DE64789A - Signalvorrichtung, welche dem Zugführer während der Fahrt des Zuges anzeigt, dafs die vorliegende Strecke nicht frei ist - Google Patents

Signalvorrichtung, welche dem Zugführer während der Fahrt des Zuges anzeigt, dafs die vorliegende Strecke nicht frei ist

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DE64789A
DE64789A DE1892B13129 DEB13129 DE64789A DE 64789 A DE64789 A DE 64789A DE 1892B13129 DE1892B13129 DE 1892B13129 DE B13129 DEB13129 DE B13129 DE 64789 A DE64789 A DE 64789A
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Application number
DE1892B13129
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Original Assignee
J. beaudeloux in Paris, 38 Rue Nollet
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Publication of DE64789A publication Critical patent/DE64789A/de
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
JULES BEAUDELOUX in PARIS.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 12. April 1892 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche selbstthätig dem Zugführer die Stellung des Bahnhofsabschlufstelegraphen angiebt.
Die meisten der vorkommenden Unglücksfälle auf Eisenbahnen entstehen dadurch, dafs der Lokomotivführer die Abschlufstelegraphen aus irgend einem Grunde nicht beachtet und dieselben, obgleich sie auf Halt stehen, überfährt. Aus diesem Grunde ist es vortheilhaft, das Schicksal des Zuges nicht einer Person anzuvertrauen, sondern zweien, wie es die vorliegende Erfindung beabsichtigt.
Nach derselben wird im Gepäckwagen ein Apparat angeordnet, welcher den Zugführer sofort benachrichtigt, wenn ein auf Halt stehender Abschlufstelegraph nicht beachtet wird, so dafs derselbe im Stande ist, durch die ihm zu Gebote stehenden Mittel den Zug zum Stehen zu bringen. Dieser Apparat ist aufserdem so eingerichtet, dafs er genau angiebt, wie oft das Haltesignal nicht beachtet worden ist. Derselbe besteht im wesentlichen aus sechs Theilen. Ein verstellbarer Anschlag ist in unmittelbarer Nähe des Geleises aufserhalb desselben befestigt und in geeigneter Weise mit dem Stellwerk des Abschlufstelegraphen verbunden (Fig. 1 und 2). Am Rahmengestell des Gepäckwagens ist ein um eine waagrechte Achse drehbarer Hebel angebracht, dessen Verlängerung eine senkrecht angeordnete Zugstange bildet. Letztere greift mit einem abgeschrägten Riegel, der stets durch eine Spiralfeder vorgedrückt wird, in den Einschnitt einer um eine horizontale Welle drehbaren Scheibe, welche mit einem Gewicht versehen ist, das zur Drehung der Scheibe dient, sobald .die Sperrvorrichtung ausgelöst wird (Fig. 1 und 3). Eine gröfsere Glocke dient dazu, die Aufmerksamkeit des Zugführers zu erwecken, falls der Apparat in Thätigkeit tritt. Das jedesmalige Arbeiten des Apparates wird durch ein Zählwerk fortlaufend festgestellt. Der Anschlag A besteht aus einem Holzoder Metallklotz, dessen oberer Theil nach beiden Seiten abgeschrägt ist. Derselbe ruht auf zwei an der unteren Seite befestigten Rollen, um leicht auf der Unterlage verschoben werden zu können: Seitlich sind an dem Klotz zwei Zapfen angebracht, mit welchen er in den auf der Grundplatte befestigten Führungen gleitet. Befestigt ist der Anschlag an einer horizontalen, senkrecht zur Geleisrichtung angeordneten Stange, und zwar in einer Entfernung von . ungefähr 200 m vor dem Abschlufstelegraphen. Die Stange ist mit einem Winkelhebel verbunden, dessen zweiter Arm durch Drahtzüge einerseits mit einem eigens zur Stellung des Apparates dienenden Mechanismus, andererseits mit dem zum Stellen des Abschlufstelegraphen dienenden Hebel verbunden ist. Sobald der Abschlufstelegraph auf Halt gestellt wird, senkt sich der Hebel, die Zugstange wird gegen das Geleise bewegt und dadurch der Anschlag der Schiene genähert, dagegen entfernt sich der letztere vom Geleise, sobald das Signal wieder auf freie Fahrt gestellt wird, und nimmt die punktirte Stellung .A1 ein. Sollte der Drahtzug zum Abschlufstele-
graphen aus irgend einem Grunde vor oder hinter demselben reifsen, so nähert der Hebel den Anschlag gegen das Geleise.
Mit dem Anschlag A kommt der am Gepäckwagen befestigte, um die Welle C drehbare Hebel BCD in Berührung, sofern der erstere. dem Geleise genähert ist. Dieser Hebel ist nach Art eines Waagbalkens zwischen den beiden Wagenachsen befestigt und entsprechend dem Anschlag A schwach geneigt. Das eine Ende D desselben ist mit der senkrechten Zugstange E verbunden, welche in den Gepäckwagen führt, während das andere Ende B etwas nach oben gebogen ist, um eine Rück-I;_wärtsbewegung des Wagens zu ermöglichen, ohne den Apparat zu beschädigen. Um Unglücksfälle durch das Brechen des Hebels zu vermeiden, ist derselbe mehrfach an Sicherheitsketten aufgehängt. Die in Führungen gelagerte Zugstange E ist am oberen Ende mit einem zugespitzten Riegel versehen, der durch eine Spiralfeder F für gewöhnlich in eine Nuth der mit einem Vorsprung G versehenen Scheibe H gedrückt wird. Die Scheibe H sitzt auf einer waagrechten Welle und ist mit einem Hebel von bestimmter Länge versehen, welcher am Ende ein Gewicht P trägt, dessen sichtbare Fläche roth gestrichen ist. Das Gewicht trifft bei einer Drehung der Scheibe gegen eine in derselben Ebene angeordnete Spiralfeder R, die mit ihrem Hammer 5 gegen eine Glocke T schlägt. In der Bahn des Gewichts ist ferner ein kleiner, um eine horizontale Welle drehbarer Hebel U angebracht, welcher in ein durch die Sperrklinke Y gehemmtes Sperrrad X eingreift. Letzteres ist der Zähnezahl entsprechend numerirt. Der Hebel U ist um V drehbar, damit das äufserste Ende desselben beim Zurückdrehen des Gewichts über die Zähne des Sperrrades weggleiten kann.
-Der ganze Apparat ist in einem hölzernen Gehäuse untergebracht, der beliebig im Gepäckwagen aufgestellt werden kann. Dieses Gehäuse besitzt zwei Schauöffnungen in der Seitenwand, durch welche man die rothe Scheibe des Gegengewichts, wenn letzteres heruntergegangen ist, sowie die Nummer, welche angiebt, wie oft der Apparat in Thätigkeit getreten ist, sehen kann.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Sobald der Abschlufstelegraph vor einem Bahnhof auf Halt gestellt wird, wird der Anschlag durch den ihn beeinflussenden besonderen Hebel derart gegen das Geleise bewegt, dafs er sich unterhalb des Hebels BCD befindet. Nähert sich jetzt ein Zug dem Signal, so trifft der untere Theil dieses Hebels auf die geneigte Fläche des Anschlages und wird um ein bestimmtes Stück gehoben. Das entgegengesetzte Ende des Hebels senkt sich hierbei und zieht die Zugstange E unter Ueberwindung der Feder F herunter, wobei der Riegel derselben die Scheibe H freigiebt. Diese wird infolge der Wirkung des Gewichts sofort in Umdrehung versetzt, wobei das letztere gegen die den Hammer S tragende Feder stöfst und die Glocke zum. Tönen bringt. Am Ende seiner Bewegung liegt das Gewicht genau vor der einen Schauöffnung, und die sichtbare rothe Scheibe zeigt an, dafs das Signal beim Passiren des Zuges auf Halt stand. Während seiner Bewegung, und zwar kurz vor Beendigung derselben trifft das Gewicht auf einen zweiarmigen Hebel U, dessen entgegengesetztes Ende das Sperrrad um einen Zahn weiter dreht, so dafs eine Ziffer vor die kleine Schauöffnung tritt.
Um den Apparat in seine Anfangsstellung zurückzubringen, genügt es, mittels einer auf das Vierkant O der Scheibenwelle aufgesetzten Kurbel die Scheibe in entgegengesetztem Sinne zu der Drehung, welche ihr das Gewicht ertheilte, um go° zu drehen, bis der Riegel in die Rast der Scheibe H tritt. Um ein zu weites Zurückdrehen der Scheibe zu verhindern, ist ein Anschlagstift angebracht, gegen den das Gewicht stöfst, sobald es die Anfangsstellung eingenommen hat.
Beim Heben des Gewichts wird der kleine Hebel U frei und sinkt infolge des Uebergewichts der rechten Seite unter den nächsten Zahn des Sperrrades. Hierauf kann der Apparat von neuem in Thätigkeit treten.
Um das Zählwerk wieder auf Null zu stellen, löst man mittels eines kleinen Schlüssels, der durch eine Oeffnung des Gehäuses gesteckt und um i8o° gedreht wird, die Sperrklinke Y des Sperrrades X aus und dreht dann das Sperrrad durch eine aufgesetzte Kurbel zurück. Zieht man den Schlüssel zurück, so fällt die Klinke infolge ihres Eigengewichts wieder ein.
Sollte aus irgend einem Grunde die Auslösung der Scheibe auf mechanischem Wege auf Schwierigkeiten stofsen, so kann man dieselbe auch auf elektrischem Wege bewirken, wie Fig. 5 zeigt.
In einer Entfernung von 200 m vom Abschlufstelegraphen befestigt man in diesem Falle einen Contact, welcher aus einem 2 m langen Holzstück besteht und in eisernen, auf den Schwellen befestigten Schuhen ruht. Dieses Holzstück wird mit einer Isolirmasse überzogen und am oberen Theil mit einer Kupferplatte versehen, die mit dem positiven Pol einer in der Nähe des Signals aufgestellten Batterie verbunden ist. Der negative Pol dieser Batterie wird mit einem Umschalter verbunden, welcher beim Stellen des Abschlufstelegraphen auf Halt die Verbindung mit der Erde herstellt, im .übrigen aber die Verbindung aufhebt.
An dem Gepäckwagen wird eine metallische Bürste befestigt, die durch einen gut isolirten Draht mit dem Apparat verbunden ist. Der in diesem Falle etwas geänderte Apparat besteht wie vorher aus einer Glocke, einem Zählwerk und einem Riegel J, dessen doppelt abgeschrägte Spitze in die Rast der Scheibe. H tritt. Eine Stange K verbindet den Riegel mit einem Hebel L, dessen freies Ende die für gewöhnlich angezogene Ausrüstung eines Hughes'schen Elektromagneten trägt. Um die Stange K ist eine Spiralfeder gelegt, die das Bestreben hat, den Hebel L von dem Elektromagneten zu entfernen. Letzteres geschieht jedoch nicht, so lange kein Strom durch den Elektromagneten fliefst und derselbe seine anziehende Kraft besitzt. Geht jedoch ein Strom durch den Elektromagneten , so wird dieser unmagnetisch und läfst den Hebel los. Dieser fällt nun infolge seines Eigengewichts und der durch die Feder auf ihn ausgeübten Kraft herab, wobei der Riegel J die Scheibe H freigiebt. Das Gewicht P bewegt sich nach P1 und läfst, wie schon oben beschrieben, die Glocke ertönen.
Beim Fallen legt sich der Hebel L auf einen kleinen, auf einer waagrechten Achse befestigten Hebel Ni welcher durch einen Schlüssel N1 gehoben werden kann. Der Hebel N ist so geformt, dafs er, wenn er sich selbst überlassen ist, stets die. in der Zeichnung dargestellte schräge Lage einnimmt.
Um den Apparat in die Anfangsstellung zurückzubringen, ist es nur nöthig, mit einer Hand das Gewicht in die ursprüngliche Lage zurückzudrehen, so dafs die Rast dem Riegel gegenübersteht, und mit der anderen Hand mittels des Schlüssels N1 den Hebel L zu heben und den Contact zwischen der Armatur und dem Elektromagneten herzustellen. Durch letzteren Vorgang wird die Spiralfeder zusammengedrückt und der Riegel J in die Rast der Scheibe geschoben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Signalvorrichtung, welche dem Zugführer während der Fahrt des Zuges anzeigt, dafs die vorliegende Strecke nicht frei ist, gekennzeichnet durch die Anordnung einer durch eine Verriegelungsstange E bezw. J festgestellten Scheibe H, welche, freigegeben, sich selbstthätig dreht und hierdurch einerseits eine Glocke ertönen und eine rothe Scheibe sichtbar werden läfst, andererseits durch ein Zählwerk anzeigt, wie oft der Apparat in Thätigkeit gewesen ist, in Verbindung mit einem zur Auslösung der Verriegelungsstange dienenden Mechanismus, bestehend aus:
    a) einem neben dem Geleise angeordneten, durch den Signalhebel verstellbaren Gleit-. stück A und dem am Gepäckwagen drehbar befestigten Hebel BCD, oder c) einem neben dem Geleise fest angeordneten Contact und einem Hughes'schen Elektromagneten M mit drehbarem Anker L.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE1892B13129 1892-04-11 Signalvorrichtung, welche dem Zugführer während der Fahrt des Zuges anzeigt, dafs die vorliegende Strecke nicht frei ist Pending DE64789A (de)

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