DE649327C - Sandstreuvorrichtung fuer schnell fahrende und hoch abgebremste Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge - Google Patents

Sandstreuvorrichtung fuer schnell fahrende und hoch abgebremste Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge

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Publication number
DE649327C
DE649327C DEK140341D DEK0140341D DE649327C DE 649327 C DE649327 C DE 649327C DE K140341 D DEK140341 D DE K140341D DE K0140341 D DEK0140341 D DE K0140341D DE 649327 C DE649327 C DE 649327C
Authority
DE
Germany
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sand
wheel
braking
vehicles
vehicle
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Expired
Application number
DEK140341D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ernst Moeller
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Knorr Bremse AG
Original Assignee
Knorr Bremse AG
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Publication date
Application filed by Knorr Bremse AG filed Critical Knorr Bremse AG
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Application granted granted Critical
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61HBRAKES OR OTHER RETARDING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR RAIL VEHICLES; ARRANGEMENT OR DISPOSITION THEREOF IN RAIL VEHICLES
    • B61H11/00Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types
    • B61H11/005Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types in combination with rail sanding, door opening or the like

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Braking Arrangements (AREA)

Description

Bei neuzeitlichen Schienenfahrzeugen, die mit sehr hoher Fahrgeschwindigkeit betrieben werden (150 km/Std. und darüber), muß man die Bremswirkung sehr hoch treiben, um Bremswege zu erhalten, die die erforderliche Sicherheit im Betriebe derartiger Fahrzeuge, gewährleisten.
Die natürliche Grenze, die dem Haftwert zwischen dem rollenden Rad und der Schiene gesetzt ist, und die verschiedenen Umstände, die diesen Haftwert herabsetzen (Laubfall, Glatteis, Feuchtigkeit der Luft), lassen eine so hohe Bremswirktmg nicht ohne weiteres zu. Um sie .anwenden zu können, muß man den Haftwert zwischen Rad und Schiene durch besondere Maßnahmen künstlich erhöhen, was durch Besanden der Schienen beim Bremsen geschieht. Demgemäß ist bereits vorgeschlagen worden, jedes in einem besonders schnell fahrenden Zuge verkehrende Fahrzeug mit einer eigenen Besandungsvorrichtung zu versehen, die mit Druckluft betrieben wird.
Es sind Besandungsvorrichtungen bekanntgeworden, die so in Abhängigkeit vom Bremszylinderdruck gebracht sind, daß sie e*st bei stärkeren Drücken ansprechen, um dadurch Sandverschwendungen vorzubeugen. Weiterhin ist es bei Straßenfahrzeugen bekannt,-den Sand vor die Hinterachsräder durch rotierende Bürsten oder Flügelräder, die durch Motoren nach Bedarf angetrieben werden, zu fördern.
Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen vermeidet die Anordnung nach der Erfindung einerseits die Anwendung von Druckluft beim Sanden aus noch näher zu beschreibenden Gründen, während andererseits in bekannter Weise zum Antrieb eines Schaufelrades, das zur Sandförderung dient, ein Reibrad beim Bremsen an den Umfang des Fahrzeugrades oder eines entsprechenden Teiles gelegt wird, wobei entsprechend der Fahrgeschwindigkeit mehr oder weniger Sand zwischen Rad und Schiene geschleudert wird.
Bei langen Zügen wird der Druckluftbedarf für die Sandung beim Bremsen bei Vorhandensein besonderer Besandungsvorrichtungen an jedem einzelnen Fahrzeug sehr groß, was auf den geringen Wirkungsgrad des Druckluft-Sandstreu-Verfahrens zurückzuführen ist. Um die Sandkörnchen so hoch zu beschleunigen, daß sie vom Fahrwind und insbesondere von dem Luftstrom nicht zur Seite geschleudert werden, der durch das Herauspressen der Duft aus dem keilförmigen Raum zwischen Rad und Schiene entsteht, muß die zur Besandung der Schienen verwendete Druckluft eine möglichst hohe Austrittsgeschwindigkeit sowie die Möglichkeit haben,
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Ernst Möller in Berlin-Karlshorst.
den Sand auf einem längeren Wege zu beschleunigen. Da die Druckluft nach dem Austritt aus der Streudüse sich ausdehnt,' wird ein erheblicher Teil des Sandes seitliche·" weg geschleudert, während ein anderer Teil durch die beim Auf treffen auf die Schienen' abgelenkte Druckluft nutzlos zur Seite geblasen wird. Großer Druckluftbedarf und großer Sandbedarf sind die Folgen des un- ;o wirtschaftlichen Besandungsverfahrens. Außerdem macht die Streuwirkung die Anwendung des Sandens beim Befahren von Weichenstraßen unmöglich.
Die Erfindung schlägt nun eine Besandungsvorrichtung vor, bei der unter Verzicht auf Druckluftwirkung der Sandbedarf erheblich geringer ist, da nur der unbedingt zwischen Rad und Schiene benötigte Sand zum Verbrauch kommt, wobei auch die' Gefährdung der Weichenstraßen in Fortfall kommt. Die Besandungsvorrichtung fördert den Sand mittels - der an der Mündung des Sandfallrohres angeordneten turbinenartigen Schleudervorrichtung, die aus einem nur beim Bremsen mit dem Fahrzeugrad in Berührung kommenden Reibrad und einem von diesem angetriebenen Schaufelrad besteht und beim Bremsen in Abhängigkeit von der Füllung des Bremszylinders der Fahrzeugbremse in Tätigkeit gesetzt wird. Gemäß der Erfindung wird das Reibrad durch das Bremsgestänge oder durch einen Druckluftzylinder, dessen Füllung in Abhängigkeit von der Füllung des Bremszylinders erfolgt, an dem Umfang des Fahrzeugrades zum Anliegen gebracht. Auf der Zeichnung sind in den Abb. 1 und 2 zwei Ausführungsbeispiele der Sandstreuvorrichtung nach der Erfindung schematisch veranschaulicht.
Das Sandfallrohr α geht in der Nähe seiner unteren Mündung in ein Gehäuse b über, in dem ein Schaufelrads angeordnet ist. Die Achse des Schaufelrades c ist durch die Gehäusewand nach außen geführt und trägt ein (gegebenenfalls mit gerauhter Lauffläche oder einem Gummibelag versehenes) Reibrad^. Das Sandfallrohr α ist mit dem Bremsklotz ■ oder einem Bremshebel oder einem anderen Teil der Bremseinrichtung derart verbunden, daß das Reibrad d nur beim Bremsen an das Fahrzeugrad mit hinreichendem Druck herangeführt wird. Dag Schaufelrad c wird dabei· in Drehung gesetzt und schleudert den Sand über ein gegebenenfalls hohlrinnenartig ausgeführtes Leitbleche unmittelbar in den Winkel zwischen Radreifen und Schiene.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1, bei dem der Sand dem Gehäuse & schräg von oben her zugeführt wird, ist zwischen dem Reibrad^ und dem Schaufelrads ein Wendegetriebe erforderlich, das die Drehrichtung des letzteren gegenüber den ersteren umkehrt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach ,Abb. 2, bei dem der Sand dem Gehäuse & .-schräg von unten zugeführt wird, ist dies nicht erforderlich.
5**.'-'1Es muß dafür Sorge getragen sein, daß mindestens die Räder der vorderen und der hinteren Achse eines Fahrzeugs mit einer Besandungsvorrichtung nach der Erfindung ausgerüstet sind, und daß beim Bremsen jeweils nur die in der Fahrtrichtung voranlaufenden Räder des Fahrzeugs bzw. vor diesen die Schiene besandet werden.
Das kann mit verschiedenen Mitteln erreicht werden.
Beispielsweise kann zwischen dem Reibrad d und dem Schaufelrad c ein einseitig wirkendes Gesperre angeordnet sein, das die Drehbewegung des Schaufelrades c nur an den in der Fahrtrichtung jeweils vor der vordersten Achse des Fahrzeugs befindlichen Sandstreuvorrichtungen zuläßt, während an den hinter der in der Fahrtrichtung hinteren Achse befindlichen Sandstreuvorrichtungen das Schaufelrad c in Ruhe bleibt.
Ferner kann der angedeutete Zweck dadurch erreicht werden, daß ein im Sandfallrohr« angeordneter Absperrschieber durch ein einseitig wirkendes Gesperre so beeinflußt wird, daß er an der in der Fahrtrichtung vorderen Sandstreuvorrichtung beim Bremsen das Fallrohr« öffnet, an der hinteren Sandstreuvorrichtung aber geschlossen hält. ,
Das Anstellen der Vorrichtung kann auch mit einem einfachen Druckluftantrieb geschehen, der nach Maßgabe des im Bremszylinder sich bildenden Druckes wirksam wird und lediglich das Heranführen des Reibradesi/ an das Fahrzeugrad zu bewirken hat.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    i. Sandstreuvorrichtung für schnell fahrende und hoch abgebremste Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, mit an der Mündung des Sandfallrohres angeordneter, turbinenartiger Schleudervorrichtung, die aus einem nur beim Bremsen mit dem Fahrzeugrad in Berührung kommenden Reibrad und einem von diesem angetriebenen Schaufelrad besteht und beim Bremsen in Abhängigkeit von der Füllung des Bremszylinders der Fahrzeugbremse in Tätigkeit gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (d) durch das Bremsgestänge oder durch einen Druckluftzylinder, dessen Füllung in Abhängigkeit von der Füllung des Bremszylinders erfolgt, an dem Umfang des Fahrzeugrades zum Anliegen gebracht wird.
  2. 2. Sandstreuvorrichtung nach Anspruch i, dadurch · gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die selbsttätig nur den jeweils in der Fahrtrichtung vor die Räder der ersten Achse jedes mit Sandstreuvorrichtung ' versehenen Fahrzeugs streuenden Sandstreuer in Tätigkeit setzt.
  3. 3. Sandstreuvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in einem zwischen dem Reibrad (d) und dem Schaufelrad (c) angeordneten einseitig wirkenden Gesperre ^ besteht, das die Mitnahme des Schaufelrades (c) durch das Reibrad (d) nur bei einer Dreh--ϊ,: richtung- des Reibrades (d) zuläßt.
    ,4. Sandstreuvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Sandfallrohr (a) ein Schieber vorgesehen ist, der beim Bremsen durch ein einseitig wirkendes Gesperre so mit einem von der Achse angetriebenen, umlaufenden Teil gekuppelt wird, daß er in der einen Drehrichtung das Fallrohr (a) freigibt, in der entgegengesetzten Drehrichtung gesperrt hält.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen
DEK140341D 1935-12-15 1935-12-15 Sandstreuvorrichtung fuer schnell fahrende und hoch abgebremste Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge Expired DE649327C (de)

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