-
Tastatur für eine Schnell- oder Silbenschreibmaschine Die Erfindung
bezieht sich auf eine Tastatur für eine Schnell= oder Silbenschreibmaschine, bei
der in der Mitte mindestens vier Tasten für Vokale liegen, an die sich links eine
Gruppe von in höchstens drei senkrechten Reihen angeordneten Tasten für Anfangskonsonanten
und rechts eine Gruppe von entsprechend angeordneten Tasten für Endkonsonanten anschließt,
während vor den Tasten der Vokalgruppe eine weitere Reihe von vier Tasten vorgesehen
ist. Bei einer derartigen Tastatur soll jede Gruppe der Konsonanten von dem kleinen
Finger, dem Ringfinger und dem Mittelfinger der linken bzw. rechten Hand gedrückt
werden, während die Tasten der in der Mitte befindlichen Vokalgruppe von den beiden
Zeigefingern und die vor dieser Gruppe gelegenen vier Tasten von den beiden Daumen
niedergedrückt werden. Das Anschlagen der Vokale, die in den wichtigsten Sprachen
von allen Buchstaben oder Lauten weitaus am meisten vorkommen, erfolgt also von
denjenigen Fingern der menschlichen Hand, welche die größte Fertigkeit und Biegsamkeit
aufweisen, d. h. von den Zeigefingern. ` Bei den bekannten Tastaturen der obenerwähnten
Art sind die Tasten, mit .Ausnahme derjenigen für die Daumen und die kleinen Finger,
in drei waagerechten Reihen angeordnet. Dies hat den Nachteil; daß ein einfaches
und ruhiges Anschlagen dieser Tasten mittels der dazu bestimmten Finger nicht möglich
ist, da die Finger j e nach der Lage der jeweils niederzudrückenden Taste zu viele
Lagenänderungen in der Richtung der senkrechten Tastenreihen erfahren. Ein weiterer
Nachteil
besteht darin, daß die vor der Vokalgruppe liegende Tastengruppe nebst zwei Konsonanten
auch noch zwei Vokale enthalten soll, da in der Vokalgruppe nur vier Vokale vorhanden
sind, was zum Erreichen einer leicht leserlichen Schrift zu gering ist. Es sind
also nicht sämtliche Vokale in der den Zeigefingern zugeordneten Tastengruppe zusammengebracht.
Die Folge davon ist nicht nur, daß die Daumen zu schwer beansprucht werden, sondern
auch daß hierdurch ein schnelles - Erlernen des Schreibens mit der Maschine und
das Erreichen einer großen Geschwindigkeit beträchtlich gehemmt wird.
-
Es ist weiter eine Tastatur für Silbenschreibmaschinen vorgeschlagen
worden, bei der die mittlere, zwischen den Konsonantentasten liegende Vokalgruppe
sechs Tasten enthält. Die vor der Vokalgruppe befindliche zusätzliche Tastenreihe
besteht dabei nicht aus vier, sondern aus fünf Tasten. Wie sich in der Praxis herausgestellt
hat, ist jedoch eine Anzahl von fünf Tasten, die von den- Daumen angeschlagen werden
sollen, zu groß, da die Daumen beim Schnellschreiben dann zu viele Lagenänderungen
in waagerechter Richtung erfahren müssen und ein sicheres und ruhiges Niederdrücken
der Tasten dadurch unmöglich wird, insbesondere weil diese zusätzliche Tastengruppe
auch noch einen Vokal enthält. Auch sind bei dieser bekannten Tastatur die Konsonantengruppen
in drei waagerechten Reihen angeordnet, so daß auch die übrigen Finger beim Schreiben
zu viel versetzt werden müssen.
-
Ferner ist eine Tastatur für Silbenschreibmaschinen bekanntgeworden,
bei der die aus sechs Tasten bestehende Vokalgruppe sich in der Mitte vor den beiden
je aus zehn Tasten bestehenden, in zwei waagerechten Reihen angeordnetenKonsonantengruppenbefindet.
Dabei müssen sämtliche Tasten der Vokalgruppe mit den Daumen angeschlagen werden,
was sehr unzweckmäßig ist. Da die Vokaltasten außerdem in zwei waagerechten Reihen
liegen und jeder Daumen also jeweils in waagerechter wie auch in senkrechter Richtung
versetzt werden muß, damit er die verschiedenen erforderlichen Stellungen einnehmen
kann, werden hier die Daumen beim Schreiben mit der Maschine sehr stark ermüdet,
und es können deswegen sehr leicht Fehlanschläge vorkommen.
-
Die Tastatur nach der Erfindung beseitigt die obenerwähnten Nachteile.
Zu diesem Zweck besteht gemäß der Erfindung die Vokalgruppe aus mindestens fünf
Tasten, und in jeder Konsonantengruppe sind die Tasten in zwei in der Hauptsache
waagerechten Reihen angeordnet, während die vor den Vokalen befindliche Gruppe von
vier Tasten ausschließlich aus Tasten für in den Konsonantengruppen fehlende Konsonanten
besteht. Die weniger geeigneten Finger der Hand (kleinerFinger, Ringfinger, Mittelfinger)
brauchen also nur je zwei Tasten in einer senkrechten Reihe zu bedienen, wodurch
ein bequemeres und genaueres Anschlagen mit diesen Fingern ermöglicht wird. Die:
Vokaltasten werden nun ausschließlich von den Zeigefingern zum Anschlag gebracht,
wobei es belanglos ist, daß diese Finger je mehr als zwei Tasten zu bedienen haben,
da ja die Zeigefinger dazu eine ausreichende Fertigkeit und Biegsamkeit besitzen.
Die Daumen brauchen nur Tasten für in den Konsonantengruppen fehlende Konsonanten
zu bedienen.
-
Es sind zwar schon Tastaturen für Silbenschreibmaschinen bekannt,
bei denen die Tasten in einfacher Weise, d. h. in zwei waagerechten Reihen von je
zehn Tasten, gruppiert sind, so daß jeder Finger nur zwei übereinanderliegende Tasten
zu bedienen hat, aber bei diesen Tastaturen fehlt eine vor der Mitte liegende zusätzliche
Tastenreihe, so daß die Anzahl der Tasten zum Erreichen einer deutlich leserlichen
Schrift ungenügend ist; außerdem sind dabei die Tasten für die Vokale oft derart
angeordnet, daß diese nicht nur von den Zeigefingern, sondern auch von den Daumen
und den Mittelfingern angeschlagen werden müssen.
-
Die Erfindung besteht also in der Vereinigung einiger in anderem Zusammenhang
an sich bekannten Merkmale. Durch diese Vereinigung wird jedoch eine Tastatur für
Schnell- oder Silbenschreibmaschinen geschaffen, mit der es möglich ist, große Geschwindigkeiten
und dabei eine deutlich leserliche Schrift zu erreichen.
-
Bei den obenerwähnten bekannten Tastaturen besteht ein weiterer Nachteil
darin, daß jeder Daumen in der Lage sein soll, in der vor den Vokalen befindlichen
Gruppe nicht nur zwei nebeneinanderliegende Tasten einzeln am zuschlagen, sondern
dieselben auch gleichzeitig niederzudrücken, und zwar deshalb, weil die in dieser
Gruppe vorhandenen Vokale und Konsonanten mehrmals gleichzeitig am Anfang oder am
Ende eines Wortes oder einer Silbe vorkommen. jeder Daumen soll also drei Stellungen
einnehmen können, d. h. zwei Stellungen zum Anschlagen der einzelnen Tasten, weiter
noch eine genau bestimmte Stellung zum gleichzeitigen Anschlagen von zwei benachbarten
Tasten. Von einer ruhigen Lage der Daumen beim Schnellschreiben kann hier somit
nicht die Rede sein.
