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Aufzeichnungsträger in Form von Karten, Blättern, Streifen od. dgl.
Die Erfindung betrifft einen Aufzeichnungsträger in Form von Karten, Blättern, Streifen
od. dgl. mit visuell lesbaren Zeichen, deren optisch wirksame Fläche den Einzelwert
des Zeichens bestimmt, für informationsverarbeitende Maschinen oder Vorrichtungen,
in denen die Zeichen in einem einzigen Abtastvorgang als Ganzes lichtelektrisch
abgetastet werden.
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Bei den bekannten Aufzeichnungsträgern dieser Art waren die Zeichen
auf den Aufzeichnungsträger aufgedruckt. Ihre-Abtastung erfolgte im Wege der unterschiedlich
starken Reflexion des zur entsprechenden Einwirkung auf eine lichtempfindliche Zelle
gebrachten Lichtes. Dabei war die Anzahl der übertragbaren Zeichen durch die Schwierigkeiten
begrenzt, die mit einer für die zur Auslösung von Steuerimpulsen durch die Zelle
ausreichend stark voneinander abweichenden Bemessung der von den Zeichen eingenommenen
Fläche zusammenhingen. Die bekannten Aufzeichnungsträger wurden deshalb auch nur
für die Übermittlung von nicht mehr als zehn unterschiedlichen Zeichen, nämlich
der Zahlen 0 bis 9 verwendet. Eine weitere Schwierigkeit bereitete die bei gedruckten
Zeichen nahezu unvermeidliche Veränderlichkeit der Helligkeit des Druckfarbenauftrags,
der tiefschwarz sein soll, gelegentlich aber auch mehr oder weniger mattgrau getönt
sein kann, wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen werden die Auf-; wand verursachen.
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Die vorerwähnten Schwierigkeiten lassen sich auch nicht dadurch beseitigen,
daß man, wie dies bei anderen Aufzeichnungsträgern bekannt ist, die Breite aufgedruckter
oder geschriebener Zeichen variieren läßt, so daß der verbleibende Teil einer weißen
Fläche von Standardgröße, der durch die Oberfläche der auf diese Weise übertragenen
Ziffernzeichen nicht ausgefüllt wird, für jedes Ziffernzeichen verschieden ist und
dadurch ein bestimmtes Verhältnis zwischen der für das Abtasten wirksamen Oberfläche
zu der von den Ziffernzeichen bedeckten Oberfläche für jedes Zeichen hergestellt
wird. Dabei wird ein erheblicher Teil der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers zusätzlich
beansprucht, der für die unmittelbar visuell oder maschinell verwertbare Informationsspeicherung
verlorengeht.
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Sinngemäß die gleiche Feststellung gilt auch für andere bekannte Aufzeichnungsträger,
bei denen die Ziffernzeichen aus einer Linie gleichmäßiger Breite, aber mit einer
festzulegenden veränderlichen Länge bestehen.
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Es ist ferner auch die Festlegung von Ziffernzeichen durch je eine
Reihe von Perforationen bekannt, deren Anzahl dem Wert der wiedergegebenen Ziffer
entspricht. Diese Perforationen werden durch einen mechanisch bewegten Fühlerkontakt
abgetastet. Abgesehen von der Schwierigkeit, solche Perforationsreihen visuell abzulesen,
die .im Falle der--Übe-rmittlung nicht nur von Ziffern, sondern auch von Buchstaben
unüberwindlich wird, ist die Verarbeitung von in dieser Weise auf dem Aufzeichnungsträger
gespeicherten Informationen ein mit erheblichem Zeitaufwand behafteter Vorgang,
der deshalb für die Speisung r neuzeitlicher informationsverarbeitender Maschinen
oder Vorrichtungen weniger geeignet ist.
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Abtastverfahren, die mit durchfallendem Licht arbeiten, sind im übrigen
in verschiedenen Formen bekannt. Sie sind jedoch zur Lösung der Aufgabe, die Mängel
der bekannten Aufzeichnungsträger der eingangs gekennzeichneten Art zu beheben,
nicht geeignet.
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Diese Aufgabe wird vielmehr erfindungsgemäß in überraschend einfacher
Weise dadurch gelöst, daß bei einem Aufzeichnungsträger in Form von Karten, Blättern,
Streifen od. dgl. mit visuell lesbaren Zeichen, deren optisch wirksame Fläche den
Einzelwert des Zeichens bestimmt, für informationsverarbeitende Maschinen oder Vorrichtungen,
in denen die Zeichen in einem einzigen Abtastvorgang als Ganzes lichtelektrisch
abgetastet werden, die Zeichen aus unterschiedlichen Anzahlen gleich großer Perforationen
bestehen.
