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Steuervorrichtung für statistische und Buchungsmaschinen mit lichtempfindlichen
Zellen Für statistische Maschinen ist bereits die Lichtzellensteuerung vorgeschlagen
worden, um den mit mechanischen oder elektrischen Abfühlmitteln verbundenen Nachteilen
aus dem Wege zu gehen. Das Ziel der vorliegenden Erfindung geht noch weiter, indem
sie die Verwendung von besonderen, mit Löchern oder Marken versehenen Steuerkarten
zu vermeiden gestattet, die einen erheblichen Aufwand von Arbeit und Material für
ihre Herstellung beanspruchen.
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Es ist bereits bekannt gewesen, Schreibmaschinen oder ihnen verwandte
Einrichtungen unmittelbar durch Schriftzeichen mittels Photozellen zu steuern, wobei
aber die Steuereinrichtung entweder sehr vielteilig , wurde oder aber infolge Zusammensetzung
der Schriftzeichen aus einzelnen Teilen in einer den Universalgebilden für die Buchstabendarstellung
bei Lichtreklamen ähnlicher Weise zwar weniger vielteilig war, dafür aber infolgeAnwendung
mechanischer Steuerelemente viel Platz erforderte. Für die Steuerung von statistischen
oder Buchungsmaschinen sind diese daher nicht geeignet.
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Die vorliegende Erfindung sucht den Erfindungszweck auf einem Wege
zu erreichen, der sowohl der Eigenart der lichtempfindlichen Zelle als auch bekannten
Steuereinrichtungen für statistische Maschinen weitgehend angepaßt ist, so daß sich
im ganzen eine wenig Raum einnehmende Einrichtung ergibt. Erfindungsgemäß soll die
unterschiedliche Verstellung der zu steuernden Elemente der Maschine in Abhängigkeit
von-der Verschiedenheit der Schriftzeichen und dadurch bestimmter verschieden starker
Zellenerregung gebracht werden, welche letztere als Mittel zur Erzeugung von Steuerströmen
verschiedener Stärke dient.
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Diese erhalten zweckmäßig eine solche Form, daß bei jedem derselben
das Verhältnis der von ihm bedeckten Fläche zu der Fläche eines für alle Schriftzeichen
gleichen Normalfeldes verschieden ist.
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Der mehr oder weniger große Anteil der schwarzen Buchstabenflächen
an der Fläche des Normalfeldes bringt dann ausgeprägte Unterschiede in der Erregung
der lichtempfindlichen Zelle und demzufolge in der Stärke des sie durchfließenden
Stromes hervor.
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Man kann mehrere Zellen mit je einer besonderen elektromagnetisch
betätigten Steuereinrichtung in einer Reihe hintereinander anordnen, wobei einerseits
die verschiedenen Steuereinrichtungen bei verschiedener Stärke des Zellenstromes
ansprechen und anderseits die einzelnen Zellen mit ihren Steuereinrichtungen in
solcher Reihenfolge liegen, daß die auf den größten Zellenstrom ansprechende zuerst
von der Karte durchlaufen wird und die übrigen in der Reihenfolge der zunehmenden
Empfindlichkeit folgen. Diese Anordnung ist für Sortiermaschinen geeignet, indem
alle
Karten bereits ausgeschieden werden, die auf nachfolgende Steuereinrichtungen
hätten eine Wirkung ausüben können.
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Man kann auch in den Zellenstromkreis oder in einem von der Zelle
überwachten Steuerstromkreis elektromagnetisch- betätigte Anschlagvorrichtungen
hintereinanderschalten, die so ausgebildet sind, daß sie bei verschiedener Stromstärke
wirksam werden, um eine unterschiedliche Einstellung der zu steuernden Elemente,
z. B. der Typenträger oder Addierräder der Maschine, zu erzielen.
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Auf den Zeichnungen ist die Steuerung für eine Stelle einer Tabelliermaschine
und für eine Sortiermaschine veranschaulicht, wobei die Überwachung durch verschiedene
Helligkeitswerte des Normalfeldes erfolgt.
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Abb. i ist eine Zifferndarstellung, wobei die Ziffern o bis 9 jede
in einem Normalfelde verschieden große Flächen einnehmen, welche so gewählt sind,
daß der von .der Ziffer bedeckte Teil des Normalfeldes von der Ziffer o bis zur
Ziffer 9 stetig an Größe zunimmt.
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Abb. 2 ist eine graphische Darstellung des Flächenverhältnisses der
Ziffern, d. h. des von ihnen bedeckten Teiles zum Normalfeld und der davon abhängigen
Stromstärke in den lichtelektrischen Zellen.
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Abb.3 ist eine schematische Darstellung einer Sortiermaschine, welche
durch Schriftzeichen der in Abb. i dargestellten Art gesteuert wird: -Abb. ¢ ist
eine schematische Darstellung der Steuerung einer Tabelliermaschine durch Ziffernbilder
der in Abb. i dargestellten Art.
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Wie aus den Abb. i und 2 ersichtlich ist, können die verschiedenen
Schriftzeichen durch ein verschiedenes Maß der Ausfüllung eines Normalfeldes, das
sie umgibt, unterschieden werden. Es ist dann nur erforder-- lich, daß das gesamte
Normalfeld einheitlich hinsichtlich des von dem Schriftzeichen ausgefüllten Teiles
überwacht wird. Die Überwachung erfolgt in diesem Falle durch eine einzige Zelle.
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In Abb. i sind die Ziffernbilder dargestellt, bei denen für die Ziffern
o bis 9 der von dem Ziffernbild bedeckte Anteil an dem Normalfeld zunehmend wächst.
Der Prozentsatz des durch die Ziffern bedeckten Teiles des Normalfeldes ist unter
jedem Felde angegeben. Durch das im Normalfeld erscheinende schwarze Ziffernbild
wird die Helligkeit des beleuchteten Normalfeldes entsprechend dem durch die Ziffer
bedeckten Teil des Feldes geschwächt. Es erfolgt also auch eine entsprechende verschieden
starke Erregung der lichtelektrischen Zelle. Dieses ist in Abb.2 graphisch in einer
gestrichelten Linie veranschaulicht. Die ausgezogene Linie zeigt den Anteil der
Schwärzung jedes Normalfeldes für die verschiedenen Ziffern.
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Bei der Sortiermaschine der Abb. 3, welche, abgesehen von der Steuerung
der Kartenweichen, eine Sortiermaschine bekannter Art ist, werden die Karten von
dem Kartenstapel 47 durch einen rotierenden Greifer 48 der Reihe @ nach abgenommen
und einem System von Transportwalzen 49 zugeführt. Über der Sortierbahn ist eine
Reihe von lichtelektrischen Zellen 5i in der Weise angeordnet, daß sich alle über
demselben Ziffernfeld, nach dein sortiert werden soll, befinden. Jedes Ziffernbild
erregt die Zellen entsprechend seinen Helligkeitswert. Der Zellenstrom wird also
am größten sein für das Bild der Ziffer o und am geringsten für das Bild der Ziffer
g.
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Die Zellenströme erregen jeder eine in seinem Stromkreise liegende
Magnetwicklung; 55. Die Magnetwicklungen 55 haben verschiedene Windungen, je nachdem
sie in dein Stromkreis einer Zelle 51 liegen, welche die Karten mit größerem oder
geringerem Ziffernwert ausscheiden soll. Die Zahl der Amperewindungen des Magneten
55, welcher die Kartenweiche 56 für die Karten mit der Ziffer o steuert,
ist die geringste und die Zahl der Amperewindungen für den Magneten zur Steuerung
der Kartenweiche für die Karten mit der Ziffer 8 ist die größte. Infolgedessen kann
der Magnet SS der zum Fach o gehörigen Kartenweiche 56 diese nur in Bewegung setzen,
wenn der "Zellenstrom am größten ist, d. h. wenn im Ziffernblatt die Ziffer o vorhanden
ist. Entsprechend seiner gegenüber dem zum'Fach o gehörigen Magnet 55 größeren Amperewindungszahl
spricht der Magnet des Faches i an, wenn die Ziffer i im Ziffernfeld steht. Diese
konnte den Magneten des Faches o nicht so stark erregen, daß er seine Kartenweiche
verstellen konnte. Auch werden Karten mit der Ziffer o nicht zu dein Fach i gelangen,
da sie bereits vorher ausgeschieden werden. Für die Ziffer 9 bedarf es keines Steuermagneten,
da alle Karten mit den Ziffern o bis 8 bereits ausgeschieden sind, bevor eine Karte
zum Behälter 9 gelangt. Der Stromschluß findet bei jedem Arbeitsspiel durch die
Wirkung eines Nockens 57 stets nur dann gtatt, wenn sich sämtliche in der Sortierbahn
befindlichen Karten gegenüber den den einzelnen Sortierfächern zugeordneten Zellen
in der richtigen Stellung befinden.
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Damit die Kartenweichen 56 nach jedesmaliger Erregung eines Magneten
SS so lange eingestellt bleiben, bis die Karte in das zugehörige Sortierfach gelangt
ist, ist eine Sperrklinke 58 vorgesehen, hinter die der Anker 59 der Kartenweiche
56 schnappt, wenn er durch die Magnetwicklung 55 angezogen wird. Die
Freigabe
des Ankers 59 erfolgt jedesmal durch Erregung einer Magnetwicklung 6o unter Kontrolle
durch den Nocken 61, wodurch die Sperrklinke 58 ausgerückt wird.
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Abb. q. veranschaulicht die Steuerung einer Tabelliermaschine unter
dem Einfluß der Ströme einer einzigen dem Ziffernfelde der Karte zugeordneten Photozelle.
Die Erregung dieser Photozelle erfolgt, indem das Bild eines Ziffernfeldes einer
Karte 62 irr verkleinertem Maßstabe auf einer Mattscheibe 63 erzeugt wird,
gegen welche eine Photozelle 64 gerichtet ist. Der Strom der Photozelle wird durch
einen Verstärker 65 verstärkt und geht durch zehn in, Reihe geschaltete Wicklungen
66 elektromagnetisch betätigter Anschlagexnrichtun-.gen, deren Windungszahlen in
ähnlicher Weise abgestuft sind, wie es für die Windungszahlen der Magnete 55 mit
Bezug auf Abb.3 angegeben war. Beim Vorbeigang eines eine bestimmte Ziffer enthaltenden
Kartenfeldes wird in dem Stromkreis der Photozelle 6.¢ ein Strom erzeugt, dessen
Stärke der Helligkeit des Ziffernfeldes entspricht, also für die Ziffer o am größten
und für die Ziffer 9 am schwächsten ist. Bei jedesmaligem Stromfluß durch den Stromkreis
der Photozellen wird der Anker 67 aller derjenigen Anschlageinrichtungen angezogen,
welche zu der in der Beleuchtungsstellung befindlichen Ziffer und ferner allen Ziffern
gehören, die darauf folgen. Beim Vorbeigang einer Null werden also sämtliche Anschlageinrichtungen
in Tätigkeit gesetzt und bewirken dabei einen Vorschub aller Sektoranschläge 68
gegen den Zahnsektor 69 hin, welcher mit dem Typenträger 70 gekuppelt ist
und mit dem das Zahnrad 7i einer Ziffernscheibe des Addierwerks in Eingriff gebracht
werden kann. Bei dem Vorschub sämtlicher Anschläge 68 kann eine Bewegung des Zahnsektors
69 überhaupt nicht stattfinden, weil die Nase 72 bereits durch den der Ziffer
o entsprechenden Sektoranschlag angehalten wird. Wenn eine von Null verschiedene
Ziffer Ursache der Erregung der lichtempfindlichen Zelle ist, dann besteht für das
Zahnsegment 69 die. Möglichkeit einer Bewegung, bis. die Nase 72 auf den
dieser Ziffer entsprechenden Sektoranschlag trifft. Die dahinterliegenden Anschläge%sind
zwar auch angehoben, aber sie haben keine Wirkung für die Einstellung des Zahnsektors.
Für diesen ist in üblicher Weise ein auf der Zeichnung nicht dargestellter Antrieb
vorgesehen, welcher bei jedem Arbeitsspiel einmal in Tätigkeit tritt, sobald Anschläge
68 unter dem Einfluß der Magnetwicklungen 66 vorgeschoben `sind.
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Für jede Stelle der Tabelliermaschine ist die in Abb..q. dargestellte
Einrichtung vorgesehen.
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Im vorstehenden ist zwar von Registrierkarten gesprochen, durch deren
Schriftzeichen eine Steuerung der statistischen Maschinen herbeigeführt werden soll.
Es können aber auch Blätter benutzt werden, welche Schriftzeichen enthalten, die
statistisch ausgewertet werden sollen, z. B. auch Papierstreifen.