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Typen für Schreibmaschinenschrift. Die der Druckschrift nachgebildeten
Schreibmaschinenschriften haben den Nachteil, daß die Zwischenräume zwischen den
einzelnen Typen verschieden groß werden, weil der Schreibmaschinenwagen nach jedem
Abdruck um das gleiche Stück vorgeschoben wird, während die verschiedenen Buchstaben
verschieden breit sind. Die Zeichen i, 1, t, f, j gebrauchen auf dem Papier in der
Breite nur halb so viel Platz wie n, o, a, s und die meisten andern, während m und
w den drei@aLl5Lit und mehr beanspruchen. Das bedeutet, außer (lern unschönen Aussehen,
eine große Raum-bzw. Papierverschwendung, weil der Wagenvorschub so groß genommen
werden muß, daß auch die breitesten Schriftzeichen Platz finden. Um die Raumverschwendung
nicht zu weit treiben zu müssen, werden die breiten Buchstaben möglichst eng zusanimengeduetscht,
was den 'Nachteil hat, daß sie sich leicht mit Farbe verstopfen.
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Es ist der Vorschlag gemacht worden, den Vorschub des Schreibmaschinenwagens
der verschiedenen Breite der Buchstaken anzupassen. Das würde jedoch eine erhebliche
Komplikation des Schalt*crks und einen Verzicht auf die Annehmlichkeiten bedingen,
die der stets gleiche Vorschub beim Tabellenschreiben und anderen Arbeiten mit sich
bringt.
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Die bisherigen Schreibmaschinenschriften haben außerdem den Nachteil,
daß die einzelneu Tvpen bei gleichmäßig starkem Allschlage auf (lein Papier sehr
verschieden stark gefärbt erscheinen, weil ein M und ein entspreclleud der viel
gr@@lic#rc#u Oberflache dieser Buchstaben zum klaren Abdruck eine erheblich größere
Kraft erfordern als z. B. ein i, 1 oder t.
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Die Erfindung sucht die Mängel der zur Zeit üblichen Schreibmaschinenschrift
in anderer Weise zu beheben, und zwar so, daß der Wagenvorschub bei allen Buchstaben
der gleiche bleibt. Die Lösung dieser Aufgabe, die bisher nicht gelungen ist, besteht
darin, daß die Buchstaben selbst in der Weise abgeändert werden, daß sie gleiche
Weiten besitzen, also in der Zeile gleichmäßig viel Raum in Anspruch nehmen, und
außerdem, soweit möglich, eine gleiche Gesamtlänge der Schriftzüge haben. Dies wird
dadurch erreicht, daß die an sich breiteren Buchstaben nach Art der Blockschrift
gezeichnet sind, während die schmalen, z. B. i und 1 und t oben und unten finit
Ouerstrichen versehen werden, deren Fehlen sonst für die Blockschrift charakteristisch
ist. Diese Ouerstriche werden sogar bewußt so breit gemacht, ()aß die sonst schmalsten
Zeichen dieselbe Breite erhalten wie die mittelbreiten, z. B. n, o, h, p usw. Um
auch die Typen solcher Buchstaben, die mehr als zwei senkrechte Schriftlinien besitzen
(ni, w, M, M'), auf diese Breite zu bringen, und die Gesamtlänge der Linien, aus
denen sie zusammengesetzt sind, der der allderen Typen möglichst anzugleichen, werden
die mittleren Buchstabenteile verkürzt.
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Durch die neue Gestaltung der Typen, bei der die besonders weiten
Buchstaben (in cuid w) eine geringere Weite erhalten, ohlie gedrückt zu erscheinen,
w:ihrelld die schlii;ilen Bucllstabell erweitert sind, wird erreicht, daß
sämtliche
Buchstaben und dementsprechend auch der Wagenvorschub eine gleichmäßige Weite erhalten,
die geringer ist als der bisher erforderliche Wagenvorschub. Während bei bekannten
Typen die Typenbreite 2,2 bis a,5 mm beträgt, ein Maß, welches lediglich durch unnatürliches
Zusammenquetschen der breiten Buchstaben erreichbar ist, beträgt die Typenbreite
der neuen Typen nur 44 bis 1,8 mm. Trotz dieser geringen Typenweite erscheint kein
Buchstabe gequetscht. Infolge dieser verringerten Buchstabenweite ist es möglich
geworden, den Wagenvorschub eiltsprechend zu veringern, derart, daß mehr Buchstaben
auf eine Zeile gehen als bisher. Diese Raumersparnis wird aber nicht auf Kosten
des guten Aussehens oder der gutcii Lesbarkeit der Schrift erzielt. Das Auge nimmt
die Schrift vielmehr leichter auf als die bekannten Typenschriften.
