DE646857C

DE646857C - Vorrichtung zum Abrichten von profilierten Schleifscheiben

Info

Publication number: DE646857C
Application number: DEH143279D
Authority: DE
Original assignee: Hartex Maschinen und W GmbH
Current assignee: Hartex Maschinen und W GmbH
Priority date: 1935-03-31
Filing date: 1935-03-31
Publication date: 1937-06-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abrichten von profilierten Schleifscheiben, bei der das Abrichtwerkzeug, ζ. Β. ein Diamant, bei seiner Hinundherbewegung vor der Schleifscheibe durch ein Kopierlineal über ein Gleitstück gesteuert wird, und das Abrichtwerkzeug federnd an das Kopierlineal angepreßt wird.

Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist das üblicherweise dachförmige Gleitstück an dem das Abrichtwerkzeug tragenden Schlitten oder am Maschinengestell starr befestigt. Die starre Befestigung des Gleitstückes hat den Nachteil, daß das Gleitstück bei steil ansteigenden Profilen nur sehr schwer oder überhaupt nicht über die entsprechend steile Stelle des Kopier lineals hinweggeschoben werden kann, weil die auf die steile Stelle auflaufende Dachfläche des Gleitstückes und die steile Stelle des Kopierlineals zueinander einen zu kleinen Winkel einnehmen.

Erfindungsgemäß wird das Gleitstück so ausschwenkbar befestigt, daß dessen Dachfläche beim Anstoßen an eine steile Profilstelle des Kopierlineals schwingend ausweichen kann. Durch das Ausschwenken des Gleitstückes stellt sich die auf die steile Profilstelle auflaufende Dachfläche des Gleitstückes in eine flachere Stellung zu der steilen Profilstelle, so daß das Gleitstück nunmehr über diese Stelle leicht hinweggleitet. Das Gleitstück wird so angeordnet, daß das Abrichtwerkzeug beim Ausschwenken des Gleitstückes sich von der Schleifscheibe etwas

entfernt, diese also während des Ausschwingens des Gleitstückes nicht abgerichtet wird. Da das Gleitstück nur ausschwingt, wenn es eine steile Profilstelle hinaufgeschoben wird, dagegen aber in seiner Grundstellung stehen bleibt, wenn es an einer steilen Profilstelle nach abwärts gleitet, so findet ein profilgenaues Abrichten der Schleifscheibe an steilen Profilstellen nur statt, wenn das Gleitstück an einer solchen Stelle nach abwärts gleitet. Bei ebenen oder flach verlaufenden Stellen des Profils bleibt das Gleitstück ebenfalls in seiner Grundstellung stehen, so daß diese Stellen des Profils des Kopierlineals auf die Schleifscheibe stets genau übertragen werden, ganz gleich in welcher Richtung das Gleitstück am Kopierlineal entlanggeführt wird.

Als Grundstellung wird vorteilhafterweise die Stellung gewählt, in der eine durch die Spitze und die Schwingachse des Gleitstückes hindurchgehende gerade Linie parallel zur Anstellverschieberichtung des Abrichtwerkzeuges liegt, wobei Kopierlineal und Drehachse des Gleitstückes auf entgegengesetzten Seiten der Spitze des Gleitstückes liegen.

Das Gleitstück kann erfindungsgemäß so angeordnet sein, daß es nur in einer Schwenkrichtung oder aber auch in beiden Schwenknchtungen ausweichen kann.

In ersterem Falle, der nur für Profile mit nach einer Seite steil ansteigenden Stellen geeignet is.t, kann das Gleitstück z, B. durch eine Feder o. dgl. gegen einen die Grundstel-

lung bestimmenden Anschlag gehalten werden.

Im zweiten Falle, der auch für Profile | nach zwei Seiten steil ansteigenden SteHe'u' verwendbar ist, kann das Gleitstück ' durch zwei in entgegengesetzter Richtung· wirkende Federn o. dgl. in der Grundstellung¹ gehalten werden, wobei ein außerhalb des Schwingbereichs des Gleitstückes liegendes, to den Druck der beiden Federn wechselweise aufnehmendes Anschlagstück sowohl die Grundstellung des Gleitstückes bestimmt, als auch, je nachdem ob das Gleitstück nach der einen oder anderen Seite ausgeschwungen wird, die Wirkung der einen oder der anderen Feder aufhebt.

Erfindungsgemäß kann das Gleitstück auch mit einem Hilfsstützarm versehen sein, der sich beim Ausschwenken des Gleitstückes auf das Kopierlineal oder eine Hilfsschiene aufstützt, wodurch beim weiteren Ausschwenken des Gleitstückes dessen Spitze gewissermaßen über die steile Stelle des Profils hinweggehoben wird.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt; es zeigen:

Abb. ι eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Aufsicht der Vorrichtung mit einem Kopierlineal mit nur nach einer Richtung ansteigenden Stellen,
Abb. 3 eine Aufsicht und Abb. 4 eine Seitenansicht, teilweise einen Schnitt durch die Vorrichtung mit einem nach zwei entgegengesetzt gerichteten ansteigenden Stellen,

Abb. 5 eine Aufsicht auf die Vorrichtung mit einem etwas abgeänderten Gleitstück.

An der Schutzkappe 1 der abzurichtenden Schleifscheibe 2 ist eine Führungsplatte 3 für den Längsschlitten 4 angegossen. Der Längsschlitten4 kann mittels einer Schraubenspindel 5 oder durch andere mechanische oder hydraulische Mittel längs der Schleifscheibe 2 hin und her bewegt werden. Auf dem Längsschlitten 4 ist ein senkrecht zur Schleifscheibenachse hin und her beweglicher Querschlitten 6 geführt. Federn 7 sind bestrebt, den Querschlitten 6 von der Schleifscheibe 2 abzurücken. In dem Querschlitten 6 ist eine durch einen Kordelknopf 8 senkrecht zur Schleifscheibenachse verstellbare Pinole 9 geführt, in die das Abrichtwerkzeug, d. h. der Diamant 10, eingesetzt ist.

Auf dem Ouerschlitten 6 ist, um einen Zapfen 11. schwenkbar, ein dachförmiges Gleitstück 12 gelagert. Gemäß Abb. 1,2 und 5 ist an einem Arm 13 des Gleitstückes 12 eine am Ouerschlitten 6 befestigte Feder 14 angehängt, die das Gleitstück- \2 gegen einen Anschlag 15 in'die Grundstellung zieht.

An der Schutzkappe 1 ist ein Arm 16 angegossen, an dessen unterer Seite mittels einer Schraube 17 ein Kopierlineal 18 be-" festigt ist, das durch Schrauben 19 eingestellt ,werden kann. Das Kopierlineal 18 greift über das Gleitstück 12 hinweg, das durch die Federn 7 ständig gegen das Kopierlineal 18 gedrückt wird.

Bei der Ausführung nach Abb. 5 ist neben der Spitze des Gleitstückes 12 ein Hilfsstützarm 20 vorgesehen.

Bei der Ausführung nach Abb. 3 und 4 fehlt der die Grundstellung des Gleitstückes 12 bestimmende Anschlag 15. Statt dieses Anschlages ist unter dem Arm 13" des Gleitstückes 12 ein Anschlagstück 21 angeordnet, über das der Arm 13" frei hinwegschwingt, das aber die gleiche Breite hat wie der Arm 13". Einerseits von Arm 13" und Anschlagstück 21 ist der Federbolzen 22, andererseits ein unter der Wirkung der Zugfeder 14" stehender Hebel 23 angeordnet. Federbolzen 22 und Hebel 23 greifen sowohl über das Anschlagstück 21 als auch über den Arm 13" und drücken den Arm 13° in die durch das Anschlagstück 21 bestimmte Lage, in der auch das Gleitstück 12 seine Grundstellung hat.

Wird nun, zwecks Abrichtens der Schleifscheibe 2, der Längsschlitten 4 auf seiner Führung 3 hin und her bewegt, so wird gleichzeitig auch der Ouerschlitten 6 ent- ^ sprechend dem Profil des Kopierlineals 18 im Schlitten 4 hin und her bewegt. Hierbei wird die Pinole 9 durch Kordelknopf 8 so eingestellt, daß der Diamant 10 die Schleifscheibe 2 berührt.

Wird bei den Ausführungen nach Abb. r, 2 und 5 der Längsschlitten 4 in Richtung des Pfeiles B bewegt, so gleitet das Gleitstück 12 ohne Schwierigkeit an der steilen Stelle 24 des Kopierlineals 18 ab und kopiert das Profil desselben genau ab. Bei der Bewegung des Längsschlittens 4 in Richtung des Pfeiles A wird dagegen das Gleitstück 12 an die steile Stelle 24 anstoßen. Der Längsschlitten 4 wäre kaum noch weiter zti bewegen, falls das Gleitstück 12 starr befestigt wäre. Da es aber um den Zapfen 11 schwenkbar ist und entgegen no der Wirkung der Feder 14 ausschwenken kann, kommt es in eine flachere Lage zur steilen Profilstelle 24 und gleitet daher leicht über diese hinweg. Während des Ausschwenkens hat sich der Diamant 10 von der Schleifscheibe etwas entfernt, was aber unerheblich ist, weil ja nur bei der Bewegung des Diamanten in Richtung des Pfeiles B das Profil ;enau abkopiert wird.

Schwingt das Gleitstück 12 bei der Ausführung nach Abb. 5 um ein gewisses Stück aus, so kommt der Hilfsstützarm 20 auf dem

Kopierlineal zur Anlage und bewirkt, daß die Spitze des Gleitstückes 12 bei der Weiterbewegung des Längsschlittens 4 gewissermaßen über die steile Stelle 24 des Kopierlineals hinweggehoben wird.

Bei der Ausführung nach Abb. 3 ,und 4 kann das Gleitstück 12 nach beiden Seiten ausschwingen, so daß das Kopierlineal 18 auch nach beiden Richtungen steil ansteigende Stellen 24, 25 haben kann. Wird der Längsschlitten 4 in Richtung des Pfeiles C bewegt, so wird die Stelle 25 genau abkopiert, während das Gleitstück 12 beim Auf treffen auf die steile Stelle 24 entgegen der Wirkung der Feder 14" ausschwingt. Da hierbei der Federbolzen 22 sich am Anschlagstück 21 abstützt, schaltet dieser sich selbsttätig aus.

Wind dagegen der Längsschlitten 4 in Richtung des Pfeiles B bewegt, so wird die Stelle 24 genau abkopiert, während das Gleitstück 12 beim Auftreffen auf die steile Stelle 25 entgegen der Wirkung des Federbolzens 22 ausschwingt. Hierbei stützt sich der Hebel 23 am Anschlagstück 21 ab und schaltet sich so selbsttätig aus.

Claims

Patentansprüche:

i. Vorrichtung zum Abrichten von profilierten Schleifscheiben, bei der das Abrichtwerkzeug bei seiner Hinundherbewegung, vor der Schleifscheibe durch ein Kopierlineal über ein Gleitstück gesteuert wird und das Abrichtwerkzeug federnd an das Kopierlineal angepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer Grundstellung gehaltene Gleitstück (12) derart schwenkbar gelagert ist, daß es beim Anstoßen an eine steile Profilstelle (24, 25) des Kopierlineals (18) schwingend ausweichen kann, wobei das Abrichtwerkzeug von der Schleifscheibe sich etwas entfernt und das Gleitstück (12) in eine flachere Stellung zur steilen Profilstelle (24,25) kommt und daher über diese Stelle leicht hinweggleiten kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Grundstellung für das Gleitstück (12) diejenige Stellung gewählt wird, in der eine durch die Spitze und die Drehachse (11) des Gleitstückes (12) hindurchgelegte gerade Linie e"twa parallel zur Anstellverschieberichtung des Abrichtwerkzeuges (10) liegt, wobei Kopierlineal (18) und Drehachse (11) auf entgegengesetzten Seiten der

, Spitze des Gleitstückes (12) liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (12) durch eine Feder (14) oder durch ein anderes nachgiebiges Mittel gegen einen die Grundstellung bestimmenden Anschlag (15) gehalten wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (12) durch zwei in entgegengesetzter Richtung wirkende Federn o. dgl. (14°, 22) in der Grundstellung gehalten wird, wobei ein außerhalb des Schwingbereiches des Gleitstückes (12) liegendes, den Druck der beiden Federn (i4^a, 22) wechselweise aufnehmendes Anschlagstück (21) sowohl die Grundstellung des Gleitstückes (12) bestimmt als auch, je nachdem ob das Gleitstück (12) nach der einen oder anderen Seite ausschwingt, die Wirkung der einen oder der anderen Feder (14«, 22) aufhebt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (12) mit einem Hilfsstützarm (20), Abb. S, versehen ist, der sich beim Ausschwingen des Gleitstückes (12) auf das Kopierlineal (18) oder eine Hilfsschiene aufstützt, wodurch beim weiteren Ausschwingen des Gleitstückes (12) dessen Spitze über die steile Profilstelle (24) des Kopierlineals (18) hinweggehoben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen