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Schreibmaschine üblicher Bauart mit Einrichtung zum Schreiben chemischer
Formeln Zum Schreiben der elementaren -Zeichen der chemischen Strukturformeln mit
Schreibmaschinen üblicher Bauart hat man bereits vorgeschlagen, einen Typenkopf
mit einem kleinen Sechseck auszurüsten, um auf diese Weise den Benzolring anzudeuten.
Dieses bekannte, innerhalb der Begrenzung eines Typenfeldes bleibende Typenzeichen
läßt sich aber mit anderen bekannten Typenzeichen nicht zum Bilden regelrecht zusammenhängender
Strukturformeln verwenden und gestattet auch nicht das Anhängen der Uie Struktur
der chemischen Verbindung erläuternden Buchstabenzeichen. Auch die übrigen bei Schreibmaschinen
üblicher Bauart gebräuchlichen Strichtypen (Kolonnen-, Bruch-. Bindestrich und Unterstreichungslinie)
lassen sich in den bekannten Ausführungsformen nicht zu regelrechten Strukturformeln
zusammensetzen, während die eigens auf Bildzeichen eingestellten Sonderschreibmaschinen
keine Niederschrift eines gewöhnlichen Schriftsatzes in normaler Ausführung gestatten.
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Man hat zwar bereits Sondertypen geschaffen, durch deren Aneinanderreihen
unter sich oder mit anderen Typenzeichen bei aufeinanderfolgendem Anschlag und mit
Hilfe der bei Schreibmaschinen gebräuchlichen Schaltmittel einige geometrische Figuren
in einer das Typenfeld üblicher Ausbildung überschreitenden Größe gebildet werden
können. Hierbei ist es aber ausgeschlossen, mit diesen Typenzeichen die elementaren
Zeichen chemischer Strukturformeln entstehen zu lassen. Selbst wenn man von der
charakteristischen Größenbemessung der dieses Zeichen bildenden Seitenlinien und
der bestimmten Winkelverteilung absieht, kann man kein irgendwie geartetes aufrecht
stehendes Sechseck zum Abdruck bringen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Schreibmaschine
üblicher Bauart zu schaffen, mit deren Tastatur sich alle nur vorkommenden chemischen
Formeln mit dem aufrecht stehenden Sechseck (Benzolring) als Grundzeichen niederschreiben
lassen, ohne daß die Übersichtlichkeit und Klarheit der Formeln leidet, einzelne
Typenhebel ausgewechselt werden müssen und die Gebrauchsfähigkeit der Maschine zum
Anfertigen gewöhnlicher Schriftsätze herabgemindert «Wird, was zur Voraussetzung
hat, daß die einzelnen Triebwerkteile einer Schreibmaschine üblicher Bauart und
insbesondere die Typenhebelanzahl (qq. bis 46 bei Maschinen mit einfacher Umschaltung)
sowie die vorhandenen Schalteinrichtungen, wie Zeilenschaltung, Zwischenraum- und
Rücktaste, Umschaltung, unverändert beibehalten werden.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Schreibmaschine üblicher Bauart
zum -Nieder-
"_lireibeii chemischer Formeln zu schaffen adurch,
daß sie einzelne, eigens geschaffene 'I'vpenzeichen enthält, die unter sich und/oder
Mit anderen bekannten Typenzeichen durch ::uEeinanderfolgenden Anschlag und lediglich
finit Hilfe der bei Schreibmaschinen gebräuchlichen Schaltmittel, wie Zeilenschaltung,
Umschaltung, Zwischenraum- oder Rückschaltung, zusammengefügt. das als Grundzeichen
der chemischen Strukturformeln dienende aufrecht stehende Sechseck (Benzolring)
in einer das der Höhe nach der einfachen Zeilenschaltung und der Breite nach dem
Schaltschritt entsprechende Typenfeld überschreitenden Größe sowie die dieses enthaltenen
Vornielbilder regelrecht entstehen lassen. So :find insbesondere zwei Typenhebel
vorgesehen, deren ohne Umschaltung anschlagbaren Zeichen aus einem senkrechten Strichbalken
und einem von dessen unterem Ende schräg nach unten verlaufendem Querbalken und
deren mit Unischaltung anschlagbaren Zeichen aus einem senkrechten Strichbalken
und einem in dessen oberem Ende angesetzten schrägen Querbalken bestehen. Die ohne
Umschaltung und die finit Umschaltung an-"chlagbaren Einzelzeichenbilder eines jeden
der beiden Typenhebel sind sowohl unter sich als auch zu den entsprechenden Zeichenbildern
des anderen Typenhebels spiegelbildgleich. Die senkrechten Strichbalken der Zeichenbilder
liegen unmittelbar an einer der Längskanten des Typenkörpers, und die sich daran
anschließenden schrägen Querbalken führen bis zur anderen Längskante. Die Lage der
winkelförmigen Zeichenbilder auf clem Typenkopf ist so gewählt, daß ihre Ecken beim
Abdruck in die Mitte des Abstandes zwischen der eingestellten und der Barüberliegenden
Zeile fallen.
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In weiterer Durchführung der Erfindung sind zwei Typenkörper mit je
einem (bei Einzeilenschaltung von der Unterstreichungslinie der vorhergehenden Zeile
bis zu der der eingestellten Zeile) sich schräg über den Typenkörper von der einen
Längskante zu der Gegenkante erstreckenden Strichbalken vorgesehen, die zueinander
spiegelbildgleich sind und deren Höhe derjenigen eines Typenfeldes oder dem Abstand
zweier Zeilen bei Einzeilenwalzenschaltung entspricht. Die Lage dieser schrägen
Strichbalken auf den Typenköpfen ist derart getroffen, daß sie sich beim Abdruck
an die obere oder untere Spitze des Sechseckzeichens ansetzen und somit zum Anzeigen
der. Valenzbindungen dienen. Ein anderes Typenhebelpaar trägt zwei den Schrägen
Strichbalken entsprechende Doppelstrichbalken zum Anzeigen der Doppelvalenzbindungen,
während ein weiterer Typenkopf einen auf die Unterstreichungslinie der eingestellten
Zeile fallenden und über die ganze Breite des Typenkörpers sich erstreckenden Doppelquerbalken
aufweist.
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Eine Ausführungsform der neuen Tvpenköpfe ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt, und einzelne der tnit ihnen zusanimenstellbaren Formeln sind in der
nachfolgenden Beschreibung aufgeführt.
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Die Zeichnung gibt in Ansicht acht Typenhebelköpfe i bis 8 wieder,
von denen die Typenköpfe i bis 3 und 6 bis 8 die bei Schreibmaschinen mit einfacher
Umschaltung übliche Ausführungsform aufweisen.
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Die beiden Typenköpfe 4. 5 sind um die Hälfte länger als die übrigen
und so zu diesen gelagert, daß sie beim Anschlag mit je einem Sechstel ihrer Länge
den angeschlagenen Normalkopf beiderseits überragen. Die beiden Typenfelder von
normaler Größe liegen an den Enden der Köpfe und tragen je ein Winkelzeichen 9,
io, 11,- 1:2. Diese Zeichen sind untereinander und mit den entsprechenden Zeichen
des anderen Typenkopfes spiegelbildgleich und so angeordnet, daß die Ecke der ohne
Umschaltung anschlagbaren Zeichen auf die Unterstreichungslinie (s. unteres Feld
13 des Typenkopfes 3) der eingestellten Zeile fallen. Die Gesamthöhe jedes Winkelzeichens
entspricht dem Einzeilenabstand der Maschine. Der senkrechte Strichbalken liegt
unmittelbar an der einen Längskante des Typenkopfes, während der Querbalken sich
bis zur Ecke der Gegenkante erstreckt. Die eilt - Umschaltung anschlagbaren Winkelzeichen
liegen so auf dem Typenkopf, daß beim Anschlag die Ecke auf die Unterstreichungslinie
der der eingestellten Zeilenreihe vorhergehenden Zeile fällt. 1#Iit-Umschaltung
und hierbei angewandter Rücktaste ergeben diese vier Einzelzeichen bei aufeinanderfolgendem
Anschlag ein aufrecht stehendes, in sich geschlossenes Sechseck, den Benzolring.
Mit Hilfe dieser beiden Tästen und der Type für die Unterstreichungslinie können
mit Ein- und Zweizeilenschaltung und Rücktaste etwa folgende Strukturzeichen geschrieben
werden: Man schlägt zunächst die Type 13 an, hierauf die vier Typen 9, io, 11, 12
(niit Umschaltung und Rücktaste) und dann wieder Type 13 und erhält das Zeichen
Mehrmaliger wechselweiser Anschlag der beiden Zeichen 9, i i mit
darauffolgendem Anschlag der Typen io, 12 nach Rückführung des Wagens in die Ausgangsstellung
ergibt
lIit Zweizeilenschaltung und zueinander um einen Schaltschritt versetzten Grundzeichen
aus den Typen 9, io, 1i, 12 erhalt man
Durch die vorbeschriebene besondere Lage der schrägen Querbalken jedes der winkelförmigen
Zeichen fallen hierbei diese Querbalken zweier aneinanderstoßender Sechsecke aufeinander,
so daß ein lückenloses Bild entsteht.
