DE3840321C2 - Kühleinrichtung für eine Bremse eines Fahrzeugrades - Google Patents
Kühleinrichtung für eine Bremse eines FahrzeugradesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühleinrichtung für eine Bremse eines
Fahrzeugrades gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
Bremsen für Fahrzeugräder sind an sich in verschiedensten Ausführungen bekannt. Bei
Scheibenbremsen ist es auch bekannt, eine Kühleinrichtung für die Bremsscheibe in der
Form vorzusehen, daß die Bremsscheibe zugleich als ein einen Kühlluftstrom
erzeugendes Lüfterrad ausgebildet ist.
Bekannt ist weiterhin auch eine Kühleinrichtung für Trommelbremsen eines
Fahrzeugrades (FR 1 099 665), bei der die jeweilige Bremstrommel an ihrem
Außenumfang lüfterradartig mit einer Vielzahl von Lamellen derart versehen ist, daß
sich beim Drehen des Fahrzeugrades und damit der Bremstrommel an deren Umfang
ein in etwa axialer Kühlluftstrom einstellt.
Diesen bekannten Kühleinrichtungen haftet der Mangel an, daß beim Betätigen der
Bremse durch die Verlangsamung der Drehbewegung der Fahrzeugräder die Intensität
des Kühlluftstromes und damit auch die durch diesen Kühlluftstrom bedingte aktive
Kühlung abnehmen und bei Stillstand des Fahrzeugrades die aktive Kühlung völlig
ausfällt. Gerade in solchen Situationen, in denen die aktive Kühlung der Bremsscheibe
oder Bremstrommel benötigt wird, ist daher diese Kühlung nur sehr mangelhaft oder
überhaupt nicht wirksam.
Im modernen Fahrzeugbau ist aber eine wirksame aktive Kühlung der Bremselemente
einer Bremse von besonderer Bedeutung, da immer höhere Energien von zunehmend
kleineren Bremselementen aufgenommen werden müssen und insbesondere auch bei
ABS-Bremssystemen praktisch die gesamte kinetische Energie eines Fahrzeugs bei dessen
Abbremsung im Bremssystem aufgenommen wird und nicht in einem erheblichen Umfange
auch zwischen dem Reifen des Fahrzeugrades und der Fahrbahn, wie dies bei
Bremssystemen ohne ABS der Fall ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kühleinrichtung aufzuzeigen, welche
bei einfacher konstruktiver Ausbildung und hoher Betriebssicherheit eine verbesserte
aktive Kühlung der Bremselemente sicherstellt. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine
Kühleinrichtung entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Bei der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung wird das wenigstens eine Lüfterrad,
welches über den Freilauf antriebsmäßig mit dem mit dem Fahrzeugrad umlaufenden
Bremselement verbunden ist, über diesen Freilauf von dem sich drehenden Fahrzeugrad
bzw. von dem mit dem Fahrzeugrad umlaufenden Bremselement des Bremssystems
mitgenommen. Bei einer Verlangsamung der Drehbewegung des Fahrzeugrades kann
dann das wenigstens eine Lüfterrad weiter frei umlaufen, so daß insbesondere auch
nach einer Betätigung des Bremssystems und dabei sogar bei einem Blockieren des
betreffenden Fahrzeugrades durch das frei umlaufende Lüfterrad ein ausreichend großer
Kühlluftstrom und damit eine ausreichend große aktive Kühlung für die Bremselemente
des Bremssystems erzielt werden. Bei einem erneuten Beschleunigen des Fahrzeugs
bzw. der Drehbewegung des betreffenden Fahrzeugrades wird auch das wenigstens eine
Lüfterrad wieder mitgenommen und erneut beschleunigt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird somit mit Hilfe des Lüfterrades, welches
zusätzlich zu den eigentlichen Bremselementen des Bremssystems vorgesehen ist,
gerade auch in solchen Situationen, in denen eine besonders große Wärmeentwicklung
in den Bremselementen auftritt, eine wirksame aktive Kühlung dieser Bremselemente
sichergestellt bzw. bei einem Stillstand des Fahrzeugs eine wirksame Nachkühlung der
Bremselemente des Bremssystems erzielt, und zwar ohne Fremdantrieb für das
Lüfterrad. Das erfindungsgemäße Bremssystem trägt somit auch zu einer wesentlichen
Erhöhung der Betriebssicherheit eines Fahrzeugs bei.
Um ein möglichst langzeitiges Nachlaufen des Lüfterrades und damit eine möglichst
wirksame aktive Kühlung zu erreichen, ist dieses Lüfterrad als Schwungscheibe bzw.
Schwungrad in der Form ausgebildet, daß es an seinem Außenumfang bzw. auf seinem
äußeren Durchmesser mit extremen Massenanhäufungen ausgebildet ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur, die in
schematischer Darstellung und im Schnitt eine Kühlvorrichtung
gemäß der Erfindung zusammen mit einer Bremsscheibe sowie
einer Felge eines Kraftfahrzeugrades zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist 1 die Felge des Fahrzeugrades eines Straßen
fahrzeugs, beispielsweise die Felge eines Personenkraft
wagens, die in üblicher Weise an einer mit dem Fahrzeugrad
umlaufenden Welle 2 befestigt ist. Auf dieser Welle 2 ist
weiterhin eine Bremsscheibe 3 befestigt, die zusammen mit
einem Bremssattel 4 die übliche Scheibenbremse für das
Fahrzeugrad bzw. die Felge 1 bildet. Die Bremsscheibe 3 ist
dabei so angeordnet, daß sie von der Felge 1 umschlossen
wird, die an ihrem mittleren, scheibenartigen und von dem
nicht dargestellten Fahrzeugreifen umschlossenen Teil 1′
mehrere durchgehende Kühl- bzw. Belüftungsöffnungen 5
aufweist, die vorzugsweise in gleichmäßigen Winkelabständen
um die Achse der Welle 2 verteilt vorgesehen sind.
Zwischen der Bremsscheibe 3 und dem Teil 1′ der Felge 1 ist
in dem von dieser Felge 1 umschlossenen Raum ein Lüfterrad 6
vorgesehen, welches über einen Freilauf 7 antriebsmäßig mit
der Welle 2 verbunden ist. Der zwischen dem Lüfterrad 6 und
der Welle 2 sitzende Freilauf 7 ist dabei so ausgebildet, daß
beim Vorwärtsfahren des Kraftfahrzeuges das Lüfterrad 6 mit
der Felge 1 bzw. Welle 2 mitgedreht und bei jeder Be
schleunigung des Kraftfahrzeugs in seiner Drehbewegung um die
Achse der Welle 1 beschleunigt wird, während bei einer
Verlangsamung des Fahrzeugs bzw. bei einer damit verbundenen
Verlangsamung der Drehbewegung des Fahrzeugrades bzw. der
Felge 1 oder bei einem plötzlichen Stillstand bzw. Blockieren
des Fahrzeugrades oder der Felge 1 das Lüfterrad 6 weiterhin
frei um die Achse der Welle 2 umläuft, bis die im umlaufenden
Lüfterrad 6 vorhandene kinetische Energie aufgebraucht ist
bzw. bei entsprechend hoher Drehzahl des Fahrzeugrades das
Lüfterrad 6 wieder über den Freilauf 7 mitgenommen wird.
Das Lüfterrad 6 ist mit einer Vielzahl von Flügeln bzw.
Lamellen 9 derart ausgebildet, daß dieses Lüfterrad als
Axiallüfter wirkt, d.h. beim Umlaufen um die Achse der Welle
2 einen durch die Belüftungsöffnungen 5 ein- oder austreten
den Luftstrom zum Kühlen der Bremsscheibe 3 erzeugt, wie dies
in der Figur mit den Pfeilen A bzw. B angedeutet ist.
Um sicherzustellen, daß nach einer Verringerung der Dreh
geschwindigkeit des Fahrzeugrades bzw. der Felge 1 oder nach
einem Stillstand dieses Fahrzeugrades das Lüfterrad möglichst
lange Zeit umläuft und somit auch über eine möglichst lange
Zeit eine aktive Kühlung der Bremascheibe 3 durch den diese
Bremsscheibe 3 umströmenden Luftstrom erfolgt, ist das
Lüfterrad 6 schwungradartig mit extremen Massenanhäufungen an
seinem äußeren Durchmesser ausgebildet.
Mit der beschriebenen, im wesentlichen aus dem Lüfterrad 6
und dem Freilauf 7 bestehenden Kühlvorrichtung wird beim
Betätigen der von der Bremsscheibe 3 und dem Bremssattel 4
gebildeten Radbremse, also dann, wenn die kinetische Energie
des Kraftfahrzeugs in insbesondere die Bremsscheibe 3
erhitzende Wärmeenergie umgesetzt wird, durch das frei
umlaufende Lüfterrad 6 eine ausreichende aktive Kühlung der
Bremsscheibe 3 aber auch des Bremssattels 4 und der dortigen
Bremsbeläge sichergestellt, und zwar auf konstruktiv einfache
Weise und ohne die Notwendigkeit eines Fremdantriebs für das
Lüfterrad 6. Weiterhin gewährleistet die Erfindung auch eine
wirksame Nachkühlung der Bremsscheibe 3 sowie des Brems
sattels 4 bei nach einem Bremsvorgang zum Stillstand ge
kommenem Fahrzeug.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel
beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen oder
Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung
tragende Gedanke verlassen wird. So ist die aus wenigstens
einem Lüfterrad und einem Freilauf bestehende Kühleinrichtung
in ihrer Anwendung nicht auf Scheibenbremsen beschränkt,
sondern diese Kühleinrichtung kann mit den gleichen, vor
genannten Vorteilen auch bei anderen Bremsen bzw. Brems
systemen, beispielsweise bei Trommel- oder Innenbackenbremsen
verwendet werden. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Kühl
einrichtung in ihrer Anwendung nicht auf Kraft- oder Straßen
fahrzeuge beschränkt, sondern kann überall dort Verwendung
finden, wo gebremste Fahrzeugräder vorgesehen sind, bei
spielsweise auch bei Schienenfahrzeugen. Speziell bei solchen
Fahrzeugen, die keine bevorzugte Vorwärts-Fahrtrichtung
aufweisen, wie dies in der Regel bei Schienenfahrzeugen der
Fall ist, ist der Freilauf umschaltbar ausgebildet, so daß er
in jeder Fahrtrichtung in der vorbeschriebenen Weise zum
Antrieb des Lüfterrades wirkt. Das Umschalten des Freilaufs
erfolgt dabei dann entweder manuell oder durch eine ent
sprechende Steuereinrichtung automatisch. Das Umschalten des
Freilaufs erfolgt dabei vorzugsweise elektrisch oder hydrau
lisch, wobei in diesem Fall dann auch die bereits vorhandenen
elektrischen oder hydraulischen, an das Bremssystem führenden
Leitungen (beispielsweise für ABS-System) verwendet werden
können.
Weiterhin ist es auch möglich, das Lüfterrad oder mehrere
derartige Lüfterräder über einen Freilauf sowie über ein
zusätzliches Zwischengetriebe antriebsmäßig mit dem die
Bremsfläche aufweisenden Teil des Bremssystems zu verbinden,
so daß dann dieses Lüfterrad bzw. diese Lüfterräder um eine
Achse oder um mehrere Achsen umlaufen, die nicht mit der
Drehachse des mit dem Bremssystem verbundenen Fahrzeugrades
zusammenfallen, wenngleich die in der Figur dargestellte
Ausbildung die konstruktiv einfachste und zuverlässigste
Lösung darstellt.
Schließlich ist es auch möglich, anstelle nur eines, als
Axiallüfter wirkenden Lüfterrades 6 mehrere derartige
Lüfterräder vorzusehen oder aber wenigstens ein als Radial
lüfter wirkendes Lüfterrad zu verwenden.
Claims (12)
1. Kühleinrichtung für eine Bremse eines Fahrzeugrades mit wenigstens einem um eine
Achse umlaufenden Lüfterrad zur Erzeugung eines Kühlluftstromes für
Bremselemente der Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzlich zu den
Bremselementen vorgesehene Lüfterrad (6) über einen Freilauf (7) antriebsmäßig mit
dem mit den Fahrzeugrad (1) umlaufenden Bremselement (3) verbunden ist.
2. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Lüfterrad (6) als Axiallüfter ausgebildet ist.
3. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Lüfterrad (6) als Radiallüfter ausgebildet ist.
4. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Lüfterrad (6) in einem Teilbereich als Axiallüfter und in einem Teilbereich als
Radiallüfter ausgebildet ist.
5. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Lüfterrad (6) mit seiner Achse achsgleich mit derjenigen Achse liegt,
um die das mit dem Fahrzeugrad (1) verbundene Bremselement (3) umläuft.
6. Kühleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Lüfterrad (6) auf dem Freilauf (7) sitzt bzw. diesen umschließt.
7. Kühleinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Ausbildung der Fahrzeugbremse als Scheibenbremse mit wenigstens einer
Bremsscheibe (3) das wenigstens eine Lüfterrad (6) an einer Seite der wenigstens
einen Bremsscheibe (3), vorzugsweise zwischen dieser Bremsscheibe und dem
Fahrzeugrad (1) angeordnet ist.
8. Kühleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Lüfterrad (6) von dem Fahrzeugrad bzw. einer Felge (1) dieses Fahrzeugrades
umschlossen ist.
9. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Lüfterrad (6) innerhalb des Freilaufs (7) gelagert ist.
10. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Lüfterrad (6) an dem Fahrzeugrad oder an einem mit dem
Fahrzeugrad umlaufenden Bremselement drehbar gelagert ist und mit diesem
Fahrzeugrad bzw. Bremselement eine Baueinheit bildet.
11. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Lüfterrad (6) als Schwungrad oder Schwungscheibe mit extremen
Massenanhäufungen auf seinem äußeren Durchmesser ausgebildet ist.
12. Bremssystem nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf (7) vorzugsweise hydraulisch oder elektrisch umschaltbar ist.
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- 1988-11-30 DE DE3840321A patent/DE3840321C2/de not_active Expired - Fee Related
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