-
Erfindungsgemäß kann diesem Übelstand dadurch abgeholfen werden, daß
die vor den Vokalen befindliche Gruppe von vier Tasten aus Tasten für Liquidae besteht,
die vorteilhaft von links nach ,rechts von den Buchstaben L, N, N, L gebildet
werden. Bekanntlich sind die Liquidae (M, N, NG, L, R) Konsonanten,
die
in den wichtigsten Sprachen sehr- selten gleichzeitig am Anfang oder am Ende eines
Wortes bzw. einer Silbe vorkommen. Indem nun die vor -den Vokalen liegende Tastengruppe
ausschließlich Liquidae enthält, wird der Vorteil erreicht, daß die Daumen nur in
sehr besonderen Fällen zwei benachbarte Tasten zu gleicher Zeit anschlagen müssen,
wodurch also eine viel ruhigere Stellung der Daumen erreicht wird. Insbesondere
ist dies der Fall, wenn es sich nur -um die Buchstaben L und N in
der obenerwähnten Reilienfolge handelt, da -von den Liquidaekonsonanten die Kombinationen
L, N am Anfang eines Wortes oder einer Silbe und N, L am Ende eines Wortes oder
einer Silbe niemals vorkommen. Die erwähnte Anordnung der Liquidae in der von den
Daumen zu bedienenden Tastengruppe hat außerdem noch den großen Vorteil, daß die
zwei Tasten für jede Daumengruppe stufenweise aufgestellt werden können, wodurch
ein bequemeres Niedersetzen der Daumen ermöglicht wird, was die Geschwindigkeit
des Schreibens und die Sicherheit des Anschlagens besonders fördert.
-
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Tastatur
nach der Erfindung dargestellt. Diese Tastatur besteht aus 22 Tasten, die mit den
Ziffern i bis 22 bezeichnet sind. Die aus sechs Vokalen bestehende Vokalgruppe ist
auf der Zeichnung durch eine schräge Schraffierung angegeben: Die zu beiden Seiten
der Vokalgruppe liegenden, je aus sechs in zwei waagerechten Reihen aufgestellten
Tasten bestehenden Konsonantengruppen sind nicht schaffiert, während die vier Tasten
der vor der Vokalgruppe liegenden zusätzlichen Tastengruppe durch eine waagerechte
Schraffierung angedeutet sind.
-
Mit der linken Hand werden die nachfolgenden Tasten niedergedrückt
von dem kleinen Finger die Tasten i und 2, _ - Ringfinger - - 3 und 4, - - Mittelfinger
- - 5 und 6, - - Zeigefinger - - 7, 8 und g oder io, - - Daumen - - ig und 2o. Mit
der rechten Hand werden niedergedrückt von dem kleinen Finger die Tasten 17 und
18, - - Ringfinger - - 15 und 16, - - Mittelfinger - - 13 und 14, - - Zeigefinger
- - 11 , 12 und g oder io, - - Daumen - - 21 und 22. Die Gruppe der Tasten i bis
6 enthält die Anfangskonsonanten, die der Tasten 7 bis i2 die Vokale und diejenige
der Tasten 13 bis 18 die Endkonsonanten. Diese Gruppen sind zusammen in zwei waagerechten-
bzw. mehr oder weniger kurvenartig gebogenen Reihen von je neun Tasten aufgestellt.
Vor diesen Reihen befinden sich zu beiden Seiten der Mitte die Tasten ig, 2o und
2i, 22, welche Buchstaben aus der Liquidaegruppe darstellen, und zwar vorzugsweise
in der Reihenfolge von links nach rechts die Buchstaben L, n, n, L.
-
Die fehlenden Konsonanten werden durch Kombination der übrigen erhalten.
Für die Anfangskonsonanten wie folgt B - P +I
D=T+J G=C+.I H= J+L
M= y +n
V=L+ y W = J+L+r Weiter wird kein Unterschied zwischen
den Anfangskonsonanten F und V, Y und J, K
und C, Z und S gemacht, während
die Buchstaben Q und X durch die Konsonanten C + V bzw. C + S dargestellt
werden.
-
Die fehlenden Endkonsonanten werden wie folgt dargestellt: G=C m=n+,
P= ,+F W=L+y Weiter werden die folgenden Konsonanten für einander benutzt:
B = P, D = T, K = C,
Z=S, X=CS und Y=J=,.
-
Die Buchstaben werden vorzugsweise derart gestaltet, daß die aus diesen
Buchstaben erhaltenen Kombinationen soviel wie möglich das Aussehen der auf der
Tastatur fehlenden Buchstaben ergeben. Aus diesem Grunde werden für die Konsonanten
y und n die kleinen Typen benutzt. Durch Kombination können nun beispielsweise
gebildet werden: m = y + n, V = L + r usw: Über der Tastatur
ist auf der Zeichnung die Reihenfolge angegeben, in der die Buchstaben auf das Papierband
aufgedruckt werden.