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Vorrichtung zum Lochen von Lochkarten für statistische und Buchhaltungszwecke
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lochen von Lochkarten, wie sie zur syrnbolisch#en
Darstellung von Zahlenwerten und zur Steuerung von Sortier- und Zähl- oder Rechenmaschinen
gebraucht werden.
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Die Lochvorrichtung zeichnet sich durch die Eigentümlichkeit aus,
daß in ihr eine Einrichtung zum Ein- und Ausschalten der Lochstempel in solcher
Weise zur Anwendung kommt, daß in jeweils einer von zwei sich kreuzenden Folgen
von Kartenreihen, z. B. den senkrechten Reihen, eine Anzahl in einer Reihe sich
folgender L&her ausgestanzt wird, die gleich den in dieser Reihe darzustellenden
Ziffernwerte ist.
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Die Vorrichtung benutzt zu diesem Zweck in einem über der Lochkarte
auf und ab beweglichen Druckteil in einer Reihe verschiebbar gelagerte Lochstempel,
die in dem Druckteil durch einen über der Stempelreihe verstell-und feststellbaren
Schieber festgestellt werden können,. Der Schieber arbeitet dabei derart, daß
je nach seiner- Einstellung er keinen, einen oder diejenige Anzahl von Stempeln
mit dem Druckteil kuppelt, die die Lochbewegung des Druckteils mitmachen sollen.
Mit der Vorrichtung wird demnach in einer Reihe auf der Karte jeweils die Anzahl
der Löcher auf einmal ausgestanzt, die als Symbol oder Zahlenangabe in dieser Reihe
erscheinen müssen, ohne daß die Lochkarte verschoben werden müßte. Im übrilgen hat
die Lochvorrichtung natürlich auch Einrichtungen, durch welche nach Ausführung der
Lochung in einer senkrechten Lochspalte eine Verstellung in der Lage der Lochkarte
zu dem Lochstempel so erfolgt, daß danach in der nächst-en Parallelspalte die dorthin
gehörige Lochung ausgeführt werden kann. Diese Parallelspalten nehmen jede für sich
und in sichdie Zahl auf, die der betreffenden Dezimalstelle entspricht, also die
Einer, die Zehner und die Hunderter und so fort.
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Schließlich sorgt die Vorrichtung auch dafür, daß die in den verschiedenen
Parallelspalten auftretenden Lochungen mit ihrem ersten Loch immer auf der gleichen
Ouerreihe oder sozusagen in gleicher Höhe liegen. Ob-
gleich das für das erwähnte
Lochkartensystem und die Auswertung dieser Karten in den Sortier- und Zählmaschinen
keine notwendige Bedingung wäre, sind doch damit Vorteile verbunden, die insbesondere
darin liegen, daß die schon durch die Art der Lochung an, sich hergestellte Les-
und Verg16ichbarkeit der Karte allein mit dem Auge noch wesentlich erleichtert und
erhöht wird.
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Zur Erreichung der angedeuteten Ziele enthält die Vorrichtung eine
Reihe von senkrecht zu der Lochkartenfläche beweglichen Ziffernstempeln 1, 2 bis
9 in einem (s. Abb. 3) Druckteil 4 verschiebbar gelagert, der selbst
in Richtung zur Lochkarte und von ihr ab bewegt werden kann. Ein Einsatzstück
8, bestehend aus einem schieberförmigen Te#il und einem- Griff
9, kann mit dessen Hilfe aus seiner Stellung außerhalb der Stempelreihe über
diese hin bewegt werden,
so daß der Schieber, über die Stempel hin-weggleitend,
sich mit seiner Spitze zuerst über den vordersten Stempel stellt, bei der Weiterbewegung
über den zweiten, dritten und so fort gleitet und sie überdeckt. Wird er bis über
den fünften Stempel geschoben, so bewirkt er, daß die von ihm überdeckten fünf Stempel
sich im Druckteil nicht mehr in Richtung ihrer eigenen Achse verschieben können,
sondern legt sie in der Bereitschaftsstellung, die sie dann einnehmen, fest, und
die Bewegung des Druckteiles in Richtung auf die Lochkarte bewirkt, daß eine Anzahl
von Löchern ausgestanzt wird, die gleich derjenigen der Stempel ist, die von dem
Schieber des Einsatzes 8 über-deckt sind. Die übrigen, nicht überdeckten
Stempel bleiben außer Tätigkeit.
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Die Einrichtung enthält eine Grundplatte i, auf welche die Lochkarte
gelegt und auf der sie mit geeigneten Mitteln in einer bestimmten Lage festgehalten
wird. Auf Führungsstangen 2" die, über die Breite der Grundplatte hinweggehend,
mit dieser an den Enden verbunden sind, kann ein Schlitten 3 verschoben werden.
