DE932702C - Schriftzeichen zur selbsttaetigen Steuerung von Kartensortiermaschinen, Verrechnungsmaschinen, Typendruckvorrichtungen u. dgl. - Google Patents
Schriftzeichen zur selbsttaetigen Steuerung von Kartensortiermaschinen, Verrechnungsmaschinen, Typendruckvorrichtungen u. dgl.Info
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Description
Man hat schon vorgeschlagen, von der Darstellung der Angaben auf maschinell auszuwertenden
Angabenträgern (Karten, Streifen od. dgl.) durch Lochschrift abzugehen, die Angaben durch
graphische Schriftzeichen darzustellen und diese selbst zur maschinellen Steuerung zu verwenden,
was den Vorteil einer Papierersparnis und leichten Lesbarkeit der unmittelbar auszuwertenden Angaben
mit sich bringt. Da die graphischen Schriftzeichen je nach ihrer Bedeutung eine unterschiedliche
Steuerwirkung ergeben sollen, müssen sie sich in maschinell wahrnehmbarer Weise unterscheiden.
Unter den bekannten Vorschlägen geht nun einer dahin, den Flächeninhalt der lichtelektrisch abzufühlenden
Ziffernzeichen derart zu bemessen, daß die Ziffer ο den kleinsten, die Ziffer g den größten
Flächeninhalt aufweist und die Flächen aller Ziffern in der Reihenfolge der Ziffern um gleiche
Stufen steigen. Bei der lichtelektrischen Abfühlung dieser Zeichen werden dem unterschiedlichen
Flächeninhalt entsprechend verschieden starke Steuerströme ausgelöst, die eine der Bedeutung des
Zeichens entsprechende Steuerung einer Tabelliermaschine od. dgl. veranlassen. Bei den Zeichen nach
diesem bekannten Vorschlag ergibt sich aber wegen der Notwendigkeit der Abstufung der Flächen in
der Reihenfolge der Wertigkeit der Zififernzeichen ein wenig gefälliges und bei der praktischen Verwendung
störendes Schriftbild.
Bei den erfindungsgemäßen Schriftzeichen ist der angeführte Nachteil dadurch beseitigt, daß die
Schriftzeichen sich bei im wesentlichen gleichbleibender Strichstärke voneinander durch verschiedene,
ungefähr gleichmäßig abgestufte Längen ihrer Mittellinien unterscheiden und daß die den
einzelnen Zeichen zugeordneten Langen unabhängig von der Bedeutung der Zeichen so ausgewählt sind.,,
daß das Schriftbild dem der üblichen Schriftzeichen
möglichst angepaßt ist. ■ ■
Die Zeichen unterscheiden sich also, ähnlich wie bei dem bekannten Vorschlag, untereinander stufenweise
durch ihren Flächeninhalt. Die Abstufung erfolgt aber dabei nicht in der Reihenfolge der
Zeichenbedeutung, also z. B. nicht in der Reihenfolge der Ziffern ο bis 9, sondern in einer Reihenfolge,
in der die an sich schon in gewissem Umfang vorhandene Flächenunterschiedlichkeit gegebener
bekannter Zeichenformen ausgenutzt wird. Dadurch ergibt sich für die. erfindungsgemäßen
Zeichen ein günstiges und leicht lesbares Schriftbild.
Im nachfolgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. ι zeigt die Registrierkarte mit erfindungsgemäßen
Ziffernzeichen;
Fig. 2 zeigt die Ziffernzeichen in stark vergrößertem Maßstab, wobei die Mittellinien, die ein
Maß für die Fläche darstellen, als weiße Linien eingezeichnet sind;
Fig. 2 a zeigt in einem Schaubild die abgewickelten Mittellinien, die auf die einzelnen Ziffern entfallen;
die
Fig. 3 a, 3 b und 3 c zeigen einen Übersetzer, der bei der Auswertung der Karte nach Fig. 1 Anwendung
finden kann.
Die Karte 10 gemäß Fig. 1 weist vier Ziffernzeilen
a, b, c und d auf, von denen jede Zeile in bekannter
Weise in mehrere Felder unterteilt ist. Jedes Feld nimmt dabei ein Schriftzeichen auf. Die
Fig. 2 zeigt die Ziffern in stark vergrößertem Maßstab. Die in Fig. 2 als weiße Linien eingetragenen
Mittellinien sind in Fig. 2 a rektifiziert aufgezeichnet. An der unteren Linie der Fig. 2 a sind
die einzelnen Ziffernzeichen angegeben und die darüberstehenden Geraden geben die dazugehörigen
Längen der Mittellinien an, wobei die längste Mittellinie, nämlich die Mittellinie der Ziffer 8, zu
hundert Einheiten festgesetzt ist. Es ist ersichtlich, das die Mittellinien in gleichen Stufen steigen, und
zwar unterscheidet sich jede Ziffer von der anderen um etwa 62/s Einheiten.
Zur Auswertung der Zeichen wird ein Übersetzer verwendet, der die von den unterschiedlichen
Schwarzflächen der Ziffern herrührenden unterschiedlich starken Steuerströme je nach der Bedeutung
der Ziffern in Einzelimpulse übersetzt, die die Steuerung der Auswertmaschine nach Maßgabe
der Bedeutung der Ziffern bewirken. Der Übersetzer kann in mannigfacher Weise ausgebildet sein. Zur
Erörterung der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schriftzeichen wird im folgenden ein Übersetzer
beschrieben. Dieser Übersetzer ist jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es können
auch andere Übersetzer Anwendung finden, z. B. solche bekannter Art, bei denen durch die unterschiedlichen
Stromstärken die verschieden weite Verstellung eines Wählerorgans erfolgt, das entsprechend
seiner jeweiligen Einstellage eine von mehreren, den Zeichen zugeordneten Leitungen auswählt;
wenn diese Leitungen in der Reihenfolge der Zeichenbedeutung abgefühlt werden, sendet die
ausgewählte Leitung einen Einzelsteuerimpuls in einem der Zeichenbedeutung entsprechenden Zeitpunkt
aus, wodurch das Registrierwerk entsprechend gesteuert wird.
Der Übersetzer nach den Fig. 3 a bis 3 c weist zehn Relaispaare auf, von denen immer zwei
gegenüberliegende Relais R und R' zusammengehören. Der Anker 120 jedes Relais R wird durch
die Feder ί gegen den isolierten Kopf der Einstellschraube 122 gehalten (Fig. 3 b). Wenn die
Relaisspule erregt wird, wird der Anker 120 nach
links gegen die Kontaktschraube 121 gezogen. Die Schrauben 121 und 122 sitzen einstellbar und feststellbar
an dem Bügel 125. Die Feder ί ist an ihrem rechten Ende über eine Schnur 123 mit dem Stift
124 verbunden, der mittels Schraubenzieher verstellt werden kann; die Federspannung ist also einstellbar.
Bei den Relais R' (Fig. 3 c) der anderen Reihe ist bei nicht erregtem Relais der Kontakt k'
geschlossen und kann durch Erregung des Relais R' entgegen der Wirkung der Feder / geöffnet werden.
Die Feder / ist in gleicher Weise wie die Feder j einstellbar. Die Spannungen der Federn s
und / sind so gewählt, daß für ein bestimmtes Relaispaar R und R' die Federspannung des offenen
Kontaktes etwas kleiner und die Federspannung des geschlossenen Kontaktes etwas größer ist als
der elektromagnetischen Wirkung der dem betreffenden Relais zukommenden Stromstärke entspricht ; bei der betreffenden Stromstärke wird also
der erste Kontakt gerade geschlossen, der zweite aber noch nicht geöffnet. Es wird also für das
Relaispaar, das für eine Steuerstromstufe von vier Stromeinheiten vorgesehen ist, - die Feder si
(Fig. 3 a) beispielsweise 3,5 Spannungseinheiten haben, während die Feder s'4 auf 4,5 Spannungseinheiten eingestellt ist. Wenn dann ein Strom von
der Stärke »4« durch die Relais i?4 und i?'4 fließt,
so wird der Kontakt fe4 geschlossen, weil dieser
Strom die Federspannung von J4 überwindet, und
der Kontakt k\ wird geschlossen bleiben, weil
dieser gleiche Strpm die Federspannung von /4
nicht überwinden kann.
Die Schaltanordnung des Übersetzers geht aus Fig 3 a hervor. An den Leitungen α und b liegt
die über eine Photozelle und eine Verstärkereinrichtung entsprechend der Fläche des abgefühlten
Zeichens geregelte Steuerspannung, so daß durch jedes Relais ein Steuerstrom gleicher Strom-
stärke fließt. Die Spannungen der Federn S1 bis J10
und Z1 bis s'10 sind beispielsweise so bemessen, daß
sie bei den aus den Kreisen ersichtlichen Stromstärken wirksam werden. Die wirklichen Werte für
die Federspannung sind natürlich nach den Werten der tatsächlich fließenden Steuerströme zu bemessen.
Der kleinste, der Stromstärke »i« entsprechende Steuerstrom fließt bei Abfühlung der
Ziffer 8, weil diese den größten Schwarzgehalt hat, und der größte, der Stromstärke »io« entsprechende
bei der Abfühlung der Ziffer i, weil diese den kleinsten Schwarzgehalt hat.
Wenn nun beispielsweise infolge Abfühlung der Ziffer 5 ein Strom von der Stärke »4« durch alle
Relaiswicklungen fließt, wird nur die Übersetzerleitung /4 wirksam, während alle anderen Übersetzerleitungen
unwirksam bleiben. Es werden nämlich die Kontakte &4, ks, k2 und k± geschlossen
und die Kontakte k'3, k'% und k\ geöffnet. Es sind
somit nur in der Leitung/4 beide Kontakte geschlossen,
während in allen anderen Leitungen einer der beiden Kontakte k oder k' unterbrochen ist. In
ähnlicher Weise wird durch jede andere Steuerstromstärke die dieser zugeordnete Übersetzerleitung
1 ausgewählt.
Wenn nun beispielsweise die Übersetzerleitungen in der Reihenfolge der Bedeutung der ihnen zugeordneten
Zeichen an einen Kommutator angeschlossen sind, so entsteht beim Überschleifen
der Kontaktstücke durch den Schaltarm des Kommutators ein Stromstoß, dessen Zeitpunkt der Bedeutung
des abgefühlten Zeichens entspricht und der in bekannter Weise zur Steuerung einer
Recheneinrichtung, von Sortierweichen od. dgl. benutzt werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Auswertung von Aufzeichnungsträgern mit graphischen Schriftzeichen, die sich voneinander stufenweise durch ihren Flächeninhalt unterscheiden und bei deren lichtelektrischer Abfühlung dem unterschiedlichen Flächeninhalt entsprechend verschieden starke Steuerströme ausgelöst werden, die eine der Bedeutung des Zeichens entsprechende Steuerung der Maschine veranlassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung durch Schriftzeichen erfolgt, die sich bei im wesentlichen gleichbleibender Strichstärke alle voneinander unabhängig von ihrer Bedeutung, durch verschiedene, ungefähr gleichmäßig abgestufte Längen ihrer Mittellinien unterscheiden, und daß die bei der Zeichenabfühlung ausgelösten, dem unterschiedlichen Flächeninhalt entsprechend, verschieden starken Steuerströme für jedes Zeichen in einen nur dieses bestimmenden Steuerimpuls umgeformt werden, der die Steuerung der Auswertungsmaschine in Übereinstimmung mit der Zeichenbedeutung veranlaßt.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 528 702, 646 658, 656497,727098; österreichische Patentschrift Nr. 122 164.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509541 9.55
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI1642D DE932702C (de) | 1938-09-29 | 1938-09-29 | Schriftzeichen zur selbsttaetigen Steuerung von Kartensortiermaschinen, Verrechnungsmaschinen, Typendruckvorrichtungen u. dgl. |
NL95335A NL68903C (de) | 1938-09-29 | 1939-09-25 | |
FR862300D FR862300A (fr) | 1938-09-29 | 1939-11-09 | Commande d'une machine au moyen de caractères graphiques |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI1642D DE932702C (de) | 1938-09-29 | 1938-09-29 | Schriftzeichen zur selbsttaetigen Steuerung von Kartensortiermaschinen, Verrechnungsmaschinen, Typendruckvorrichtungen u. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE932702C true DE932702C (de) | 1955-09-08 |
Family
ID=7184543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI1642D Expired DE932702C (de) | 1938-09-29 | 1938-09-29 | Schriftzeichen zur selbsttaetigen Steuerung von Kartensortiermaschinen, Verrechnungsmaschinen, Typendruckvorrichtungen u. dgl. |
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DE (1) | DE932702C (de) |
FR (1) | FR862300A (de) |
NL (1) | NL68903C (de) |
Citations (5)
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- 1938-09-29 DE DEI1642D patent/DE932702C/de not_active Expired
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- 1939-09-25 NL NL95335A patent/NL68903C/xx active
- 1939-11-09 FR FR862300D patent/FR862300A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL68903C (de) | 1951-11-15 |
FR862300A (fr) | 1941-03-03 |
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