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Brennstoffmischung Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung
einer Brennstoffmischung aus Fettkohle, Magerkohle und Wasser unter Zumischung eines
Stoffes, -wodurch die Brennstoffmischung diejenigen Eigenschaften @erhält, die Magerfeinkohlen
entbehren, um sie zu einem brauchbaren Rostfeuerungsbrennstoff zu machen.
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Es sind bereits Verfahren zur Verwertung kohlenstoffhaltiger Abfallmassen
von Kohlenzechen bekanntgeworden, die den Zweck haben sollten, in den Waschbergen
und sonstigen Haldenmassen der Zechen enthaltenen und in der ursprünglichen Form
unbenutzbaren Brennstoff aufzuschließen. Zu diesem Zweck sind diesen Abfallmassan
Stoffe beigemischt worden, wie Kohlenschlamm, Kohlenstaub oder sonstiges Kohlenklein,
oder auch Sägespäne, Torf, Braunkohle -u. dgl. brennbare Stoffe, wodurch diese Abfallmassen
als Brennstoff verwendet werden sollten.
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Anderseits bietet der Absatz von aschereichen, ungewaschenen Magerfeinkohlen
Schwierigkeiten, weil dieselben zu den üblichen Feinkohlengemischen für Rostfeuerungen
(Magerfeinkohle, gemischt mit Fettfeinkohle oder Fettschlamm) nicht verwendbar sind,
da das erforderliche Mischverhältnis von Magerfeinkohle und Fettfeinkohle ioder
Fettschlamm einen zu hohen Aschegehalt des Gemisches ergibt, was zu erheblichen
Schwierigkeiten bei der Feuerung führt.
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Die vorliegende Erfindung hat die Herstellung einer Brennstoffmischung
zum Gegenstand, die einen brauchbaren Industriebrennstoff ergibt. Die Erfindung
beruht .auf dem Gedanken, daß bei Mischung von Magerkohlen, Fettkohlen joder einem.
anderen die Backfähigkeit oder Kuchenbildung herbeiführenden Stoffe und Torf auch
der Torf als Koksbildner im Gemisch auftritt rund in dieser Weise die Wirkung der
Fettfeinkohle unterstützt und dem Gemisch ein genügend koksbildendes Vermögen erteilt,
während infolge des ,geringen Aschegehaltes des Torfs der Aschegehalt des Gemisches
bis auf das Zulässige gebracht werden kann.
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Die Beimischung von Torf hat im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
der Verwertung von Abfallmassen den Zweck, die bal: kende Wirkung der Brennstoffmischung
zu erhöhen. Die primären Anforderungen, die an einen Industriebrennstoff zu stellen
sind, bestehen darin, daß der Brennstoff genügend backende Eigenschaften und außerdem
eine genügend hohe Verbrennungsgeschwindigkeit aufweisen muß. Beide Eigenschaften
werden durch die neue Brennstoffmischung im besten
Sinne erfüllt.
Durch die Beimischung von Torf ergibt sich der Vorteil, daß das Brennstoffgemisch
eine mehr gleichmäßige Bindung erhält, so daß nicht nur quantitativ, son.dern'-a.uch
qualitativ die backende Eigenschaft ver-. bessert wird. Durch die dadurch ermöglicfte.
bedeutend größere Verbrennungsgeschwindigkeit ist man in der Lage, bei der mit der
neuen Brennstoffmischung beschickten Feuerung ohne künstlichen Zug zu -.arbeiten,
was mit den bisher bekannten Mischungen auf diesem Gebiete ausgeschlossen war.
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Gegenüber den bekannten Mischungen aus Magerfein- und Fettfeinkohle
mit Wasser ergeben sich für die neue Brennstoffmischung folgende Vorteile: i. Durch
die 1\ZaPinahme, daß man das Gewichtsverhältnis von Mager- zu Fettkohle größer w-älileii
kann, wird die Brennstoffmischung bedeutend billiger, und zwar um so mehr, weil
man die aschereicheren Kohlensorten verwenden kann.
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2. Die Verbrennungsgesch«-indigkeit ist derart höher, daß, ungeachtet
des niedrigeren Heizwerks, dieselbe Wärmeleistung pro Quadratmeter Rostfläche leicht
beibehalten werden kann.
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3. Die Möglichkeit der Heizung mit natürlichem Zuge (Schornsteinzug),
und zwar mit großer Rostanstrengung.
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Die Tatsache, daß bei angewandtem künstlichem Zuge recht beträchtlich
an Ventilatorarbeit gespart werden kann.
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5. Die Bildung an Flugasche und Durchfall durch den Rost muß als fast
verschwindend lkleili angesehen werden.
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6. Durch die praktisch dauernd rauchfreie Verbrennung wird erreicht,
daß das Übel von qualmenden Schornsteinen völlig beseitigt ` wird. 7. Die Belastung
des Rostes ist beweglich und läßt sich leicht und schnell zwischen Null und dem
Höchstwert einstellen; bei den bekannten Feinkohlengemischen ist nur bei den höheren
Belastungen von einer Regelung die Rede.
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B. Die meist anstrengende Arbeit des Heizers, das Arbeiten im Feuer
und das Schüren des Feuers, kann zurückbleiben bzw. wird erleichtert.
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Das Verfahren wird durch das nachfolgende Beispiel erläutert: 3 Gewichtsteile
Magerfeinkohlen mit einem Aschegehalt von 15 0" Asche werden gemischt mit
i Ge«-ichtsteil Fettkohlen mit einem Aschegehalt von 6 bis ; o,o, z Gewichtsteilen
Torf mit einem Aschegehalt von 1,8 o."o Asche und einer verhältnismäßig geringen
Menge Wasser. Dieses Gemisch hat einen Aschegehalt von etwa 90,1, und genügende
Fähigkeit zur Koksbildung beim Verbrennungsvorgang.