DE651642C

DE651642C - Gestell fuer photographische Kameras

Info

Publication number: DE651642C
Application number: DES119336D
Authority: DE
Original assignee: GUNNAR SJOEWALL
Current assignee: GUNNAR SJOEWALL
Priority date: 1934-09-07
Filing date: 1935-08-09
Publication date: 1937-10-16

Description

Der Erfindungsgegenstand betrifft ein Gestell für photographische Kameras, das aus drei oder mehreren in Form einer Säule gelenkig aufgehauten Nürnberger Scheren besteht, deren untere Endpunkte auf radial stehenden, waagerechten, den Fuß des Gestelles bildenden Armen gleitbar gelagiert sind. Dabei stehen sie unter der Wirkung von Federn, die beim Zusammendrücken des Gestelles gespannt werden.

Die Erfindung besteht darm, daß die oberen Enden der Scheren an den äußeren Enden waagerechter Arme befestigt sind, die radial stehen und teleskopartig ausgebildet sind.

Der technische Fortschritt dieser besonderen Ausbildung liegt darin, daß der Photograph, ζ. B. um Kinder zu photiographieren, sich mit seinem Apparat dicht am. Boden bewegen kann, um die günstigste Aufnahme-Stellung zu erreichen. Mit der einen Hand am Einstellmechanismus, durch den das Nürnberger-Scheren-System beliebig zusammengedrückt oder auseinandergespreizt werden kann, mit der anderen Hand am Abzug kann der Photograph den Apparat in verschiedenen Stellungen auf dem Fußboden hin und her bewegen und das Gestell in dem Augenblick, in dem die Aufnahme erfolgen soll, sperren. Die Befestigung der Kamera erfolgt dabei zweckmäßig auf einer am obersten Gestellteil befestigten Platte, die um eine senkrechte Achse gedreht werden kann und die ihrerseits eine Platte trägt, die um eine waagerechte Achse drehbar ist und auf weleher die Kamera unmittelbar sitzt. Die Drehung dieser Platte kann z.B. mittels Zahn-Segmentgetriebes erfolgen.

Die Erfindung wird nachstehend näher unter Hinweis auf die beiliegende Zeichnung beschrieben, welche eine vorgezogene Ausführungsform der Erfindung schematisch darstellt.

Fig. ι zeigt ein Gestell gemäß der Erfindung, von der Seite gesehen, in Gebrauchsstellung.

Fig. 2 zeigt das Gestell in zusammengedrückter Stellung, und

Fig. 3 zeigt das obere Stück des Gestelles, perspektivisch von unten gesehen.

Die drei Nürnberger Scheren sind in der Zeichnung mit A, B und C bezeichnet. Sie sind in den Punkten 1, 2, 3, 4, S und 6 gelenkig miteinander verbunden, und zwar in einer solchen Weise, daß an den Verbindungsstellen eine genügende Reibung entsteht, wenn eine Hebung oder Senkung des Gestelles stattfindet.

Die Scheren sind außerdem unten in den Punkten 7, 8 und 9 und oben in den Punkten

ίο, Ii und 12 miteinander verbunden. Die Punkte 7, 8 und 9 ruhen mittels Gleitösen Z) auf dem aus, drei Stangen-E gebildeten Fuß.. Zwischen dem Mittelstück F des Fußes, und den Ösen D sind drei Schraubenfedern Ar vorgesehen, die derart mit den ösen Z) uftd¹ dem Mittelstück F verbunden sind, daß eine Spannung der Federn stattfindet, wenn die Punkte 7, 8 und 9 sich auswärts' bewegen. Oben sind die Punkte 10, 11 und 12 mit einem aus drei Armen G bestehenden. Ver* bindungsstück verbunden, welche Arme teleskopartig ausgebildet sind, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Dieses Verbindungsstück dient einerseits zum Tragen der Kamera oder der Befestigungsvorrichtung für dieselbe und , -andererseits zum Festschließen des Gestelles in der eingestellten Höhenlage. Die Arme G bestehen aus drei röhrenförmigen, nach innen gerichteten Arm teilen 13, die mit einem zentralen Mittelstück, aus welchem sie radial ausstehen, steif verbunden sind. Die Armteile 14, die an ihren äußeren Enden mit den oberen Endpunkten 10, 11 und 12 der Nürnberger Scheren verbunden, sind, sind in röhrenförmigen festen Armen gleitbar gelagert. Über dem Armkreuz 13, 14 ist ein Teller 15 mit nach unten, gebogener Kante 16 vorgesehen, die mit Löchern 17 -für die Durchführung der Arme versehen ist. Die Löcher 17 haben die Form von waagerechten Schlitzen mit einer Erweiterung 18, die in der gezeigten Ausführungsform an dem rechten Ende der Schlitze liegt. Diese Erweiterung hat dem Umkreis der nach außen gerichteten Enden der röhrenförmigen Arme 13 entsprechende Form und Größe, während der linke Teil der Schlitze eine geringere Höhe als der Durchmesser der Röhren hat. An der Stelle, wo die Röhren durch die Tellerkante hindurchstecken, sind dieselben oben mit einer Aussparung 19 versehen, derart, daß sie in die schmalen Teile der Schlitze eingeführt werden können. Wie aus der Figur ersichtlieh, sind die äußeren Armteile 14 mit Aussparungen oder Einkerbungen versehen, derart, daß eine Art Zahnstange gebildet wird. Die Zahnzwischenräume 20 haben, eine der Breite der Aussparung 19 in den Röhren 13 entsprechende Breite.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie ■ folgt:

Unter dem Teller sind drei Schraubenfedern 21 vorgesehen, die mit ihnen, einen Enden an dem Teller und mit den anderen Enden an den drei Armen in -einer solchen Weise befestigt sind, daß sie versuchen, die äußeren Enden der Arme in die schmalen Teile der Schlitze 17 hineinzuziehen. In der in Fig. 3 gezeigten Stellung befinden sich die Arme, wie ersichtlich, in den linken, schmalen Teilen der Schlitze 17. In dieser Stellung ■greift jeweilig eine Ausbuchtung der Oberkante eines der Schlitze 17 durch die Aussparung 19 des ihm zugeordneten Rohres 13 .hindurch, und in einen der Zahnzwischfenräume2o des Armteiles 14 ein. Das Gestell ist somit gegen Verstellung in. der Höhenrichtung gesichert. Um eine solche Verstellung auszuführen, muß man erst die Arme 13, 14 in die erweiterten Teile 18 der Schlitze 17 bringen. Zu diesem Zwecke sind zwei Handgriffe 22 und 23 vorgesehen, von denen der eine an· dem Teller und der andere an dem Armkreuz befestigt ist. Mit einem einzigen Handgriff werden die Handgriffe zusammengeklemmt und die Zähne auf den Armteilen 14 außer Eingriff mit der Tellerkante gebracht. Die letzteren können jetzt radial bewegt werden, wodurch die Einstellung des Gestelles ermöglicht wird. Wenn das Gestell in der richtigen Höhe eingestellt ist, läßt man die Handgriffe 22 und 23 los, und die Federn 21 ziehen die Arme 13 und 14 in. die festgeschlossene Stellung zurück.

In Fig. ι ist angedeutet, wie die Kamera auf dem Gestell befestigt werden kann, so daß sie in senkrechter Richtung eingestellt und auch in jede beliebige Winkelstellung gedreht werden kann. An dem Mittelstück des Tellers oder der Arme ist ein Tragteil 24 befestigt, das um eine sienkrechte Achse zum Gestell gedreht werden kann. Das Tragteil ist mit einem. aufstehenden. Flansch 25 versehen, an welchem die Unterlagsplatte 26 für die Kamera derart befestigt ist, daß sie um eine waagerechte Achse gedreht werden kann. Diese Drehung kann, wie in Fig. 1 gezeigt, mittels eines an der Platte 26 befestigten Zahnsegmentes 27 bewirkt werden;, welches mit einem Zahnrad28 in Eingriff ist, welch letzteres mittels einer Handkurbel gedreht werden kann.

Claims

Patentansprüche:

1. Aus drei öder mehreren in Form einer Säule gelenkig aufgebauten Nürnberger Scheren bestehendes Gestell für photographische Kameras, deren untere Endpunkte auf radial stehenden, waagerechten, den Fuß des Gestells bildenden Armen gleitbar gelagert sind und dabei unter Wirkung von Federn stehen, die beim Zusammendrücken gespannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der Scheren an den äußeren Enden waagerechter Arme (G) befestigt sind, die radial stehen und teleskopartig ausgebildet sind.

2. Gestell für photographische Kameras nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

die Anordnung eines zu den Armen (G) ■um eine Teildrehung beweglichen Tellers (15), der in der Grundstellung die radiale Bewegung der teleskopartig ausziehbaren Teile (14) der Arme (O) sperrt.

3. Gestell für photiographische Kameras nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller (15) mit einem ringförmigen, zylindrischen Flansch (16) ausgeführt ist, der mit Schlitzen (17) versehen ist, durch welche die Arme (G) geführt sind, welche Schlitze an ihrem einen Ende (8)&eine der Höhe der radial beweglichen Armteile (14) entsprechende Höhe haben, so daß die Armteile an dieser Stelle der Schlitze nach innen oder außen geführt werden können, während die Schlitze (τ7) an dem anderen Ende so schmal sind, daß die Schlitzoberkante in die Armteile (14) hineinragt, welche zu diesem Zwecke mit Einkerbungen (20) versehen sind, so daß die Armteile (14) bei dieser Stellung des Tellers (15) unbeweglich sind.

4. Gestell für photographische Kameras nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Anordnung einer oder mehrerer Federn (21), die den Teller (15) in Ruhestellung zu den Armen (G), in welchen 'diese gesperrt sind, festhalten.

5. Gestell für photiographische Kameras nach Anspruch 2, 3 und 4, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier Handgriffe (22, 23), von denen der eine an einem der Arme (G) und der andere am Teller (15) befestigt ist.

6. Gestell für photiographische .Kameras nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Armteile (13) durch Schlitze (17) hindurchtreten und an der Oberkante mit einer Aussparung (19) versehen sind, in welche die Oberkanten der Schlitze (17) in der Ruhestellung des Tellers (15) eingreifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen