DE649464C - Knickriemen zum Rudern in der Gesichtsrichtung - Google Patents

Description

Mit Riemen zum Rudern in der Gesichtsrichtung will man vorzugsweise mit einfachen Vergnügungsbooten ein bequemeres, blickfreieres und sichereres Rudern als mit den üblichen rückwärts fahrenden Sportbooten erreichen. Da Vergnügungsboote eine größere Breite und einen höheren Freibord als Sportboote besitzen, weil sie für die Benutzung durch unerfahrene Leute eine größere Sicherheit aufweisen müssen, so wird durch ihren höheren Freibord auch ein größerer Eintäuchwinkel des Riemenblatts bedingt und dadurch die Ruderarbeit erschwert.

Nach einer bekannten Ausführung ließe sich der Eintauchwinkel des Blatthebels bei hoher Lagerung des Handhebels durch starkes Abkröpfen des Blatthebels nach unten, so daß letzterer tief unter dem Bootsrand liegt, zwar verringern, doch führen solche Blatthebelabkröpfungen zu sperrigen und komplizierten Konstruktionen, die eine praktische Verwendbarkeit von vornherein aussichtslos erscheinen lassen und sich deshalb auch nicht in der Ruderpraxis durchgesetzt haben.

Um durch eine einfache, betriebssichere und für den praktischen Gebrauch geeignete Konstruktion mittels Knickriemen einen ebenso kleinen Eintauchwinkel wie etwa bei Sportbooten zu erreichen, ist beim vorliegenden, aus zwei in einem Gehäuse gelagerten Zahnrädern bestehenden Rudergetriebe der Handhebel erfindungsgemäß am oberen Lagerzapfen des einen Zahnrades befestigt und über dem Bootsrand gelagert, der Blatthebel dagegen am unteren Lagerzapfen des anderen Zahnrades befestigt und unter den Bootsrand gelegt; ferner liegt die waagerechte Schwenkachse des Zahnradgehäuses unter dem Handhebel und über dem Blatthebel in Höhe der Zahnräder. Durch diese Obenlagerung des Handhebels und Untenlagerung des Blatthebels wird aber der Blatthebel um etwa 15 cm tiefer_s gelegt als der Handhebel, trotz hohem Freibord des Bootes wieder ein flacher Emtauchwinkel des Blatthebels wie etwa beim Sportboot erreicht und dadurch die Tauch- bzw. Ruderarbeit erheblich verringert.

Abb. ι zeigt den senkrechten Querschnitt des gesamten Knickriemens mit Rudergetriebe,

Abb. 2 den senkrechten Längsschnitt des Rudergetriebes,

. Abb. 3 den Grundriß des Getriebes« mit Lagerung am Bootsrand und

Abb. 4 den zusammengeschwenkten und in · das Bootsinnere hineingeschwenkten Knickriemen.

Die Zahnräder α und b lagern mit ihren Zapfen c in den Naben d der beiden Gehäusehälften e und /, welche nach Abb. 2 mittels 6 Schrauben g verbunden sind. Ferner besitzt das Zahnrad α oben einen Vierkantzapfen h und das Zahnrad b unten einen Vierkantzapfen i. Der obere Handhebel k wird 6g dann nach Abb. 1 vermittels der Befestigungshülse / mit dem Vierkantzapfen h des Zahnrades α verbunden, ebenso der untere

Blatthebel m vermittels der Hülsen mit dem Vierkantzapfen i des Zahnrades b. Der Handhebel k ist also nach Abb. ι hoch über derfc Bootsrand ο gelagert und gewährt dem Ru dgrer eine große Kniefreiheit, während φβ·: Blatthebel m tief unter dem Bootsrand ο liegV und dadurch ein flaches Eintauchen des Blatthebels m im Wasser/) gestattet. Durch Bewegen des Handhebels k nach vor- und

ίο rückwärts wird der Blatthebel m vermittels der Zahnräder α und h ebenfalls nach vor- und rückwärts bewegt.

Ferner ist an der bootsseitigen Gehäusehälfte ein waagerechtes Auge q angegossen, das auf der waagerechten Schwenkachse r lagert. Letztere ruht auf zwei an der Bootswand befestigten Lagern s und wird durch das ölloch t mit dem im Zahnradgehäuse e-f befindlichen Schmiermittel geschmiert.

Schwenkt man den in Abb. 1 quer stehenden Handhebel k und Blatthebel m um 90⁰ zurück, so läßt sich das Zahnradgehäuse e-f mit dem übereinanderliegenden Hand- und Blatthebel nach Abb. 4 um i8o° in das Bootsinnere hineinschwenken, so daß dann an der Bootsaußenseite keinerlei Teile des Knickriemens mehr vorstehen und durch Anstoßen

,beschädigt werden können. Ebenso läßt Abb. 4 erkennen, daß ein Zusammenschlagen des

, Hand- und Blatthebels und dadurch ein Einklemmen oder Verletzen der Hände des Ruderers ausgeschlossen ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Knickriemen zum Rudern in der Gesichtsrichtung mit oberhalb des Bootsrandes liegendem Handhebel und unterhalb des Bootsrandes liegendem Blatthebel sowie zwei zwischen beiden eingeschalteten Zahnrädern, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden gew^tew Zahnräder an einem nach oben gerichteten Lagerzapfen die Hülse des Handhebels und das andere Zahnrad an einem nach unten gerichteten *5 Lagerzapfen die Hülse des Blatthebels trägt und daß die horizontale Schwenkachse in Höhe der Zahnräder, also unterhalb des Handhebels und oberhalb des Blatthebels, liegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen