DE3021254C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zapfwellenantriebseinrichtung für landwirtschaft­ liche Zugmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bereits eine landwirtschaftliche Zugmaschine bekannt (sh. DE-AS 11 81 558), welche an ihrem vorderen und rückwärtigen Ende mit je einer Zapfwelle versehen ist. Mit der einen über ein Hilfsschaltgetriebe angetriebenen Zapfwelle kann dabei ein mitge­ führtes landwirtschaftliches Gerät, - beispielsweise eine Erntemaschine -, angetrieben werden, während die auf der gegenüberliegenden Seite angeordnete zweite Zapf­ welle vorzugsweise für den Antrieb eines Mähers verwendet wird. Die zweite Zapfwelle mit dem zugehörigen Zahnrad ist in einem Zapfwellengehäuse untergebracht, das seitlich an dem Gehäuse angeordnet ist. Der Antrieb dieser zweiten Zapfwelle erfolgt dabei mit Hilfe eines einrastbaren Zahn­ rades, welches auf der Antriebsseite des vorge­ sehenen Hauptschaltgetriebes unmittelbar von dem Motor her angetrieben wird. Die Drehzahl der zweiten Zapfwelle ist demzufolge unmittelbar von der Drehzahl des Motors der jeweiligen Zugmaschine abhängig und kann demzufolge bei vorgegebener Motor­ drehzahl nicht verändert werden.

Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zapfwellenantriebseinrichtung für eine landwirt­ schaftliche Zugmaschine zu schaffen, bei welcher ohne nennenswerte Umrüstung ein Drehzahlwechsel auch für die zweite Zapfwelle glatt und weich durchführbar ist.

Erfindungsgemäß wird dies durch Vorsehen der im kenn­ zeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale erreicht.

Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung im mittleren Bereich der landwirtschaftlichen Zugmaschine, d. h. zwischen den Vorder- und Hinterrädern vorgesehene zweite Zapfwelle ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß mit derselben ein zusätzliches Arbeitsgerät, beispielsweise in Form eines Mähers angetrieben werden kann. Da ein derartiges zusätzliches Arbeitsgerät in manchen Anwendungsfällen nicht unbedingt benötigt wird, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Öffnung, durch welche der Antrieb des zweiten Zapfwellenabtriebs er­ folgt, mit Hilfe einer Abdeckplatte verschließbar, so daß die betreffende landwirtschaftliche Zugmaschine auch ohne zweite Zapfwelle vermarktet und/oder betrieben werden kann. Bei Entfernung der betreffenden Abdeckplatte kann jedoch diese zweite Zapfwelle ohne weiteres an dem Getriebegehäuse der Zugmaschine befestigt werden, um auf diese Weise beispielsweise einen Mäher antreiben zu können. Um den betreffenden Mäher je nach dem vorhandenen Grasbestand mit unter­ schiedlichen Geschwindigkeiten antreiben zu können, weist der Antrieb für die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorge­ sehene zweite Zapfwelle ein Zahnrad relativ großer Zahnbreite auf, welches im eingesetzten Zustand mit dem Zahnkranz der Laufverzahnung eines Schieberades kämmt, das durch axiale Verschiebung mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben werden kann. Die relativ große Zahnbreite des Zahnrades für den Antrieb der zweiten Zapfwelle ist dabei deshalb erforderlich, um unabhängig von der jeweiligen axialen Position einen kämmenden Eingriff mit dem axial verschiebbaren Schieberad zu ge­ währleisten. Diese Maßnahme erweist sich darüber hinaus noch als zweckmäßig, weil dadurch Toleranzen beim An­ bau des zweiten Zapfwellenabtriebs an dem Getriebege­ häuse ohne weiteres ausgeglichen werden können.

In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gedankens ist das Schieberad als Teil des Hilfsschaltgetriebes ausge­ bildet, von welchem aus ebenfalls der Antrieb der ersten Zapfwelle erfolgt. Auf diese Weise er­ gibt sich somit die Möglichkeit, unter Einsatz eines einzigen Hilfsschaltgetriebes die Drehzahl beider Zapf­ wellen verstellen zu können, so daß auf diese Weise der apparative Aufwand verringert wird, während andererseits sich die Bedienung der betreffenden land­ wirtschaftlichen Zugmaschine vereinfacht.

Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungs­ beispiels näher erläutert und beschrieben werden, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen ist. Es zeigt

Fig. 1 eine seitliche Ansicht einer landwirt­ schaftlichen Zugmaschine, welche mit einer Zapfwellenantriebseinrichtung gemäß der Erfindung versehen ist,

Fig. 2 eine seitliche Längs-Schnittansicht des Getriebeteils der landwirtschaftlichen Zugmaschine nach Fig. 1, und

Fig. 3 und 4 vergrößerte Längs-Schnittansichten von zwei verschiedenen Ausführungsvarianten von Hilfsschaltgetrieben an welche ent­ sprechend der Erfindung die zweite Zapfwelle ansetzbar ist.

Fig. 1 zeigt schematisch eine landwirtschaftliche Zug­ maschine, an deren Motor 1 unter Zwischenschaltung eines Kupplungsgehäuses 2 ein Getriebegehäuse 3 ange­ flanscht ist, wobei diese drei Elemente 1 bis 3 einen in Längsrichtung der landwirtschaftlichen Maschine sich erstreckenden Fahrzeugrahmen bilden. Das Getriebe­ gehäuse 3 trägt seitlich die beiden Hinterräder 4, während die Vorderräder 5 seitlich und unterhalb des Motors 1 angeordnet sind.

Fig. 2 zeigt den innerhalb des Getriebegehäuses 3 angeordneten Getriebeteil der landwirtschaftlichen Zug­ maschine von Fig. 1. Das von dem Motor 1 abgegebene Drehmoment wird über eine Verbindungswelle 6 einer nicht dargestellten Kupplung einem stufenlosen hydrau­ lischen Getriebe 7 zugeführt, welches eine Ausgangs­ welle 7 a antreibt. Diese Ausgangswelle 7 a ist über entsprechende Stirnzahnräder mit einer Hauptkraft­ übertragungswelle 9 verbunden, welche wiederum über entsprechende Stirnzahnräder eine Nebenwelle 10 an­ treibt, die über ein schaltbares Schieberad 12 an die Antriebswelle 11 a eines nur schematisch angedeuteten Differentials 11 für den Antrieb der beiden Hinterräder 4 antreibt.

Abgesehen von diesem Hauptschaltgetriebe weist die beschriebene Getriebeanordnung zusätzlich ein Hilfs­ schaltgetriebe 16 auf, welches über eine Ausgangswelle 8 des hydraulischen Getriebes 7 unmittelbar von der Verbindungswelle 6 des Motors 1 angetrieben wird. Dieses Hilfsschaltgetriebe 16 besteht dabei im wesentlichen aus einem Schieberad 24, welches auf einer Übertragungs­ welle 17 verschiebbar gelagert ist, wobei diese Über­ tragungswelle 17 über eine Kupplung 18 eine Antriebs­ welle 19 antreibt, von welcher aus wiederum ein im hinteren Bereich des Getriebegehäuses 3 angeordneter erster Zapfwellenabtrieb 13 antreibbar ist.

Im unteren Bereich des Getriebegehäuses 3 ist eine durch eine Abdeckplatte 28 verschlossene Öffnung 27 vorgesehen, in welche bei Entfernung der Abdeckplatte 28 ein in Fig. 3 dargestellter zweiter Zapfwellenab­ trieb 15 eingesetzt werden kann. Dieser zweite Zapf­ wellenabtrieb 15 besteht dabei im wesentlichen aus einer Zapfwelle mit einem darauf befestigten Stirnzahn­ rad 32, welches innerhalb eines entsprechenden Gehäuses 14 gelagert ist. Mit Hilfe dieser zweiten Zapfwelle 15 kann beispielsweise über eine entsprechende Übertragungswelle 26 ein zwischen den Vorder- und Hinterrädern 5 bzw. 4 angeordneter Mäher 30 ange­ trieben werden.

Gemäß Fig. 3 weist das Hilfsschaltgetriebe 16 ein auf der Hauptkraftübertragungswelle 19 drehbar gelagertes dreistufiges Zahnrad 20 auf, welches mit zwei auf der Übertragungswelle 17 gelagerten Zahnrädern 21 und 22 kämmt. Zwischen diesen zwei Zahnrädern 21 und 22 ist das bereits erwähnte verschiebbare Schieberad 24 vor­ gesehen, welches mit einem Zahnrad 23 relativ großer Zahnbreite kämmt, das unter Einsatz einer Achse 31 innerhalb des Zapfwellengehäuses 14 für die zweite Zapfwelle gelagert ist. Mit Hilfe dieses zwischenge­ lagerten Zahnrads 23 kann wunschgemäß die Antriebskraft auf die zweite Zapfwelle 15 übertragen werden. Die beiden von dem dreistufigen Zahnrad 20 angetriebenen Zahnräder 21 und 22 besitzen seitlich herausragende Keilkränze 21 a und 22 a, welche wahlweise mit einem entsprechenden Keilkranz 24 a des Schieberads 24 in Eingriff bringbar sind. Durch das Verschieben des Schieberads 24 lassen sich drei Betriebsbedingungen herstellen:
in der ersten Stellung des Schieberads 24 steht dasselbe in Eingriff mit dem Zahnrad 21, wodurch ein Antrieb der zweiten Zapfwelle 15 mit hoher Drehzahl erfolgt. In einer zweiten Betriebsstellung steht hin­ gegen das Schieberad 24 in Eingriff mit dem Zahnrad 22, dadurch wird die zweite Zapfwelle 15 mit niedriger Geschwindigkeit angetrieben. In einer dritten Betriebsstellung steht das Schieberad 24 außer Eingriff mit den beiden Zahnrädern 21 und 22, so daß in diesem Fall die zweite Zapfwelle 15 nicht angetrieben wird. Die Betätigung des Hilfs­ schaltgetriebes 16 erfolgt dabei mit Hilfe eines in Fig. 1 dargestellten Schalthebels 25, welcher seitlich am Getriebegehäuse 3 schwenkbar gelagert ist.

Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsvariante des in den Fig. 2 und 3 dargestellten Hilfsschalt­ getriebes 16. Bei dieser Ausführungsvariante ist anstelle des Schieberads 24 ein auf der Übertragungs­ welle 19 verschiebbar gelagertes Schieberad 29 mit zwei Zahnkränzen 29 a und 29 b vorgesehen, wobei die beiden Zahnkränze 29 a und 29 b wahlweise mit zwei Zahnkränzen 20 a und 20 b des dreistufigen Zahnrades 20 in Eingriff bringbar sind. Das auf der Achse 31 zum Antrieb der zweiten Zapfwelle 15 gelagerte Zahnrad 23 besitzt in diesem Fall eine derartige Breite, daß unabhängig von der jeweiligen axialen Position des Schieberads 29 der Zahnkranz 29 a größeren Durchmessers seinen kämmenden Eingriff mit dem Zahnrad 23 beibe­ hält. Durch Verschieben des Schieberads 29 läßt sich auf diese Weise ein Antrieb der zweiten Zapfwelle 15 mit hoher Drehzahl, mit niedriger Drehzahl und ein neutraler Betrieb ohne Antrieb der zweiten Zapfwelle 15 erreichen.

Claims (5)

1. Zapfwellenantriebseinrichtung für eine landwirtschaft­ liche Zugmaschine, welche mit einem Hauptschaltgetriebe und zwei Zapfwellen versehen ist, von denen die eine rückwärtige erste Zapf­ welle über ein Hilfsschaltgetriebe antreibbar ist, während die zweite Zapfwelle in einem am Getriebegehäuse befestigten Zapfwellen­ gehäuse angeordnet sein kann und durch eine im Getriebegehäuse angeordnete Öffnung hindurch antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zapfwellengehäuse (14) mit der zweiten Zapfwelle (15) als abnehmbare Einheit unterhalb des Getriebegehäuses (3) befestigt ist, mittels eines im Zapfwellengehäuse (14) angeordneten Zahnrades (23) angetrieben wird, dessen Laufverzahnung stets mit der Laufverzahnung eines Drehzahländerungen ermöglichen­ den Schieberades (24, 29) kämmt.

2. Zapfwellenantriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebe­ zahnrad (24, 29) Teil des Hilfsschaltgetriebes (16) ist.

3. Zapfwellenantriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebe­ zahnrad (24) eine innere Keilnut (24 a) aufweist, welche wahlweise mit entsprechenden Keilkränzen (21 a, 22 a) von angetriebenen Zahnrädern (21, 22) in Eingriff bring­ bar ist (Fig. 3).

4. Zapfwellenantriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebe­ zahnrad (29) als zweistufiges Zahnrad ausgebildet ist, dessen Laufverzahnung (29 a; 29 b) wahlweise mit ent­ sprechenden Zahnkränzen (20 a; 20 b) eines auf eine Welle (9) angeordneten Zahnrades (20) in Eingriff bringbar ist (Fig. 4).

5. Zapfwellenantriebseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (27) des Getriebegehäuses (3) durch eine Abdeckplatte (28) verschließbar ist.