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Tastatur für Schreibmaschinen o. cl'gl. Es ist bekannt, daß nur das
Schreiben mit allen Fingern (Zehnfingermethode) und darüber hinausgehend das Schreiben,
ohne auf die Tastatur zu schauen (Tast- oder Blindschreiben), höhere Leistungen
im Maschinenschreiben ermöglicht.
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Die Praxis zeigt jedoch, daß diese Forderungen nur von verhältnismäßig
wenigen erreicht werden, da das Erlernen dieser Schreibtechnik eine außerordentliche
und ständige Übung erfordert. Auch erweist es sich, daß selbst nach Beherrschung
dieser Schreibweise unnötig weite Wege von den Fingern bzw. Händen zurückgelegt
werden müssen, wodurch dieGriffsicherheitungünstig beeinlußt wird.
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Man hat zwar schon vorgeschlagen, den zum Anschlag geschickteren Fingern
die Tasten mit den am häufigsten gebrauchten Schriftzeichen zuzuordnen, um die Beibehaltung
einer möglichst unveränderten Lage der Hände beim Schreiben zu ermöglichen. Andererseits
wurden auch die Daumen bereits zum Tastenanschlag herangezogen, aber man hat dabei
nicht berücksichtigt, daß sich die Daumen beim Maschinenschreiben in einer gestreckten
Stellung befinden, während die übrigen Finger gekrümmt sind.
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Die Erfindung bezweckt eine dem anatomischen Bau der Hand vollkommen
Rechnung tragende Tastatur der Schreibmaschine. Sie berücksichtigt, daß die Daumen
zum Anschlag mitverwendet werden können, doch werden die für sie bestimmten Typen
und Tastenbuchstaben auf den mittleren Typenhebeln der untersten Tastenreihe angebracht.
damit beim Niederdrücken der- stets waagerecht gestreckteren Daumen nicht Tasten
einer tieferen Reihe mit erfaßt werden. Aus dem gleichen Grunde werden auch die
sonst unterhalb der untersten Tastenreihe vorgesehenen Zwischenraumtasten nicht
hier ausgeführt, sondern auf der zu den Tastenreihen senkrechten Mittellinie angeordnet.
Ferner werden die wie gewöhnlich seitlich liegenden Umschalthebel nicht wie bisher
vorgeschlagen, nach ihrer Umbiegung über die ganze Maschinenbreite verlängert, sondern
wie es bisher nur bei besonderen Hebeln angeregt wurde, so weit geführt, daß sievomäußersten
seitlichen Rande der Handteller bedient werden; zugleich können ihre Federn jedoch
so weit verstärkt sein, daß sie als Ermüdungs, stützen dienen können.
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DieErfindungkennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß die Tasten,
die den die zehn häufigsten Schriftzeichen tragenden Typenhebeln zugeordnet sind,
in den beiden untersten Reihen der die üblicherweise unterhalb der untersten Tastenreihe
vorgesehene Zwischenraumtaste nicht an dieser Stelle aufweisenden Tastatur derart
untergebracht sind, daß in der untersten Reihe lediglich die der Mittellinie unmittelbar
benachbarten beiden
Tasten und in der darüberliegenden Reihe beiderseits
der Mittellinie j e vier Tasten unter Auslassen der der Mittellinie beiderseits
unmittelbar benachbarten Taste zum Unterbringen dieser zehn Schriftzeichen Verwendung
finden.
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Es ergibt sich dann eine Grundstellung der Hände, bei welcher die
häufigsten Buchstaben durch einfaches Niederdrücken der Finger einschließlich des
Daumens ohne Behinderung und ohne Beeinflussung anderer Tasten oder Hebel angeschlagen
weiden können, während für die übrigen Buchstaben und Zeichen ein Beugen oder Ausstrecken
der Finger und lediglich für die Tasten über den Daumentasten ein seitliches Bewegen
der Zeigefinger, nicht aber der ständig in ruhiger Lage verharrenden Hand in Betracht
kommt.
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In beiliegender Zeichnung sind beispielsweise die wichtigsten Einrichtungen
einer solchen Maschine schematisch dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen Grundriß
der Tastatur mit den verschiedenen Nebeneinrichtungen, Abb. a die Seitenansicht
eines Teils der Tastatur mit dem Umschalthebel, Abb.3 einen Mittelschnitt der Tastatur
mit Seitenansicht zur Ersichtlichmachung der Leertasteneinrichtung, Abb. 4 einen
Querschnitt der Tastatur mit den gleichzeitig zur Betätigung von Schaltungen oder
Auslösungen dienenden Führungsleisten.
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Die in Abb. i mit den Ziffern i bis io bezeichneten Tasten entsprechen
der erwähnten Grundstellung der Hände, in welche, wie bereits bei anderen Bauarten
versucht wurde, auch die Daumen miteinbezogen werden, jedoch in der besonderen Weise,
daß ihnen, entsprechend ihrer natürlichen Rück- und Tieferstellung an der Hand sowie
ihrer waagerechten Lage, bei der Bedienung der Schreibmaschine die zwei der Mittellinie
der Tastatur benachbarten Tasten 9 und io der untersten Reihe zugewiesen sind. Für
diese besondere Grundstellung der Hände werden die statistisch erfaßten zehn häufigsten
Buchstaben bzw. Zeichen auf der Tastatur und dementsprechend auch die zugehörigen
Typen an den Typenstangen angebracht, wodurch erreicht wird, daß die weitaus größte
Zahl der Anschläge ohne besonderes Beugen. oder Strecken der Finger durch bloßen
Niederdruck erfolgen kann. Bei der deutschen Sprache sind es im Durchschnitt bereits
73,8 v. H. der Anschläge, wie aus einer Statistik der Stenographenvereine auf Grund
einer Zählung von über 59 Millionen Buchstaben hervorgeht.
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Die Zuteilung der einzelnen Buchstaben auf die Tasten bzw. als Typen
auf dieTypenstangen innerhalb der obigen Grundstellung erfolgt in der bisher nur
im allgemeinen üblichen Art, daß auch Buchstabenhäufigkeit und Leistungsfähigkeit
der Finger in Übereinstimmung gebracht werden. Es ergibt sich folgende in Abb. i
dargestellte Anordnung, wobei die niedrigste Zahl der größten Häufigkeit entspricht:
i rechter Zeigefinger 3 rechter Mittelfinger 5 rechter Goldfinger 7 rechter kleiner
Finger 9 rechter Daumen z linker Zeigefinger 4 linker Mittelfinger 6 linker Goldfinger
8 linker kleiner Finger io linker Daumen. Die zehn häufigsten Schriftzeichen sind
demnach ihrer Häufigkeit entsprechend wechselweise rechts und links in der über
der untersten Tastenreihe liegenden Reihe so untergebracht, daß die Häufigkeit von
der Mittellinie nach den Seiten hin abnimmt, während die beiden Tasten der unteren
Tastenreihe in gleicher Weise den am wenigsten oft vorkommenden dieser zehn Schriftzeichen
zugeteilt sind.
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Die Aufteilung der über die Grundstellung hinausgehenden Buchstaben,
gegebenenfalls auch Zeichen, erfolgt nach demselben Grundsatz, nur geändert durch
die Wahl der höheren oder tieferen Tastenreihe bzw. des Seitwärtsstreckens der Zeigefinger.
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Die gebräuchliche Zwischenraumtastewurde bei der beispielsweisenAusführungsform,
dargestellt in Abb. i und 3, in Wegfall gebracht und ersetzt durch einen senkrecht
zur Schlittenrichtung stehenden, zwischen den Fingern hindurchgehenden Bügel a,
welcher die Tasten überragt, wodurch ein Zurücknehmen des Daumens bei der Betätigung
der Zwischenraumtasten unnötig wird und ein Mitnehmen der benachbarten Tasten bei
Niederdrücken des Bügels a durch den Daumen ausgeschlossen ist.
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DieUmschaltung, welche bei den gebräuchlichen Tastaturen seitlich
angeordnet ist und in der Regel beim Zehnfingerschreiben mit den schwächsten, den
kleinen Fingern, betätigt wird, erscheint in der beispielsweisen Ausführungsform
nach Abb. i und z in der Weise geändert, daß die Hebelarme b, wie bereits vorgeschlagen,
durch einen Teil c entsprechend verlängert werden und die vor der Tastatur liegenden
Querstangen d tragen, die jedoch nur mit dem äußeren Rande des Handtellers betätigt
werden, so daß die Bewegungsfreiheit des Daumens bzw. des Daumenballens gewahrt
bleibt. Da nunmehr die Umschaltung
mit der Kraft der Hand erfolgt,
können die Rückholfedern der Hebelarme entsprechend verstärkt werden, wodurch den
Händen bei eintretender Ermüdung eine-Stütze geboten und andererseits die Rück-.
führung des Schlittens aus der Umschaltstellung in die Ruhestellung beschleunigt
wird. Damit die verlängerten Hebel das Überdecken der Maschine mit den gebräuchlichen
Deckeln nicht behindern, können sie um das Gelenk e umklappbar oder einschiebbar
oder schwenkbar ausgeführt werden; zur Festhaltung in der Gebrauchslage dient der
Anschlag f.
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Um ein Abirren der Hand bzw. der Finger aus der Grundstellung zu verhindern,
wurden bereits senkrecht zur Schlittenrichtung zwischen den Fingern hindurchgehende,
die Tasten überragende Leisten k (Abb. q.) angeordnet. Diese Führungsleisten werden
jedoch gleichzeitig als Hebel ausgebildet und zur Betätigung von Schaltungen, Auslösungen
u.,dgl. benutzt.