle des auf der Welle 1 verschiebbaren Zahnrades 2 kann man auch zwei auf der Welle 1 lose Zahnräder verwenden, von denen das eine immer mit dem Zahnrad ι ο und das andere immer mit dem Zahnrad n in Eingriff ist. Mit Hilfe eines auf der! Welle ι verschiebbaren Keiles oder einer sonstigen Vorrichtung, die in der Drehrichtung fest ist, wird dann die Drehbewegung der Welle ι auf eines der beiden losen Zahnräder übertragen.

Weiterhin kann man auch die Anordnung so treffen, daß die Welle 1 immer in Eingriff mit den Rädern ι ο und 11 ist, aber diese Zahnräder normalerweise auf ihren Wellen 4 und 5 lose laufen. Mit Hilfe je einer Fest-Stellvorrichtung für die Welle 4 bzw. 5 wird dann im Bedarfsfalle das eine der Zahnräder 1.0 bzw. 11 mit der zugehörigen umlaufenden Welle 4 bzw. 5 zwangsläufig festgekuppelt.

Claims

Patentanspri'-chk:

r. Wendegetriebe, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit zwei angetriebenen Achsen, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Weiterleitung der Drehbewegungen in beiden Richtungen dienenden beiden Zweitwellen (4, 5) ständig durch ein Getriebe (8,9) miteinander gekuppelt sind· und daß entweder die eine oder die: andere Zweitwelle (4 bzw. 5) den Antrieb von der mit der Kraftquelle verbundenen Erstwelle (1) erhält.
2. Wendegetriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder der beiden ständig miteinander gekuppelten Zweitwellen (4, 5) ein Zahnrad (10, 11) befestigt und auf der Erstwelle (1) ein Zahnrad (2) in der Drehrichtung fest, aber axial verschiebbar gelagert ist, welches mit einem der Zahnräder (10, 11) auf den Zweitwellen (4, 5) in Eingriff gebracht werden kann.
3. Wendegetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Erstwelle (1) zwei Zahnräder lose gelagert sind, die mit entsprechenden, auf den Zweitwellen (4, 5) starr befestigten Zahnrädern ständig in Eingriff stehen und daß Mittel, ζ.·Β. Keile, vorgesehen sind, mit deren Hilfe eins der beiden losen Zahnräder auf der Erstwelle in kraftschlüssige Verbindung mit dieser Welle gebracht werden kann.
4. Wendegetriebe nach Anspruch 1, .dadurch gekennzeichnet, daß auf der Erstwelle (ι) starr befestigte Zahnräder ständig in Eingriff mit auf den Zweiwellen lose gelagerten Zahnrädern sind und daß Mittel vorgesehen sind, mit deren Hilfe eins der auf den Zweitwellen, lose gelagerten Zahnräder mit seiner Welle kraftschlüssig gekuppelt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen