DE650059C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Seide aus Meeresalgen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Seide aus Meeresalgen

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DE650059C
DE650059C DEG87479D DEG0087479D DE650059C DE 650059 C DE650059 C DE 650059C DE G87479 D DEG87479 D DE G87479D DE G0087479 D DEG0087479 D DE G0087479D DE 650059 C DE650059 C DE 650059C
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seaweed
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F9/00Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments
    • D01F9/04Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments of alginates

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellun, künstlicher Seide aus Meeresal?en Die Erfindung betrifft die Herstellung künstlicher Seide aus Heeresalgen, und zwar einer feinen künstlichen Seide, die der Naturseide sehr ähnlich ist, ansprechendes Aussehen und große Haltbarkeit besitzt, ferner wasserundurchlässig ist und einen warmen und vollen Griff aufweist.
  • Gemäß der Erfindung wird aus #im reifen Wachstum geernteter brauner Alge, z. B. Sargassum, zunächst als- Grundstoff eine geleeartige Masse gewonnen, die Algin, 1Iannit. eiweißhaltige Stoffe und rohe Cellulosestoffe enthält. Dieselbe löst man in einer besonders bereiteten Kupferoxydammoniaklösung und läßt die erhaltene Spinnlösung eine Zeitlang bis zur Erreichung der geeigneten Viskosität reifen. Es sind zwar als Spinnmassen Lösungen von Alginsäure in Ätzalkalien bereits vorgeschlagen worden, dieselben unterscheiden sich aber von der Spinnmasse gemäß der Erfindung nicht mir durch das Lösungsmittel, sondern vor allem auch dadurch, daß sie lediglich Alginsäure und nicht die vorstehend erwähnten mannigfachen Pflanzenbestandteile enthalten. Die bekannten alkalischen Alginsäurelösungen werden in vorzugsweise heiße Spinnbäder versponnen, die Erdalkalisalze mit oder ohne Zusatz von komplexenMetallsalzen init.Metall ini Atiion enthalten. Das Optimum der Spinnfähigkeit wird mit ;o bis 8o° abgegeben. Eine Anwendung dieses Verfahrens im technischen Großbetrieb wird dadurch wesentlich erschwert, wenn nicht gar titiniiig-
    lieh gemacht. Dagegen wird erfindungsgemäß
    die ganz andersartige Spinnlösung in Bäder
    völlig verschiedener Zusammensetzung von
    normaler Temperatur gesponnen. Diese Spinn-
    bäder enthalten die Umsetzungsprodukte von
    Furfurol mit Ätzalkali, anscheinend einem
    Gemisch des Natritunsalzes der Brenzschleim-
    säure mit Furfurvlalkoliol. \atriuni- oder
    Zinksulfat, eine aliphatische Säure, Äthyl-
    alkohol und Fornialclelivd. Ferner ist ertin-
    dungsgetnäß eine \ achbehanctlung des ge-
    sponnenen Fadens mit einer Lösung vorge-
    sehen. die neben Sulfat, z. B. Zinksulfat, und
    einer aliphatischen Säure, z. B. Essi.,säure,
    auch ein Stilfit, z. B. Natrium- oder Calcium-
    sulfit, enthält und die gleichzeitig auch
    adstringierend und bleichend wirkt. Sodann
    wird erfindungsgemäß der gewaschene Faden
    mit einer Schlichtelösung behandelt. die durch
    Auflösen von Braunalgen, z. B. Sargassutn,
    in Ammoniak, Filtrieren und Hinzufügen von
    Essigsäure zum Filtrat ge#,vonnen wird.
    Nachstehend folgt ein Ausführungsbeispiel
    der l#-'rfindun(r .
    a) Behandlung des Rohmaterials.
    ,io :; ausg,#rcifte Braunalge, z. B. Sarga:.,utn.
    werden mit Wasser gewaschen und in eine
    Lösung untergetaucht, die durch Zusatz vom
    70"' Wasser ztt -2o" 2o°;,@igeni Annnoniak,
    dein o.; g 3o °`niges @@'asscrstotf;upcroxvrl
    liinzu'#efügt wurden, erhalten worden ist, und
    bei Zinnnrrtemprratur wahrend ungef:ilir
    ,3o #17,tilnclett damit lieliatidelt. \aclldeln die
    Ursprung.,forin ch#r Algo Illl «e#elltlicllrti zv#r-
    stört «-orden ist, wird die Lösung durch eine geeignete Filterpresse geschickt. Dem erzielten Filtrat wird unter Umrühren eine Lösung von Zinkchlorid, die durch Einwirkung von Salzsäure auf Zink erzeugt wurde, allmählich hinzugefügt, so daß eine geleeähnliche Substanz frei wird, die AI., -in,:.' Mannit, eiweißhaltige Stoffe und rohe Cel ": lulosestofie enthält. Diese geleeähnliche Substanz ist eine hellbraune; weiche 'lasse, die eiweißhaltigen Stoffen ähnlich und in konzentriertem Ammoniak löslich ist, wobei sie eine kolloidale Suspension ergibt, aus der durch Zugabe von Äthylalkohol eine weiche, stickstoffhaltige, schwammige Cellulosemasse von geringer Beständigkeit ausfällt.
  • b) Herstellung der Kunstseide.
  • Die geleeähnliche Substanz, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt worden ist, wird durch eine Presse gedrückt, um einen großen Teil ihres Wassergehalts auszutreiben, und in einem Lösungsmittel aufgelöst, das in der folgenden Weise gewonnen wird: 2 g Kupfersalz erhalten durch Umsetzung einer gesättigten Lösung von q. g Borax mit einer gesättigten Lösung von 3 g Kupfersulfat bei Zimmertemperatur io g 2o(),'oiges Ammoniak, und o,3g Ätzkali werden in einem Wasserbehälter, der durch Kühlen auf o° gehalten wird, zusammengemischt. Die geleeähnliche Substanz verbleibt zur Ausreifung ungefähr zwei Tage in diesem Lösungsmittel. Nachdem die für den Spinnprozeß notwendige Viskosität erreicht worden -ist, wird das Ganze filtriert, so daß sich als Filtrat eine tiefblaue, ohne weiteres verspinnbare Lösung ergibt. Das Spinnbad wird hergestellt durch Zusammenmischen und Auflösen von 5o g Furfurolsalz, wie es durch Umsetzung von 30 g Furfurol und .4o g Ätziiatron in der Wärme bei 2 at Druck erhalten wird, ioo g i\Tatriums.ulfat, 5o g Essigsäure, 25 g Äthylalkohol, 15 g Formaldehyd und 6oo g Wasser. Die Spinnlösung wird unter Druck in das Spinnbad eingeführt und zu äußerst feinen Fäden ausgezogen. Während des Durchlaufens des Fällbades wird bereits ein Teil der Verunreinigungen und des Kupfersalzes aufgelöst. Der Fäden wird dann in 2 °joiges Ammoniak geleitet, um die Verunreinigungen gänzlich zu entfernen, und geht hierbei allmählich in ein faserförmiges Gebilde über, das sich durch seine Weichheit, angenehmen Glanz und ausreichende Zugfestigkeit auszeichnet. Dieser Faden wird darauf während 3o-Minuten mit einer Flüssigkeit behandelt, die iog Zinksulfat, iog Essigsäure, io g Natriumsulfit, io g Äthylalkohol und 5oo g Wasser enthält. Nach mehrmaligem Auswaschen mit Wasser entsteht ein einheitlicher, aus zahlreichen feinen Einzelfasern bestehender Faden, der mit einer Lösung von brauner Alge geschlichtet und alsdann getrocknet wird.
  • Die Schlichtelösung wird wie folgt hergestellt: Braunalge, z. B. Sargassum, wird unter 3 at Druck in 2o °/oigem Ammoniak aufgelöst und die Lösung durch eine Filterschicht geleitet, die aus i Teil Kohle und i Teil Diatomunerde besteht. Nach Zusatz vor. Essigsäure zu der filtrierten Lösung scheidet sich eine kolloidale Hasse ab, die durch ein Tuch koliert, gewaschen und mit Wasser zwecks Bildung der Schlichte verdünnt wird.
  • Der in der beschriebenen Weise.erzeugte Faden ähnelt sowohl hinsichtlich seines Griffs als auch im Glanz in hohem 'Maße natürlicher Seide; er ist haltbar, wasserundurchlässig, zähe und dünn und besitzt hohes Wärmeisolationsvermögen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide aus Meeresalgen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von vorgereinigten und vorgebleichten Meeresalgen in Kupferoxydammoniak in ein Bad versponnen wird, das aus den Umsetzungsprodukten von Furfurol mit Alkalihydroxyd, Natriumsulfat, einer aliphatischen Säure, Äthylalkohol und Formaldehvd besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden im Anschluß an die Fällung mit einem wässerigen Bade folgender Zusammensetzung behandelt werden: Zinksulfat, aliphatische Säure, Natrium- bzw. Calciumsulfit und Äthylalkohol.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden mit einer wäßrigen Suspension von braunen Algen geschlichtet werden.
DEG87479D 1934-02-20 1934-02-20 Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Seide aus Meeresalgen Expired DE650059C (de)

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