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Bei Dreizeilenschaltung setzen sich die Sechsecke mit den Spitzen
aufeinander:
Zum Anhängen von Radikalen an die Spitzen des Sechseckzeichens wird bei Zweizeilenschaltung
die Type 9 oder i i über das Sechseck und die eine der Typen io, 12 unter diesem
zum Anschlag gebracht:
Mit nachfolgender Einzeilenschaltung l:ißt sich dann ein neues Sechseck: darunter
anschlagen und mit Übergang auf Zweizeilenschaltung der senkrechte Radikalstrich,
dein nach Wechsel der Zeilenschaltung ein weiteres Sechseck angehängt «:erden kann:
Zum Anhängen seitlicher Radikale an die Ecken der Typen io, i2
wird die Walze der Maschine um eine Zeilenschaltung zurückgedreht und dann seitlich
des vorher angeschlagenen Sechseckes die Type 13 zum Anschlag gebracht:
Neben diesen vier neuen Typen 9, 10, 11, 12 sind auf den Typenköpfen 3, 6 zwei gegengleiche
Typenbilder r+, 15 vorgesehen, die je einen das Typenfeld diagonal durchziehenden
Querbalken darstellen.
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Diese beiden Typen 14, i j dienen zum Kennzeichnen von V alenzbindungen
und ergeben mit dein Sechseck der Typenköpfe .4, j und Zweizeilenschaltung folgendes
Zeichen:
Mit Hilfe dieser beiden Typen 14, 15, dein senkrechten Kolonnenstrich 16
und der Unterstreichungslinie lassen sich selbst die verwickelsten Strukturformeln
zum Abdruck bringen.
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1)ie einzelnen Zeichenbilder sind infolge der Anordnung der einzelnen
Typenbilder auf den Typenköpfen und der gegenseitigen Lage in sich geschlossen,
die Radikal- und Valenzzeichen sitzen genau an den Ecken des Sechsecks, und die
Größe der Zeichen gibt
die Möglichkeit, die mit großen Buchstaben
#,e#,chriebenen chemischen Formeln leicht und bequem und ohne hesnndere "leileii:chaltuiig
einzuordnen, z. B.:
Die beiden Typenbilder 18, ig dienen zum kennzeichnen von Doppelv alenzbindungen
und werden mit Umschaltung und Zweizrilenschaltung in Verbindung mit der aus den
Typenköpfen :4, 5 gebildeten Strukturformel verwandt:
Zum Anhängen von Doppelradikalbindungen an die Strukturformel dient die Type
17,
die einen in Höhe der Unterstreichungslinie liegenden Doppelbalken darstellt:
Zur Bildung von Kettenformeln dient der übliche senkrechte Kolonnenstrich 16 auf
dem Typenkopf 6. Die Kettenformeln werden finit Einzeilenschaltung untereinander
angeschlagen:
Die Typenbilder g bis 15 und 17 bis i9 können auch um einen halben Zeilenabstand
verschoben auf den Typenköpfen angeordnet werden. Bei dieser Ausführung liegen dann
die Buchstabenzeichen nicht wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform seitlich
über den Ecken der Sechseckzeichen,-sondern deuten dann auf die lIitte der Buchstaben,
z. B.:
In diesem Falle können, sofern auf die unbedingte Geschlossenheit der Abbildung
verzichtet wird, die Typen 13 und 17 durch den üblichen, in der 'litte des
Typenfeldes liegenden Bindestrich () oder Trennungsstrich (=) ersetzt werden, die
nicht bis zu den Seitenkanten des Typenkopfes reichen.
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Vorteilhaft wird die Maschine noch mit kleinen, tiefgestellte Indexzahlen
aufnehmenden Typenköpfen sowie mit solchen. die die Buchstaben a, ß,
y tragen, ausgerüstet.
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Die neuen Typenhebel lassen sich ohne weiteres und an jeder Stelle
der Tastatur einer beliebigen 'Normalschreibmaschine einsetzen. Die Erfindung ist
ferner nicht auf Maschinen mit einfacher Umschaltung beschränkt und kann bei jeder
Schreibmaschine üblicher Bauart ohne weiteres angebracht werden.
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Durch die Anordnung der neuen Typenhilder wird die Zahl der Typenhebel
der 'Maschine nicht vermehrt, da die neuen Zeichenbilder an die Stelle der entbehrlichen
Typenzeichen getreten sind, und die notwendigen Interpunktionszeichen, wie., -y-
-() !,beibehalten werden.