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Die Möglichkeit der Verwendung schmalerer Typen - ergibt ferner bei
Ty peithebel -schreibmaschinen eine Verkleinerung des Typensegmentes und demgemäß
eine Verringerung des Abstandes der Typen von der Papierlvalze. Einerseits wird
dadurch die .Iaschine kleiner und andererseits ist ein schnelleres Schreiben möglich.
Auch ist man nicht mehr genötigt, die Typen sö dicht zusammenzudrängen, daß die
Gefahr des Kleinmens der nebeneinanderliegenden Typen besteht. Schließlich sind
die netten Typen insbesondere infolge der Verkürzung der mittleren Buchstabenteile
in geringerem Maße dem Verschmutzen ausgesetzt Es ist bekannt, bei Schreibmaschinentypen,
die eine der Schreibschrift ähnliche Schrift drucken, die An- und Endstriche der
einzelnen Buchstaben je nach deren Breite verschieden lang zu machen, um zusammenhängende
Verbindungsstriche innerhalb der einzelnen Worte zu erhalten. Der für die einzelnen
Buchstaben auf dem Papier vorhandene Raum wird auf diese Weise ausgefüllt, aber
nicht durch eine neue Gestaltung der Buchstaben, die ihre verschiedene Breite behalten,
sondern nur durch die An- und Endstriche. Auch bei dieser Schreibschrift erscheinen,
wie bei den andern bekannten Maschinenschriften, einzelne Worte oder Wortteile weit
auseinandergezogen - gesperrt gedruckt -, andere übermäßig (licht zusammengedrängt.
Bei der vorliegenden neuen Schrift ist auch dieser Chelstand beseitigt.
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Die "Zeichnung veranschaulicht ein Atisfi:lirungsbeispiel der Typen
durch die mit ihnen hergestellte Schrift.
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Ahb. i zeigt ein zttsammenliüngendes Wort, während Abb. a bis .I einzelne
Buchstaben darstellen.
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In dem in Abb. z dargestellten Wort »Maschinenschrift« zeigt der erste
Buchstabe M die erwähnte Verkürzung des mittleren Balkens, durch die die Deutlichkeit
des Buchstabens trotz des seitlichen Zusammenrückens der beiden äußeren senkrechten
Striche erhöht ist. Die kurze Andeutung des mittleren Striches genügt, um den Buchstaben
deutlich kenntlich zu machen. Der Buchstabe entli;ilt entsprechend der Blockschrift
keine wagerechten Grundstriche. Abweichend hiervon zeigen die Buchstaben i, f und
t verhältnismäßig breite wagerechte Striche, während hie übrigen Buchstaben infolge
ihrer eigenartig=Ln Form eine seitliche Ausdehnung auf die Breite der übrigen Buchstaben
ermögliclirn.
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Die Gestaltung-der Typen für die Buc11-staben Z`", w und in ergibt
sich ohne weii(,i-c#5 aus den Abb. z bis .I. Die außerordentliche Einfachheit der
neuen Zeichen macht : iie Schrift besonders gut leserlich und betyirlct, daß die
Typen sich nicht so leicht mit F<<rbe verstopfen und daß sich klarere und
schärfere Durchschläge in größerer Zahl herstellen lassen. Da die Gesamtlänge der
Linien, aus denen sich die einzelnen Buchstaben zusammensetzen, nicht so große Verschiedenheiten
wie bei den bisherigen Maschinenschriften aufweist, entstellen bei gleich starkem
Tastenanschlag gleichmäßigere Abdrücke. Die geringere Breite der Buchstaben m, w,
M, Z\" erlaubt einen geringeren Papiervorschule nach jedem Abdruck und bewirkt dadurch
Raum- bzw. Papierersparnis und ein geschlosseneres, übersichtliches Schriftbild.