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Druckvorrichtung für maschinell auszuwertende Angabenträger In der
Buchhaltung und Statistik handelt es sich in der Hauptsache um die Auswertung der
Angaben von Angabenträgern. Die Auswertung kann dabei in der verschiedensten Art
erfolgen, sei es durch Ordnen nach bestimmten Zeichen und Zahlen, sei es durch schriftliche
Zusammenstellung der Angaben. Die Angabenträger können dabei die Form von Zetteln,
Karten oder Streifen besitzen, und die darauf befindlichen Angaben können infolge
ihrer körperlichen Ausbildung, z. B. als Lochsymbole, eine maschinelle Steuerung
irgendwelcher Einrichtungen bewirken.
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Es ist nun auch bekannt, graphische Schriftzeichen selbst zur maschinellen
Steuerung zu verwenden, was gegenüber der Darstellung der Zeichen durch Lochsymbole
den Vorteil einer großen Papierersparnis und leichten Lesbarkeit der unmittelbar
auszuwertenden Angaben mit sich bringt (vgl. z. B. das Patent 6d.6658). Da die graphischen
Schriftzeichen je nach ihrer Bedeutung unterschiedliche Steuerwirkungen ergeben
sollen, müssen sie sich natürlich auch in bestimmter, maschinell wahrnehmbarer Weise
unterscheiden, und dementsprechend müssen auch die Typen einer Druckeinrichtung
für diese Schriftzeichen gestaltet sein. Insbesondere war es aus der genannten Patentschrift
bekannt, den Flächeninhalt der Ziffernzeichen steigend derart unterschiedlich zu
bemessen, daß das Verhältnis der von ihnen bedeckten Fläche zu einem für alle Schriftzeichen
gleichen 1Tormalfeld für jedes der Schriftzeichen verschieden ist, wobei die Ziffer
o -den kleinsten, die Ziffer 9 den größten Flächeninhalt aufweist und die Flächen
aller Ziffern in der Reihenfolge der Ziffern um gleiche
Stufen steigen.
Auf Grund der Unterschiedlichkeit der in Bier abfühlenden lichtelektrischen Zelle
hervorgerufenen Wirkungen, kann dann die lichtelektrische Ablesung', Zeichen und
die maschinelle Beeinfiusstii@, von Einrichtungen nach Maßgabe ihrer De". deutung
durch eine einzige lichtelektrische Zelle ohne Verwendung weiterer Hilfsmittel,
wie z. B. Blenden, erfolgen. Die Zeichen nach diesem bekannten Vorschlag weisen
aber große Unterschiede in der Stärke der Linien auf, um die Abstufung der Flächen
in der Reihenfolge oder Wertigkeit der Ziffernzeichen zu erreichen, wodurch ein
äußerlich wenig gefälliges Schriftbild und für den Abdruck unvorteilhafte Schriftzeichen
sich ergeben, welcher Mangel gemäß der vorliegenden Erfindung vermieden wird.
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Die vorliegende Erfindung benutzt die an sich schon vorhandene verschiedene
Länge der Linienzüge und die infolgedessen vorhandene Flächenunterschiedlichkeit
gegebener bekannter Typen und die bisher übliche Verwendung gleichstarker Striche
für ihre Linienzüge, wobei erfindungsgemäß die Schriftzeichen der Drucktypen so
gestaltet sind, daß sie sich voneinander durch ungefähr gleichmäßig abgestufte Längen
ihrer Linienzüge unterscheiden, die Länge der Linienzüge entspricht dabei der Länge
der Mittellinien der Typen. Wenn man nur Zifferntypen verwendet, so wird die Ausbildung
der Ziffern derart getroffen, daß zwischen der Zifferntype mit kürzestem Linienzug,
z. B. i, und der Zifferntype mit längstem Linienzug, z. B. 8, die übrigen Zifferntypen
mit ungefähr gleichmäßig abgestuften Längen der Linienzüge liegen. Die erfindungsgemäßeMaßnahmekann
natürlich für Typen und Zeichen jeglicher Schriftform angewendet werden, sie ist
weder auf Zifferntypen noch auf die Schreibweise der sog. arabischen Ziffern beschränkt.