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Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen verhältnismäßig großen
Zeichenvorrat zu übertragen, ohne daß die Variation der je Zeichen verwendeten Perforationszahl
nennenswerte Schwierigkeiten bereitet. Die Perforation kann so klein bemessen werden,
daß das unter ihrer Verwendung gebildete Zeichen
visuell, gegebenenfalls
auf einer schwarzen oder farbigen Unterlage, noch lesbar ist und die je Perforation
durchgelassene zusätzliche oder verminderte Lichtmenge bei allen Zeichen noch ausreichend
unterschiedene Steuerimpulse auslöst. Irgendeine. Abhängigkeit von veränderlichen
Eigenschaften des Aufzeichnungsträgers bzw. des darauf befindlichen Zeichens selbst
ist praktisch nicht mehr vorhanden, da das durchfallende Licht unmittelbar auf die
lichtelektrische Zelle einwirkt und die jeweils wirksame Lichtmenge lediglich durch
die Anzahl der Bleichgroßen, scharfrandigen, ein Zeichen bildenden Perforationen
bedingt wird.
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Die Erfindung wird näher dargestellt an Hand einer Zeichnung, die
schematisch einen Aufzeichnungsträger und eine Einrichtung für die Übertragung beispielsweise
von Ziffern auf eine Rechenmaschine oder andere informationsverarbeitende Maschine
oder Vorrichtung zeigt.
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In Fig. 1 ist veranschaulicht, wie man zur Bildung der Zeichen kommen
kann. Innerhalb von als Standardoberfläche wirkenden Quadraten auf dem Aufzeichnungsträger
sind, wie bei dem Ausführungsbeispiel dargestellt, Ziffernzeichen in lesbarer Form
aus einer für jede Ziffer verschiedenen Anzahl von Perforationen von gleicher Größe
gebildet.
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In Fig. 2 ist 1 eine Lichtquelle, 2 eine Konvexlinse, 3 der Aufzeichnungsträger,
4 ein Abdeckstreifen mit einem Fenster, in welchem gerade die Ziffer sichtbar werden
kann, 5 eine Photozelle, 6 eine Verstärkungsvorrichtung, 7 eine Gruppe Relais, 8
eine Büromaschine, z. B. eine Additionsmaschine.
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Das Lichtbündel, das von der Lichtquelle l ausgeht, wird von der Linse
zusammengefaßt. Das den Aufzeichnungsträger bildende Blatt, auf dem die Ziffern
angebracht sind, liegt unter dem Fenster in dem Abdeckstreifen 4, und das durch
die Perforationen durchgelassene Licht fällt auf die Photozelle 5.
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Das Blatt 3, das aus Papier, Metallfolie oder metallisiertem Papier
oder anderem Flachmaterial und aus Rollen bestehen kann, wird auf dieselbe Weise
wie bei einer Schreibmaschine schrittweise fortbewegt, so daß ein Zeichen nach dem
anderen abgetastet wird. Die im Fenster erscheinende Ziffer läßt einen Teil des
Lichtbündels durch. Das durchgelassene Licht verursacht in der Photozelle mit der
dahintergeschalteten Verstärkungsvorrichtung einen Strom- oder Spannungsimpuls,
welcher je nach seiner Größe eines der Relais der Gruppe 7 betätigt. Das betätigte
Relais bewirkt das Betätigen der mit der betreffenden Ziffer korrespondierenden
Taste der Maschine B.
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Den auf dem Blatt angebrachten Text kann man, falls es erwünscht ist,
besser sichtbar machen, indem auf der Rückseite des Blattes eine Kontrastfläche
angebracht wird, z. B. eine schwarze Fläche, für den Fall, daß das ursprüngliche
Blatt weiß ist. Weiterhin kann das Blatt auf eine Mattscheibe gelegt werden, die
von rückwärts beleuchtet wird.
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Die Registraturunterlagen, die erfindungsgemäß verwendet werden, lassen
sich insbesondere mittels Lichtbildern zum Kopieren verwenden.
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An Stelle der Abtastung durch Lichtstrahlen kann auch eine Abtastung
durch einen Elektronenstrahl erfolgen, wobei hierfür zweckmäßig perforierte Metallfolien
oder metallisiertes Papier als Registraturunterlage verwendet werden.