In diesem Schlitten 3 ist der Druckteil 4 in der Höhenrichtung verschiebbar
ge-
lagert, so daß ihm also eine Bewegung zur Lochkarte hin und wieder von
ihr ab erteilt werden kann. In dem Druckteil 4, den die Kraft von unter ihm angeordneten
Federn immer in seiner obersten Lage zu halten bestrebt ist, sind die Lochstempel
6 ihrerseits - ge gen den Druckteil in Richtung ihrer Längsausdehnung
verschiebbar gelagert und werden 1
nach der gezeichneten Au sführungsf orm
durch Federn 7 ebenfalls immer in einer oberen Lage erhalten, in welcher
sie eine gewisse Entfernung von der auf der Grundplatte liegenden Lochkarte haben.
Mit ihrem Kopfteil ragen sie über die Oberfläche des Druckteiles 4 hervor. Diese
Kopfteile sind abgeschrägt, und über sie hinweg- läßt sich der einen Teil des Einsatzes
8 bildende Schieber verschieben, der sie bei seiner Bewegung über sie hin
in die Bereitschaftslage herunterdrückt. Soweit also dieser mit Hilfe des Griff
stückes 9
am Einsatzstück 8 bewegte Schieber die Lochsternpel
6 überdeckt, hält er sie in der Bereitschaftslage fest. An der Unterseite
des Schieberteiles des Einsatzes 8 sind, den schrägen Vorsprüngen der Stempel
entsprechend, Einkerbungen angebracht, in weiche beim Vorschub des Einsatzes bzw.
des Schiebers die Stempel mit ihrem Oberteil einschnappen. Die Lochstempel könneir
sich auch von vornherein in der Bereitschaftslage befinden. Wesentlich ist, daß
der über sie geschobene Einsatzschieber sie in dieser Bereitschaftslage festhält,
soweit er die Stempel überdeckt.
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Beim Niederdrücken des Druckteiles 4, das it Hilfe des Griffes 1:2
und geeigneter Zwischenglieder erfolgt, stanzen die in der Bereitschaftsstellung
festgehaltenen Stempel 6 so viel Löcher aus der Lochkarte aus, als ihre Zahl
beträgt, und es entstehen in der Karte null Löcher, wenn keiner der Zahlenstempel
6
vom Einsatzstück überdeckt ist, ein Loch, wenn eines überdeckt, -,und zwei,
drei, vier, je
nachdem ob zwei, drei oder vier Stempel von dem Einsatzschieber
überdeckt und festgehalten sind. Die nicht überdeckten Stempel, die in der Ziffernreihe
den überdeckten folgen, bringen keine Lochung hervor. Sie bleiben bei der gezeichneten
Anordnung in ihrer oberen unwirksamen Stellung im Druckteil oder werden, wenn sie
nicht durch Federn nach oben gedrückt sind, auf der Lochkarte aufsitzend, bei der
nach der Lochkarte hin gerichteten Lochbew.egung des Druckteiles dieser entgegengesetzt
im Druckteil relativ nach oben verschoben.
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Es war bisher angenommen, daß die Lochkarten nur Löcher erhalten zur
Darstellung der Ziffern o, 1, :2 usf. bis 9, wobei es gleichgültig ist, ob
für die Zahl o tatsächlich eine Lochung ausgeführt oder die Zahl o durch null Löcher
dargestellt wird, also dadurch, daß für die Zahl o in der für sie bestimmten Nullquerreihe
kein Loch ausgestanzt wird. Es ist aber für manche Fälle vorteilhaft, auf den Karten
auch ein Symbol erscheinen zu lassen, das die Bedeutung des Vorzeichens hat, derart,
daß z. B. wenn, die folgen-de Zahl positiv (Addition) zu nehmen ist, keine Lochung
in einer über der Nullreihe liegenden Querreihe angebracht wird, daß dagegen, wenn
sie negativ (Subtraktion) -gelten soll, ein Minuszeichen durch Ausstanzen einer
Lochung in der über der 0.uerreihe liegenden Reihe markiert wird. Das Fehlen einer
Vorzeichenlochung in der dafür bestimmten Reihe würde also beispielsweise die Zählmaschine
für die Karten auf Addition und das Vorhandensein einer Vorzeichenlochung diese
Zählmaschine auf Subtraktion stellen. Die Lochstempelreihe muß dann einen Lochstempel
für die Vorzeichenlochung enthalten, der aber nur wirksam werden darf, wenn es gewollt
wird, also beispielsweise nur, wenn das Vorzeichen negativ sein soll. Der Lochstempel
für das Vorzeichen bildet den ersten in der Lochstempelreihe, er wird, wie in der
Abb. 4 angedeutet, am oberen Ende gegabelt ausgeführt. Der Vorderteil des Schiebers
im Einsatzstück 8 wird in der Ausdehnung der Stempel- i dicke verbreitert.
An diesen verbreiterten Teil schließt sich dann der schmale Teil für die Ziffernlochstempel
an. Wird der Schieber mit seiner verbreiterten Spitze über den Lochstempel gebracht
und dann gelocht, so treffen i# die seitlichen Lappen der Verbreiterung die beiden
Gabelenden, das Vorzeichenloch wir,1
ausgestanzt. Wird der Schieber
dann weiter vorgeschoben, um die Ziffern zu lochen, so tritt der schmale Teil des
Ansatzschiebers zwischen die Gabelenden, er trifft den Vorzeichenlochstempel 13
nicht mehr, sondern nur noch die Zahlenstempel 6.
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Die Zwischenmittel, die zur Bewegung des Druckteiles 4 und zur Einstellungdes
Einsatzstückes 8 dienen, können verschieden sein. Im gezeichneten Beispiel
ist das Einsatzstück 8
mit einem Handgriff 9 verbunden, der mittels
einer federnden Klinke in eine in dem Schlitten vorgesehene Verzahnung eingreift,
durch deren Zusammenwirken das Einsatzstück- in der jeweils eingestellten Lage festgehalten
wird.
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Der im Schlitten auf und ab bewegliche Druckteil 4 ist durch Knickhebel
io mit deren oberen Gelenkpunkten im Schlitten 3 aufgehängt, die unteren
Gelenkzapfen sind am Druck-teil selbst gelagert. Die mittleren Gelenkpunkte der
Knickhebel sind durch eine Verbindungsstange i i verbunden und werden durch eine
an ihr wirkende Feder 5 in der aus-,geknickten Stellung gehalten. Beim Niederdrücken
des Griffhebels 12 werden die miteinander in Verbindung stehenden Knickhebel in
die Strecklage gebracht und der Druckteil 4 dadurch gegenüber dem Schlitten abwärts
zur 1,#chkarte k' hin bewegt. Die im Druckteil 4 ni der Bereitschaftslage durch
die Stellung des E# insatzes mit seinem Deckschieber festgehaltenen Lochsternpel
6 treten bei dieser Bewegung durch die Karte hindurch, stanzen also so viel
Löcher aus, wie durch die Stellung des Schiebers vorher bestimmt sind.
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Die Weiterschaltung des Schlittens 3 nach jeder Lochung um
eine Reihe (Dezimalreihe) wird durch die in Abb. 5 besonders dargestellte
Schaltvorrichtung herbeigeführt. Außerhalb der Stirnwand des Schlittens ist ein
Federhaus 14 (Abb. 3) gelagert, dessen Feder auf eine Welle 15 drehend wirk-en
will, die einerseits im Federhaus, andererseits in der Schlittenstirnwand gelagert
ist. t' ZD Auf der Welle sitzt ein Zahnrad 16, das in eine Verzahnung der einen
Führungsstange 2 eingreift, weiter ein Sperrad 17, das durch die ankerförmige Sperrklinke
18 - gehemmt wird. An einem seitlichen Bolzen ig des Druckteiles 4, der durch
einen Schlitz in der Stirnwand durchgreift, ist ein Lenker 2o befestigt, der einen
waagerechten Hebel 21 beini Abwärtsgehen des Druckteiles 4 mit dein freien Ende
abwärts schwenkt. Das freie Ende des Hebels 21 trägt eine auf-# v. 'irts 1, -ippbare
Nase, die durch eine Feder niedergedrückt wird. Wird beim Lochen der Druckteil-1
abwärts geführt, so zieht sein Bolzen ig mittels des LenkerS 2o den Hebel 21 abwärts,
dessen Nase über eineni Ansatz der Sperrklinke 18 abkippt, so daß diese unbeeinflußt
bleibt. BeimWiederaufwärtsgehen löst die Nase die Sperrklinke aus, so daß sie das
Sperrad 17 für die Drehung um einen Zahn freigibt. Dadurch wird auch der Schlitten
3 mittels des Zahnrades 16 um eine entsprechende Strecke weitergeschaltet.
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Um die Nase in bezug auf die Klinke genau einstellen zu können, ist
das Gelenkende des Hebels :21 an einer schwenkbaren Stellplatte :2- angelenkt, die
mittels einer durch einen Kreisbogenschlitz geführten Befesti-,gun#gsschraube
23 feststellbar ist.
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Abb. 6 zeigt eine durch die Vorrichtung gelochte Karte. Sie
gibt einen Teil der Karte für Lohnverrechnung wieder und enthält z. B. unter der
Rubrik »Lohn« die ablesbare Zahl 936 mit einem Vorzeichen, daß den die Zahl
darstellenden Durchlochungen vor,-v-lagert ist und in der genannten Rubrik positive
Bedeutung hat.
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In der zweiten Rubrik »Zuschlä-e« ist in Form von Durchlochungen mit
vorgelagertein positiven Vorzeichen die Zahl 104 dargestellt.
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In der Rubrik »Steuer« ist der Betrag 56.
Die vorgelagerte Vorzeichendurchlochun
'g befindet sich in der zweiten Rubrik und hat negative Bedeutung. Die Steuerbeträge
sind abzuziehen.
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In den "Auswertun,-smaschineil, Sortier-und Rechenmaschinen verursacht
jede vorhandene Durchlochung einen Steuervorgang und die in einer Reihe sich folgenden
Durchlochungen bewirken eine Reihe sich aneinander anschließender gleicharti ger
Steuerungsvorgänge. Die Gesamtheit der sich fol-,enden Einzelvorgänge ergibt die
Gesamtsteuerung und das Endergebnis in der Auswertungsmaschine.