Wenn man die Erfindung nur für Buchstaben anwenden will, kann man z. B. den Buchstaben
W als solchen mit längstem Linienzug und den Buchstaben I als solchen mit kürzestem
Linienzug wählen. Der Unterschied in der Länge der Linienzüge zwischen beiden Buchstaben
ist dann so auf die anderen Buchstaben zu verteilen, daß für sie durch ungefähr
gleiche Stufen sich unterscheidende Linienzüge entstehen, wobei aber auf die alphabetische
Reihenfolge der Buchstaben keine Rücksicht genommen zu werden braucht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Zifferntypen, die im Verrechnungswesen
bei der maschinellen Auswertung von Angabenträgern hauptsächlich in Betracht kommen,
wird an Hand der beifolgenden Zeichnungen erläutert. Ir ig. i zeigt schematisch
im Schnitt eine schreibmaschinenähnliche Vorrichtung.
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Fig. i a ist eine Draufsicht auf die Vor-! ' litung in Fig. i.
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''.,,Fig.2 stellt schematisch im Schnitt eine 'bi lt Typenstangen
ausgerüstete Druckv orrichiung dar.
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Fig. 3 zeigt in stark vergrößertem Maßstab den Satz von Zifferntypen,
wie sie bei den Vorrichtungen nach Fig. i, i a und'2 Anwendung finden.
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Fig... zeigt einen Abdruck der in Fig. 3 dargestellten Zifferntypen
im gleichen Maßstab wie Fig. 3.
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Fig. d.a zeigt schaubildlich die Längen der auf die einzelnen Zifferntypen
entfallenden Mittellinien.
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Feg. 5, 6 und 7 sind in stark vergrößertem Maßstab Abdrucke von bekannten
Typenformen, und die Fig.5a, 6a und 7a zeigen den jeweils zii denFi:g. 5, 6 und
7 gehörigen Maßstab für die Mittellinienlängen und darunter tabellenförmig die bei
den bekannten Schriftformen auf die einzelnen Ziffern entfallenden Mittellini:enlängen
nach dem angegebenen Maßstab.
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Die erfindungsgemäß ausgestalteten Typen können natürlich bei Schreibvorrichtungen
jeder Art Anwendung finden. Deshalb sind in den Fig. i, i a und 2 auch nur ganz
schematisch einige mögliche Ausführungsformen veranschaulicht. In den Fig. i und
i a ist angenommen, daß es sich um eine schreibinaschinenähnliche Vorrichtung handelt,
die aber nur zum Abdruck von Ziffern eingerichtetist. Diese-weist dementsprechend
einen Satz von Zifferntasten i o auf, die über Tastenhebel i i und Zwischenhebel
die Schwinghebel 12 betätigen können. An den Schwinghebeln 12 sitzen die Typenkörper
1.4, die stark vergrößert in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise ausgebildet sind.
Beien Anschlagen einer Taste wird die entsprechende Type des Typenkörpers 1.1 unter
Zwischenschaltung eines Farbbandes 17 gegen den in diesem Falle als Karte 16 ausgebildeten
Angabenträger geschwenkt, und die entsprechende Ziffer kommt darauf zum Abdruck.
Der die Karte 16 tragende Wagen 15 -wird in. der bei Schreibmaschinen bekannten
Weise schrittweise -weitergeschaltet.
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In Fig. 2 ist angenommen, daß es sich uni eine mit Typenstangen ausgerüstete
Druckeinrichtung handelt, wie sie z. B. bei Addiermaschinen bekannt ist. Durch eine
Tasteneinstellung wird einer der Anschläge 21 verstellt, und wenn durch einen Kurbelzug
die Typenstange 2o vermittels des Hebels 22 hochgehoben wird, so bleibt sie in der
durch den ausgewählten Anschlag 21 bestimmten Lage stehen, in der sich die entsprechende
Type
14 gerade in Druckstellung befindet. Wenn dann der Typenhammer 26 den Typenhalter
25 anschlägt, wird die an seinem linken Ende sitzende Type 14 auf der Karte 1.6
,. abgedruckt. Man kann nur eine einzige. Typenstange vorsehen und den Wagen 15
in.. Fig. 2 schrittweise weiterschalten, jedoch ist es auch ohne weiteres möglich,
wie ebenfalls bei Addiermaschinen bekannt, unter Verwendung mehrerer Tastenreihen
mehrere Typenstangen gleichzeitig einzustellen und die Karte dann nicht spaltenweise,
sondern felderweise weiterzusehalten.
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In Fig. 3 sind die Typen 14 in stark vergrößertem Maßstabe in Draufsicht
veranschaulicht. Die Typen sind dabei natürlich spiegelschriftlich sichtbar.
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Fig.4 stellt einen Abdruck der in Fig. 3 veranschaulichten Typen dar.
In die Ziffernzeichen der FinG. 4 konnten wegen der starken Vergrößerung mit weißen
Linien die Mittellinien eingezeichnet werden, welche zum Vergleich dienen, wobei
sie so einbeschrieben sind, daß die Länge der aneinandergereihten Mittellinien jedes
Zeichens bei der gleichmäßig gewählten Strichstärke jeweils ein genaues Maß für
,die Länge_ des Linienzuges und damit für den Flächenihalt des Ziffernzeichens angibt.
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In dem Schaubild in Fig. 4a sind die Verhältniswerte der Mittellinienlängen
der einzelnen Ziffern aufgetragen. An dem unteren Rand des Schaubildes sind die
einzelnen Ziffern bezeichnet, und darüber ist in Gestalt eines schwarzen Striches
der Verhältniswert der aus der Fig. 4 ermittelten Länge der Mittellinie aufgetragen.
Die Einteilung ist so gewählt, daß die längste Mittellinie, vorliegendenfalls also
die Mittellinie der Ziffer 8, auf ioo Einheiten festgesetzt ist; die Mittellinienlänge
der Ziffer i ergibt sich dann zu 40 Einheiten, und zwischen diesen Grenzen sind
die Mittellinienlängen der übrigen Ziffern entsprechend gleichmäßig abgestuft. Am
oberen Ende jeder Mittellinienlänge ist in Fig. 4a die betreffende Maßzahl für die
Mittellinienlänge angegeben, woraus ebenfalls ersichtlich ist, daß die Längen um
gleiche Stufen steigen.
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Es. ist im allgemeinen nicht üblich, bekannte Anordnungen auch zeichnerisch
mit dem Erfindungsgegenstand zu vergleichen. Da aber in dem vorliegenden Fall ein
Vergleich bekannter Drucktypen mit der Erfindung deswegen schwierig und umständlich
ist, weil sich nur in vergrößertem Maßstabe der Typen bz-,v. der Zeichen ein Vergleich
und eine zutreffende Beurteilung ermöglichen läßt, werden in dem vorliegenden Falle
die Schriftzeichen, die mit einigen bekannten Typenformen erzielt werden, vergrößert
dargestellt und die Verhältnisse in bezug auf ihre Mittellinien untersucht.
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Die Fig. 5 zeigt in starkvergrößertem Maßstabe die Schriftzeichen,
die eine Remington-Reiseschreibmaschine druckt.
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Die Fig.6 zeigt in ebenfalls stark vergrößertem Maßstabe die Schriftzeichen
einer normalen Continental-Schreibmaschine, und die Fig.7 zeigt in stark vergrößertem
Maßstabe eine deutsche Normschrift (DIN 1451, Mittelschrift).
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In den Fig. 5, 6 und 7 ist als dünne, weiße Linie die Mittellinie
angedeutet, wobei die Einzeichnung derart erfolgt ist, daß bei der gleichbleibenden
Strichstärke dieser Zeichenform die Länge der Mittellinien unmittelbar ein Maß für
den Flächeninhalt des Schriftzeichens gibt; dabei ist zu berücksichtigen, daß infolge
der in den Fig. 5 und 6 vorkommenden Abrundungen die Mittellinien - um eine entsprechende
Korrektur zu schaffen -nicht ganz bis an ,das Ende des Zeichens durchgezogen sind.
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Bezeichnet man nun die Länge der Mittellinie der Ziffer, welche die
längste Mittellinie hat, mit ioo, so ergeben sich in dem entsprechenden Maßstabe
die Längen der übrigen Ziffern. In Fig. 5 a gibt die Länge ioo des Maßstabes direkt
die Mittellinienlänge der Ziffer 8 an, und es können dann in dem dort dargestellten
Maßstabe leicht die Mittellinienlängen der übrigen Ziffern durch Ausmessen festgestellt
werden. In der Tabelle in Fig. 5 a sind in der oberen Zahlenreihe die Mittellinienlängen
für die in der unteren Reihe dargestellten Ziffern eingetragen. Das Gleiche, wie
vorstehend erläutert, ist in Fig. 6a in bezug auf die Ziffern der Fig.6 und in Fig.
7a in bezug auf die Ziffern der Fig. 7 geschehen. Es ist ersichtlich, d:aß bei den
bekannten Zeichen nach Fig. 5, 6 und 7, denen natürlich gleiche Drucktypen in den
Maschinen entsprechen, teilweise die gleiche Mittellinienlänge bei mehreren Ziffern
zutrifft oder daß der Unterschied in den Mittellinienlängen ganz unbedeutend ist.