DE651550C - Tragbares Kleinsende- und Empfangsgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein transportables Kleinsende- und Empfangsgerät. Es 'enthält zwei voneinander getrennte Schaltanordnungen, und zwar einen zweckmäßig einstufigen quarzgesteuerten Sender und einen zweckmäßig widerstandsgekoppelten dreistufigen Empfänger. Kleingeräte mit quarzge$teuertem Sender¹ und einem Empfängerteil, die mittels Umschalter getrennt benutzt werden können, sind bekannt.

Das Gerät der Erfindung soll einen möglichst gedrängten Aufbau besitzen, so daß es sich besonders für Polizei- und Heereszwecke eignet, also überall dort, wo es darauf ankommt, unauffällig drahtlose Zeichen über bestimmte Entfernungen zu senden und. ebenfalls ohne umständliche Vorbereitungen irgendeinen Sender, auf den der Empfänger abgestimmt werden kann, zu empfangen.

Trotzdem werden nicht, wie es üblich ist, möglichst viele Schaltelemente eines kombinierten Sende-Empfangsgerätes für beide Teile gemeinsam benutzt, sondern in gleichfalls bekannter Weise Sende- sowie Empfangsteil für die ihnen zukommenden Zwecke je für sich optimal dimensioniert, um so die relativ größtmögliche Leistungsfähigkeit des Gerätes zu erhalten. Bei einem Schaltungsaufbau, bei dem z. B. Röhren einmal als Verstärkerröihre oder aber nach Umschaltung als Senderöhre benutzt werden, wird man die Röihrendaten entweder nur für den einen Verwendungszweck optimal wählen können, während für den anderen Verwendungszweck die Röhre nicht entsprechend ausgenutzt werden kann.

Das Gerät weist trotzdem die verhältnismäßig geringen äußeren Maße von 45X210 X 240 mm auf und kann unauffällig in einer Ledertasche transportiert werden. Das Gerät kann dabei in bekannter Weise an einer zweckmäßig in einem kräftigen Tuch- oder Lederstreifen eingenähten Rahmen antenne umgehängt getragen werden. Die Teile, welche dem Sende- und Empfangsteil gemeinsam sind, sind die Rahmenantenne, die Anodenbatterie, die Heizbatterie und ein im Heizkreis liegender regelbarer Widerstand.

Bei der Umschaltung von Senden auf Empfang ist zwar der Sendequarz galvanisch vom Empfängerkreis entkoppelt; durch kapazitive Kopplungen über die Kontakte des Umschalters und der Leitungen kann aber trotzdem der Sendequarz störende Schwingungen im Empfängerteil bewirken. Um dies zu verhindern, wird erfindungsgemäß bei der Umschaltung auf Empfang neben der Außerbetriebsetzung der von ihm gesteuerten Röhre auch der Sendequarz kurzgeschlossen, vorzugsweise mittels der Sende-Empfangstaste. Das Kurzschließen abzuschaltender Quarze ist bei Sendern bekannt.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsiorm wird für die Zwecke des Sendens von telegraphischen Zeichen über Entfernungen von ι bis 3 km die Rahmenantenne 1 mittels

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Heinrich Eberhard in Berlin-Südende.

der Taste 6 an die Anode bzw. Kathode des im Sendeteil 2 liegenden Senderohres 4 angeschaltet. Die Abstimmung der Rahmenantenne auf eine bestimmte Wellenlänge, welche durch den Quarz 5 genau festgelegt ist, kann mit Hilfe eines Kondensators vorgenommen, werden. Die Taste 6 ist dabei zweckmäßig in zwei Stufen wirksam ausgeführt, wie dies in der Fig. 2 näher dargestellt ist. Bei Betätigung dieser Taste wird zunächst durch gemieinsames Niederdrücken der Teile 14 und ι S die Heizspannung über den Kontakt 7 an die Senderöhre gelegt und dann erst der Anodenstrom über den Kontakt 8 getastet. Eine Kontrolle, ob der Sender wirksam· ist, • ist gegeben durch eine Kontrollampe 16. Der Widerstand 10 dient zur genauen Einstellung der Heizspannung.

Für den praktischen Betrieb eines solchen Gerätes ist gewöhnlich eine größere Gegenstation vorhanden, die über hochwertige Empfangseinrichtungen verfügt. Es hat sich daher als zweckmäßig erwiesen, das Kleingerät mit einem einstufigen Senderteil und einem dreistufigen Empfängerteil auszurüsten, so daß auf diese Weise beide Teile unter Berücksichtigung der Einrichtungen der größeren Gegenstation größte und gleiche Reichweiten besitzen.

Zum Empfangen von drahtlosen Nachrichten wird die Rahmenantenne als Empfangsantenne mittels der Taste 9 mit dem Empfängerteil 3 verbunden. Der Empfänger besteht aus drei widerstandsgekoppelten Röhrenn, 12 und 13, welche, wie auch die Senderöhre 4, für das Gerät besonders dimensioniert und speziell für den Betrieb aus Trockenelementen konstruiert sind. Die Röhren sind für Heizspannungsdifferenzen von 4,8 bis herunter auf 3 Volt noch voll wirksam. Die Audionröhre ist zur Verhinderung einer Schwingneigung elastisch gelagert und kann zweckmäßig ohne Sockel in einer Filzumhüllung gehalten werden. Selbstverständlieh kann auch eine gesockelte Audionröhre mit besonders ausgeführtem stark federndem Sockel benutzt werden. Als 'Endstufe ist eine Schirmgiitterröhre 13 verwendet. Die Rahmenantenne wird für die Zwecke des Empfanges aperiodisch an den Abstimmkreis des Empfängers mittels des Schalters 9 angelegt und gleichzeitig die Heizspannung über den Widerstand 10 den Röhren zugeführt. Mittels dieses Widerstandes 10 wird gleichzeitig, eine verschieden starke Rückkopplung erzielt. Der Widerstand ist mit einem auf dem Bedienungspaneel befindlichen Drehknopf regelbar. Mit der Empfangstaste 9 wird gleichzeitig der Sendequarz 5 kurzgeschlossen.
Die Bauweise des erfindungsgemäßen Gerätes ermöglicht es, eine augenblickliche Um schaltung vom Senden auf Empfangen vorzunehmen. Die Schalter 6 und 9 können dabei entweder federnd ausgeführt sein oder aber, ■«fie in der Fig_v3 beispielsweise dargestellt ■ ist, als Drehschalter konstruiert sein.

Das Gerät weist zur Vermeidung von von außen wirksamen Störungen Abschirmungen auf, welche insbesondere bei dem Empfänger so durchgeführt sind, daß nur der die Schaltelemente enthaltende Aufbau abgeschirmt und kein Teil des Rahmens, welcher an den Schmalseiten des Gerätes um dasselbe herumgeführt ist, elektromagnetisch kurzgeschlossen ist. Der Aufbau ist daher zweckmäßig so getroffen, daß der untere Teil des Gerätes die Anodenbatterie enthält, welche einer besonderen Abschirmung nicht bedarf, während im oberen Teil der Schaltungsaufbau möglichst gedrängt untergebracht und nach außen mittels metallischen Abschirmungen abgedeckt ist.

Der Sendequarz kann zweckmäßig auswechselbar gemacht sein, um die Möglichkeit zu haben, die Sendewellenlänge zu verändern.

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Tragbares Kleinsende- und Empfangsgerät mit einem quarzgesteuerten Senderteil und einem Sende-Empfangsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beseitigung von Störungen infolge •unerwünschter Kopplungen zwischen dem Quarz und dem Empfängerkreis neben der Außerbetriebsetzung der von ihm gesteuerten Röhre auch der Sendequarz in der Empfangsstellung kurzgeschlossen wird, vorzugsweise mittels der Empfangstaste.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweckmäßige aperiodisch angekoppelte Rahmenantenne verwendet wird, welche gleichzeitig als Tragegurt des Gerätes ausgebildet ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es einen einstufigen quarzgesteuerten Sendeteil enthält.

4. Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es einem dreistufigen widerstandsgekoppelten Empfängerteil !enthält.

5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für den Betrieb mit Trockenelementen Röhren verwendet werden, die in einem Spannungsbereich von 4,8 bis 3 Volt ihre volle Wirksamkeit besitzen.

6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Heizkreise in Reihe mit dem Sende-

Empfangsschalter ein regelbarer Widerstand vorgesehen ist, welcher im Empfängerteil zur Regelung des Rückkopplungsmaßes und im Sendeteil zur genauen Heizspannungsregelung dient.

7. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Tasten eine momentane Umschaltung vom Senden auf Empfangen ermöglicht ist.

8. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendetaste in zwei Stufen wirksam ist und die Anodenstromtastung nur nach Einschaltung der Heizspannung möglich ist.

9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schaltelemente enthaltende Aufbau, insbesondere des Empfängers, derart abgeschirmt ist, daß kein Teil der Rahmenantenne, welche an den Schmalseiten des Gerätes um dasselbe herumgeführt ist, elektromagnetisch kurzgeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen