DE707876C

DE707876C - Verfahren zur Verarbeitung von verschweltem Muell zu Briketts

Info

Publication number: DE707876C
Application number: DEL89568D
Authority: DE
Original assignee: CURT LETTOW
Current assignee: CURT LETTOW
Priority date: 1936-01-22
Filing date: 1936-01-22
Publication date: 1941-07-07

Description

Verfahren zur Verarbeitung von verschweltem Müll zu Briketts Die Erfindung. betrifft die Gewinnung eines für Hausbrandzwecke geeigneten Brennstoffes aus Müll.
Verschiedene Vorschläge zur Ausnutzung des im Müll enthaltenen Brennstoffes sind bekannt. Man hat empfohlen, zerkleinertes Müll, mit Teer angerührt, unter Umrühren einer Destillation au unterziehen, die verbleibenden Rückstände nach Abkühlung und Behandlung mit fein ,gepulvertem kohlensaurem Kalk und Schwefelsäure sowie Zusatz von Natron- oder Balilauge erstarren zu lassen und die gewonnene Masse nach Zerkleinerung und erneuter Anwärmung zu brikettieren. Eine solche umständliche Arbeitsweise verteuert den ohnehin nicht hochwertigen Brennstoff in einer für die praktische Verwendung untragbaren Weise infolge des notwendigen Aufwandes an Wärme und zusätzlichen Stoffen. . Ein anderer Vorschlag ging dahin, in dem Müll durch Dampfbehandlung ein Frehverden der in den Abfallstoffen enthaltenen Salze für die Verseifung der in ihm enthaltenen fettigen Bestandteile zu erzielen und anschließend eine Brikettierung vorzunehmen. So ge*onnenen Briketts haften ähnliche Mängel an wie den unmittelbar aus Müll nach vorhergehender Trocknung hergestellten Briketts. Sie sind wenig lagerbeständig, nehmen leicht wieder Feuchtigkeit auf, verbreiten auch mitunter schlechte Gerüche und sind mithin für die Verwendung im Haushalt nicht brauchbar. Ein anderer Vorschlag geht dahin, dem aus Grobmüll erhaltenen Schwelkoks den bei der vorherigen Grobsortierung des Mülls anfallenden nicht verschwelten feuchten Feinmüll als- Bindemittel für die Brikettierung beizufügen. Derartige Briketts sind jedoch, da der Feinmüll meistens noch sich zersetzende Bestandteile enthält, nicht lagerbeständig. Dem Feinmüll haftet außerdem meistens noch sehr unangenehmer Geruch an, welcher von den Briketts übernommen wird. Schließlich setzt auch der Feuchtigkeitsgehalt des Feinmülls den Heizwert der fertigen Briketts herab.
Erfindungsgemäß wird zunächst das getrocknete ausgelesene Grobmüll, welchem das ausgelesene sperrige brennbare Gut nach Zerkleinerung wieder zugesetzt ist, unter Zusatz eines Bindemittels brikettiert. Es hat sich gezeigt, daß solche Briketts sich wider Erwarten gut verschwelen lassen und einen Schwelkoks ergeben, welcher von hinreichender Festigkeit ist, um sich leicht und ohne zu großen Aufwand an Bindemitteln wiederum zu Briketts verpressen zu lassen, welche nun ihrerseits einen im Haushalt gut brauchbaren Brennstoff bilden.
Zwar war für Braunkohle und Steinkohle bereits vorgeschlagen, eine Brikettierung vor der Verschwelung vorzunehmen. Die Erfahrung hatte aber gezeigt, daß, dabei sehr erhebliche Ansprüche an die Standfestigkeit der Briketts zu stellen war. Es war nicht zu erwarten, daß man durch die Verschwelung von Müllbriketts und erneute Brikettierüng,: des anfallenden Kokses zu einem in Haushajj

tungen verwendbaren Brennstoff gelangt,

geruchfrei und lagerfest ist. Dabei wird e

weiterer- Vorteil noch durch die MöglichkeT, gegeben, die Brikettierung in an sich bei anderen Brennstoffen bekannter Weise unter Verwendung des bei der Verschwelung anfallenden Schwefelteers oder Pechs vorzunehmen.
Der Gewinnung des für Hausbrandzwecke geeigneten, lagerfähigen Brennstoffes gemäß der Erfindung kommt eine erhebliche Bedeutung zu, weil die Beseitigung des Mülls unter Ausnutzung der in ihm enthaltenen Brennstoffe bisher nur in zentralen Müllverbrennungsanlagen wirtschaftlich durchführbar war. Für industrielle Zwecke ist die in solchen Anlagen anfallende Wärme wegen der lnchförmigkeit des anfallenden Brenustoffes-nachder Menge und Heizwert schwer Inx@iunutzen. Ähnlichen Schwierigkeiten bekegbet die Verbindung mit Fernheizwerken. In vielen Fällen ist mithin die Gewinnung des erfindungsgemäßen lagerfähigen, im Haushalt verwendbaren Briketts aus Müllkoks eine wertvolle Förderung der Müllbeseitigung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verarbeitung von verschweltem Müll zu Briketts, dadurch gekennzeichnet, daß das getrocknete ausgelesene Grobmüll, welchem das ausgelesene sperrige brennbare Gut nach Zerkleinerung wieder zugesetzt ist, vor der Schwelung und Brikettierung unter Zusatz eines Bindemittels vorbrikettiert wird.